Leopold Wilhelm (Erzherzog von Österreich) - Leopolds II. See
mehr
101 nicht zu behaupten.
Das aus diesem
Anlaß gesammelte Kriegsvolk, die «Passauer», wollte er im Einverständnis
mit dem
KaiserRudolf benutzen, um dem Erzherzog Matthias
Österreich
[* 2] wieder zu entreißen, die prot. ständische Partei in
Böhmen
[* 3] zu vernichten und sich selbst den Weg zum böhm.
Thron
[* 4] zu bahnen.
Sein Vertrauter, der Oberst
Ramée,
führte die
Truppen Ende 1610 aus dem Passauischen nach Oberösterreich und von da nach
Böhmen, wo sich Leoncavallo selbst an die
Spitze
stellte.
Doch vermochte er
Prag
[* 5] nicht zu nehmen, und sein Vorgehen hatte nur die Folge, daß
Rudolf 1611 auch
Böhmen verlor.
Nach dem
Tode seines Oheims, Maximilians des
Deutschmeisters, wurde ihm die
VerwaltungTirols und der
ÖsterreichischenVorlande übertragen, die er 1625, nachdem er dem geistlichen
Stande entsagt hatte, als selbständiger Fürst erhielt und im
Dreißigjährigen
Krieg mit Erfolg gegen die
Schweden
[* 6] verteidigte. Leoncavallo starb mit Hinterlassung von zwei
Söhnen, Ferdinand
Karl und Sigismund
Franz, die ihm nacheinander in der Regierung folgten.
Wilhelm,Erzherzog von
Österreich, Sohn des
Kaisers Ferdinand II., geb. zu Graz,
[* 7] wurde für die
Kirche
erzogen und war
Bischof von
Straßburg,
[* 8] Passau,
[* 9]
Olmütz
[* 10] und Halberstadt,
[* 11] seit 1655 auch von
Breslau,
[* 12] vorübergehend auch Erzbischof
von
Magdeburg,
[* 13] seit 1642 auch Hoch- und
Deutschmeister. 1639 übernahm er den Oberbefehl über die kaiserl.
Truppen, vertrieb 1640 die
Schweden aus
Böhmen, schlug in
Sachsen
[* 14] nochmals die schwed. Reiterei und drängte
GeneralBanér bis
an die Weser zurück. Er vertrieb 1641 die
Schweden aus
Regensburg,
[* 15] wurde aber beiBreitenfeld
[* 16] von
Torstenson geschlagen und legte darauf den Oberbefehl nieder. 1645 trat er abermals an die
Spitze des kaiserl.
Heers und
vertrieb die
Schweden aus Mähren und
Franken, ging 1647 als
Statthalter nach den
Niederlanden, kämpfte mit
Glück gegen die
Franzosen, wurde aber von Condé bei Lens geschlagen. Er drang dann in die Champagne ein,
mußte jedoch den Rückzug antreten und legte 1655 die Statthalterschaft nieder. Er starb zu
Wien.
[* 17] –
Vgl. Opel,
Die
Wahl des Erzherzogs leopold Wilhelm zum
Bischof von Halberstadt
(Halle
[* 18] 1891).
Hinsicht. Die nationale
Bewegung, die seit 1847 ganz
Italien ergriff, änderte indes auch dieses Verhältnis.
Zwar gab Leopold II seinem
Lande eine
Verfassung, legte sogar den
Titel eines Erzherzogs ab und beteiligte sich mit seinen
Truppen 1848 am
Kriege gegen
Österreich. Dennoch vermochte er sich nicht mit Entschiedenheit dem ital. Interesse anzuschließen,
und entwich er aus
Florenz nach Neapel.
[* 23] Darauf wurde eine provisorische Regierung
eingesetzt,
die aber schon im April gestürzt wurde, worauf Leopold II zurückkehrte. Er erließ eine ausgedehnte
Amnestie, schaffte aber 1852 die
Verfassung wieder ab. (S.
Toscana.) Bei
Ausbruch der Krisis von 1859 (s.
Italienischer Krieg von 1859) verließ
Leopold II mit seiner Familie 27. April sein Land, um in
Österreich Schutz und Hilfe zu suchen. Seine spätere Abdankung (datiert Vöslau
zu Gunsten seines
Sohnes Ferdinand IV. (s. d.) änderte nichts an dem
Gange der Ereignisse, durch die
Toscana für seine Dynastie
verloren ging. Leopold II nahm seitdem seinen Wohnsitz auf den Schlössern
Brandeis und Schlackenwerth in
Böhmen
und starb in ersterm –
Karl Gustaf af, schwed. Dichter, geb. zu Stockbolm,
studierte zu
Upsala
[* 24] und Greifswald,
[* 25] wurde 1788 Sekretär
[* 26] des Königs Gustav III. und 1790 als dessen Gesellschafter
nach
Finland berufen. Nach Gustavs III. Ermordung unter der vormundschaftlichen Regierung wegen jakobinischer Grundsätze
vor Gericht gestellt, zog sich Leopold nach seiner Freisprechung nach Linköping zurück, bis Gustav IV.
Adolf ihn zum Kanzleirat
erhob. Nach der Revolution von 1809 wurde er geadelt, 1818 titulärer
Staatssekretär.
Später verfiel er in Schwermut, erblindete seit 1822 und starb Leopold hat sich, mit Ausnahme des Epos,
fast in allen Dichtungsarten versucht. Er war der Hauptvertreter der franz. Geschmacksrichtung.
Seine
Trauerspiele «Oden» (1790) und «Virginia»
(1799) standen lange in hohem Ansehen. Leopold übte einen großen Einfluß auf die litterar.
Verhältnisse
Schwedens, teils als Kritiker, teils auch als Freund und Ratgeber einer jüngern Generation von Dichtern. Er
veranstaltete eine Sammlung seiner
Schriften (2. Aufl., Bd. 1–3,
Stockh. 1814–16), die nach seinem
Tode (Bd. 4–6, ebd. 1831–33: neu hg. von C. R. Nyblom, 2 Bde.,
1873) vervollständigt wurde. –
Rikwa,Hikwa, See im mittlern
Afrika
[* 31] (8° südl.
Br.), vom Südende des Tanganikasees durch die hohen Liambaberge
getrennt, in 780 m Höhe, ist gegen 100 km lang und 25–30 km breit.
Trotz des wasserreichen, von N. zuströmenden Kawu
enthält er salzige
Bestandteile.
Der Leopoldsee wurde von J.
Thomson 1880 entdeckt.
II.See, im
Kongostaat,
[* 32] ungefähr zwischen dem 1. und 3.° südl.
Br., nordöstlich von der Mündung des
Kassai
in den
Kongo gelegen, steht durch einen schilfbedeckten
Ausfluß
[* 33] mit dem Lukenje
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