Reizmittel (starker
Thee,
Cognac,
Wein) anzuwenden; bei eintretendem
Lungenödem ist schleunigst ein
Aderlaß vorzunehmen. Wahrend
der Rekonvalescenz ist für eine ernährende, aber milde Diät
(Milch,
Eier,
[* 2] Fleischbrühe) sowie für eine vorsichtige Stärkung
der Atmungswerkzeuge
Sorge zu tragen. Als Nachkur wirkt oft der längere Aufenthalt in einem Höhenkurort günstig.
bei den Haustieren alle schleichenden, mit Eiterbilduug einhergehenden
Veränderungen in der
Lunge.
[* 3] Lungenfäule ist
ein veralteter
Name, steht aber noch in den gesetzlichen Bestimmungen.
Lurchfische, Doppelatmer (Dipnoi), Ordnung der Fische,
[* 4] welche mit den
Ganoiden die Spiralklappe des
Darmes
und die
Klappe des Arterienstiels gemeinsam hat.
Ihre Schwimmblase ist durch einen
Gang
[* 5] mit dem
Darm
[* 6] verbunden
und vermag als
Lunge zu wirken.
Ebenso ähneln sie den
Amphibien durch ihre sich in den
Gaumen öffnende
Nase
[* 7] und durch ihre
Lebensweise.
(Hyperaemia pulmonum, die
Blutüberfüllung der
Lungen, entweder die Folge vermehrten
Blutzuflusses zu den
Lungen
(Lungenkongestion, Blutzudrang nach den
Lungen) oder die Folge verhinderten Abströmens des
Blutes
aus den
Lungen (Blutstauung in den
Lungen). Die
Lungenkongestion oder aktive Lungenhyperämie kommt vorübergehend nach übermäßigen körperlichen
Anstrengungen (heftigem Laufen, Tanzen,
Springenu. dgl.), starken Gemütserregungen, übermäßigem Alkoholgenuß und jähem
Wechsel zwischen sehr heißer und sehr kalter Luft, periodisch während der Pubertätsjahre, bei
Vollblütigkeit
und bei plötzlicher Sistierung menstrueller und hämorrhoidaler
Blutungen vor.
Mäßige
Grade der
Lungenkongestion machen keine
Symptome; höhere
Grade geben sich durch Kurzatmigkeit und erschwertes keuchendes
Atemholen, durch das Gefühl von Vollsein und Beengung auf der
Brust, durch trocknen, kurzenHusten,
Herzklopfen,
Kopfkongestionen zu erkennen.
In den weitaus meisten Fällen gehen
Lungenkongestionen vorüber, ohne Nachteile zu hinterlassen;
mitunter steigern sie sich aber auch zu dem bedrohlichen
Lungenödem (s. d.) oder führen rasch unter
Beklemmung,
Atemnot und
Bluthusten zum
Tod (sog.
Lungenschlagfluß). Die Behandlung besteht in kalten
Umschlägen auf
Brust und Herzgegend, ruhiger
Lagerung des
Kranken, der Zufuhr kühler, frischer Luft und der Anwendung kräftiger
Hautreize (Schröpfköpfe, Senfteige)
an die Extremitäten; bei drohender Lebensgefahr ist ein
Aderlaß nötig.
Die Blutstauung in den
Lungen oder die passive Lungenhyperämie findet sich am häufigsten bei
Herzkrankheiten, besonders bei den Erkrankungen
der
Mitralklappe, ferner bei Verkrümmungen der Wirbelsäule und Verbildungen des Brustkorbes sowie bei
hochgradiger
Herzschwäche, wie sie beim
Altersmarasmus und nach erschöpfenden
Krankheiten, namentlich
Typhus, häufig
vorkommt.
Wenn schwächliche
Kinder und
Greise oder fiebernde und bewußtlose
Kranke anhaltend auf dem Rücken liegen, so staut sich das
Blut in den hintern Partien der
Lungen an (sog. Blutsenkung oder
Hypostase) und giebt leicht Veranlassung
von
Lungenentzündung oder tödlichem
Lungenödem. Man muß deshalb solche
Kranke abwechselnd bald auf die rechte, bald auf
die linke Seite legen, sie möglichst hoch lagern und ihre geschwächte Herzthätigkeit durch zweckmäßige Reizmittel (starke
Fleischbrühe,
Wein,
Kampfer) anregen. Die passiven Lungenhyperämie Herzkranker erfordern angemessene Behandlung
des betreffenden Herzleidens.
