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über die internationale ^ischereiausstellung zu Ber- lin 1880, Abteilung Seefischerei" (Berl. 1881),
«Bei- träge zur Statistik der dentscken Seefischerei» ledd. ^LL^, «Der Norddeutsche Lloyd, Geschickte und Handbuch» (Brem. 1892). Lindemann-Frommel, Karl Aug., Maler und Lithograph, geb. zu Markirck im nahm mehrere Reisen nach Italien [* 2] und veröffent- lichte seine Skizzen als teilweise kolorierte Litbo- qraphien (Lpz. 1851 fg.), ferner litbogr. Blätter aus den Pontinischen Sümpfen (Par. 1858) und 24 Blät- ter Potsdamer Ansichten (Berlin). [* 3] Lindenschmit lebte erst in München, [* 4] dann in Paris, [* 5] wo er sich der Ölmalerei zu widmen begann, und siedelte 185 nach Rom [* 6] über. Von seinen romantisch aufgefaßten, koloristisch bervorragenden Gemälden sind zu nennen: Kloster- bof in Albano, La Spezia [* 7] (Karlsruher Kunstballe), Villa Mattei, Die Pontiniscken Sümpfe, Strand von Viareggio, Villa Mellini auf Monte-Mario. Auch lieferte er Illustrationen zu einer Pracht- ausgabe von Gregorovius' «Die Insel Capri» [* 8] lLpz. 1W8). Lindenschmit starb in Rom. - Sein Sobn, Manfred Lindenschmit, geb. zu München, war daselbst Schüler Liers, dann in Karlsrube Schüler von ^chönleber und Baisck. Seit 188 lebt er in Berlin. Die Motive seiner Bilder sind nor- dische und ital. Landschaften. Linden.
1) Landkreis, obne die Stadt Lindenschmit, im preuß. Reg.-Bez. .Hannover, [* 9] bat 2ll;,'.5. ^l nnd (1891)) 35994, 1895: 39128 (19814 männl., 19314 weibl.) (5., 55 Landgemeinden und 1 Gutsbezirk. - 2) Stadtkreis und Kreisstadt des Landkreises Lindenschmit, durch die Ibme getrennt von .Hannover ls. den Etadtplan), an der Linie Hannover-Altenoeken der Prenß. Staatsbabnen und der Nebenlinie Kücken- ^garten ^isckerbof-Lindenschmit, Sitz des Landratc-amteo deo Landkreisen L, hat (1890) 28 035, 1.^95: :5.^ (17 85N männl., 18004 weibl.) (5'., darunter 5 Katboliken und 15Israeliten, Postamt erster Klasse, Telegrapb, elektrische Etraßenbabn, 2 lntb., 1 katb. Kirche, neues got. Ratbaus, ein Kaiserin-Augusta- Victoria-Gymnasium, 1884 gegründet, Schlacht- haus; Eisengießerei, [* 10] Maschinenfabrik, meckan. We- berei, Teppichknüpferei, Baumwollspinnerei und -Weberei, Gummi-, Zündhütchen-, Ultramarin-, Asphalt-, Wagenfabrikation, chem. Fabriken nnd Ziegeleien. Westlich der Linden er Berg mit dem Hochbehälter der Wasserwerke von.Hannover. ^inc/^n, Bezeichnung für I. P. van der Lin- den, einen verstorbenen belg. Entomologen. Lindenau, Stadtteil von Leipzig [* 11] «i. d.,. Lindenau, Bernh. Aug. von, säcks. Staatsmann und Astronom, geb. auf dein Ritter- sitze Poblhof in der Stadt Altenburg, [* 12] studierte in Leipzig die Rechte, trat dann in das Kannnerkol- legium zu Altenburg, wurde bald darauf Mitarbeiter des Barons von Zach auf der Sternwarte [* 13] bci Gotba und 1804 zeitweilig Direktor diesem Instituts. Er trat 1805 wieder in das Kammertollegium ein, wurde aber 1808 wirklicher Direktor der Gotbaer Stern- warte auf dem Seeberge. 