es 1434 an Mailand
[* 2] fiel; 1512 wurde es an die Eidgenossen abgetreten, deren Landvögte Stadt und Landschaft Lugano bis 1798 als
«Gemeine Herrschaft» regierten. Unter der
Helvetischen Republik war es Hauptstadt des gleichnamigen Kantons und wurde durch
die Mediationsakte von 1803 dem neuen Kanton Tessin
[* 3] zugeteilt, dessen Hauptstadt es mit Locarno und
Bellinzona abwechselnd
war, bis der Regierungssitz 1881 nach
Bellinzona verlegt wurde.
Luganj, Fabrikstadt im
Kreis
[* 4]
Slawjanosserbsk des russ. Gouvernements Jekaterinoslaw, im Donezschen Hochplateau
(s. d.), an der Mündung der Olchowaja in den Lugan und an der Linie Krinitschnaia-Lugánsk
der
Donez-Eisenbahn, Sitz der
Verwaltung des westl.
Teils des Donezschen Kohlenbassins, hat (1890) 16193 E., 4
Kirchen,
Bergbaumuseum mit
Bibliothek, technische Schule für Eisenbahnbau,
[* 5] einen Kreiskreditverein, eine große Eisengießerei,
[* 6] die
Lokomotiven und landwirtschaftliche
Maschinen herstellt, Talgsiedereien, Lichterfabriken, Gerbereien, bedeutenden
Handel mit
Getreide,
[* 7] Vieh, Leder und
Wolle.
Kosak, russ. Schriftsteller, s.
Dahl, ^[= # Johann Christian Claußen, Landschaftsmaler, geb. 24. Febr. 1788 zu Bergen in Norwegen, bezog ...] Wladimir Iwanowitsch.
eine in
Deutschland
[* 16] seit dem 11. Jahrh. vorkommende Dichtgattung, die sich darin gefiel, im ausgelassenen
Spiel der
Phantasie die unmöglichsten Dinge als wahr darzustellen. Besonders beliebt ist die Fiktion einer verkehrten Welt,
in der die
Blinden sehen, die
Tauben
[* 17] das feinsteGehör
[* 18] haben und die
Hunde
[* 19] von den Hasen gejagt werden;
ferner die
Schilderung des Schlaraffenlandes (s. d.) und die Jagdgeschichten. Lügendichtung in
größerm Maßstab
[* 20] waren der
«Finkenritter» (s. d.) und R. E. Raspes durch
Bürgers Bearbeitung besonders bekannte «Wunderbare
Reisen des
Freiherrn von Münchhausen»; häufiger wurde die Form des kurzen
Märchens,
Schwanks oder Liedes
gewählt. –
kleinere, scharf gebaute und mit Kiel
[* 22] versehene Fahrzeuge, die zur Fischerei,
[* 23] als Lotsenboote und zur Küstenschiffahrt
benutzt werden. Sie haben drei
Masten mit Luggersegeln und finden sich hauptsächlich an der franz.
Küste,
wo sie chassemarée genannt werden. Die Luggersegel sind trapezförmig. An ihrer obern schrägen Kante ist eine Rahe und
das
Tau (Fall), mit dem man die Rahe am
Maste
in die Höhe zieht, nicht in der Mitte der Rahe, sondern
auf ein Dritteil derselben von vorn gerechnet, befestigt. Die vordere untere
Ecke des Segels
(Hals) wird am Fuße des
Mastes
straff festgemacht, wodurch die Rahe in ihrer schrägen
Stellung gehalten wird. Die meisten
Boote der
Kriegsschiffe führen
ebenfalls Luggersegel. Auch die frühern
Flüten (s. d.), Schebecken (s. d.),
Karacken und Freddekoggen waren Lugger.
1)
Span.
Provinz, die nordöstlichste und größte Galiciens, grenzt im
W. an Coruña und
Pontevedra, im
S. an Orense, im O. an
Leon und
Asturien, im N. an das
Cantabrische Meer. Lugo hat 9881 qkm, (1887) 432165 (205527 männl., 226638
weibl.) E.,
d. i. 44 auf 1 qkm und 11 Gerichtsbezirke.
Analphabeten sind 321225. Sie ist gebirgig und reich an
Niederschlägen. Ihr größter
Fluß ist der Miño.
Ackerbau in den
Thälern und Viehzucht
[* 26] auf den Bergabhängen sind die Haupterwerbsquellen.
– 2) Hauptstadt der
Provinz Lugo, links vom Miño und an der Bahnlinie Palencia-Coruña, Sitz eines
Bischofs, hat (1887) 19952 E.,
got.
Kathedrale (12. Jahrh.), theol. Seminar; Gerberei, Fabriken vonCremor Tartari,, Tuchwaren und
Hüten.
– Die Stadt wurde als Lucus
Augusti von den
Römern gegründet, welche auch schon die Schwefelquellen in der Nähe benutzten.
Hauptort des Kreises Lugo (66671 E.) in der ital.
Provinz Ravenna, links am Senio, an den Linien
Castel-Bolognese-Ravenna
und Lugo-Lavezzola (23 km), hat (1881) 9198, mit den
Vororten 12994, als Gemeinde 25659 E., ein Lyceum,
Gymnasium, technische Schule, Kommunalbibliothek und bedeutenden
Handel mit Vieh, Hanf, Flachs und
Wein.
(spr. -gosch),Stadt mit geordnetem Magistrat und Hauptort des ungar.
KomitatsKrassó-Szörény und des Stuhlbezirks Lugos (18104 E.), an der Linie
Temesvár-Verciorova der
Ungar. Staatsbahnen, Sitz
der Komitatsbehörden, eines königl. Gerichtshofs, eines griech.-kath.
(roman.)
Bischofs, Bezirksgerichts und einer Finanzdirektion, besteht ans
Deutsch- und
Romanisch-Lugos, die durch den Temesfluß
geschieden sind, und hat (1890) 12489 E., in Garnison das 21. Divisionsartillerieregiment, ein Staatsobergymnasium, Weinhandel,
bedeutende Jahrmärkte und in der Umgebung
Weinbau. – Lugos, früher eine starke Festung,
[* 27] hat durch die
Türken viel gelitten
und war im Aug. 1849 letzter Zufluchtsort der ungar.
Armee. Von hier zog dieselbe über Orsova nach Vidin,
wo ihr der
SultanAbd ul-Medjid ein
Asyl gewährte.