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unter265Katholiken und 80Isracliten), in Garnison das brandend.
Iägerbataillon Nr. 3, Postamt erster Klasse, Telegraph, [* 2] Reste der alten Stadtmauer, 4 Kirchen, Synagoge, Schloß, Stände- baus, Realprogvmnasium, hö- here Mädchenschule, Hebam- meninstitut, Kreiskrankenhaus, Idiotenanstalt, Sparkasse, Vor- sckußverein;
Trikot-, Pappen-, Cigarren -, Schuhwareufadri- tation, Holzschnitzerei, Säge- werke, Mühlen [* 3] und Landesprodukteubandel.
Lübben,Heinr.Aug.,^prackforfcher,geb.21.Ian. 1818 zu Hooksiel im Amte Iever, studierte 1838 -41 zu Ieua, Leipzig [* 4] und Berlin, [* 5] war 1844-75 Lehrer in Oldenburg, [* 6] 1877 Vorstand der Landes- bibliothek in Oldenburg und starb daselbst Sein Hauptwerk ist das «Mittelnieder- deutsche Wörterbuch» (6 Vde.^ Vrem. 1871 - 81), das er mit Karl Schiller in Schwerin [* 7] bearbeitete.
Seit 1877 redigierte er das «Jahrbuch des Vereins für niederdeutsche Sprachforschung» (Bremen).-
Vgl. den Nekrolog im 9. Bande dieses Iabrbuchs. Lübbenau, weud. I^iw^on, Stadt im Kreis [* 8] Calau des preuß. Reg.-Bez. Frankfurt, [* 9] zwischcu mchrern Armen der Spree, am Spreewalde uud an den Linien Berlin-Görlitz und Lübeck-Kamenz (71,4 km) der Preusi.
Staatsbabnen, Sitz eines Amtsgerichts (Landgericht Cottbus), [* 10] bat (1895) 3812 (1890: 3753) E., daruuter 46 ^atboliken, Postamt zweiter Klasse, Telegraph, ein gräfl.
Lv- narsches Schloß mit Bibliothek und Gemäldesamm- lung; bedeuteuden Garten- und Gemüsebau sowie Handel mit Sämereien und Gartengewächsen. -
Vgl. Fahlisch, Geschichte der ^preewaldjtadt Lübeck [* 11] (Lübbenau 1877).
Lübbensteine, s. Helmstedt. Lübbertsfehn, s. Tabelle zum Artikel Fehn- und Moorkolonien (Bd. 6, (H. 629). Lübbesee, Großer, See in der preuh.
Provinz Pommern, [* 12] südöstlich von Dramburg, erstreckt sich 14 km weit nach SO. und wird von der Trage (s. d.) durchstossen.
Lubbock (spr. löbb-), Sir John, engl. Natur- forscher, Archäolog und Politiker, geb. zu London, [* 13] trat in das Bankgeschäft feines Vaters, wurde 1870 für Maidstone als liberales Mitglied in das Parlament gewäblt, wo er seit 1880 die Universität London vertritt, an der er früher als Vicekanzler fungierte. Er gebort jetzt zu dcnlinionisten. Er ist Mitglied des I^onäon ^ountv Ouncil, dessen zweiter Präsident er war. (^. auch Vankfeiertage.) Er ist Präsident mebrerer gelebrter Gesellschaften.
Seine Hauptverdienste gründen sich auf feine naturwissenschaftlichen Schriften, in denen er als einer der hervorragendsten Anbänger Dar- wins crsckeint.
