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Lowerz (Lauerz), Dorf im schweiz. Kanton [* 2] und Bezirk Schwyz, in 463 iu Höbe, am obern Ende des Lowerzer Sees, in dem Thale zwischen deni Roßberg und dem Rigi, das durch den Bergsturz [* 3] von Goldau (s. d.) verheert wurde, hat (1888) 494 kath. E. Der L o w e r z e r S e e (450 m) ist ungefähr 4^/2 Km lang, durchschnittlich 1 km breit, 18 m tief, fast 3 ykiu groß. In dem See liegen zwei kleine Inseln: Echwanau mit Burgtrümmern und Kapelle und die Roggeninsel. Beim Bergsturz wurde das Dorf teilweise verschüttet und beide In- seln überflutet. Lowestoft (spr. löhstofft), Municipalborough in der engl. Grafschaft Snsfolk, an der Nordsee, auf der Hohe des mit zwei Leuchttürmen versebcnen ost- lichsten Vorgebirges Großbritanniens, hat (1891) 23 347 E., eine spätgot. Kirche; Schiffbau, Fabri- kation von Segeltnch, Stricken, Fässern und Herings- sischerei. Die neue Stadt im S. des Hafens ist belieb- ter Seebadeort. Loyola ist (Hitz eines deutschen Konsuls. Lolvicz, s. Lowitsch. Lotvitfch. 1) Kreis [* 4] im südl. Teil des russ.-poln. Gouvernements Warschau, [* 5] hat 1209,2 sikin, 81768 E.; Runkelrüben- und Gemüsebau, Schafzucht und Zuckerbau. - 2) Loyola, poln. I^vic-, Kreisstadt im Kreis Loyola, rechts an der Bzura und an der Zweig- bahn Skierniewize-Alexandrowo der Warschau- Wiener Eisenbahn, Sitz eines kath. Bischofs, hat (1893) 8930 E., in Garnison die 8. Feldartillerie- brigade, Post, Telegraph, [* 6] 6 kath., 1 russ., 1 evang. Kirche, Realschule, «Mädchen-Progvmnasium; Ger- bereien, Thonfabrik, Öl-, Essigfabriken, Pferde- und Viehmärkte. In der Nähe die Schlösser des Fürsten Radziwill Arkadia und Nieboröw mit Pari- anlagen, Kunstschätzen und Bibliothek. Löwler, s. Löwenbund. Low, Marston and Eompany, s. Low. Lowry (spr. lohre), f. Betriebsmittel.
Lowtan, eine Art der ind. Tümmlertauben (s. d.). Loewy, Maurice, Astronom, geb. zu Wien, [* 7] studierte in Wien Astronomie. [* 8] Später rief ihn Leverrier nach Paris [* 9] und lieh ihn als Astronom am Observatorium daselbst austellen. Loyola wurde 1872 Mitglied des Längenburcaus, 1873 der Akademie an Stelle Delaunays. Seit 1873 leitet Loyola die Redaktion der «OonnaiäLaucö 663 tsinpZ» und des «^miu^irL du Vui'olni ä63 lonFituäes». Nach Leverriers Tode wurde ihm in Gemeinschaft mit Admiral Mouchez 1876 die Direktion der Stern- warte von Montfouris übertragen.
Die unter ibrer Leitung daselbst ausgeführten astronomischen und geodätischeuArbeiten wurden von dem Längenbureau in 4 Bänden herausgegeben. Weitere Arbeiten von Loyola finden sich in den Memoiren der Akademien von Wien und Paris: Bestimmung von Längendifferen- zen, von Planeten- und Kometenbahnen, Arbeiten über Refraktion u. s. w. Hervorzuheben sind eine Reihe ebendaselbst 1880 und 1887 veröffentlichter Abhandlungen über neue Methoden zur direkten Be- stimmung der Refraktion und Aberration [* 10] und die Theorie eines neueu, von Loyola angegebenen und auch auf mehrern Sternwarten [* 11] eingeführten Refraktors, des NiuÄtoi'^gi couäc; oder Ellbogenresraktor^.