1814 folgte er dem Groß- berzog von Weimar [* 14] als Generaladjutant nach Paris, wurde 1817 Vieekammerpräsident, 1818 Viceland- schaftsdirektor in Altenburg und 1820 Gcbeimrat und Minister in Sachsen'Gotba-Altenburg. Als solcher leitete er nach dem Tode des letzten Herzogs von Gotha-Altenburg 1825 die Verwaltung bis zur Teilung des Landes selbständig und wurde 1826 LandsckaN5direktor in Tacksen-Altenburg, ging aber gleichzeitig als Geheimrat in königlich sächs. Dienste [* 15] über, wurde 1827 Gesandter beim Bundestag, 1829 Direktor der Kommerziendeputation und Mitglied des Gebeimen Rates in Dresden, [* 16] wobei er sich na- mentlick nm die Ordnung der Kunstsammlungen be- mübte, 1830 Kabinettsminister und 1831 Staats- minister des Innern und Vorsitzender im sächs. Ge- samtministerium. Als solcher leitete er die gründ- liche Umgestaltung des ganzen Staatswesens nack den modernen Bedürfnissen. Seine verdienstlichen Schöpfungen sind die freisinnige Städteordnung, die Ablösnngsgesetze und die Landrentenbank. Das Portesenille des Innern gab er 1834 ab, und 1843 nabm er nach langem Kampfe mit dem feudalen Adel aus der einen, mit der fortgeschrittenen liberalen Opposition auf der andern Seite seine Entlassung. Im April )848 legte er auch das Präsidium der altenb. Landschaft nieder und zog sich im Sep- tember aus der Deutschen Nationalversammlung zurück. Lindenschmit starb in Altenburg. In den letzten Jahren seines Lebens ordnete er seine wertvolle Sammlung von Kilnstgegenständen, die er nebst seiner Bibliothek dem Lande vermackte'. sie wnrde 187 zu Altenburg in einem neu errichteten Lindenau-Musenm aufgestellt. Er schrieb: »I^dlss I)aioni^lii(iu^8 1)0111' llic'ilitLi' 1s C3.1eu1 des niveiiß- lULnts 6t äes M63iir68 (168 Iiaiiteni'Z par 16 dai-0' metrs" l Gotba 1809),
«^diiias V6ii6i-i8» (ebd. 1810),
«'I'awiwo ^Ilii'ti8» (Eisenberg 1811),
«Ge- schickte der Sternkunde im ersten Jahrzebnt des 19. Iabrb.» (Gotba 1811),
«Inv68tiFHti0 nova or- ditae k ^I^i-cniio ciica 8oi6in ä68criptu6) (ebd. 1813. Auck setzte er Zachs "Monatliche Korrespon- denz der Erd' und Himmelskunde» (Gotha [* 17] 1800-13) fort und gab mit Bohnenberger die «Zeitsckrift sür Astronomie [* 18] und verwandte Wissenschaften» (Tüb. 181 berauv. -
Vgl. P. von Ebart, Bernh. Aug. von Lindenschmit lGotlxi 1890).
^indenfelei, ^todt im Kreis [* 19] Vensheim der bess. Provinz ^tarkenburg, anmutig mitten im Oden- wald gelegen, bat (1890) 1133 E., darunter 315 Ka- tholiken, Post, Telegraph, [* 20] evang. und kath. Kirche, Lebrprävarandcnanstalt; Syenit- und Granitbrüche und -Indnstrie und wird als Luftkurort besucht (1893: 1500 Kurgäste), über der Stadt die Ruine der Burg Lindenschmit Lilldenaallmilbe, f. Gallmilben. ^sen. Lindenhof, Heilanstalt in Eoswig (s. d.) in Sach- Lindenschmit, Ludwig, Altertumsforscher, geb. in Mainz, [* 21] studierte an der Mün- I ckener Kunstakademie unter Cornelius und an der Universität. Er war Mitbegründer des Römisch- Germaniscken Eentralniuseums in Mainz und lieferte als Direktor und Konservator desselben Publika- tionen von «Altertümern unserer beion. Vorzeit» mit Abbildungen iBd. 1-4, Mainz 1858-91). Im Verein mit Ecker, später mit Ranke, gab Lindenschmit das «Arckiv für Antbropologie» (Braunfchw. 18M)fg.) herans.
