forlaufend
303
Lot oder Senkblei, Bleilot, seltener Batbo- meter oder Bathymeter, die in Form eines Kegels gestaltete Vleimasse, deren inan sich zur Erforschung der Tiefe des Waners und der Be- ! schaffenkeit des Meeresbodens bedient. Zu diefem ^ Zwecke wird das Lot an einer Leine, der Lotleine, befestigt, über Bord geworfen und an ibr die Tiefe in Metern abgemessen.
Die Kenntnis des Bodens wird dadurch vermittelt, daß man die HM gegossene , Basis des Lot mit Talg füllt, der je nach der Be- ! schaffenbeit des Meeresbodens entweder Sandkör- ner verschiedener Farbe oder Mnschcln oder Lcbm heraufbringt oder die Eindrücke eines felsigen Bo- dens zeigt.
Durch Vcrgleichnng der Tiefen und des Bodens mit den in den Karten angegebenen Taten ist das Lot ein vorzügliches Hilfsinstrument der Schiffahrt.
Das schwere Lot, welches bis zu 300 in Tiefe gebraucht wird, wiegt 20 k^, das Mittellot 7^/2 k^ und das bis zu 40 m Tiefe gebräuchliche Handlot :"/2 bis 4^2 1(F. Um bei der Fadrt des Schiffs dennoch die senkrechte Wassertiefe bestimmen zu können, befindet sich ein luftdichter, aufgeblase- ner Sack mit einer Klemme auf der Mittel- und Ticflotleine. Derselbe wird flacher eingestellt als die Wassertiefe. Beim Sinken des Lot balt er sich an der Wasseroberfläche und läßt so viel Leine durch den Klemmer, als das Lot bis zum Erreichen des Bodens nach sich zieht. Die Länge der Leine bis zum Sack giebt die Wassertiefe an. Für große Tiefen bis zu 6 - 9000 in, wie man sie znr Legung unter- seeischer Kabel oder zu wissenschaftlichen Zwecken zu ermitteln bat, reicht das beschriebene Lot nickt aus. Man benutzt lnerzu jetzt fast ausschließlich die Tbom- sonsche Lotmaschine (s. Tieffeeforsckung), auck Patentlot genannt, wa'brend man sich außerdem des H andl 0 t s bei Annäherung an die Küste bedient. Das Lot ist für die Schiffe [* 2] bei Nebel von größter Wichtigkeit. In Gewässern wie die Nordsee, wo viele wechselnde Strömungen den Koppelturs ls. d.j ganz unzuverlässig machen, vermag man bei un- sichtigem Wetter [* 3] allein mit Hilfe des Lot das Sckiff sicher an seinen Bestimmungsort zu bringen.
Na- türlich gehört hierzu die Vergleickung der etwa hcüvK'nMich gemachten Lotungen mit den auf der Seekarte verzeichneten.
Namentlich Lotsen besitzen eine große Geschicklichkeit darin, bei Nebel, odne Land zu sehen, mit dem Lot durch die engsten Fabr- wasser vorwärts zu «fühlen». L^ oder Bleilot heißt auch das an einem Faden [* 4] befestigte Blei [* 5] der Maurer und Zimmerleute, das zur Ermittelung der senkrechten Richtung dient. Lotrecht heißt daher soviel als fenkrecht. Lot, Perpendikel, Lotrechte, Senkreckte, Normale, eine gerade Linie, die auf einer andern geraden Linie senkreckt oder normal stebt, d. b. so, daß sie mit ihr zwei gleiche Nebenwinkel [* 6] sreckte Winkel) [* 7] bildet.