Außer zahlreichen Adbandlungen in Zeitschriften, in welchen er seine Untersuchungen und Entdeckungen über die Entwicklung und den Aau der niedern Tiere, über die Befruchtung [* 14] der Pflanzen durch den Vefuch der Insekten, [* 15] über Pfahl- bauten, über die Kjökkenmöddinger an der dän. Küste u. s. w. veröffentlichte, fchrieb er namentlich «I'i'eliiLtoric tim68, ll3 i11u8ti-^t6ä d^ knciLiit rß- inainZ, g.uä t1i6 luainierZ llnä cuLton^-ok inoäern 8HV3.F68» (Lond. 1865; deutfch von Passow, 2 Bde., Jena [* 16] 1873 - 74),
«NonoziÄpii of tlie ^d^33.nnrll, Hnä^oliemdoiü)) linden Schriften derlio^aisociet^, Lond. 1871), »Iii» 0riFin «.nä inetHinorpnoLkg ol iii56ct3u (ebd. 1873; deutsch von Schlösser, Jena 1876), »On Zritisli ^vilä Ü0W6r8, c0ti8ili6i-6(1 in tiieir i-6iation to in86ct8" (Lond. 1875; deutsch von Passow, Berl. 1877),
«^nt8, d668 l^nä ^8p3» (Lond. 1882; deutsch Lpz. 1883),
«0n t1i6 86N868, in8tinot8, HN(1 int6i1i^6nc6 ot' aniniHi8» (Lond. 1888; deutsch von Marshall, Lpz. 1889),
und als sein Hauptwerk «^I1i6 ori^in ol civili^iitioii anä tk6 1)i'imitiv6 conäition ol nilln» (Lond. 1870; 5. Aufl. 1890; deutsch von Passow, Jena 1875);
ferner «11i6 pi6ll3ui-68 ol 1it6» (Lond. 1887 u. ö.; deutfch von M. zur Megcde, 3. Aufl., Verl. 1891),
«^oiitriw. tion to 0U1' 1cl10vi6c1^6 os 866(11inA8» (2 Bde., Lond. 1892) und «'IIi6 1^6Hnti63 ok NÄwr6)) (ebd. 1892). Seine kleinern Schriften gab Lübeck gefammelt heraus in tt^. (1(1i'63368, political anä LäncationHi» (Lond. 1879),
«3ci6ntiKo i6cwi'68)) (ebd. 1879) und »^itt)' )"6lli'3 ok 3ci6nc6)) (ebd. 1882). Lübeck, ein zum Grosiherzogtum Oldenburg ge- höriges Fürstentum, 150 km nordöstlich vom Haupt- lande entfernt, wird vom preuß. Rcg.-Vez.
Schleswig [* 17] und dem Gebiet der Freien und Hansestadt Lübeck um- schlossen und im O. von der Ostsee begrenzt und hat 541,23 (i^m und (1890) 34 718 (17125 männl., 17 593 weibl.) E., daruuter 262 Katholiken und 22 Israe- litcn.
Tie Bevölkerung [* 18] ist niedersächs.
Stammes. Tas Land bildet eine fruchtbare, von Hügelketten, Seen, von denen der Ukleifee der berühmteste ist, und Wäldern durchzogene Ebcue. (S. Karte: Hannover, [* 19] Schleswig-Holstein, [* 20] Braun schweig und Oldenburg.) Das Fürstentum zerfällt in die Amts- gericht^beürke Eutin, Schwartau und Ahrensböck uud nimmt nach dem Staatsgrundgefctze von 1852 an dem Landtage des Großherzogtums Oldenburg teil, neben dem der Provinzialrat des Fürstentums nur eine gutachtliche Wirksamkeit hat.
Hauptstadt des Landes und Sitz der Regierung ist Eutin. Das Fürstentum ist ursprünglich entstanden aus den Gütern, welche das von Herzog Heinrich dem ^öwen 1163 aus Oldeuburg in Holstein nach der neu aufblühenden Stadt Lübeck übertragene wagrifche Bistum fowie das Domkapitel zu und das 1309 gestiftete Kollegiatstift zu Eutin im östl. Holstein lWagrien) besaßen.
Dieselben blieben unter bolstcin. Landeshoheit, bis Bischof Eberhard von Holle (1561 -86), der bier das luth.
Glaubensbekenntnis durch- führte, für diefe Besitzungen die Neichsunmittelbar- keit bcanfpruckte.
Der Anfpruch wurde um fo leich- ter durchgefetzt, da feit 1586 fortwährend Mitglieder des fchlesw. - Holstein - gottorpischen Fürstenhauses auf dem bifchöfl.
Stuhle saßen. Im Westfälischen Frieden 1648 ward Lübeck als ein reichsunmittelbares luth.
Bistum anerkannt, durch deu Reichsdeputa- tionsbauptschluß 1803 aber säkularisiert und dem damaligen Fürstbischof Peter Friedrich Ludwig als erbliches Fürstentum übertragen.
