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1805 ward die Republik mit dem franz. Kaiserreich vereinigt, worin sie drei Departements bildete. Ligürifches Meer, s. Tyrrhenisches Meer. Liguster, Pflanzengattmig, s. I^iFuztrum. Ligufterschwärmer, s. Schwärmer. I.i3N8tlouin, Pstanze, s. Liebstöckel. I.i3Ästruni ^., Liguster, Pflanzengattung aus der Familie der Oleaceen (s. d.) mit gegen 25 Arten, vorzugsweise in dem wärmern Teil der gemäßigten Zone in Europa [* 2] und Asien. [* 3] Es sind Sträucher und Bäumchen mit kleinem, schwach vicr- zähnigem Kelche, vierspaltiger, trichteriger Blume, zwei aus der Nöbre vorragenden Staubgefäßen und zweifächerigen Beeren.
Die Blätter sind gegen- ständig, ganzrandig und die Blüten weiß, in end- ständigen Rispen. Der gemeine Liguster oder gemeine Hartriegel, auch Rainweide, spa- nisch e W e i d e, T i n t e n b e e r st r au ch (1^. VNIFHI'6 I,.) genannt, ist ein 1,5 bis 5 in hoher, in Gebüschen und an Waldrändern des mittlern und südlichern Europa wild wachsender Straucb mit abfallenden kahlen, lanzettlichen Blättern und erbsengroßen, schwarzen, selten weißen, gelben oder grünen Bee- ren.
Die weihen, selten hellgelben Blüten riechen stark und widrig-süßlich. Die gelind znsammen- ziehenden Blätter waren sonst in der Heilkunde gebräuchlich, und die unangenehm schniefenden Beeren werden zum Rot-, Blau- und ^chwarz- färben gebraucht. Das harte Holz [* 4] dient zu Dreckc-- lerarbeitcn und hölzernen Nägeln für Schuhmacher. Li-hullg-tfchang, chines. Staatsmann und Feld- herr, geb. kämpfte 1853 mit Erfolg gegen die Tai-ping und wurde 1361 Provin^ial- richter in Tscho-kiang, später Gouverneur der Pro- vinz Kiang-su, wo er einen Aufstand unterdrückte, 1864 Generalgouverneur der beiden Provinzen Kiang und 1870 Oberbefehlshaber von Pe-tschi-li. Er leitete 1883 die Unterbandlungen mit Frank- reich, die dem Kriege in Tongking [* 5] vorhergingen.
An den Fortschritten, die China in [* 6] neuester Zeit gemacht hat, ist er hervorragend beteiligt gewesen, namentlich auch bei der Eröffnung Koreas, dessen Verkehr mit China unter seiner Aussicht stand. In- folge des ungünstigen Krieges mit Japan (1894 - 95) vorübergehend in Ungnade gefallen, wurde er doch im Febr. 1895 zum Abschlüsse des Friedens- vertrages nach Simonoseki (s. d.) geschickt, wo er von einem japan. Fanatiker 23. März angefallen und verwundet wurde. Im Aug. 1895 wurde Liliaceen seines Amtes als Oberstatthalter entboben und als Reichskanzler und erster Minister nach Peking [* 7] ent- boten, wo er mit dem japan. Gesandten die den Friedensvertrag ergänzenden Verhandlungen leitete und den Vertrag vom 3. Nov. wegen Rückgabe von Liao-tung abschloß.
Seitdem wurde er mit der Ver- tretung Chinas bei der im Mai 1896 stattfindenden Krönung des russ. Kaisers beauftragt. Von Moskau [* 8] begab er sich nach Deutschland, [* 9] wo er am kaiserl. Hof [* 10] und bei dem Fürsten Vismarck einen Befuch abstattete und die Mittelpunkte der für Clüna wicktigen In- dustriegattungen besichtigte. Er bielt sich dann namentlich noch in Frankreich und England auf und kehrte über die Vereinigten Staaten [* 11] nach Cbina zurück. sverbunven. liiert, enq Liimfjord, s. Limfjord.
