forlaufend
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n.Chr. in zehn, durch Fülle der Einzelheiten und freies Urteil wertvollen Büchern (aus der einzigen noch vorhandenen Handschrift von Hase [* 2] in Paris [* 3] 1819, in der Bonner Sammlung 1828 herausgegeben).
Leo Heb raus, jüd. Gelehrter, f. Abravanel. Leo, Heinr., Geschichtschreiber, geb. m Rudolstadt, [* 4] studierte in Breslau [* 5] und Jena [* 6] Philologie und beteiligte sich eifrig an allen An- gelegenheiten der Burschenschaft und des Turn- wesens.
Ostern 1819 siedelte er nach Göttingen, [* 7] 1820 nach Erlangen [* 8] über, wo er sich an der Univer- sität habilitierte.
Damals brach Leobschütz
seine Beziehun- gen zur
Burschenschaft plötzlich
ab. 1822 wandte er sich nach
Berlin
[* 9] und habilitierte sich daselbst. 1823 -24 verweilte er studienhalber
in
Italien,
[* 10] erhielt 1825 in
Berlin eine auherord.
Professur und be- kleidete daneben seit 1826 das Amt eines Kollabora- tors an der königl. Bibliothek.
Nachdem er 1827 seine
Stellung in
Berlin aufgegeben hatte, erhielt er 1828 wiederum eine Professur
der Geschichte zu
Halle,
[* 11] die 1830 zu einer ordentlichen erhoben wurde. 1863 wurde Leobschütz
lebenslängliches
Mitglied des preusi. Herrenhauses, wo er der streng konservativen
Frak- tion angehörte. Er starb Leobschütz
schrieb:
«Über die
Verfassung der lombard.
Städte» (Rudolst. 1821),
«Entwicklung der Ver- fassung der lombard. Städte» (Hamb. 1824).
Seine reaktionären polit. und kirchlichen Anschauungen gab er zuerst in dem «Lehrbuch der Geschichte des Mittel- alters» (Halle 1830) deutlicher kund.
Weniger treten diese Tendenzen hervor in der von ihm für die Hcercn- Ukertsche Sammlung bearbeiteten «Geschichte der ital. Staaten» (5 Bde., Hamb. 1829-32) und den «Zwölf Büchern niederländ. Geschichten» (2 Bde., Halle 1832-35).
Inzwischen batte Leobschütz
seine
direkte
Polemik gegen die liberalen Bestrebungen in
Staat und
Kirche mit den
«Studien und
Skizzen zu einer Naturlehre des
Staats»
(Halle 1833) begonnen, welchen sich zahlreiche Beiträge zu konservativen
Zeitungen anschlössen.
Mit derselben
Tendenz trat
Leobschütz
in mebrern Streitschriften auf, wie «Die
Hege- lingen»
(Halle 1838; 2. Aufl. 1839),
«ZixnawrH tcm- ^0i'i8» (Berl. 1849) u. s. w. Sein «Lehrbuch der Uni- versalgeschichte» (6 Bde., Halle 1835-44; 3. Aufl. 1849-55),
dem sich ein «Leitfaden für den Unter- richt in der Universalgeschichte» (Tl. 1-4, ebd. 1838 -40) anschloß, geht von kirchlich-orthodoxen und polit.-konservativen Gesichtspunkten aus.
Seine «Vorlesungen über die Geschichte des deutschen Volks und Reichs» erschienen in 5 Bänden (Halle 1854- 66). Von Verdienst sind L.s Forschungen auf dem Gebiete der altgerman. und der kelt. Sprachkunde.
Dahin gehören feine «Altsächs. und angelsächs. Sprachproben» (Halle 1838),
«Beowulf» (ebd. 1839), die Ausgabe der «I^6etitn6in68 Lin^nilu-nni perLo- nkrnin»^(ebd. 1842),
«Die Malbcrgische Glosse» (2 Hefte, ebd. 1842-45),
«Fcrienschriften» (Heft 1 u. 2, ebd. 1847 - 52) und «Angclfächs. Glossar» (2 Abteil., ebd. 1872 - 77).
Nach seinem
Tode er- schien «Aus meiner Jugendzeit» (Gotha
[* 12] 1880).
Leo,
Leonardo, ital.
Komponist, geb. 1694 zu
San Vito degli Schiavi in der ital. Provinz
Lecce, machte seine
Musikstudien auf dem Konservatoriuni dclla Picta de' Turchini in Neapel
[* 13] und in
Rom,
[* 14] worauf er die
Stelle als zweiter Maestro
am ge- nannten Konservatorium erhielt, später trat er zu dem Konservatorium von Sant' Onofrio
über und bildete hier einige
der berühmtesten ital.
