322 Savoyarden
PeterFavre (s. d.) den
Plan, einen
Orden
[* 2] zu stiften, um in
Palästina
[* 3] den Ungläubigen zu predigen oder, wenn
dieses nicht ausführbar sei, sich dem Papste zur
Verfügung zu stellen. Da einige der Genossen ihre
Studien noch nicht vollendet
hatten, ging Loudon 1535 wieder nach
Spanien.
[* 4] 1537 trafen sie zu
Venedig
[* 5] wieder zusammen und gingen nun nach
Rom,
[* 6] wo sie nach Überwindung einiger Schwierigkeit von Papst
Paul III. 1540 die
Bestätigung ihres
Ordens erlangten.
Die
Beschränkung, daß derselbe nur 60 Mitglieder zählen solle, wurde schon 1543 aufgehoben. 1541 wurde Loudon zum
General gewählt. Die von ihm verfaßten «Konstitutionen» des
Ordens wurden von der nach seinem
Tode 1558 gehaltenen Generalkongregation angenommen. Loudon starb wurde 1609 von
Paul V. selig, 1622 von
Gregor XV. heilig gesprochen. Eine Sammlung der
Briefe des Loudon erscheint seit 1874 zu Madrid,
[* 7] Sein Leben
beschrieben die
Jesuiten Ribadeneira, Maffei, Bouhours u. a. –
Vgl. Genelli, Das Leben des heil. Ignaz
von Loudon (Innsbr. 1847; in neuer Bearbeitung hg. von Kolb,
Wien
[* 8] 1894);
(spr. -sähr),Departement in Südfrankreich, umfaßt das vormalige Ländchen Gévaudan
sowie
Teile von Velay und der Diöcese
Uzès, wird von
Haute-Loire und
Cantal (N.),
Ardèche (O.), Gard (SO.),
Aveyron (W.) begrenzt, zählt auf 5169,73 qkm (1891) 135527 E., darunter etwa 20000
Reformierte,
d. i. 26 auf 1 qkm und eine
Abnahme von 4 Proz. gegen 1886, und zerfällt in die 3
ArrondissementsMende, Florac und Marvejols mit 24 Kantonen und 198 Gemeinden;
Hauptstadt ist
Mende. Lozère ist ein rauhes Gebirgsland und erhielt seinen
Namen von dem zur Centralmasse der
Cevennen gehörigen Lozèregebirge, das im O. und SO. zwischen den
Quellen des Lot und
Tarn im
Mittel 1390 m, im granitischen
Pic Crucinas 1719 m hoch aufsteigt.
Von der Lozère zieht gegen NW. die im Mont de Randon bis 1554 m aufsteigende
Montagne de la Margeride und im W. erhebt sich die bis 1471 m hohe Montagne d'Aubrac. Der nordöstlichste
Teil gehört zum
Loiregebiet, indem er von dem
Allier und mehrern seiner Zuflüsse durchfurcht wird; der bei weitem größte westl.
Teil zum
Bassin der Garonne, welcher
Tarn und Lot zufließen. Die südöstl.
Abdachung gehört zum Gebiet der Rhône.
Der Westen und Nordosten hat feuchtes, regnerisches
Klima;
[* 10] weit trockner ist die Südostabdachung, wo sogar
Maulbeerbaum,
Weinstock
(1070 ha Weinpflanzungen lieferten im Durchschnitt von 1882 bis 1891: 7781, 1892 nur 3951 hl) und
Olive gedeihen.
Die Berggelände haben nur wenige Getreidefelder (1892: 124950 hl Weizen, 366664 hl Roggen, 162370 hl
Hafer),
[* 11] so daß Kartoffeln, vorzüglich aber Kastanien die Hauptnahrung bilden. Desto ausgedehnter sind die Wiesen und Weideflächen,
daher viel Rindvieh (79236
Stück) und besonders Schafe
[* 12] (371858
Stück) gezogen werden. Auch Wild findet sich in Menge; ferner
wird die Zucht der Seidenraupe in großem
Maße betrieben. Der Hauptreichtum besteht in Metallen; man
beutet
Silber und viel
Blei
[* 13] aus,
letzteres besonders in den Gruben zu Villefort, die auch Kupfer
[* 14] liefern.