Der Punkt, in dem ein Lot die andere Linic trifft, beißt sein Fusi p u n k t. Auf einer Ebcne steht eine gerade Linie fenkrecht, wenn sie auf allen durch ibren Fußpuntt in der Ebene gezogenen ge- raden Linien senkreckt siebt, also mit allen reckte Winkel bildet, über die Normale bei Kurven s. Normale. Lot, in der Metallurgie, s. Löten. Lot, siames. Geldrechnungsstufe und Zink- sneuer- dings Bronze-)Scheidemünze, der 128. Teil des aus Silber geprägten Bat ss. d.) und als solcher ^ ^wa 1^/i6 Pf. Das Lot gilt ferner in Siam ungefäbr 50Kauri (s. d.). Lot lsvr. lob), älteres Weinmah in Brüssel, [* 8] s. Gelte. Lot lsvr. lott), Nebenfluß derGaronne, entspringt 1500 ni bock im franz. Depart. Lozöre im Ländchen Gevandan, durchfließt, anfangs Olt genannt, in westl. Nicktung die Depart. Lozere, Aveyron, und Lot-et-Garonne und mündet bei Aiguillon nach einem Lauf von 481 km, auf welchem er rechts die Eolagne, Truvere und Cele, links den Dourdou und die Diege aufnimmt und die Städte Mende, Espa- lion, Gabors und Villeneuve-sur-Lot berührt. Schiffbar ist er von Entraygues an (303 wn). Lot lspr. lott), franz. Departement, die Land- schaft Querey der alten Provinz Guycnne um- fasfend, wird von Eorreze sN.), Dordogne und Lot- et-Garonne lV.), Tarn-et-Garonne (S.), Aveyron und Cantal lO.) begrenzt, zählt auf 5211,74 ^m i1891) 253885 E., d. i. also 48 auf 1 ^m und ein Rückgang von 6,49 Proz. gegen 1886, zerfällt in die 3 Arrondissements Cahors, Figeac und Gourdon, mit 29 Kantonen und 325 Gemeinden;
Hauptstadt ist Cabors is.d.).
Hügelreihen, die sich von den Ceven- nen abzweigen, erfüllen den östl. Teil, ein Ausläufer des Gebirges von Auvergne reickt in den nordwestl. Teil und bildet die Wasserscheide zwischen der Dor- dogne im N. und dem Lot im S. Der Boden hat größtenteils Kalksteinunterlage und ist im ganzen fruchtbar und ergiebig an Getreide, [* 9] Obst, Hanf, Tabak, [* 10] Safran und Trüffeln. 1892 wurden auf 71600 Im Land 680000 iil Weizen und auf 12000 Im 159000 Iil Roggen, ferner 333 720 KI Buchweizen, 156000 dl Hafer [* 11] und 290000 ki Gerste [* 12] geerntet. An den Hügelgeländen wird viel Wein gebaut 11892: 78189 lü auf 28 039 1^, 1882-91 aber durchschnittlich 127 533Il1), dessen geschätzteste Sor- ten der (5abors und Grand-Constant sind. Die Weiden sind mit zablreicken Schafherden 11887: 609 271 Stück» bedeckt. Kleines Wildbret und Ge- flügel ist im Überfluß vorhanden, und der überall kultivierte Maulbeerbaum unterstützt die Seidcn- zucht. DieBerge liefern etwas Eisen [* 13] (1886: 20000t) und Steintoblen, Marmor, Alabaster, Kalkspat, [* 14] Mübl- und Litdograpdiesteine;
Mineralquellen giebt es an vielen ^rten.
Die Industrie beschäftigt sich mit Anfertigung von Wollzeugen, Tuch, Strumpf- waren.
Auch giebt es Papierfabriken, Eisengieße- reien, Gerbereien, Leinwandmanufakturen, viele Töpfereien, Ziegel- und Kalkbrennereien.
Sehr wichtig sind die Getreidemühlen.
Die Gesamtlänge der Badnen ist 233,9, die der Nationalstraßen 277,7 km. An böbern Schulanstalten besitzt das Departe- ment ein Loceum und ein Collage. -
Vgl. Ioanne, (^oZrapIiw än ä^)ait6M6nt 1^. (Par. 1879).
Lot, nach der hebr. Stammsage ein Enkel Tha- rabs, Sobn Harans, des Bruders voll Abraham. Lot soll mit seinem Oheim Abraham, da sein Vater gestorben war, nach Kanaan, von da nach Ägypten, [* 15] wieder zurück dis gen Vetbel gezogen sein und end- lich zu Sodom gewohnt haben, wo er nach 1 Mos. 14,. einer sebr jungen und unhistor.
Erzählung, von Kedor-Laomer, König von Elam, gefangen genom- men, doch von Abrabam wieder befreit worden sein soll. Als Iadwe Sodom vernichten wollte, kehrte er bei Lot ein und befahl ihm am andern Morgen, sich zu entfernen.
Tie kleine Stadt Zoar sollte dem Ilntergange entrinnen, damit Lot sich dahin rette.
L.s Weib, das dem Verbote zuwider zurücksah, wurde in eine Salzsäule verwandelt.
Von Zoar zog Lot mit seinen Töchtern in das Gebirge östlich vom Toten Meer. Aus der blutschänderischen Verbindung L.s ¶