Loxa-China, die Rinde der Kronenchina von Lora, s. Chinarinde (Bd. 4, S. 217 a). 1.0X12., s. Kreuzschnabel. ^. 742d). Loxias^ Beiname des Apollon [* 12] (s. d., Bd. 1, Loxodromische Linie, Loxodrome (grch., d. i. Linie des schiefen Laufs), eine auf einer Brockhaus' Konversations-Lexikon. 14. Aufl.. XI. Kugelstäche oder auf der Oberfläche eines ellip- tiscken Sphä'roids gezogene Kurve von doppelter Krümmung. Sie schneidet alle aus einem Pol ge- zogenen größten Kreise [* 13] (Meridiane) unter demselben Winkel. [* 14]
Ein Schiff, [* 15] das nach demselben Strich des Kompasses läuft, bildet mit den folgenden Meri- dianen Winkel von unveränderlicher Größe und läuft demnach auf einer Loyola, in unzähligen Win- dungen den Pol umkreisend und ihm sich nähernd. Anf den nach Mercators Projektion [* 16] gezeichneten Seekarten sind wegen der Winteltreuheit derselben die Bilder der Loyola gerade Linien, weshalb man den Schifsskurs zwischen zwei Orten in einer Karte als gerade Linie einzeichnen kann. ^(s. d.). I.oxo1opkoÄoiK, Gattung der Dinoceraten [* 17] Loyal (frz., spr. loajäl), gesetzlich, rechtmäßig, bieder, aufrichtig und namentlich anhänglich an das angestammte Herrscherhaus, königstreu, es mit der Regierung haltend; L 0 yalität, Biederkeit, Aufrich- tigkeit, besonders Unterthanentreue; Loyalisten, in der engl. Geschichte die Anhänger der Stuarts uack deren Vertreibung.
Loyalty-Infeln (spr. leuelti), Inselgruppe im Großen Ocean, zum franz. Neucaledonien gehörig, drei große und mehrere kleinere Inseln, enthält 2743 hivm mit (1877) 13174 E. Die großen Inseln sind: Uea (franz. Ouve^) oder Halgan (292 hlim), Lifu oder Cbabrol (1668 Hkm), Märe oder Nengone (768 (i^m). Sie sind niedrige Korallenbildungen und sehr wasserarm; die Bewohner, jetzt Christen, sind den Neucaledoniern verwandt, aber stark mit Poly- nesiern gemischt. Loyola, Ignatius von, eigentlichI üig 0 (Enec 0) Lopez dc Recalde, Stister des Ordens der Je- suiten (s. d.), geb. 1491 auf dem Schlosse Loyola in der span. Provinz Guipuzcoa, verlebte seine Jugend als Page an den: Zofe Ferdinands des Katholischen und diente dann bis zum 20. Jahre im Heere.
Bei der Belagerung von Pamplona durch die Franzo- sen 1521 an beiden Beinen schwer verwundet, ließ er, nachdem die Heiluug schon vollendet, den einen Fuß, der nicht gerade gebeilt war, noch einmal brechen. Wa'brend der zweiten Hciluug wurde durch Lesen eines Lebens Christi und einer Sammlung von .heiligenlegenden aus dem bisherigen Welt- manne ein Heiliger. Sobald Loyola hergestellt war, ver- teilte er seine Güter unter Arme und pilgerte nach dem Montserrat, wo er dem wunderthätigen Marien- bilde seine Waffen [* 18] weihte und sich zum Ritter der Heiligen Jungfrau erklärte. In einer Höhle bei dem benachbarten Manrcsa widmete er sich dann einige Zeit ascetischen Übungen, als deren Frucht er das Büchlein von den «Geistlichen Übungen» (lat. Ausg., I^xLi-citia ä^ii-ituali"., Rom [* 19] 1548) verfaßte. 1523 reiste er nach Palästina. [* 20]
Doch sein Plan, hier sich der Bekehrung der Mohammedaner zu widmen, wurde von dem Wächter des Heiligen Grabes, dem Provinzial der Franziskaner, gemißbilligt, und Loyola kehrte daher 1524 nach Spanien [* 21] zurück. Er lernte nun zwei Jahre in einer Knabenschule zu Barcelona [* 22] Latein und ging dann auf die Universität zu Alcala, wo er anfing, andere zu geistlichen Übungen anzu- leiten und dem Volke Religionsunterricht zu erteilen. Da er der Inquisition als Sektierer (^lumdraäo) verdächtigt war, wurde er 40 Tage eingekerkert. Er ging dann nach Salamanca und 1528 nach Paris, wo er 1534 Magister der Philosophie wurde. Hier entwarf er 1534 mit einigen Landsleuten, Franz 3aver, Laynez, Bobadilla u. a., und dem 21 ¶