früher nur bekannt in den Laven des
Vesuvs, in den Laven des
Albanergebirges bei
Rom,
[* 2] in denen von Acquapendente, Viterbo,
Rocca Monfina (wo
Krystalle von 9 cm Durchmesser vorkommen), in den Gesteinen von Rieden am Laacher See und solchen vom
Kaiserstuhl.
[* 3] In mikroskopischer Kleinheit ist er aber, wie zuerstZirkel nachwies, ein Gemengteil mancher gewöhnlichen
Basalte,
Basanite,
Tephrite, Phonolithe und Laven, z. B. des
Erzgebirges,
Böhmens, der Rhön,
Sardiniens, der kleinen
Insel Bawcan,
nördlich von Java, sehr reichlich in einem Gestein von den sog. Leucite-Hills im nordamerik.
Territorium Wyoming.
Krystallform, s. Ikositetraeder und
Leucit. ^[= ein Mineral des regulären Systems, das stets nur im Ikositetraeder (2O2, s. nachstehende Abbildung ...]
Friedr. Sigismund, Zoolog, geb. 1794 zu
Helmstedt, gest. 1843 als Professor der Zoologie zu Freiburg
[* 10] i. Br.,
schrieb namentlich über die
«Helminthen» (Heidelb. 1827) und «Zoolog.
Bruchstücke» (3 Hefte,
Helmstedt, Stuttg. und Freiburg
1820-42).
Rud., Zoolog, Neffe des vorigen, geb. zu
Helmstedt, studierte in Göttingen,
[* 11] wo er vonRud.
Wagner mit der Vollendung von dessen «Lehrbuch der Zootomie»
(2. Aufl., 2 Bde., Lpz.
1843-47) betraut wurde. Leuckart erhielt 1845 eine Anstellung am physiol.
Institut in Göttingen, habilitierte sich daselbst 1847 für
die zoolog. Disciplinen und folgte 1850 einem Rufe als außerord. Professor der Zoologie nach
Gießen,
[* 12] wo er 1855 eine ord. Professur für dieses Fach sowie auch für vergleichende
Anatomie erhielt.
Seit
Ostern 1870 bekleidet er die ord. Professur der Zoologie und Zootomie in
Leipzig.
[* 13]
Leuckart hat seine wissenschaftliche Thätigkeit vorzugsweise den sog. wirbellosen
Tieren zugewandt.
In den «Beiträgen zur Kenntnis
wirbelloser
Tiere» (mit Frey, Braunschw. 1847) faßte er die morpholog.
Beziehungen zwischen den Cuvierschen
Akalephen
[* 14] und Polypen richtig
auf und begründete hierdurch die
Aufstellung einer neuen
Hauptabteilung des
Tierreichs (der Cölenteraten, s. d.). Ebenso gelang es Leuckart, in
den
Schriften«Über den Polymorphismus der Individuen oder die Erscheinungen der
Arbeitsteilung in der Natur» (Gieß. 1851)
und den «Zoolog. Untersuchungen» (3
Hefte, ebd. 1853-54)
die verwickelten Organisationsverhältnisse der Siphonophoren nach dem Princip der
Arbeitsteilung zu deuten und diese
Tiere,
die man früher für Einzelwesen gehalten hatte, als Tierstöcke mit polymorphen Individuen nachzuweisen.
Ferner veröffentlichte er Untersuchungen über die Mikropyle der Insekteneier (in
Müllers«Archiv für
Anatomie», 1855) und
die Parthenogenese derInsekten,
[* 15] besonders der
Bienen (Frankf. a. M. 1858),
die Fortpflanzung der Rindenläuse
(im
«Archiv für Naturgeschichte», 1859) und viviparen Fliegenlarven (1865). Am bekanntesten ist Leuckart durch
seine Forschungen in der Naturgeschichte der
Bienen und
Eingeweidewürmer geworden, namentlich durch seine Entdeckungen über
die
Trichinen («Untersuchungen über Trichina spiralis», Lpz.
1860; 2. Aufl. 1866) und
Finnen (in «Die
Blasenbandwürmer und ihre
Entwicklung», Gieß. 1856). Ebenso verdankt
man Leuckart die Kenntnis von der
Entwicklungsgeschichte und
Metamorphose der Pentastomen (Lpz. 1860),
Kratzer, Rundwürmer und des
Leberegels. Sein
Lehr- und Handbuch über «Die
Parasiten des
Menschen und die von ihnen herrührenden
Krankheiten» (2 Bde., Lpz.
1862-76; 2. Aufl. 1879 fg.) ist als Hauptwerk über diese Geschöpfe zu betrachten.
In seinen
«NeuenBeobachtungen zur Kenntnis des
Baues und der Lebensgeschichte der Nematoden» (in den
«Abhandlungen der mathem.-physik.
Klasse der königl. sächsischen Gesellschaft der Wissenschaften», Bd.
XIII) berichtet Leuckart über eine Anzahl höchst sonderbarer
Parasiten niederer
Tiere. Leuckart war auch der erste,
der die Organisation der Schwämme
[* 16] richtig deutete.
Von den übrigen
Arbeiten L.s sind hervorzuheben: «Über die
Morphologie und die Verwandtschaftsverhältnisse der wirbellosen
Tiere» (Braunschw. 1848),
lieferte er eine
Darstellung der vergleichenden
Anatomie des
Auges. Die seit 1848 für das
«Archiv für Naturgeschichte» von ihm gelieferten jährlichen
«Berichte über die wissenschaftlichen Leistungen in der Naturgeschichte der niedern
Tiere» setzte er bis 1879 fort.
L.,Knotenblume, Pflanzengattung aus der Familie der
Amaryllidaceen (s. d.) mit 9
Arten im mittlern Europa
[* 19] und in den Mittelmeerländern. Es sind
Zwiebelgewächse mit grundständigen linealen
Blüten und einem
blattlosen ein- oder mehrblütigen Schaft, der auf seiner
Spitze eine oder mehrere gestielte, hängende
Blüten mit einem unterständigen
Fruchtknoten und einem regelmäßigen, sechsblätterigen, glockigen Perigon trägt. Die Blütenstiele sind am
Grunde von einer
häutigen Scheide umgeben. Hierher gehört das
Milchglöckchen oder die
Frühlingsknotenblume, auch Schnee- und Märzglöckchen
genannt, das in Laubwäldern und Gebüschen in humoser Lauberde in vielen Gegenden
Deutschlands
[* 20] in Menge
vorkommt und auch in Gärten angepflanzt wird. Vom echten Schneeglöckchen (s. Galanthus) unterscheidet
es sich durch die mehr gelblichweiße
Farbe des Perigons und durch die gleichgroßen,
¶
mehr
außen vor derSpitze mit einem gelbgrünen Fleck gezeichneten Perigonblätter. Es blüht je nach der Witterung schon im Februar
oder im März (daher Sommerthürchen). Die gleichfalls in Deutschland
[* 22] einheimische Art Leucojum aestivumLeucojum, die Sommerknotenblume,
blüht von Mai an bis Juli und unterscheidet sich von dem vorigen durch längere (40 cm), flache, stumpfe
Blätter und einen ebenso langen Schaft, aus dessen Scheide allmählich eine bis sechs nickende, ungleich langgestielte
Blumen mit verkehrt eirunden und konkaven schneeweißen, außen vor derSpitze mit einem grünen Fleck gezeichneten Corollen
hervorkommen.