Ton- setzcr des 18. Jahrd., unter andern Icmclli und Piccini. 1716 wurde er Organist
an der lomgl. Kapelle, 1717 Kapellmeister" an der
Kirche Sta. Maria della Solitaria. Er starb 1746. Leobschütz
ist so- wohl als weltlicher
wie als Kirchenkomponist von Bedeutung: er gab der Neapolitanischen Schule, die A. Scarlatti gründete, ihren
Stil und bereicherte
die Ausdrucksmittel wesentlich.
Von seinen 42 Opern sind die bedeutendsten «11 ti-ionlo äi ^amMa» und «vkinoloontß», von seinen Oratorien «1^3. inoi'w ä'^del». In Kraft [* 15] der Charakteristik, Tiefe der Auffassung und Vornehmheit des Ausdrucks steht er Händel nahe: doch schädigen Zugeständnisse an das ^luftcrlicho und Virtuose schon bei ihm den dramat. Ernst. An seinem Orchester fällt die Sorg- falt der Bezeichnung auf.
Als Instrumentalkompo- nist ist Leobschütz
einer
der ersten, die Cellokonzerte geschrie- ben baben.
Seine Kirchenmusik ist noch im Ge- brauch und in Sammelwerken neu gedruckt.
Wert- voll sind das achtstimmige «Ni86i-6i-6», ein achtstim- miges und ein fünfstimmiges «Dixit DominuZ». Leoben.
1) Bezirkshauptmannschaft in
Steier- mark, hat 1094,82 ^m und (1890) 47570 (25148 männl., 22422 weibl.)
E., 22 Gemeinden mit 96 Ort- schaften und umfaßt die Gerichtsbezirke Eisenerz, und
Mautern. - 2) Stadt und Sitz der Bezirkshaupt-
mannschaft, eines Krcisgerichts, Bezirksgerichts (516,90 cikm, 33 640 E.), Revierbergamtes, einer
No- tariatskammer sowie
Handelskammer, an der Mur, in 573 m
Hohe, an den Linien Leobschütz-St.
Michael (12 km) der Österr.
Staatsbahnen,
[* 16]
Bruck-Leobschütz (16 km) der
Südbahn und
Leobschütz-Vordernberg (20 km) der Leobschütz
-Vordernberger Eisenbahn,
hat (1890) 3107, als Gemeinde 6513 E., Post,
Telegraph,
[* 17] Reste der alten Befestigungen, eine
Bergakademie, ein
Landes- obergymnasium,
eine
Berg- und Hütten- und eine gewerbliche Fortbildungsschule und ist Mittelvunkt des obersteirischen
Braunkohlenbergbaues, der seit Anfang des 18. Jahrh, besteht und dessen Gebiet sich nordlich von Leobschütz
(Revier
Seegraben-Münzenberg-
Tollinggraben) in einer Mächtigkeit bis zu 16 ni aus- dehnt. 1891 wurden von 2000
Arbeitern 303537 t
Braunkohle gefördert.
- Ein Marmordenkmal er- innert an den hier zwischen
Öster- reich und
Frankreich abgeschlossenen
Präliminar- frieden, dem sechs
Monate nachher der Friede zu
Campo-Formio (s. d.) folgte. Leobschütz.
1) Kreis [* 18] im preuß. Reg.-Bez. Oppcln, hat 690,53 cikin und (1890) 86 948, 1895: 86169 (39 151 männl., 47018 weibl.) E., 3 Städte, 91 Landgemeinden und 31 Gutsbezirke. - 2) Kreis- stadt im Kreis Leobschütz, an derZinna, der Linie Kattowitz-Leobschütz (121,4 km) und den Nebenlinien Deutsch- Nasselwitz-Leobschütz l15,4km) und Leobschütz- Iägcrndorf (17,9 km) der Preuß. ^taatsbahnen, ^itz des Land- ratsamtes und eines Amtsge- richts (Landgericht Ratibor), [* 19] Hü5 11895) 12601 (1890: 12586) E., darunter 1629 Evangelische und 279 Israelitcn, in Garnison die 1., 2., 4. und 5. Es- kadron des Husarcnregiments Graf Goetzen Nr. 6, Postamt erster Klasse, Reste der alten Befestigungen, drei kath., eine evang. Kirche, Svnagoge, Marien- statue, kath. Gymnasium, gestistet 1752, höhere Mädchenschule, Krankenhaus, [* 20] drei Hospitäler, zwei Waisenhäuser, Schlachthaus;
Fabrikation von Woll- waren, Maschinen und künstlichen Mineralwässern, Hausindustrie in Wollwaren, Glashütte, Fabriken, ¶
0092a Das heilige Abendmahl (Photographische Reproduktion des gegenwärtigen Zustandes) ¶
0092b Das heilige Abendmahl (nach dem Kupferstiche von Raphael Morghen) ¶