Lika, Küstcnfluß, entspringt im kroat. Karstgebiete bci Kuklic und stürzt unterhalb Kosinje in einen Erd- trichter und bildet dann einen ^ee von über 60 m Tiefe. Sie fließt unterirdisch und mündet in den Eanalc dclla Morlacca im Adriatischen Meer. Das ^ikatbal zwischen dem Velebit und den Ausläufern der Pljesevica bildete den Mittelpunkt des ehe- maligen Likacr Grenzregiments, ein selbständiges Gebiet von 234 qkm mit 84000 E. 1871 wurde das Regiment aufgelöst; der Bezirk bildet jetzt das Komitat Lika-Krbava (s. d.). Lika-Krbava, Komitat im Königreich Kroatien und Slawonien, grenzt im N. an das Komitat Mo- drus-Fiume, im O. an Bosnien, [* 12] im S. an Dal- matien und im W. an das Adriatische Meer, hat darunter 93313 Katholiken und 97649 Griechisch- Orientalische, und umfaßt außer der königl. Freistadt Zengg und der selbständigen Stadt Carlopago sieben Stublbczirke mit dem Komitatssitz Gospic.
Liki-Liki, Platz an der Westküste von Neu- mccklenburg, war der Schauplatz des berüchtigten Schwindclunternchmens des franz. Marquis de Ravs. Dieser verlockte 1879 - 82 Hunderte von Auswanderungslustigen unter der Vorspiegelung, eine blübende Kolonie angelegt zu haben, nach der völlig unwirtlicben Küste überzusiedeln. Viele star- ben in und Port Breton vor Hunger und am lieber, die übrigen retteten sich nach Neupommern, Neucalcoonien und Australien. [* 13] 13 Mill. Frs. waren verloren. Marquis de Rays wurde in Paris [* 14] ;u nur 5 Iabren Haft verurteilt. Likör, s. Liqucur. Likorne, eine Haubitze, soviel wie Einhorn (s. d.). Liktören, bei den Römern öffentliche Diener der böbern, mit Imperium bekleideten Magistrate, denen sie die Fasces [* 15] (s. d. und Tafel: Kostüme [* 16] I, [* 1] Fig. 7) vortrugen.
Die Liliaceen schritten dem Magistrat (vor den Konsuln ie 12), einer nach dem andern, voran, machten ibmPlatz und achteten darauf,daß ihm die gebührende Ebrerbietung erwiefen wurde. Auch die Vollziehung der vom Magistrat ausgesprochenen Befehle und Strafen kam ibnen zu; sie banden dem Verbrecher die Hände, strichen ihn mit Ruten und enthaupteten ibn mit dem Beile. Gewöhnlich waren die Liliaceen aus der niedern Volksklasse, oft Freigelassene der Ma- gistrate, denen sie dienten, aber stets freie Leute.
Sie bildeten eine fest organisierte Zunft. Liktraa, Krankbeit, s. Aussatz. Lila, eine Mischfarbe von blau und rot. Liläa, der 213. Planetoid. ^Elisabeth. Lili, Goetbes Lili, s. Schönemann, Anna Liliaceen, Pflanzenfamilie aus der Ordnung der Liliiftorcn «f. d.) mit gegen 2000 über die ganze Erde zcrstrentcn Arten, vorzugsweise aber in den wärmern Gegenden. Dem Habitus nach sind die Liliaceen ;um größten Teile krautartige Gewächse oder Sträu- cker, selten von baumartigem Wüchse. Nack der Ausbildung der Frucht teilt man die Liliaceen in drei Unterfamilieni Lilieen, Melantheen oder Colckicaccen, Srnilaceen. Die beiden erflern baben eine Kapselfrucht, die letztere eine Beere; bei den Lilieen öffnet sich die Kapsel bei der Reife durch Mittelteilung, bei den Melantheen durch Nahttcilung. Zu den Liliaceen gehören zahlreiche, wegen ihrer ansehnlichen und lebhaft gefärbten Blüten gefchätzte Zierpflanzen, so verschiedene Arten der Gattung I^ilinin (s. d.), ferner die Kaiserkrone nnd Schachblumc (s. ^ritiNai-ia), die Tulpen (s. 'luIiM), Hvacintben fs. H^acintliuZ). Vorzugs- weise als Blattpflanzen [* 17] werden Arten der Gattun- gen ^loe, Vucca, Drac^enH) (^orä^iine ¶