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sellschaft. Bis zu L.s 1584 erfolgten Tode sind nach alter Schätzung wohl 100000 Exemplare der deut- schen Bibel [* 2] ans seinen Pressen hervorgegangen.
Als Wappen [* 3] zeigen die Drucke ein von zwei Händen nach oben gehaltenes und von zwei in die eine Hand [* 4] beißen- den Schlangen [* 5] umringeltes Schwert mit einem Her- zen an der spitze. -
Vgl. G.G.Zeltner, Historie der gedruckten Bibel-Version ... M. Lutheri, in der Be- schreibung des Lebens ... Hanns Lufsts (1797).
Lufiji'(Lufidschi), Fluß in Ostafrika, s. Rufiji. Lufira, Nebenfluß des Lualaba (s. d.). Luft, im allgemeinen jeder gasförmige Körper (s. Gas), weshalb man auch die Gase [* 6] als Luftarten bezeichnet.
Gewöhnlich versteht man unter Luftballon das Gasgemisch, welches die Atmosphäre (s. d.) bildet, die im wesentlichen aus Stickstoff und Sauerstoff besteht uebst Beimengungen von Wasser, Damps, Kohlensäure, Ammoniak.
Zur Untersuchung der atmosphärischen Luftballon dient das Eudiometer (s. d.). Luft, fixe, s. Fix. Luftanfammlung (I'neumatosiä).
Luftballon kommt als patbol.
Vorgang im menscblicben Körper nicht bloß in Kanälen und Höblen, die schon unter nor- malen Verhältnissen Luft enthalten Lungen, dem Magen, [* 7] Darm [* 8] u. a.), sondern auch in Organen und Geweben vor, welche im gefunden Zu- stand keine Luft enthalten.
In den weitaus meisten Fällen ist die Luft von außen (dnrch Wnnden, Kno- chenbrüche, bei Operationen u. dgl.) oder aus be- nachbarten Teilen des Organismus ldurch Perfora- tion und andere pathol.
Prozesse derselben) ein- gedrungen;
in andern Fällen dagegen ist sie durch faulige Zersetzung entstanden, wie beim Brand, bei Abscessen u. dgl. Je nach den betroffenen Körper- teilen wird die Luftballon mit besondern Namen bezeichnet;
die des Vrustfellsacks heißt Pneumothorax, die des Herzbeutels Pneumoperikardium, die des Magendarmkanals Meteorismus, die in den Höhlen der Lungenbläschen Lun gene mp byse m, die des Nnterhautzellgewebes traumatisches Emphysem u. s. w. Die Folgen der Luftballon sind die eines fremden Körpers, der die Gewebe [* 9] und Organ- böblen auseinander drängt und schädigt, oder die mikroskopischen Fäulniserreger in Entzündnng ver- setzt, oder endlich auch raschen Tod zur Folge bat. Luftäther, s. Geheimmittel.
Luftbad, s. Bad [* 10] (Bd. 2, S. 255a) und Elektro- therapie (Bd. Apparat des cbcm. Laboratoriums, der dazu dient, Substanzen in einem erwärmten Luftstrome höhern Temperaturen auszufetzen. Er besteht aus einem kupfernen, kastenförmigen Behälter, in dein sich ge- eignete Vorrichtungen zur Aufnahme von Tiegeln, Schalen, Trichtern befinden. Die Erhitzung erfolgt durch eine kleine unter dem Kasten brennende Gas- flamme. Manche Operationen erheischen eine ge- naue Innehaltung bestimmter Temperaturgrade; bei solchen verbindet man das Luftballon mit einem Thermo- staten (s. d.). Luftballon, Aerostat, ein aus luftdichtem Stoff gefertigter Ballon, [* 11] der mit einem Gas gefüllt ist, das leichter ist als die atmosphärische Luft der Erdoberfläche, wodurch derselbe einen Auftrieb [* 12] (s. d.) erleidet und sich in die Luft zu erheben vermag.
Bei genügender Größe kann der Luftballon außer seinem eigenen Gewicht auch noch andere Lasten: Menschen, Pro- viant, Instrumente u. s. w., emportragen.