Nur der biscköfl. Hof [* 21] und die Domkapitclsgebäude zu Lübeck nebst einigen Besitzungen innerhalb des Stadtgebietes fielen 1804 an die Freie und Hanfestadt Lübeck. Seit 1823, wo der Fürst Peter Friedrich Ludwig auf dem oldenb. Thron [* 22] folgte, gehört das Fürstentum Lübeck zu Oldeuburg. Laut Vertrag mit Dänemark [* 23] fand 1843 ein Aus- taufch von Enklaven statt, und durch die Gebiets- abtretung seitens Preußens [* 24] 1867 gestaltete sich das früber sehr zerstückelte Fürstentum Lübeck. Zu einem ab- geruudeten Ganzen. Lübeck.
1) Freie und Hansestadt, Bundesstaat des Deutschen Reichs, hat 298,7 hkm und umfaßt 21 * ¶
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die Stadt (s. unten) mit 29,7 ykra, die Stadt Travemünde (s. d.) und 5 Landbezirke (Ritzerauer, Mühlenthor-, Holstenthor-, Burgthor- und Trave- münder Bezirk), aus 49 selbständigen Gemeinden be- stehend, mit 247 hkm, sowie das Gebiet der Trave und des Dassower Sees (22 hkiu) mit zusammen (1890) 76485 E., darunter 74544 Evangelische, 1143 Katholikenund654Israeliten, (1895) 83324(40273 männl., 43051 weibl.) E., d. i. 279 E. auf 1 hkm. Lage, Bodengestaltung, Bewässerung.
Das Gebiet bildet teils ein geschlossenes Ganzes zwischen der Ostsee, Preußen, [* 28] Oldenburg und Meck- lenburg (202,5 tikm), teils besteht es aus 9 einzelneil Enklaven in Lauenburg, [* 29] Holstein, Oldenburg und Mecklenburg-Strelitz (96,2 ykm). Das geschlossene Gebiet ist eine nur im Süden leicht gewellte Ebene zu beiden Seiten der untern Trave (s. d.), die hier die Stecknitz sowie den Abfluß des Ratzeburger Sees, die Wakenitz, empfängt und unterhalb Lübeck mehrfach zu Wieken, von denen das Pötenitzer Wiek und der Dassower See die größten sind, sich verbreitert.
Die schiffbare Trave steht durch den ^tccknitzkanal (s. d.) mit der Elbe in Verbindung. Über die Erweiterung desselben zu einem Elb-Trave-Kanal ist mit Preußen ein Staatsvertrag abgeschlossen (1894), und der Bau ist in Ausführung begriffen. Vom Gesamtflächen^ räum des Gebietes waren (1893) 17 728 lia Garten- und Ackerland, 2787 Wiesen, 700 Weiden, 4008 Wal- dungen, 494 Haus- und Hofräume, 53 Ade- und 11n- land, 4103 lia. Wegeland und Gewässer. Die Ernte- fläche betrug von Roggen 4659, Weizen 2111, Gerste [* 30] 621, Kartoffeln 6756, Hafer [* 31] 4876 und Wiesenheu 7233 Ka, der Ernteertrag 3686 t Roggen, 953 Wei- zen, 377 Gerste, 874 Kartoffeln, 3559 Hafer und 2494 t Wiesenheu. Am wurden gezählt 3438 Pferde, [* 32] 14 Esel, 8236 (1893: 7827) Stück Rindvieh, 4007 Schafe, [* 33] 7605 (1893: 8167) Schweine, [* 34] 1691 Ziegen und 1426 Bienenstöcke.
Von den Forsten waren (1893) 2916 Ka mit Laubholz bestanden, darunter 845 da mit Eichen und 1092 1^ mit Nadelholz. 2868 Ka waren Staats-, 645 da Privatforsten. Verfaffung und Verwaltung. Die Verfas- sung war ursprünglich rein aristokratisch, und die jnnnA Kämpfe der Stadt bis zum 16. Jahrh, hatten ihren Anlaß fast ausnahmslos in den: Streben der Bürgerschaft, die Rechte des Senats einzuschränken und Anteil an der Verwaltung und Gesetzgebung zu gewinnen. Erst durch den Hauptrezeß vom welcher dann 179 Jahre hindurch das gültige Grundgesetz des Staates war, gelang dies der Bürgerschaft; dem Senat blieben ausschließlich die Hoheits- und Iurisdiktionsrechte.
