forlaufend
sinn-335
lose Etymologie zu bezeichnen, bcdentet soviel wie: der Wald heißt Incus, weil es nicht hell darin ist (uon 1uc6t).
Ahnlich ist der anf Varro («1)6 linFu^ latina») zurückführende Ausdruck (^anis 3 non, c^nLnäo: der Hund (caniZ) hat seinen Namen daber, weil er nicht singt snon cllnit). Lucyn, Stadt, s. Ljuzin. ^ l^polis ls. d.). Ludd,DorfinPalästina an stelle des altenDios- Luddtten, Bezeichnung deraufrübreriscken Ban- den, die 1811 und 1816 in der engl. Grafschaft Not- tingham in die Fabriken eindrangen und Maschinen zerstörten.
Sie nannten sich uach Ludd (svr. lödd), einem geistesschwachen Menschen, der gegen Mitte des 18. Jahrh, in der Nähe von Leicester [* 2] wobnte und c'mmal durch Neckerei in Wut gebracht, in ein Haus eindrang und einen Strumpswirterstuhl zer- störte.
Die Unruhen waren so ernsthaft, das;
die Regierung einen Gefetzentwurf einbrachte, der die böswillige Beschädigung einer für die Strumpfwir- kerei benutzten Maschine [* 3] mit Todesstrafe bedrohte. Der Entwurf gab im Hause der Lords dem Dichter Byron Anlast zu seiner rhetorisch vollendeten Jung- fernrede, wurde aber zum Gesetz erhoben, das be- reits Ende 1813 dahin abgeändert wurde, das;
an die Stelle der Todesstrafe die Deportation auf 7- 14 Jahre eingeführt wurde. Lüdecke, Karl Joh., Architekt, geb. zu Stettin, [* 4] studierte auf der Bauakademie in Ber- lin, wurde 1852 Regierungsbaumeister, war dann mebrere Jahre Lehrer an der Kunst- und Bauschule in Vreslau, deren Direktion er 1874 übernadm. Er wurde an Kirchen- und ^chlohbauten für den fcblef. Adel vielfacb beschäftigt, leitete 1864-67 den Bau der ueuen Börse, dann die Wiederherstellungs- arbciten an dem alten Rathause und neuestens an der Maria - Magdalenen - Kirche in Breslau. [* 5]
Seit 1868 war Lüderitz Baurat, seit 1892 Geh.
Vaurat und seit 1880 Mitglied der Akademie des Bauwesens in Berlin. [* 6] Er starb in Breslau. Lüdemann, Hermann, prot.
Tbeolog, geb. zu Kiel, [* 7] studierte zu Kiel, Heidel- berg und Berlin, wurde 1872 Privatdoceut in Kiel, 1878 auherord.
Professor daselbst, 1884 ord.
Pro- fessor für Kirchcngeschichtc in Bern. [* 8] 1891 wurde er zum Professor für systematische Tbeologie sowie sür Geschichte der Philosophie ernannt. Lüderitz ist Vertreter der liberalen Theologie. Er schrieb: «Die Anthro- pologie des Paulus und ihre Stellung innerhalb seiner Heilslebre» (Kiel 1872),
«Die Eidbrüchiqkcit un- serer neukirchlichen Geistlichen» (ebd. 1881; «3. Aufl. 1884), »Die neuere Entwicklung der prot.
Theologie» (Vrcm. 1885).
Im «Theol. Jahresbericht» berichtet Lüderitz seit 1881 über die Litteratur zur ältesten Kirchen- geschichte bis zum Nicänum. Luden, Heinr., Geschichtschreiber, geb. zu Lorstedt im Herzogtum Bremen, [* 9] studierte in Göttingen [* 10] und Berlin erst Theologie, dann Ge- schickte und Philosophie, war 1804 Hauslcbrer in Ber- lin, wurde 1806 auhcrord., 1810 ord.
Professor der Geschichte in Jena, [* 11] war 1823-32 Abgeordneter der Universität im Weimar. [* 12]
Landtag und starb Lüderitz erstrebte vor allem die Erweckung der vater- ländischen Gesinnung durch die Förderung der natio- nalen Geschichte und die Pflege des polit.
