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Lorette, jetzt gewöhnlich Cocotte, ein zur Demimonde gehöriges Frauenzimmer.
Lorey, Karl Julius Tuisko, Forstmann, geb. zu Darmstadt, [* 2] besuchte das Gvmna- sium daselbst, studierte in Gießen, [* 3] trat dann in den Hess. Forstdienst, wurde 1873 außerord.
Professor der Forstwissenschaft an der Universität Gießen, 1876 Professor an der Land- und forstwissenschast- lichen Akademie Hohenheim, 1881 Professor in Tü- bingen. Er ist zugleich Vorstand der forstlichen Versuchsstation für das Königreich Württemberg. [* 4] Lorinser schrieb: «über Probestämme. Ein Veitrag zur Theorie der Holzmassenaufnahme» lFrantf.
a. M. 1877),
«Über Stammanalyscn» (Stuttg. 1880), «Über Vaummassentascln» (Tüb. 1882),
«Ertrags- taseln für die Weißtanne» (Franks, a. M. 1884), «Handbuch der Forstwissenschaft» (hg. in Verbin- dung mit 16 Fachgenossen, 2 Bde., Tüb. 1887 u. 1888). Außerdem giebt Lorinser mit I. Ledr seit^1878 die «Allgemeine Forst- und Iagdzeitung» lFrank- furt a. Ät.) heraus. Lorgnette (frz., spr. lornjett), eine Vrille ohiie Spangen, die an einem Griffe mit der Hand [* 5] vor die Augen gehalten wird. Lorgnon lfrz., spr.lornjöng), M o noele, Augen- glas sür ein Auge. [* 6] Lori träge Halbaffen [* 7] mit dünnem Leibe, spitzer, aber kurzer schnauze, rundem Kopfe, großen Augen, langen, dünnen Gliedern und stummclbaftem Schwänze, die in Indien und auf Ceylon, [* 8] Borneo und Sumatra in den dicktesten Urwäldern auf Bäu- men leben.
Der Zeigefinger der Hände ist sebr ver- kürzt, derjenige der Füße mit langer, scharfer Kralle versehen.
Sie verbringen den Tag in Baumböhlen schlafend und schleichen des Nackts geräuschlos und bedächtig mit weitgeöffneten leuchtenden 'Augen umbcr, ihrer Nahruug nach, die vorwiegend in ani- malischer Kost, vorzugsweise in Kerbtieren aller Art, kleinen Vögeln u. s. w. zu bcsteben scheint, die sie im Sprunge überfallen und mit den Händen ergreifen.
Doch verzehren sie gelegentlich auch süße Früchte gern.
Das nächtliche Treiben und gespen- stige Wefen dieser sonst harmlosen und leicht zu zähmenden Geschöpfe bat ihnen den Haft und die Verfolgung der Eingeborenen zugezogen, die sie bei ihren abergläubischen Gebräuchen langsam zu Tode martern.
Man kennt namentlich zwei Arten: den Schlank lori (^t^iiopg Fraci1i8 /^ll///, s. Tafel: HalbaffenI, [* 1] Fig. 1) auf Ceylon und den Plump- lori (stono^ tln'lli^i'^w8 Ae,l,i6tt) mit dem Ver- breitungsbezirk der Gattung. (^. Halbaffen.) In der Gefangenschaft trifft man uur fetten einen Lorinser, der wegen seines tagschlafenden Wesens doch kein Interesse erwecken kann. I"orio2. (lat.), der mit Metall beschlagene Leder- panzer des röm. Legionssoldaten.
Iorioät2. (lat., o. i. Gepanzerte) heißen sowohl die Mitglieder einer Familie der langschwänzigcn Krebse, die Panzerkrebse (s. d.),
als auch gelegentlich die Käferfchnecken (s. d.) und die Krokodile [* 9] (s. d.). I"orion1u8, s. Fledermauspapageien. [* 10]
Lorient (spr. riäng).
1) Arrottdisscment des franz. Tepart.