Nach mehrjähri- ger Vorbereitung einigten sich Senat und Bürger- schaft 1848 zu einer Revision der Verfassung, welche 1851 abgeschlossen, 1875 aber erneuert wurde. Nach der Verfassungsurkunde vom bilden Senat und Bürgerschaft die beiden höchsten Staats- körper. Der Senat besteht aus 14 auf Lebenszeit gewählten Mitgliedern, nämlich 8 Gelehrten (min- destens 6 Rcchtsgelehrte) und 6 Nichtgelchrten (min- destens 5 Kaufleute). Die Wahl geschieht durch De- legierte des Senats und der Bürgerschaft.
Der Vor- sitzende des Senats wird von diesem auf je zwei Jahre gewählt und führt während diefer Zeit den Titel Bürgermeister. Der Senat repräsentiert die Souveränität des Staates, ihm und der Stadt lei- sten die Bürger den Eid der Treue. Er ernennt und beeidigt die Richter sowie den größten Teil der Staatsbeamten, besitzt das Begnadigungsrecht in Kriminalsachen, führt die Aufsicht über^die Ver- waltung des Staatsvermögens und übt unter Mit- wirkung der Bürgerschaft das Recht der Gesetz- gebung.
Die Bürgerschaft besteht aus 120 auf 6 Jahre gewählten Mitgliedern, welche die Gesamt- heit aller Staatsangehörigen vertreten. Sie wählt aus ihrer Mitte einen aus 30 Personen bestehenden Ausschuß, welcher alle an die Bürgerschaft zu brin- genden Anträge des Senats vorher begutachtet, auch in weniger wichtigen Angelegenheiten selb- ständig beschließt. Wähler und wählbar sind alle Bürger des lübeckischen Freistaates, welche in dem- selben ihren regelmäßigen Wohnsitz haben.
Die meisten Verwaltungsbehörden des Staates bestehen aus Mitgliedern des Senats, die den Vorsitz führen, und sog. bürgerlichen Deputierten, die auf Vorschlag des Vürgerausschusses vom Senat gewählt werden. Der (^taat ist souveränes Mitglied des Deutschen Reichs, hat eine Stimme im Bundesrat und sendet einen Abgeordneten (seit Juni 1893 vi-. Görtz, Frei- sinnige Vereinigung) in den Reichstag. Bis 1879, wo das deutsche Gerichtsverfassungs- gesetz in Kraft [* 35] trat, war Lübeck Sitz des Oberappel- lationsgerichts der ehemaligen vier Freien Städte (mit Frankfurt a. M.), jetzt bestehen ein Landgericht, zu dessen Bezirk das großherzoglich oldenb. Fürsten- tum Lübeck mit den Amtsgerichten Ahrensböck, Eutin und Schwartau gehört, und ein Amtsgericht (beide inL.); die höhere Instanz bildet das Hanseatische Oberlandesgcricht zu Hamburg. [* 36]
Die Militärhoheit ist durch Konvention vom an Preu- ßen abgetreten: das Kontingent bildet das zum 9. prcuß. Armeekorps gehörige 3. Bataillon des 2. hanseatischen Infanterieregiments Nr. 76. Das Wappen ist der zweiköpfige Adler [* 37] mit einem weiß und rot wagerecht geteilten Brustschild; die Land es färben sind Weiß und Not. Finanzen. Die Abrechnung über das Rech- nungsjahr 1895/96 ergab an Einnahmen 4616194 M., darunter 571893 M. aus Domänen, 579080 M. aus Reichszöllen und Reichssteuern, 1812278 M. aus Steuern, Abgaben und Gebühren, 595437 M. aus Zinsen und Dividenden, 213476 M. aus Schu- len; an Ausgaben 4616194 M., darunter für Senat und Bürgerschaft 203 757 M., für Reich und Aus- wärtiges 603350 M., Rechtspflege 228985 M., Ver- waltung 322240 M., Polizei und Gefängniswesen 289584 M., öffentliche Bauten und Lotsenwcsen 568660 M., Schulen W6407 M. und Staats- schuld 730 280 M. Die Matrikularbeiträ'ge betrugen (1894/95) 597851 M., die Überweisungen 593179 M. Die Staatsschuld bclief sich (Ende 1895) aus ¶