dar-328 Moser), «Frau Susanne» (mit Paul Lindau, 1885),
das Schauspiel «Der Name» (1888),
das Drama «Im Spiegel» (1890). Moderne
Zeitfragen behandeln die Dramen «Der kommende Tag» (1891),
«Der Riegnitzer Bote» (Lustspiel, 1894) und «Die hohe Schule» (1894).
Außerdem veröffentlichte Lübben als Teile eines u. d. T. «Berlin im Kaiserreich» veröffentlichten Romancyklus "
Die Gläubiger des Glücks» (6. Aufl., Bresl. 1886) und «Die
Frau von neunzehn Jahren» (ebd. 1887).
1) Kreis im preuß. Reg.-Bez. Oppeln, hat 1010,03 qkm und (1890)
43854, 1895: 46264 (22233 männl., 24031 weibl.) E., 3 Städte, 67 Landgemeinden und 67 Gutsbezirke. –
2) Kreisstadt im Kreis Lublinitz, am Lublinitzer Wasser, an der Linie Kreuzburg-Beuthen und den Nebenlinien Lublinitz-Herby
(16,5 km) und Lublinitz-Vossowska (19,2 km) der Preuß. Staatsbahnen, Sitz des Landratsamtes und eines Amtsgerichts (Landgericht
Oppeln), hat (1895) 3388 (1890: 3093) E., darunter 365 Evangelische und 287 Israeliten, Postamt zweiter Klasse, 3 kath., 1 evang.
Kirche, Synagoge, ein Waisenhaus, Krankenhaus und eine Provinzial-Zwangserziehungs- und Pflegeanstalt.
poln. Geschlecht. Geschichtlich bekannt wird zuerst Sebastian Lubomirski (gest.
1613), dessen Sohn Stanislaw (gest. 1649) sich in den Türkenkriegen großen Ruhm erwarb und
dafür von Kaiser Ferdinand III. 1647 in den deutschen Reichsfürstenstand erhoben wurde. Sein Sohn Georg
Lubomirski, Großmarschall und Feldhetman Johann Kasimirs, trug zur Zeit des Schwedenkrieges neben Czarniecki wesentlich dazu bei,
daß die Schweden aus Polen vertrieben wurden. Darauf errang er im Kriege gegen den Zaren Alexej 1660 einen Sieg über den russ.
Feldherrn Scheremetjew bei Cudnowo in Volhynien. Später fiel er beim König in Ungnade, und 1664 wurden
ihm Güter und Ehren abgesprochen. Nachdem er darauf unweit Inowrazlaw die königl. Truppen mehrmals besiegt hatte, beugte er
sich zwar vor dem König, doch verließ er Polen und begab sich nach Breslau, wo er 1667 starb.
Stadt im Domanialamt Lübz-Marnitz des Großherzogtums Mecklenburg-Schwerin, an der Elbe
und der Nebenlinie Ludwigslust-Neubrandenburg der Mecklenb.
Südbahn, Sitz des Domanialamtes, eines Amtsgerichts (Landgericht
Güstrow) und einer Forstinspektion, hat (1895) 3098 (1890: 2681) meist evang. E., darunter 24 Israeliten,
Postamt zweiter Klasse, Telegraph, Krankenhaus, Sophienstift für arme Witwen;
Aug. Joh. Konstant., Ohrenarzt, geb. zu Berlin, studierte in Berlin, Bonn, Paris und London, arbeitete
dann in Berlin im pathol.-anatom. Institut unter Virchow, habilitierte sich 1866 und ward 1871 zum außerord. Professor ernannt.
Auf seine Anregung wurde 1874 eine Poliklinik, 1881 eine stationäre Klinik für Ohrenkranke, die erste
dieser Art in Deutschland, an der Berliner Universität errichtet und Lucae zum Direktor dieser Institute ernannt. Außer Aufsätzen
in Fachzeitschriften veröffentlichte Lucae. «Die Schallleitung durch die
Kopfknochen und ihre Bedeutung für die Diagnostik der Ohrenkrankheiten» (Würzb. 1870) und «Zur Entstehung
und Behandlung der subjektiven Gehörsempfindungen» (Berl. 1884).
Joh. Christian Gustav, Anthropolog, geb. in Frankfurt a. M., studierte in Marburg und in Würzburg Medizin,
wurde 1841 Docent der Zoologie bei der Senckenbergischen Naturforschenden Gesellschaft in Frankfurt a.M., 1851 Lehrer der Anatomie
am Senckenbergischen Medizinischen Institut und erhielt 1863 den Titel Professor. Er starb in
Frankfurt. Lucae schrieb: «Zur Architektur des Menschenschädels» (Frankf. a.M. 1857),
«Zur Morphologie der Rassenschädel» (2
Abteil., ebd. 1861–64),
«Die Hand und der Fuß» (ebd. 1865),
«Zur Anatomie des weiblichen Torso» (Lpz. 1868),
«Die Robbe und
die Otter» (Frankf. 1872),
«Das Skelett eines Mannes in statischen und mechan. Verhältnissen» (mit Junker,
ebd. 1876),
«Die Statik und Mechanik der Quadrupeden» (ebd. 1883).
Richard, Architekt, geb. zu Berlin, besuchte die Bauakademie zu Berlin und wurde 1859 königl. Baumeister, 1862 außerord., 1869 ord.
Professor der Berliner Bauakademie und 1872 Direktor derselben. Auch war Lucä. Seit 1869 Baurat und vortragender
Rat in der Bauabteilung des Handelsministeriums. Seine Begabung hatte er lange nur in Privatgebäuden bethätigen können,
worin er klassische Feinheit und Behaglichkeit zu entfalten vermochte: Haus A. von Heyden, Soltmann, Joachim, Borsig (s. Tafel:
Berliner Bauten II,
[* ]
Fig. 3) u.a.
Unter seinen Monumentalbauten sind hervorzuheben das in seiner Akustik mangelhafte, künstlerisch aber bedeutsame Theater zu
Frankfurt a. M. (1872–80; s. Tafel: Theater II,
[* ]
Fig. 2), die Façade am Neubau des Handelsministeriums und das Treppenhaus
der Bauakademie in Berlin. Lucä, dem es gelang, die Berliner Architektur aus dem nicht mehr fortbildungsfähigen
Hellenismus zu einer freiern Renaissanceauffassung hinüberzuführen, starb ohne sein Hauptwerk, die Technische Hochschule
zu Charlottenburg, vollenden zu können, in Berlin.
Nebenfluß des Kuansa in der portug. Kolonie Angola in Westafrika, entspringt im Kanansagebirge, tritt nach
kurzem nordsüdl.
Oberlauf mit scharfer Wendung gegen W. in ein fruchtbares, durch reiche Kaffeekulturen
und Eisenerzminen berühmtes Thal und mündet, fortwährend von Stromschnellen unterbrochen, unterhalb Dondo.