Geistes. Von I.s Schriften sind besonders hervor;ubebcn
die Biographien von Ehr. Thomasius (Berl. 1805) und Hugo Grotius (ebd. 1806);
ferner: «Kleine Aufsätze geschichtlichen Inhalts» (2 Bde., Gott. 1808),
«An- sichten des Rheinbundes» (ebd. 1808; 2. Aufl. 1809), V^l^^--'^s-'^^^/ «Einige Worte über das Studium der vaterländischen Geschichte» (Jena 1811; neue Aufl., Gotha [* 13] 1828), «Handbuch der Staatsweisheitslehre oder der Po- litik» (Jena 1811; dazu die Abhandluug «Über den Sinn und Inbalt des Handbuchs der Staatswcis- dcitslehre»),
«Allgemeine Geschichte der Völker und Staaten des Altertums» (ebd. 1814; 3. Aufl. 1824), «Allgemeine Geschichte der Völker und Staaten des Mittelalters» (ebd. 1821-22; 2. Aufl. 1824),
«Ge- schichte der Tentschen» (3 Bde., ebd. 1842-43), «Nemesis, Zeitschrift für Politik und Gefchichte» (12 Bde., Wenn. 1814-18),
worin ein großer Teil derAuffätze von ibm herrührt;
«Allgemeines Staats- verfaffungsarckiv» (Bd. 1-3, ebd. 1816-17).
Sein bedeutendstes Werk war «Die Geschichte des deutschen Volks» (Bd. 1-12, Gotha 1825-37),
nur bis 1237 reichend.
Nach L.s Tode erschienen «Rückblicke in mein Leben» lIena 1847). -
Vgl. Schäfer, Heinrich Lüderitz, akademische Festrede (1880).'
Lüdenscheid
, Stadt im
Kreis
[* 14]
Altena
[* 15] des preuß. Rea.-Vez.
Arnsbcrg, an den Nebenlinien Brügge-Lüderitz (6,5 Icin) der Preuß.
Staatsbah- nen und Altena-Lüderitz (13,0 km) der Kreis Altenae.r Schmal- spurbahnen, Sitz eines Amts- gerichts (Landgericht Hagen), [* 16] Kataster-, Steueramtes, einer Handelskammer und Reichs- banknebenstelle, hat (1890) 1i)457E.,darunter2189 Katho- liken und 105Israeliten, 1895: 21264 110 520 männl., 10 744 weibl.) E., Postamt erster Klasse, Telegraph, [* 17] Fernsprechamt, 2 Bahnhöfe, [* 18] Reste der alten Befestigungen, evang. und kath. Kirche, Realschule mit Progymnasium, höhere Mäd- chenschule, Krankenhaus, [* 19] Waisenhaus, evang. Ver- einshaus, Wasserleitung, [* 20] Gasbeleuchtung, Schlacht- baus, 2 Sparkassen.;
Fabriken für Metallknöpfe, Schnallen, Haken und Ösen, Drahtwaren, Feilen, Messing-, Tombak-, Neusilber- und Nickelbleche, Me- daillen, Gebäuse, Dosen, Kupfer-, Bronze-, Zinn-, Vritannia- und Alfenidwaren, Maschinenfabriken, Drabtwalzwerte und Ziegeleien. Lüderitz ist Sitz der 6. Sektion der Norddeutschen Edel- und Unedel- metallindustrie - Vcrufsgenossenschaft.
Luder, fovicl wie Aas (s. d. und Ludern). Lueder, Karl, Jurist, geb. zu sselle in Hannover, [* 21] studierte in Göttingen, Berlin und Paris, [* 22] habilitierte sich 1861 in Halle, [* 23] wurde 1867. außerord.
Professor der Rechte in Leipzig [* 24] und^1874 als ord.
Professor des Strafrechts und des Straf- prozesses nach Erlangen [* 25] berufen. Er starb daselbst Von seinen Schriften sind hervor- zuheben: «Das Souvcränitätsrccht der Begnadi- gung» mögen. 1. Die Vermögensbeschädigung" (ebd. 1867), «Grundriß zu Vorlefungen über deutfches Straf- recht» (ebd. 1872; 2. Aufl., Erlaugen 1877),
«Die Genfer Konvention» (Erlangen 1876; auch fran- zösisch),
«Recht und Grenze der Humanität im Kriege» lebd. 1880),
«Grundriß zu Vorlesungen über deut- fckes Etrafprozcßrecht» (ebd. 1881),
«Krieg und Kriegsrecht» (in Holtzendorffs «Handbuch des Völker- rechts», Bd. 4, Hamb. 1889).
Lüderitz schrieb auch eine Biographie von Gustav Geib (Lpz. 1864). Luderhütte, s. Ludern. Lüderich, Bergwerke bei Bensberg (s. d.). Lüderitz, Franz Adolf Eduard, Großhändler, geb. in Bremen, bereiste 1854-59 ¶