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luftdicht aufgesetzten Rccipienten 15 iu Verbindung. Bei der Stellung 2 kommuniciert der Raum 8 mit dem äußern Luftraum. Wendet man beim Auf- hieben des Kolbens die Hahnstellung 1, beim Herab- drücken die Stellung 2 an, so verdünnt man die Lust im Recipienten. Bei umgekebrter Anwen- dung des Hahns wird die Lust in 15 verdicktet. Beim Verdünnen dehnt sich die Luft des Raumes 15 in den Raum 15^8 aus und wird ausgestoßen. Nimmt man also die Anfangsdickte der Lust in 15 alö Einheit an, so ist die Dichte in 15 nach einem 15 ^- X, nach 2, 3... n Kolbenzügen I X"...
X". Hierbei ist X ein echter Brück. Die Tickte in 15 kann demnack nie ans Null sinken. Beim Verdichten wird die Lnft aus dem Raume 8 jedesmal in den Raum 15 getrieben. Die Dickte in II ist also nach n Kolbenzügen I5^n8 15 Hiernach könnte die Dickte ins Unbegrenzte wachsen, doch setzt die Festigkeit [* 2] und Dichtung der Pnmpe sowie der sckädliche Raum der Verdicktnng eine Grenze. Der Kolben X kann sich dem Boden und den Wän- den des Stiefels nie vollkommen anscklicßeu. Der Raum 8, der unter dem vollkommen ^abgedrück- ten Kolben übrig bleibt, beißt der schädlicke Raum.
Heißt p die Dichte in 15 bei ausgezogenem Kolben und Verbindung mit 8, so ergiebt sich durck Herabdrücken des Kolbens bei der Habnstellnng 2 die Dichte p^. Wird p-^1, gleich der Dickte der äußern Lust, so kann keine Lust mebr uack außen austreten, demnach ist p^^ die Verdünnungs- grenze. Beim Einpumpen kaun umgekehrt die Luft unter dem Kolben und demnach auch jene im Reci- pienten keine höhere Dichte erreichen als -. [* 1] Fig. 2 veranschaulicht eine zweistiefelige Ventil- luftpumpe zur Verdünnung. Beim Aufziehen des Kolbens werden dnrck !! Z //^ Fiq. 2. Reibung [* 3] kegelförmige Stöpselventile geöffnet, welcke die Verbindung der Stiefel mit dem Re- eipienten berstellen, beim Hcrabdrücken werden die- selben sofort gescklossen.
In den Kolben befinden sich Ventile aus elasti- schen Membranen, die sick uack außen öffnen. Die Kolben gehell abwech- selnd auf und ab, wo- durch das Verdünnen rascher und bei höberer Verdünnung auch mit ge- ringerm Kraftaufwand vorgeht, da sich dann der auf beide Kolben wirkend, Luftdruck fast das Gleichgewicht [* 4] hält. Bei der Hahn- stellung 1 pumpcu beide Stiefel durch den stark ange- deuteten Kanalund eine Längsbohrung des HabnevIl aus dem Recipienten. Vei der Habnstcllung 2 pumpt ^ aus dem Recipienten und 1^ durch die punktiert an- gedeutete Bohrung aus ^. Ist in ^V die Verdün- nungsgrenze ^ erreicht, so kann die Lust nock unter den anfgezogcnen Kolben in N austreten, aber nicht medr unmittelbar in den äußern Luftraum. 8 Sei ? die Dichte im Recipicnten, so ist dieselbe p- unter dem berabgedrückten Kolben in ^ und unter dem aufgezogenen Kolben in Luftröhre. Bei berabgedrück- tem Kolben in L findet kein Austritt mehr statt, wenn p^-^^1 oder p^^?, wobei die Buch- staben mit Strichen die analoge Vedeutuug für D babcn.
Babinet hat durch die angegebene Hahn- einrichtung die Verdünnungsgrenze der Luftröhre beden- tend hinausgerückt. Die Dichte der Luft im Reci- pienten zeigt die Baromctcrprobe (s. d.). Guericke bat säst alle jetzt gebräuchlichen Luft- pumpenerperimente angegeben; nur wenige wurden von Voyle hinzugefügt. Mit Hilfe eines Ballons, den man vor und nach dem Auspumpen abwägt, findet man das Gewicht von 1000 ccm trockner Luft von 0° (^. und 760 min Quecksilberdruck zu 1,293 3. Die Tickte der Luft unter denselben Um- ständen aus Wasser bezogen ist hiernach 0,001293. Die Dichte der Lust bei t° und dem Barometerstand d in inm Quecksilber ist p"^,v wobei p die zu- vor angegebene Dichte ist Lnssacsckcs Gesetz). In ähnlicher Weise können an- dere Gase [* 5] gewogen werden.
Der Druck der Luft äußert sich an der Luftröhre durch das Haften des ausge- pumpten Recipienten am Teller, das Sprengen [* 6] der den Recipienten verschließenden Glasplatten, das Ancinanderbastcn der ausgepumpten Magdeburg- scken Halbkugeln u. s. w. Der Druck entspricht un- gesäbr dem Drnck ciuer Quecksilbersäule von 7W inm oder 1,c328 I aus 1 qcin fs. Barometer). [* 7] Die ehe- mals dem Ilorroi' vacui i^s. Leere) zugeschriebenen Ersckeinungen, das Saugen, das Fließen durch den Heber [* 8] u. s. w. lassen sich durch die Luftröhre als vom Luft- druck herrübrend. nachweisen.
Schlaff gefpannte Blasen sckwellen im Vakuum, Flüssigkeiten geben die absorbierten Gase srei, fangen früher an zu sieden u. s. w. In einer lustleer gepumpten Röhre sallt ein Federchen und ein Bleistück gleichschnell das sckallleitende Mittel fehlt. Durch die Verdam- pfung bei raschem Auspumpen kann Wasser zum Gefrieren gebracht werden. Das Licht [* 9] und die strablende Wärme [* 10] geht durch den lustleeren Raum ungebindert durck, die elektrischen und magnetischen Kräste Wirten ebenfalls hindurch, ein Zeichen dafür, daß der durch Aufpumpen nicht wegzuschaffende Mher der Träger [* 11] dieser Kräfte ist.
Luftverdün- uungsapparate, die mit Flüssigkeiten arbeiten, sind die Wasserluftpumpe ls. Aspirator) [* 12] und die Queck- silberluftpumpe (s. 0.). Luftpyrometer, s. Pyrometer. ^ls. d.). Lufträume, eine Art der Intercellularrämue Luftröhre (irac^eH, /Vi-tei-iH lispei-a), beim Menschen ein häutiger Schlauch, welcher von der Rackenböble in die Lunge [* 13] sührt und das Aus- wie Einströmen der Atemluft vermittelt. Sie geht in der Mittellinie des Halses vor der Speiseröhre und der Sckilodrüse am Halse berab, gelangt binter dem Brustbein in die Brusthöble, verläuft hier mehr links und teilt sich in der Höhe des dritten oder vierten Brust- wirbels gabelförmig in zwei Äste, die sog. Bron- ckien idrondm, den weitern reckten und den engern linken. «S.dicTafel'. Die Brusteingeweide des ¶
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