Morbihan, hat 1517,2.'. 194198 E., 51 Gemeinden und zerfällt in 11 Kan- tone. - 2) Hauptstadt des Arrondiffements Lorinser, an der Südküste der Bretagne, an der Mündung oeo Scorff in die B aivon Lorinser oder dem I^lündungsbusen des Blavet geleaen, an der Linie Nantes-Brest der Orleansbabn, Kriegshafen und Flottenstation, Festung [* 11] zweiter Klasse, Sitz einer Seepräfektur, eines Gerichtvbofs erster Instanz, Handels-, Seegerichts, Zollbehörde sowie zweier Friedensgerichte, hat (1891) 34020, als Gemeinde 42110 (5., in Garnison das 02. Infanterieregiment, breite gerade Straßen, schöne Plätze, eine herrliche sichere Reede und einen guten Hasen, welchen prächtige Quais und das schönste Stadtviertel umgeben, ein Lyceum, eine Marineartillerie-, eine hydrogr. Schule, Ob- servatorium, große Werfte und Docks für Kriegs- und Handelsschiffe. Außerdem bestehen ein Marine- arsenal, ein Artillcriepark, Seehospital, Gefängnis, Handclsbörse, Filiale der Bank von Frankreich, eine landwirtschaftliche und eine Handelskammer, ein Theater, [* 12] wissenschaftliche Gesellschaften und drei Zei- tungen. Lorinser besitzt Maschinenbau, Eisengießerei, [* 13] Hammerwerke und Schmieden, Leder- und Konser- venfabriken sür die Marine und große Warenlager. Man rüstet Schiffe [* 14] für Hochseefischerei aus, treibt Sardincnfang sowie lebhaften Handel, welcher Ge- treide, Wein, Branntwein, Vieh, Wachs, Honig, Butter, Fifche, Tuck und Krämerwaren zur Ausfuhr bringt, dagegen Baumaterialien für die Marine und Kolonialwaren importiert. - Lorinser verdankt fei- nen Ursprung der Ostindischen Handelscompagme, die hier 1664 ein Etablissement («L'Orient») errich- tete.
Nach Auflösung der Compagnie kaufte es 1782 Ludwig XVI. Am trugen bei der Insel Groir die franz. Emigranten über die franz. Flotte von Brest einen Sieg davon.
Seit Napoleon I. wurden Hafcnarbeiten ausgeführt.
Lormser, Franz, kath. Theolog, Sohn des fol- genden, geb. zu Berlin, [* 15] studierte in Breslau, [* 16] München [* 17] und Rom, [* 18] wurdevom Fürstbischof Diepenbrock als Spiritual an das Priesterseminar in Breslau berufen, 1858 Pfarrer zu St. Matthias und Nat der fürftbischöfl.
Geheimen Kanzlei da- selbst, 1869 Domkapitular;
1852-04 gab er das «achtes. Kirckendlatt» beraus;
er starb zu Breslau.
Von seinen theol. Schriften sind außer «Predigten» (3 Bde., Schaffh. 1800-07) zu nennen: «Entwicklung und Fortschritt in der Kirchen- lehre» (Vresl. 1847),
«Geist und Beruf des kath. Priestcrtums» (Regensb. 1858),
«Die Lehre [* 19] von der Verwaltung des heiligen Vußsakraments» (Bresl. 1860; 2. Aufl. 1883),
«Das Buch der Natur» (7 Bde., Negensb. 1876-81; 2. Aufl. 1882).
Lorinser ist nament- lich als gründlicher Kenner der span. Sprache [* 20] und Litteratur bekannt;
er übersetzte die sämtlichen 73 «Geistlichen Festspiele» des Ealderon (18 Bde., Negensb. 1856-72; 2. Aufl. 1882-87),
«Calderons größte Dramen religiösen Inhalts» (7 Bde., Freid. i. Br. 1875-76),
und u. d. T. «Aus Spaniens Ver- gangenheit» (Negcnsb. 1877) zwei histor.
Schau- spiele von Lope de Vega.
Ferner schrieb er «Neise- skizzen aus Spanien» [* 21] (Negcnsb. 1855),
«Neuc Neise- sti;;en aus Spanien» (ebd. 1858) und «Aus meinem Leben» (2 Bde., ebd. 1892). Lormser, Karl Ignaz, Arzt, geb. 24. Juli 179,; ;u Niemes im böhm. Mittelgebirge, studierte in Prag [* 22] und Berlin und erhielt 1818 die Stelle eines Repetenten an der Tierarzneischule zu Berlin.
Bald darauf babilitiertc er sich an der Universität daselbst, wurde 1822 Mitglied des Medizinalkollcgiums in Stettin, [* 23] 1824 Regierungs^ und Medizinalrat in Köslin, [* 24] 1825 in Oppeln/ nalrat, nabm er 1850 seine Entlassung aus dem Staatsdienst. Er starb zu Patschkau ¶