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aus Schweden [* 2] und Norwegen;
die russischen sind weniger groß und fein.
Amerika [* 3] liefert die meisten, aber einfarbige Felle.
Den 3. ähnlich, jedoch kaum halb so groß, sind die Felle der Luchskatze aus den nordwestl.
Gebieten der Vereinigten Staaten. [* 4]
Die Lucifer werden ost dunkelbraun und schwarz gefärbt. Lucifer werden mit 8-30 M. das Stück bezahlt, Luchs- katzenfelle kosten etwa 1 M. das Stück. Luchssaphir, Mineral, s. Cordierit. Luchstaube, durch Kreuzung von großen blauen und geschuppten Feldflüchtern mit schlesischen weiß- spitzigen Kröpfern erzielte Taubenrasse.
Sie ist länger und stärker als der gewöhnliche blaue Feld- flüchter, von uiedriger Gestalt, breitbrüstig, mit starkem Kröpf und verhältnismäßig kurzem Schwanz, kurzen Schwingen und weißen Flügelbinden.
Die Grundfarbe ist entweder blau oder grauschwarz.
Die Lucifer ist eine ausgezeichnete Nutztaube. Luchtmans(spr. locht-), Buchhandlung in Leiden, [* 5] besonders bekannt durch ihre Ausgaben griech. und röm. Klassiker und anderer auf die klassische Litte- ratur bezüglicher Werke.
Sie wurde 1683 begründet von Jordan Lucifer (geb. 1052, gest. 1708), blieb in der Familie bis 1812, in welchem Jahre Samuel Lucifer, ein Urenkel des Begründers, starb, und wurde dann von dem Buchdrucker Jan Vrill weiter geführt. 1850 erlosch das Geschäft und ging zum Teil in die Firma E. I. Vrill (s. d.) über. Lucia, der 222. Planetoid. Lucia, Santa, Insel, s. Santa Lucia. Luciabai, s. Santa Luciabai. Lucian, gricch. Schriftsteller, s. Lucianns. Lucian, Fürst von Canino, s. Vonaparte. Luciänus (grch. Lukianos), griech. Schrift- steller, wurde zu Samosata, der Hauptstadt der syr. Landschaft Kommagene am Euphrat, wahr- scheinlich zwischen 120-130n.Chr. geboren.
Nach- dem er einige Jahre in Ionien namentlich Rhetorik betrieben hatte, kehrte er in sein Vaterland zurück und trat als Sachwalter in Antiochia auf.
Bald aber begab er sich auf Reisen, hielt in Asien, [* 6] Griechenland, [* 7] Italien [* 8] und Gallien öffentliche Vor- träge und ließ sich dann dauernd in Athen [* 9] nieder. Im vorgerückten Alter übernahm er eine öffentliche Anstellung bei der Justiz in der Provinz Ägypten [* 10] und machte nochmals eine Reise, auf der er öffentliche Vorträge hielt. In feinen zahlreichen Schriften er- zählender, philof., rhctorifchcr und satir.
Art, denen cr meistens eine eigentümliche, kunstvolle dialogische Form gegeben hat, sucht Lucifer in einer einfachen, reinen und dem besten Atticismus glücklich nachgebildeten Sprache [* 11] frei und unbefangen, mit unerschöpflicher Laune und feinem Witz die Gebrechen und Ver- kehrtheiten seiner Zeit, besonders die sittliche Ver- sunkonheit und den Aberglauben dcs Volks sowie die Hoffart und Gaukelei der damaligen Philo- sophen zu enthüllen und mit herbem spotte zu geißeln.