(hämorrhagischer oder hämoptoischer
Infarkt der
Lungen), eine umschriebene, erbsen- bis apfelgroße
blutige Infiltration des Lungengewebes, bei welcher die
Lungenbläschen eines größeren oder kleinern Lungenabschnitts mit
ausgetretenem
Blute prall erfüllt und funktionsunfähig sind. Der Lungeninfarkt entsteht zumeist im Gefolge vonHerzkrankheiten
und von
Venenentzündungen durch plötzlich eintretende Verstopfung der Lungenarterienäste (s.
Embolie), wodurch es zur Zerreißung
seiner
Blutgefäße und zum Blutaustritt in die
Höhle der Lungenalveolen und in das Lungengewebe selbst kommt. Verstopfung
großer Lungenarterienäste kann plötzlichen
Tod unter Konvulsionen nach sich ziehen; kleinere Lungeninfarkt heilen gewöhnlich, indem
das ausgetreteneBlut allmählich wieder resorbiert wird und eine pigmentierte Narbe zurückbleibt. Die
Symptome des Lungeninfarkt gleichen vielfach denen der
Lungenentzündung, nur ist meist kein oder nur ein sehr mäßiges
Fieber vorhanden.
Die Behandlung ist eine rein symptomatische.
Lungenkrankheiten sind im Verhältnis zu den übrigen Organerkrankungen überaus häufig,
was bei dem ungemein zarten Gewebe
[* 9] und dem großen Blutreichtum der
Lungen und bei der Leichtigkeit, mit welcher mancherlei
mechanisch und chemisch reizende Schädlichkeiten der Außenwelt vermittelst des Atmungsprozesses durch
die Luftwege in das Lungengewebe gelangen können, nicht wundernehmen kann; sie bedürfen von Anbeginn an aufmerksamster
Beobachtung und sorgsamster Pflege, da sie oft genug bei Vernachlässigung dauerndes Siechtum oder frühzeitigen
Tod zur Folge
haben. Zu den häufigsten Lungenkrankheiten zählen die
Blutüberfüllung der
Lungen (s.
Lungenhyperämie), der
Lungen- oder
Bronchialkatarrh (s. d.), die verschiedenen Formen der
Lungenentzündung (s. d.) und die
Lungenschwindsucht (s. d.); unter
gewissen Verhältnissen kommt es auch in den
Lungen zur
Bildung von
Abscessen (s.
Lungenabscesse) oder zum brandigen
Absterben
größerer Gewebspartien (s.
Lungenbrand).
Verlust der Elasticität des Lungengewebes und
Ausdehnung
[* 10] der
Lungenbläschen durch
Schwund der Zwischenwände findet sich häufig bei chronischen Katarrhen und stellt als
Lungenerweiterung
oder
Emphysem (s. d.) eine der häufigsten
Ursachen des
Asthma dar, wogegen krampfhafter Verschluß der feinern Luftröhrenzweige
¶
mehr
das nervöse Asthma bedingt. (S. Asthma.) Auch die Ansammlung von wässeriger Flüssigkeit in den Lungenbläschen vermag den
Atmungsvorgang schwer zu bedrohen oder ganz zu vernichten; dieselbe tritt häufig in den letzten Stunden des Lebens ein und
wird so zur direkten Todesursache. (S. Lungenödem.) Die Einatmung von Staub kann schwere Schädigungen
der Lungen zur Folge haben. (S. Staubinhalationskrankheiten.) Krebs,
[* 12] Sarkom, Syphilis und Echinokokkus können die Lungen ebenfalls
befallen.
Alle Lungenkranken sollen ein durchaus geregeltes Leben führen und die größte Sorgfalt auf den Atmungsprozeß verwenden,
insbesondere für eine möglichst reine, beständig gleichmäßig warme Luft sorgen und sich vor schroffem Wechsel zwischen
warmer und kalter Luft sowie vor den rauhen Nord- und Ostwinden schützen. Alle körperlichen und geistigen
Überanstrengungen, welche einen stärkern Blutzufluß zu den Lungen erregen, sind auf das sorgfältigste zu meiden, dagegen
die Atmungsorgane selbst durch tiefe und ruhige Einatmungen sowie durch zweckmäßige gymnastische Übungen in vorsichtiger
Weise zu kräftigen.
Während der rauhen Jahreszeit ist das Tragen wollener Unterkleider und das Warmhalten der Füße durch
wollene Strümpfe sehr zu empfehlen. Die Diät sei kräftig, nahrhaft und leicht verdaulich; obenan stehen frisch gemolkene
warme Milch, Eierspeisen, leichte Fleischsorten, Fleischbrühen, Mehlspeisen, Butter und leichtverdauliche Fette u. dgl. Vielfach
leistet die längere Übersiedelung in ein mildes südl. Klima
[* 13] oder in einen geschützten Höhenkurort
vortreffliche Dienste.
[* 14]