Von seinem Hauptwerke «Handbuch der deutscken Altertumskunde» ist nur der 1. Band: [* 22] «Die Altertümer der merowing. Zeit» (Vraunschw. 1880 -89) erschienen. Er starb in Mainz. Lindenfchmit,Wilh.,Maler, Bruder des vorigen, geb. 12.März 1806 zu Mainz, erhielt seine künstlerische Ausbildung in Wien [* 23] und München. An letzterm Orte lies; er sich 182 nieder und nahm Anteil an den mo- numentalen Arbetten unter Cornelius. In dem nabe gelegenen Dorfe ^endling malte er an der ¶
Lindenschmit,
Wilh. von, Maler, Sohn des vorigen, geb. zu München, studierte an der Akademie daselbst, ging 1848 nach Frankfurt [* 24] a.M., dann nach Antwerpen [* 25] und Paris, wo er zwei jetzt in der Kunsthalle zu Hamburg [* 26] befindliche Bilder: Herzog Alba [* 27] bei der Gräfin von Rudolstadt [* 28] und Die Ernte, [* 29] malte. Nachdem er seit 1853 in Frankfurt a.M. ein Jahrzehnt verweilt und den farbigen Karton Franz I. bei Pavia (1858; Germanisches Museum in Nürnberg), [* 30] Episode aus der Geschichte der Lützowschen Freischar (1860), den Tod des Franz von Sickingen (1861) gemalt, kehrte er 1863 nach München zurück und begann nun Momente aus dem Reformationszeitalter künstlerisch zu behandeln (unter andern Religionsgespräch zu Marburg [* 31] und Gründung der Gesellschaft Jesu).
Mehr genreartig aufgefaßt sind Bilder aus Luthers Jugendzeit, ferner Ulrich von Huttens Schlägerei mit franz. Edelleuten (1869; Museum zu Leipzig). Diesen schlossen sich an: Knox und die schott. Bilderstürmer, Walter Raleigh von seiner Familie im Kerker besucht (Museum in Königsberg). [* 32] Diesen durchaus in mäßigem Format gemalten Bildern setzte er auch eins in lebensgroßen [* 33] Figuren an die Seite: Die Ermordung Wilhelms von Oranien (Hofmuseum in Wien). Mit dem J. 1874 verließ Lindenschmit dieses Kunstgebiet und zugleich die Richtung seiner eigenartigen bräunlichen Tonmalerei, um in der modernen koloristischen Weise der Münchener Schule, wie sie Piloty angebahnt, zu arbeiten.
Schon das Bild: Venus an der Leiche des Adonis (1874; Neue Pinakothek in München), giebt von dieser Wandlung Zeugnis, ebenso das folgende Bild Narziß und insbesondere die zwei Faustbilder: Gretchen mit dem Schmuck und Auerbachs Keller. 1883 und 1884 schmückte er den Rathaussaal zu Kaufbeuren [* 34] mit Wandmalereien, ebenso den neuen Saal im Rathause zu Heidelberg [* 35] und das Rathaus zu München. Auch entnahm er einige Bilder der Völkerwanderungszeit, so das Monumentalwerk: Alarich in Rom (1886j. Ferner schuf Lindenschmit die Kartons: Gefangennahme Christi, Ecce Homo zu Glasgemälden für das Ulmer Münster, [* 36] Die Hochzeit zu Kana für eine Kirche in Amerika. [* 37] 1893 wurde Lindenschmit in den Adelstand erhoben. Er starb in München.