(mittellat.
Londinumgothorum,Lundona,Lundia), eine der ältesten
Städte des Nordens, in der schwed.Provinz
Schonen,
Län Malmöhus, an den Linien Malmö-Lund (17 km),
Lund-Trelleborg und Lund-Landskrona, Sitz eines
Bischofs, hat (1895) 15674 E.,
eine roman. Domkirche (1145 geweiht) mit großartiger
Krypta, schöne Promenaden und
Parks (Lundagård), ein
DenkmalTegnérs,
der hier den «Frithjof» dichtete, von Qvarnström, große Hospitäler,
Rettungsinstitut,
Taubstummen-,
Irrenanstalt, kulturhistor.
Museum, Domschule, Lehrerseminar; mechan. Werkstätten, Handschuhfabrikation,
Gießerei
[* 5] und
Handel mit landwirtschaftlichen Erzeugnissen der fruchtbaren Umgebung. Berühmt ist die staatliche
Universität,
«Karolinska Universitetet», seit 1882 in einem großartigen
Gebäude in griech. Renaissance, mit 4
Fakultäten, 84
Docenten
und (1894) 638 Studierenden. Die
Bibliothek im alten Universitätsgebäude zählt etwa 150000
Bände, für alle Fächer
[* 6] bestehen Seminare,
Institute oder Sammlungen; ein landwirtschaftliches
Institut, Alnarp, liegt bei Åkarp (8 km entfernt).
–
Schon 940 wurde der Ort von einer Vikingerschar nach tapferer Gegenwehr erobert und geplündert.
Nach Einführung des
Christentums ward die Stadt Sitz eines
Bischofs, der später (1104) als Erzbischof seine Macht über
Dänemark,
[* 7]Schweden
[* 8] und
Norwegen ausdehnte. Nicht selten Sitz der dän. Könige und als Hauptstadt bezeichnet,
war Lund lange die größte Stadt ganz
Skandinaviens. Doch wurde Lund 1452 von dem schwed. Könige
Karl VIII. Knutsson überfallen;
nur die Domkirche und die Residenz des Erzbischofs entgingen der Verwüstung. 1530 wurde das Erzbistum aufgehoben und
der größte
Teil der
Kirchengüter in
Beschlag genommen. Kurz nachher ließ der dän. König die meisten
Kirchen und Klostergebäude
schleifen. Nach 1658 errichtete die schwed. Regierung 1668 die
Universität zu Lund 1676 verhinderte hier ein blutiger
SiegKarls
XI. den Versuch der Dänen, die im Roeskilder Frieden verlorenen
Provinzen wiederzuerobern. Der Friede
wurde 1679 zu Lund geschlossen. Auf dem Schlachtfelde steht das 1876 von den skandinav.
Völkern errichtete Versöhnungsdenkmal.
oder
Ulunda, Land im innern
Afrika,
[* 9] östlich und südlich vom Moerosee,
war bis zur Mitte des 19. Jahrh. ein großes
Reich der
Kasembe, das sich weit nach W. ausdehnte.
Nachdem aber 1831 die Bemba im O. abgefallen waren,
schmolz es nach und nach zusammen, bis es seine Grenzen
[* 10] auf die Umgegend am Moerosee, auf das jetzige
Reich der
Kasembe (s. d.)
beschränkte, über das Lundareich des
Muata Jamvo s.
Muata Jamvos Reich.
Staatsbahnen,
[* 13] Sitz eines Amtsgerichts (Landgericht Kiel)
[* 14] und eines
Nebenzollamtes erster
Klasse, hat (1895) 4002 (1890:
3975) meist evang. E., Post,
Telegraph,
[* 15]
Ackerbau,
Pferde- und Rindermärkte. Lunden war bis zum
Untergange des Dithmarsischen Freistaates
(1559) Stadt, ist Geburtsort des Satirikers Joachim
Rachel.
Bezirkshauptmannschaft
Göding in Mähren,
[* 16] in 159 m
Höhe, an den Linien
Wien-Lundenburg (84 km),
Lundenburg-Brunn (60 km), Lundenburg-Krakau (329 km) und Lundenburg-Zellerndorf (84 km) der
Kaiser-Ferdinands-Nordbahn,
Sitz eines Bezirksgerichts (210,95 qkm, 25401 E.), hat (1890) 5908 meist deutsche E., ein fürstl.
Liechtensteinsches Schloß,
bedeutende Holz- und Zuckerindustrie. Im Mittelalter war Lundenburg Hauptort und Residenz eines
mähr.
Herzogs.
Egron Sellif, schwed.
Maler, geb. zu
Stockholm,
[* 17] besuchte 1835–39 daselbst die Kunstakademie,
studierte in
Paris
[* 18] unter Lundgren
Cogniet und ging 1841 nach
Italien,
[* 19] wo er
Bilder aus dem ital. Volksleben malte:
Neapolit. Bauernfamilie, Neapolit. Fischer, Das Corpus-Domini-Fest (letzteres im Nationalmuseum zu
Stockholm). 1849 ging er
nach
Spanien,
[* 20] 1851 nach England und bildete sich hier zu einem hervorragenden Aquarellisten aus. Von der Königin Victoria
[* 21] erhielt Lundgren eine Menge
Bestellungen, malte Familienfeste des Königshofs, Begebenheiten des
Tagesu. dgl., aber auch Scenen
aus den
Shakespeare-Dramen,
Bilder aus dem
Süden u.s.w.
Als 1858 der
IndischeKrieg ausbrach, erhielt er von einem Hause in Manchester
[* 22] den
Auftrag, sich als eine Art artistischer Korrespondent
nach dem
Kriegsschauplatz zu begeben. 1859 kehrte er mit einer reichen Ernte
[* 23] von geistvollen
Studien nach England zurück,
wo dieselben zu trefflichen Aquarellen verarbeitet wurden
(Episode aus der
Schlacht bei Doondiakera, Diamanthändler
in
Benares; im Nationalmuseum). 1860 ging er nach
Schweden znrück, bereiste dann wiederholt
Italien,
Spanien,
Ägypten.
[* 24] Lundgren wurde 1850 Mitglied
der
SchwedischenAkademie, 1800 der engl.
Societyof Painters in water colours und starb inStockholm.
Seine reiche Sammlung von
Studien und
Skizzen gehört dem
Schwedischen Nationalmuseum. Seine
Schilderungen von
Italien,
Spanien
und
Indien sind erschienen u. d. T. «En målaresanteckningar» (3 Bde., Stockh.
1871–73; 2. Aufl. 1874).
(spr. lönndĕ),Insel an der Nordküste der engl.
GrafschaftDevon,
[* 25] 18 km im NW. vom Hartland-Head, 372 ha
groß, hat 177 E. und trägt einen
Leuchtturm (105 m).