1) FesteFeuer, ununterbrochen mit stets gleicher
Lichtstärke brennend, gewöhnlich eins, stellenweise auch zwei in gehöriger
Entfernung vertikal oder horizontal voneinander stehend (wobei in letzterm Falle allerdings zwei nebeneinander stehende Leuchtturm nötig
sind).
2) FestesFeuer mit
Blinken, wie unter 1, doch in regelmäßigen Zwischenräumen, etwa alle ein oder zwei
Minuten, einen hellen Lichtblitz
(Blink) zeigend, vor und nach dem eine kurze Verdunkelung stattfindet.
3)
Drehfeuer, in gleichen Zwischenräumen allmählich sich bis zur größten
Lichtstärke steigernd und ebenso allmählich
wieder bis zum Dunkelwerden abnehmend.
4)
Blink-
(Blick-) oder Blitzfeuer mit ein bis fünf kurzen Lichtblinken in der Minute, während es sonst
dunkel ist.
5) Funkelfeuer, ebenso, jedoch mit häufigern
Blinken.
6)
Unterbrochenes Feuer, brennt eine Zeit lang als festes und ist in Zwischenpausen verdunkelt.
7)
Wechselfeuer, ein abwechselnd weiß und rot erscheinendes festes
Feuer. Natürlich ist die Art der
Feuer und die genaue Zeitdauer
der Lichteindrücke und Verdunkelungen auf den Seekarten und in besondern Leuchtfeuerverzeichnissen angegeben.
Hervorgerufen werden diese Erscheinungen durch verschiedenartige
Schirme oder auch
Bewegung der Lampen
[* 2] selbst mit Uhrwerken.
Als Lichtquelle benutzt man Petroleum,
Gas oder elektrisches Licht.
[* 3] Auf ältern Leuchtturm brennt ein ganzer Lampenkranz, dessen parabolische
Reflektoren die
Strahlen horizontal auswerfen.
Neuerdings begnügt man sich mit einem starken
Argandbrenner, dessen Licht in einem katadioptrischen
Apparat
(Fresnelsches Linsensystem) aufgefangen und in parallelen horizontalen
Strahlen rings um den Horizont
[* 4] herum ausgeworfen wird.
Außen bewegen sich, wo es nötig ist, die Verdunkelungsschirme. Hafenfeuer,
Molenfeuer, Leitfeuer sind Leuchtturm oder nur Lampen
auf Holz- oder Eisengerüsten, die genügendes Licht geben, um als Seezeichen in engem Fahrwasser und
Hafeneinfahrten zu dienen.
Das mächtigste
Leuchtfeuer der Erde brennt jetzt auf dem Leuchtturm des
Kaps von la Hève bei
Havre:
[* 5] es ist ein elektrisches
Leuchtfeuer
von 50 Seemeilen Sichtweite. Ein noch stärkeres
Feuer wird auf der
Spitze Penmarch, südwärts vonBrest,
gebaut, das, ebenfalls elektrische
Blitze werfend, 62 Seemeilen (= 115 km) weit leuchten soll. Die Leuchtturm sind meist dem Lotsenwesen
unterstellt. Mit vielen Leuchtturm sind Semaphorstationen (s. Semaphor) und Nebelsignalstationen
verbunden.- Die
Tafel: Leuchttürme giebt in
[* 1]
Fig. 1 die
Ansicht des Leuchtturm von Eddystone, in
[* 1]
Fig. 2 die des Leuchtturm von
Swinemünde;
[* 1]
Fig. 3 stellt den obern
Teil eines Leuchtturm mit
Blinkfeuer,
[* 1]
Fig. 4 mit festem
Feuer,
[* 1]
Fig. 5 einen Leuchtturm mit katadioptrischem
Apparat dar. (S. auch Seekarte der Nordsee, beim
Artikel Nordsee.) -
(Fulgoridae), eine Familie der
Zirpen, zu der in den
Tropen große, bunt gefärbte und namentlich durch
hohle Stirnfortsätze ausgezeichnete
Arten gehören, während sich in
Süd-, selten in Mitteldeutschland nur eine kleine, unscheinbare
Art findet. Zu ihnen gehören besonders die Laternenträger (s. d.).
zu den
Amidosäuren (s. d.) gehöriger Körper. Leucin ist α-Amidocapronsäure,
CH3. (CH2)3.CH(NH2).COOH, und findet sich in verschiedenen tierischen Säften, z. B.
in der
Bauchspeicheldrüse, in altem
Käse, auch in keimendem Wicken- und Kürbissamen. Es entsteht aus den Eiweißkörpern
bei der
Verdauung im
Dünndarm (neben
Tyrosin), bei der Fäulnis und beim
Kochen mit verdünnten
Alkalien
und Säuren. Es krystallisiert in weißen, fettartig sich anfühlenden Schüppchen, ist schwer in Wasser, noch schwerer in
Alkohol, gar nicht in
Äther löslich. Es schmilzt bei 170° und kann bei vorsichtigem Erhitzen unverändert sublimiert werden.