Die Luftballon sind für den Menschen bis jetzt das einzige Mittel, sich srei in die Luft zu erheben. Man nennt sie, je nachdem das Füllgas erwärmte Luft, Wasserstoff oderLeuchtgasist, Montgolfieren, Charlieren oder Greenieren, eine Verbindung der beiden ersten auch wohlNozieren, und teilt sie serner nach der Art ihres Gebrauchs und der dadurch nötigen verschiedenen Einrichtung in Fesselballons (s. d.), lenkbare (s. Lenkbarkeit der Luftschiffe) und Luftballon schlechtweg.
Diese bestehen gegenwärtig aus der Hülle mit einem oder mehrern Ventilen (Manövrier- ventil, Landnngsventil) oben und dem Appendix unten, dem Netz, dem Tragring, dem Korb oder Gondel mit Anker, [* 13] Schleppseil, Ballast u. s. w. Die Hülle besteht am besten aus gutem Seidenstoff (ponFlieo), der trotz großer Festigkeit [* 14] vvh nvn 40 -80, gefirnißt 200-300 3 pro 1 hin wiegt, aber auch 8-12 M. kostet.
Durch ihre Billigkeit li- 2 M.) empfehlen sich Banmwollstoffe (Perkale, Nanking), die aber 2-3mal so schwer sind. In uenester Zeit werden jedoch in Hannover [* 15] Ballon- stoffe aus gummierter Baumwolle [* 16] hergestellt, deren Gewicht bei doppelter Stofflage auch nur etwa 300-350 F pro Quadratmeter beträgt.
Neben beiden finden sich auch Ballons aus Goldschläger- baut, namentlich in der engl. Armee.
Dagegen baben sich Hüllen aus Metall als unbrauchbar er- wiefen. Das Zufchneiden der Stoffbahnen in Ge- stalt schmaler Kugelzweiecke geschieht nach Papp- schablonen auf Tischen, das Dichten mit Leinölfir- nis erfordert große Vorsicht, sonst verbrennt der Ballon oder klebt zufammen.
Das Ventil [* 17] am Scheitel des Luftballon ist eine durch Federn und den Druck des Gases geschlossene Klappe, die sich durch Zug an der durcks Balloninnere gehenden Ventilleine öffnet. (Tafel: Luftschiffahrt [* 18] II, [* 1] Fig. 3, zeigt das von Ion konstruierte Ventil.) Eine neuere Kon- struktion rührt von Lüllemann her;
andere von Groß in Berlin. [* 19]
Anf der untern Seite läuft die Hülle in den Appendix oder Füll ans atz aus. Um die zarte Hülle zum Tragen der Last zu be- fähigen, überdeckt man sie mit dem Netz, das fie in eine Anzahl kleinerer, stärker gewölbter und da- ber gegen den innern Druck widerstandsfähigerer Flächen zerlegt.
Seine Maschen sind am Äquator am größten, werden nach oben immer kleiner und umschließen endlich das Ventil in einem Ringe. Von da ab, wo nach unten die Netzleinen den Luftballon berühren, läßt man die Halteleinen herabhängen, saßt jene sortdauernd zu 2 oder 4 in einem «Gänse- fuß» zusammen und befestigt schließlich die Aus- laufleinen mit ihren Schlaufen an den Knebeln des Tragringes, an dem dann wieder die Gondel, aus Weidengeflecht und Spanisch Rohr verfertigt, bangt. (S.Tafel: Luftschisfahrt I, [* 1] Fig. 7.) Die Stärke [* 20] der Leinen ist so bemessen, daß sie die ge- samte Last mit 10- bis 20facher Sicherbeit tragen. Infolge einer fehlerhaften Netzkonstruktion, eines einfachen Meridiannetzes, fand der amerik.
Luft- schiffer La Mountain den Tod.
Der Ballon schlüpfte allmählich zwifchen zwei Meridianen hindurch und Mountain stürzte samt Gondel und Netz aus großer Höhe herab
In manchen Fällen ersetzt man den obern Teil des Netzes durch einen Leinenplan, das «Vallonhemd».
Die Steigtraft des Luftballon leine Folge des Auf- triebes, s. d.) ist gleich dem Gewichte der von ihm verdrängten Luftmasse, vermindert um das Gewicht des Luftballon nebst dem des Gases.
Bei 0^ ^ und 760 mm Barometerstand trägt 1 cdin reiner Wasserstoff theoretisch 1,2, in der Praxis 1 bis 1,12 KZ, ¶