Die Industrie ist
gering; sie liefert Wollwaren, etwas Leder, vor allem aber Holzschuhe (jährlich etwa 570000 Paare). Das Departement
besitzt nur 98,8 km Eisenbahnen, aber 453,2 km Nationalstraßen; an höhern Unterrichtsanstalten nur ein Collège. –
Vgl.
Joanne,Géographie du département deLozère (Par. 1882);
J. Cambefort, Excursion dans laLozère et aux gorges duTarn (im
«Bulletinde laSociétégéographique»,
Lyon
[* 15] 1889).
Kamorondo, Nebenfluß des obern
Kongo, entspringt 1525 m ü.d.M., unter 11° 44' südl.Br.
und 26° 30' östl. Lualaba nahe dem Kabompo, einem Seitenfluß des
Sambesi, durchströmt, nachdem er auf einer
Strecke von 70 km,
die Nziloberge durchbrechend, von 1380 m auf 930 m herabgestürzt ist (Nzilofälle) und durch gelegentliche Überflutung
die seitwärts liegenden stehenden
Gewässer, den
Kabul-,
Kabele-, Upämba- und Mulandasee, gespeist hat,
die Landschaften Katanga und Kassongo und den Kassalisee und vereinigt sich unter 6° 30' südl.
Br. bei Ankoro mit dem
Luapula, dem eigentlichen Quellfluß des
Kongo (s. d.), der auch streckenweis den
Namen Lualaba führt. Er
nimmt zahlreiche Zuflüsse auf: von links den
Lufupa, Lubidi und Luvoi, von rechts den mächtigen Lufira,
welcher unter 12° in den bis zu 1600 m hohen
Bergen
[* 16] von Iramba entspringt. Der Lualaba ist 1000 km lang und nur streckenweis schiffbar.
Sein Quellgebiet und den größten
Teil seines Laufes hat Francqui 1892 erforscht.
1)
Kreis
[* 18] im preuß. Reg.-Bez. Minden,
[* 19] hat 563,17 qkm und (1890)
46877, 1895: 47724 (23 258 männl., 24466 weibl.) E., 1 Stadt, 46 Landgemeinden und 5 Gutsbezirke.
–
2) Kreisstadt im
Kreis Lübbecke, am nördl. Fuße des
Wiehengebirges und an der Linie
Bünde-Sulingen (im
Bau) der
Preuß. Staatsbahnen,
[* 20] Sitz des Landratsamtes und eines Amtsgerichts (Landgericht
Bielefeld),
[* 21] hat (1895) 3188 (1890: 2994) E., darunter 227 Katholiken
und 63 Israeliten, Postamt zweiter
Klasse; Trikotweberei, Strickerei, Seilerei, Cigarren-, Leder-, Strohpapierfabriken
und große Leinenhandlungen.
1)
Kreis im preuß. Reg.-Bez.
Frankfurt,
[* 23] hat 1038,72 qkm und (1890) 33861, 1895: 34129 (16774 männl., 17355 weibl.) E., 3
Städte, 84 Landgemeinden
und 34 Gutsbezirke. –
2) Lübben, wend. Lubin, Lubena, Kreisstadt im
Kreis Lübben in der Niederlausitz, auf mehrern
Inseln derSpree, in
die hier die Berste mündet, zwischen dem Ober- und Unterspreewald, an der Linie
Berlin-Görlitz der
Preuß.
Staatsbahnen,
Sitz des Landratsamtes, eines Amtsgerichts (Landgericht
Cottbus)
[* 24] und Hauptsteueramtes, hat (1895) 6580 E. (1890: 6198,
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