Leucin verbindet sich sowohl mit Säuren wie mit
Basen. Durch salpetrige Säure wird es in die krystallisierende,
bei 73° schmelzende
Leucinsäure oder α-Oxycapronsäure, CH3. (CH2)3.CH(OH).COOH, umgewandelt.
Nach
Epicurus
hat ein
Philosoph Leucippus gar nicht existiert, und auch nach sonstiger
Tradition hatte die einzige
Schrift, aus der man über seine
Lehre
[* 6] urteilen konnte («Mégas diákosmos», «Das
große
Weltsystem» betitelt), vielmehr den
Demokritus zum Verfasser.
[* 1] ein Mineral des regulären
Systems, das stets nur im Ikositetraeder (2O2, s. nachstehende Abbildung)
krystallisiert, welcher Krystallform man daher den
NamenLeucitoeder gab. Er besteht in seiner reinsten Zusammensetzung aus 55 Proz.
Kieselsäure, 23,5 Proz.
Thonerde, 21,5 Proz.Kali (K2Al2Si4O12) und stellt somit unter den
verbreiteten Silikaten das kalireichste dar. Das Mineral ist graulichweiß bis aschgrau, glasglänzend, im
Bruch fettglänzend,
halbdurchsichtig bis kantendurchscheinend; es hat die Härte 5,5-6 und erweist sich vor dem Lötrohr
[* 7] ganz unschmelzbar und
unveränderlich, wird aber von Salzsäure völlig zersetzt unter Abscheidung pulveriger
Kieselsäure.
Die Leucitsubstanz umschließt gewöhnlich dem bloßen
Auge
[* 8] sichtbare oder mikroskopisch kleine fremde
Körperchen, Augitkryställchen, glasige oder schlackige Partikel, Magneteisenkörnchen, oft sehr regelmäßig und zierlich
gruppiert. Im Innern besitzt der Leucit, wenigstens bei größern
Krystallen, nicht das Molekulargefüge einer regulären
Substanz,
sondern besteht vielmehr aus sehr innig miteinander verbundenen und sich durchkreuzenden polysynthetisch
verzwillingten Lamellen von rhombischem Charakter, die auch Doppelbrechung
[* 9] zeigen; es hat hier in dem
Rahmen des Ikositetraeders
eine Umlagerung der Teilchen in rhombische, ohne
Störung der chem. Zusammensetzung stattgefunden.
Klein machte die merkwürdige
Beobachtung, daß eine geschnittene Platte von Leucit in erhöhter
Temperatur ihre Zusammensetzung aus sehr zahlreichen Zwillingslamellen
gänzlich verliert und optisch einfache Lichtbrechung erlangt; beim Erkalten kehrt alsdann der frühere Zustand wieder. Der
Leucit ist im stande, sich in ein Gemenge von Kalifeldspat und
Glimmer, andererseits aber auch in
Analcim umzuwandeln.
GrößereKrystalle von Leucit waren
¶
mehr
früher nur bekannt in den Laven des Vesuvs, in den Laven des Albanergebirges bei Rom,
[* 11] in denen von Acquapendente, Viterbo,
Rocca Monfina (wo Krystalle von 9 cm Durchmesser vorkommen), in den Gesteinen von Rieden am Laacher See und solchen vom Kaiserstuhl.
[* 12] In mikroskopischer Kleinheit ist er aber, wie zuerst Zirkel nachwies, ein Gemengteil mancher gewöhnlichen
Basalte, Basanite, Tephrite, Phonolithe und Laven, z. B. des Erzgebirges, Böhmens, der Rhön, Sardiniens, der kleinen Insel Bawcan,
nördlich von Java, sehr reichlich in einem Gestein von den sog. Leucite-Hills im nordamerik.
Territorium Wyoming.