374 illuminatissimus die höchste
Autorität. Seine Schreibweise ist im höchsten
Grade schwülstig, dunkel und bilderreich.
Seine
Anhänger bildeten nach seinem
Tode die Sekte der Lullisten, gegen deren Irrlehren die
Inquisition einschritt und Papst
Gregor XI. den
Bann aussprach. Bei dieser excentrischen Überschwenglichkeit rühren von Lullus doch einige wichtige chem.
Entdeckungen und Erfindungen her, wie z.B. die
Darstellung des fast wasserfreien
Weingeistes, des kohlensauren
Ammoniums, die Verbesserung der Destillationsvorrichtungen u.a.m. Seine wichtigsten alchimist. Werke sind das «Testamentum»,
der «Codicillus» und die «Experimenta».
(spr. lüllih),GiovanniBattista, franz.
Komponist, geb. 1633 zu
Florenz,
[* 2] kam mit 13 Jahren nach
Paris
[* 3] in den
Haushalt der Prinzessin von Montpensier als Küchenjunge. Durch Geigenspiel offenbarte er zuerst seine musikalischen
Anlagen
und erhielt eine
Stelle bei den Vingt-quatre
Violons, der Hofkapelle. Hier erwarb er sich die Gunst
Ludwigs XIV. durch verschiedene
Kompositionen, und 1652 wurde ihm die Leitung einer neuen Musiktruppe, der Petits
Violons, übertragen, mit
welcher er als Dirigent und
Komponist bald den Ruhm der alten Vierundzwanziger verdunkelte.
Besonders wandte er seine Thätigkeit den sog.
Balletts oder Mascarades bei
Hofe zu, die aus Tänzen mit eingestreuten Versen
bestanden. Lully verband sich 1664 mit Moliere und schrieb zu mehrern von dessen
Stücken die
Musik.
Ludwig XIV.
übertrug ihm endlich die Oberleitung des Hofmusikwesens. 1672 erhielt er das Privilegium zur Errichtung eines Operntheaters
(einer sog.
Académieroyale de musique). Lully starb Er hat die nationale
Oper der
Franzosen geschaffen.
Die berühmtesten seiner Werke waren: «Les fêtes de l’Amour et deBacchus» (1672),
«Armide» (1686). Diese
Opern, mit ihren meist von Quinault
verfaßten trefflichen Textbüchern, behaupteten ein Jahrhundert hindurch, bis auf
Gluck, in
Frankreich den ersten Rang und
fanden nur in denen
Rameaus gewichtige Nebenbuhler. Lully war so fruchtbar, daß er fast 20 Jahre lang allein
das
Pariser Operntheater versorgte. Seine Opernmusik ist reich an hübschen Tänzen, bedeutend in der
Deklamation und vollkommen
bühnengemäß. –
Vgl. Le
[* 4]
Cerf in«La comparaison de la musique italienne et de la musique française»
(Brüss. 1704);
Titon du Tillet in «Leparnasse français» (Par.
1732);
Lullimusicien (1779, anonym);
ClémentMarot,Lettre touchant ce qui s’est passé à l’arrivéedeJeanBaptistedeLully aux Champs-Èlysées (Köln
[* 5] 1688): Nuitter und Thoinan, Les origines de l’opéra français
(Par. 1886).
Nebenfluß des
Kassai (s. d.), entspringt im S. des
Kongostaates, ungefähr 11° südl.
Br. und 24° östl.
Lulua, strömt nach N. durch das
Land derBaschilange, nimmt bei der von
Wißmann 1881 gegründeten, 1886 erweiterten
StationLuluaburg
(6°nördl.
Br., 22°30' östl. Lulua, in 533 m Höhe) als schiffbarer
Fluß eine nordwestl.
Richtung und mündet (400 m ü.d.M.)
unter 5° südl.
Br. Seine wichtigsten Nebenflüsse sind im Oberlauf Luischi und Luisa von rechts, im
Unterlauf der Luebo von links, an dessen Mündung die Dampfschifffahrt beginnt.
(spr. lüminäh),EvaristeVital, franz.
Maler, geb. zu Nantes,
[* 8] wurde in
ParisSchüler von
Troyon und
Cogniet. Er schildert in flotter, energischer Behandlung auf großen Leinwandflächen mit Vorliebe die
erregtern Vorgänge des bretonischen Volkslebens. Zu seinen Hauptbildern gehören: Die Meerplünderer (1851), Die
Testamentseröffnung
(1853), Die Wallfahrer (1857), Die Seegrassammler, Der Viehmarkt (1861). Später wandte er sich der Historie,
besonders den
Darstellungen aus der Greuelgeschichte der
Merowinger zu; so: Die
Gallier beim Anblick
Roms (1870), Jagd unter
König Dagobert (1878), Die Entnervten von Jumièges (1880), Der letzte
Merowinger (1883),Tod Chilperichs I. (1885). Neuerdings malte er: Bei einer Choristin (1889),
Ende eines
Romans (1891),
Normannische Piraten ein Weib raubend (1894). Er starb in
Paris.
(Uria), Gattung nordischer
Vögel
[* 9] aus der Familie der
Alke (s. d.) mit geradem, glattem, scharfem und spitzem Schnabel,
dreizehigen, scharfbekrallten Schwimmfüßen, weißem
Bauche, schwarzem Rücken und einem weißen Fleck auf den Flügeln.
Sie hausen zu Millionen auf den Vogelbergen der nordischen
Küsten und leben nur von Meertieren. Das Weibchen
legt nur ein
Ei,
[* 10] das es auf dem Felsen ohne
Nest bebrütet. Die
Eier
[* 11] und die fetten
Jungen werden im ganzen Norden
[* 12] gern gegessen;
die alten
Vögel liefern Federn und Dunen geringer Sorte. Die bekannteste
Art ist der Krabbentaucher, auch
Trottellumme genannt
(Uriatroile s.
Tafel: Schwimmvögel
[* 13] I,
[* 1]
Fig. 5).
L.,Pflanzengattung aus der Familie der Kruciferen
[* 18] (s. d.)
mit nur zwei
Arten in Europa
[* 19] und im westl.
Asien,
[* 20] beide auch in
Deutschland.
[* 21] Es sind zweijährige oder ausdauernde krautartige
¶
mehr
Ge-375 wächse mit ansehnlichen violett gefärbten Blüten und herzförmigen Blättern.
Wegen ihrer Blüten sind sie beliebte
Zierpflanzen, gewöhnlich Mondviolen oder Silberblatt genannt.
Wegen der bleibenden silberglänzenden Schotenscheidewände
eignen sie sich vorzüglich für Makartbouquets.
Die zweijährige Lunaria biennis Mönch.
hat geruchlose, die ausdauernde Lunaria redivivaLunaria wohlriechende Blüten.