Vertrag vom zur deutschen Interessensphäre im Hinterlande von
Kamerun gehörig, mit 8000 qkm und 250000 E., grenzt
im N. an Kotoko, im O. an den
Schari und
Bagirmi, im
S. an die Heidenländer der Musgu, im
W. an Bulgua und wird vom
Fluß Logone durchströmt.
Die Ortschaften, sämtlich von
Mauern umgeben, bestehen aus massiven
Gebäuden und zählen stets 3‒6000
E. Hauptort ist
Karnak-Logone mit 12‒15000 E.; größter Elfenbeinmarkt ist Dschinna.
(grch.), in der stoischen
Philosophie die das Weltall durchwaltende göttliche
Vernunft. In der
jüd.-alexandrinischen
Religionsphilosophie wurde der
Ausdruck, gemäß seiner Doppelbedeutung als
«Vernunft» und «Wort», Bezeichnung
des die urbildliche oder unsichtbare Welt in sich zusammenfassenden ewigen göttlichen
Gedankens. Sofern in diesem aber zugleich
die Gesamtheit der in der sichtbaren Welt wirksamen göttlichen Kräfte zusammengefaßt sein sollte,
bezeichnete der Logos auch wieder das göttliche Schöpferwort, das als der aus
Gottes Willen hervorgetretene göttliche
GedankeUrheber der Weltschöpfung und aller göttlichen Schöpferthätigkeit und Offenbarung in der Sinnenwelt sei. Um die Mitte
des 2. Jahrh. begannen philosophisch gebildete
Kirchenlehrer diese
Vorstellung zur Verteidigung des
Christentums heranzuziehen
und die christl.
Religion als die vollkommene Offenbarung des schon in der heidn.
Welt wirksam gewesenen göttlichen, in
JesusChristus aber Fleisch gewordenen Logos darzustellen. Das vierte Evangelium führte
die Logosidee immer allgemeiner in den kirchlichen Vorstellungskreis ein. Einer Zeit, die in
Christus nicht mehr einen bloßen
Menschen sah, dennoch aber Bedenken trug, den ewigen Gott selbst in Menschengestalt erscheinen zu
lassen, mußte eine Lehrform willkommen sein, die, mitten zwischen diesen beiden
Anschauungen stehend, in
Christus ein göttliches,
aber Gott untergeordnetes Wesen sah. Doch fand die Logoslehre erst sehr allmählich
Anerkennung und wurde noch im 3. Jahrh.
in
Rom
[* 2] als Zweigötterei verworfen. –
Vgl. Heinze, Die
Lehre
[* 3] vom Logos in der griech.
Philosophie (Oldenb.
1872).
(grch.), in Schriftmetall gegossene Wörter oder Wortteile.
Zur Erleichterung und
Beschleunigung des
Satzes
von
Zeitungen und
Büchern ist vielfach der Versuch gemacht worden, häufige
Vorsilben, Endungen u.s. w. als
Typen zusammenzugießen,
so daß der Setzer also 2‒3
Buchstaben mit einem Griff seinem
Satz einzuverleiben vermag.
1)
Span.
Provinz, die kleinste und nordöstlichste Altcastiliens, hat 5041 qkm, (1887) 181465 (88995
männl., 92470 weibl.) E.,
d. i. 36 auf 1 qkm, und 9 Gerichtsbezirke.
Analphabeten waren 99901. Die Nordgrenze gegen
Alava und
Navarra führt größtenteils dem Ebro entlang, im O. stößt sie an Saragossa,
[* 5] im
S. an
Soria, im
W.
an
Burgos. Logroño wird im S. von
Teilen des Iberischen Gebirgssystems (s. d.) begrenzt, welche im N. in die
äußerst fruchtbare und gut bevölkerte Ebene (s. Rioja) übergehen. – 2) Hauptstadt der
Provinz Logroño, eine alte Ciudad und Festung
[* 6] am rechten Ufer des Ebro, über den eine steinerne
Brücke
[* 7] (1138) führt, und an der Linie
Tudela-Bilbao der Nordbahn, besitzt eine Kollegiat- und fünf
Pfarrkirchen, acht Klöster
und zwei Hospitäler, ein
Theater
[* 8] und ein Instituto und hat (1887) 15567 E.; Gerberei, Sattlerei und Lichtfabrikation.
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Flecken in der span.
ProvinzCaceres, 35 km südöstlich von
Trujillo, am Südabhang der
Sierra de Guadalupe, mit (1887) 4153 E. und mächtigen Lagern von
Phosphorit.
gemahlene Eichenrinde, die wegen ihres Gerbsäuregehaltes zur Fabrikation des lohgaren Leders sowie zu den stärkenden
Lohbädern benutzt wird.
Ein Vollbad enthält die
Abkochung von 2 bis 3 kg Lohe (= 250 g
Tannin).
Die beim Gerbprozeß (s. Lederfabrikation)
erschöpfte Lohe wird gepreßt, getrocknet und unter dem
Namen Lohkuchen, Lohballen oder Lohkäse als
Brennstoff verwendet.
linker Nebenfluß der Oder, entsteht aus der
Großen und
Kleinen Lohe, die südlich von Nimptsch
und am Südabhange des Zobten (s. d.) entspringen, hat nördl.
Richtung und mündet unterhalb
Breslau.
[* 11]
Joh. Konr. Wilh., Führer des luth. Konfessionalismus
in
Bayern,
[* 12] geb. zu
Fürth,
[* 13] studierte in
Erlangen
[* 14] und
Berlin
[* 15]
Theologie, wurde 1831 Vikar inKirchenlamitz
in Oberfranken, 1834 Pfarrverweser
an St. Ägidien in
Nürnberg
[* 16] und 1837 Pfarrer in Neuendettelsau, wo er starb.
Löhe bildete seit 1840 geistliche Kräfte für die deutschen
Lutheraner in Nordamerika
[* 17] und
Australien
[* 18] aus, gründete 1849 eine
Gesellschaft für
Innere Mission im
Sinne der luth.
Kirche und 1853 einenVerein für weibliche Diakonie, unter deren Pflege die Diakonissenanstalt zu Neuendettelsau
mit einem
Krankenhause, einer Mädchenerziehungsanstalt und einer Anstalt für blödsinnige
Kinder steht. Sein Ideal einer
bischöfl. Volkskirche luth. Bekenntnisses entwickelt er in den «Drei
Büchern von der
Kirche» (Stuttg. 1845; 3. Aufl. 1883);
ferner sind zu nennen: «Aphorismen über die neutestamentlichen
Ämter und ihr Verhältnis zur Gemeinde»
(Nürnb. 1849),
«Der evang. Geistliche» (2 Bde.,
Stuttg. 1852‒58).
In den «Rosenmonaten heiliger Frauen» (ebd. 1860) hält er seinen Diakonissen
eine Auswahl kath. Legenden als Vorbilder christl. Welt- und
Selbstverleugnung vor. Löhe veröffentlichte zahlreiche
Schriften erbaulichenInhalts, wie die «Evangelienpostille»
(Stuttg.
¶
mehr
1848; 5. Aufl. 1886). –
Vgl. Wilh. L.s Leben.
Aus seinem schriftlichen Nachlaß zusammengestellt (2 Bde., Gütersloh
1874‒92); J. Deinzer, Wilhelm L.s Leben (Vortrag; Nürnb. 1888).