Artikel) gehalten. Gemüsepflanzen sind die Lauch- und Zwiebelarten aus der Gattung
Allium
[* 2] (s. d.), sowie der
Spargel (s. d.
und
Asparagus). Auch verschiedene offizinelle Gewächse gehören zu den Lift, so z. B.
die Stammpflanzen der Sarsaparille aus der Gattung Smilax (s. d.), die Herbstzeitlose
(s. Colchicin) und mehrere
Arten der Gattung
Aloë.
Pflanzengattung, s. Lilium. Lilie von St. Jago oder Jakobslilie,
s.
Amaryllis. – Die Lilie im Wappen
[* 3] der Könige von
Frankreich erscheint zuerst im Gegensiegel und auf den Münzen
[* 4] König
Ludwigs
Ⅶ. (1137‒80), vielleicht als
Anspielung auf seinen
Namen (altfrz. Loys). Unter Philipp Ⅱ.
August (1180‒1223) begann
man bereits die Krönungsgewänder, Kreuze und
Kirchengeräte mit Lilie zu bestreuen, dieselben auch im Wappenschilde
in willkürlicher Zahl zu führen, bis König
Karl Ⅵ. (1380‒1422) die Zahl der Lilie auf drei beschränkte, doch findet sich
diese Dreizahl vereinzelt schon früher in
Siegeln vor. Durch Verleihung des Königs
Ludwig ⅩⅠ. an Pietro de’ Medici
kam die Lilie (ital.
(Giglio) als
Beizeichen
[* 5] in
das Wappen der Medici und aus diesem in
das Wappen von
Florenz
[* 6] und
Toscana.
Detlev,Freiherr von, Dichter, geb. in Kiel,
[* 7] trat in die preuß.
Armee und nahm an den Feldzügen von 1866 und 1870/71 teil; in beiden wurde er verwundet. Später
war Liliencron in seinem Heimatlande eine Zeit lang königl. Verwaltungsbeamter. Er
ist Hauptmann
a. D. Seit einer Reihe von Jahren lebt er in
Altona.
[* 8] Liliencron gehört als
Lyriker zu den besten
Vertretern der realistischen
Richtung. Er veröffentlichte: «Breide Hummelsbüttel»
(Roman, Lpz. 1887),
Rochus,Freiherr von,
Germanist und Musikschriftsteller, geb. zu Plön in
Holstein, studierte in Kiel und
Berlin
[* 10]
Theologie und Jurisprudenz, später in Kiel deutsche
Philologie, trieb 1846‒47 in Kopenhagen
[* 11] altnordische
Studien und habilitierte sich inBonn.
[* 12] 1848 kehrte er nach Holstein zurück, wurde Sekretär
[* 13] im
Bureau der auswärtigen
Angelegenheiten und vertrat vom Dez. 1848 bis 1850
Schleswig-Holstein
[* 14] in
Berlin. Hierauf wurde er Professor
der nordischen
Sprache
[* 15] und Litteratur in Kiel, ging aber, von
Dänemark
[* 16] nicht anerkannt, 1852 als Professor der deutschen
Sprache
und Litteratur nach
Jena.
[* 17] 1855 wurde er Kabinettsrat in
Meiningen,
[* 18] zugleich Intendant der Hofkapelle und Vorsteher der herzogl.
Bibliotheken.
Zum Mitglied der
MünchenerAkademie erwählt, zog Liliencron 1869 nach
München
[* 19] und leitete seitdem im
Auftrage
der Historischen
Kommission, zu deren ordentlichem Mitglied er 1870 gewählt wurde, die Herausgabe der
«AllgemeinenDeutschenBiographie» (Lpz. 1875 fg.) in
Verbindung mit Professor von Wegele. Im Herbst 1876 siedelte er nach
Schleswig
[* 20] über, wo er zum
Propst des ritterschaftlichen Damenstifts erwählt worden war. Liliencron schrieb: «Zur Runenlehre» (mit Müllenhoff,
Halle
[* 21] 1852),
und
«Über die Nibelungenhandschrift C.» (Weim. 1856);
er gab heraus «Lieder und
Sprüche aus der letzten Zeit
des
Minnesangs» (mit W.
Stade,
[* 22] ebd. 1854),
Bezirkshauptmannschaft St. Pölten in Niederösterreich, im obern Traisenthale,
am Fuße der Voralpen, an der Linie Scheibmühl-Schrambach-Kernhof der Österr.
Staatsbahnen,
[* 23] Sitz eines
Bezirksgerichts (599,84 qkm, 13130 E.), hat (1890) 430, als Gemeinde 2585 E., ein 1220 von
Leopold dem Glorreichen gestiftetes
Cistercienserkloster mit schöner
Kirche, 13
Höfen und einem botan.
Garten;
[* 24]
Steinkohlengruben, Eisenwerke, Marmor- und Alaunschieferlager.
ein von König
Ludwig ⅩⅧ. als Zeichen der
Anhänger des Bourbonischen Hauses 1814 gestifteterOrden,
[* 25] bestand in einem weiß und blau emaillierten Kreuze mit dem Bildnisse des Königs und der
Unterschrift «Fidélité, Dévouement»,
am blau und weißen
Bande getragen.
Dorf im
Kreis
[* 26] Osterholz des preuß. Reg.-Bez.
Stade, an der Worpe, Sitz eines Amtsgerichts
(Landgericht
Verden),
[* 27] hat (1890) 870 E., Post, ehemaliges Cistercienserkloster, landwirtschaftlichen
Verein, Dampfmahl- und
-Sägemühle.
Ordnung ans der Gruppe der
Monokotyledonen (s. d.), umfaßt Gewächse mit meist regelmäßig gebauten
und ansehnlichen
Blüten, die fast durchgängig zwitterig sind. Der Wurzelstock ist häufig knollig oder
zwiebelförmig ausgebildet. Beistehende Textabbildung zeigt:
[* 1]
Fig. 1
Zwiebel von Lilium candidum Liliifloren, Fig. 2
Zwiebel von
Allium
fistulosum Liliifloren, Fig. 3
Zwiebel von Crocus vernus Liliifloren,
[* 1]
Fig. 4
Knollen
[* 28] einer Ophrysart,
[* 1]
Fig. 5
Knollen von Orchis maculata Liliifloren. Es
gehören hierher die Familien der Liliaceen (s. d.),
Amaryllidaceen (s. d.), Juncaceen (s. d.),
Iridaceen (s. d.),
Dioscoreaceen (s. d.) und
Bromeliaceen (s. d.). Hierzu
Tafel: Liliifloren; zur Erklärung
vgl.
Aloë,
Agave, Crocus, Dioscorea,
Urginea, Smilax,
Iris,
Ananas.