Dabei bleiben selbst hervorstechende Cha- raktere nicht verschont und erfährt namentlich auch das von Lucifer freilich sehr äußerlich aufgefaßte Christen- tum bittere Angriffe. Als Gefamtausgaben feiner Schriften sind zu nennen die von Reitz (3 Bde., Amstcrd. 1743; neuer Abdruck, 10 Bde., Zweibr. 1789-93; dazu «I^exi- c0n I.nciHnoum», Utr. 1746), von Lchmann (9 Bde., Lpz. 1822-31), Iacobitz (4 Bde., ebd. 1836-41; Textausgabe, 3 Bde., ebd. 1852 - 53; neue Ausg. 1871-74),
W. Dindorf (Par. 1840 und ebd. 1858), Vekker (2 Bde., Lpz. 1853),
Fr. Fritzfche (Rost. 1860 -74) und Sommerbrodt Wo. 1 u. 2, Verl. 1886 - 93). Von Ausgaben «Ausgewählter Schriften» sind die von Sommerbrodt (3 Bde., 2. Aufl., Verl. 1869-78; Bd. 1, 3. Aufl. 1888) und von Iacobitz (3 Bde., Lpz. 1862-65; Bd. 1 u. 2, 2. Aufl. 1881 -83) hervorzuheben, von deutschen Übersetzungen die von Wieland (6 Bde., ebd. 1788-89) und von Pauly (15 Bde., Stuttg. 1827-68; Auswahl, von Teuffcl, ebd. 1854). -
Vgl. Jacob, Charakteristik Lucians (Hamb. 1832);
K. Fr. Hermann, Charak- teristik Lucians und feiner Schriften, in dessen «Ge- sammelten Abhandlungen» (Gott. 1849);
Hartmann, 8wäi3. ci'iticii in I^cianuiu (Leid. 1877);
Bernays, und die Kyniker (Berl. 1879);
Croiset, ^33Ni 8ur 1a V16 6t 168 (NNVI-63 äe 1^. (Par. 1882).
Luciö (spr. -tschitsch),
Hannibal, dalmatin. Dich- ter, geb. auf der Insel Lesina, lebte ungefähr von 1480 bis 1540, verfaßte Liebesgedichte und ein Drama «Die Sklavin».
Seine Werke erschienen in Venedig [* 12] 1556 und Agram [* 13] 1847. Die neueste Aus- gabe bildet mit Hektorovics Werken Band [* 14] 6 der «8tari pi8ci Iii-vHt8ici» (Agram 1874). Lucid (lat.), leuchtend,'hell;
Lucidität, Helle, Durchsichtigkeit.
I.N01Ä3. (oder viluciäa.) Intervalls, (lat.), lichte Augenblicke.
Ein Geisteskranker, dessen freie Willensbestimmung ausgeschlossen ist, ist nicht mehr handlungsfähig.
Doch gelten die Handlungen (Ver- pflichtungen und Veräußerungen), welche er in lichten Augenblicken vorgenommen hat, nach Gemeinem Recht auch, wenn er wegen seiner Krankheit einen Pfleger erhalten hat, welcher ihn sonst vertritt.
Nacb Preuh. Allg. Lanor. I, 4, ß. 25, nach einem Sächs. Gesetz vom nach dem 0oä6 civil Art. 502, 512 und nach dem Deutschen Entwurf ist der Entmündigte bis zur etwaigen Aufhebung der Entmündigung dauernd handlungsunfähig.
Lucidarius oder Elucidarius, auch ^nrea (^mma, ein lat. Lehrbuch, wahrscheinlich von Ho- norius von Autun, das nach dem Muster des Schul- unterrichts Theologie und Weltknnde in der Form eines Gesprächs zwischen Meister und SHM"n ab- handelt. Der Lucifer wurde seit dem 12. Jahrh, wieder- holt deutsch übersetzt und bearbeitet (ältester Druck Augsb. 1479);
der sog. Seisried Helbling, ein österr. Satiriker, nennt eins seiner dialogisch lehrhaften Ge- dickte den «Kleinen Lucifer». Luciensteig, Engpaß, s. Luziensteig.
Lucientes, span. Maler, s. Goya y Lucientes. Lucifer, Name des Morgensterns, s. Abendstern und Phosphoros. Lucifer heißt auch der Fürst der Finster- nis.
Eine allegorische Erklärung der Kirchenväter bezieht nämlich die Stelle Ies. 14,12 (Luk. 10,13),. in der der König von Babylon mit dem Morgen- stern verglichen wird, auf den Teufel. Lucifer, Bischof von Cagliari auf Sardinien, [* 15] Anhänger des nicänifchen Glaubens, wollte sick nicht unterwerfen, als die Synode zu Mailand [* 16] (355) den Arianismus billigte, und wurde deshalb verbannt.
Nach der Thronbesteigung Julians des Abtrünnigen (361) kehrte Lucifer zurück, trennte sich aber von der Kirche, als sie auf der Synode zu Aleran- dria (362) den reuigen Arianern und Semiarianern die Beibehaltung ihrer bischöfl.
Sitze verfpracb. Er starb in seinem Bistum Cagliari 371 als Schisma- tiker.
Auf Sardinien wurde Lucifer als Heiliger ver- ehrt, und seine Anhänger (Luciferianer) verbrei- teten sich hier und in Spanien, [* 17] Gallien, Italien und Asrika. Seine Werke wurden hg. von Hartel (im ¶