verschwunden und infolgedessen die
Trennung der afrik. von den asiat.
Lemuriden entstanden. Obwohl die Entdeckung einiger fossilen
Lemuriden in alttertiären Schichten Europas und Nordamerikas die Frage nach den
Ursachen der jetzigen
Verbreitung dieser
Tiere
durch
Annahme eines Lemuria noch nicht sonderlich gefördert erscheinen läßt, so sprechen doch auch andere zoogeogr.
Verhältnisse zu Gunsten dieser
Annahme; soll doch nach den eingehenden Erläuterungen M. Neumayrs zur Jurazeit eine Halbinsel
von Südafrika
[* 2] über Ostmadagaskar nach Südindien hin sich erstreckt haben, deren Trümmer heute
Madagaskar,
[* 3] die Seychellen
und
Amiranten darstellen. (S. auch
Atlantis.)
Stadt im dän.
Amt Ringkjöbing in Jütland, am Limfjord, an der Bahnlinie
Bem-Lemvig (28,6,
km), Sitz eines deutschen
Konsularagenten, hat (1890) 2413 E., Fischerei
[* 5] und
Handel.
der östlichste der drei großen
StrömeSibiriens, entspringt im russ. Gouvernement
Irkutsk auf dem
Baikalgebirge, 16 km
östlich vom Baikalsee unter 54° 10' nördl.
Br. und 107° 55' östl. Lena von Greenwich, macht einen
Bogen
[* 6] nach S., fließt dann nach
NO., geht in das russ. Gebiet
Irkutsk über, wendet sich von der Stadt Jakutsk an nach N. und mündet
mit 45
Armen (der wichtigste der Vykowsche im O.), die ein Delta
[* 7] von 213 km Quer- und 160 km Längendurchmesser
bilden, in das Nordenskiöld-Meer, einen
Teil des Nördlichen
Eismeers, südwestlich gegenüber den Neusibirischen
Inseln.
Die Lena hat eine direkte Länge von 2450, eine
Stromentwicklung von 4599 km und ein
Stromgebiet von 2 354 203 qkm. Im Oberlauf
ist sie auf weite
Strecken voll großartigen und malerischen Felswänden eingeschlossen. Bei Jakutsk tritt
sie in das
Tiefland, wird 7-8 km breit, bildet
Inseln und geht unterhalb Shigansk (hier 15 km breit) in die
Tundra über. Weiter
nördlich, bei Bulun, ist sie nur 2,6, an der Mündung wieder bis 10 km breit. Sie ist sehr fischreich.
Au den Ufern
finden sich
Silber-, Kupfer- und Eisenerze, große Lager
[* 8] von
Steinkohlen und
Salz,
[* 9]
Salz- und Schwefelquellen sowie besonders
viele Mammutknochen. Die Anwohner sind im S.
Burjaten, im N. Jakuten. Die Lena ist eisfrei bei Kirensk vom 11. Mai bis 29. Okt., bei
Jakutsk vom 22. Mai bis 29. Okt. Zwischen beiden
Städten gehen Dampfschiffe.
Außer ihnen sind noch Haupthäfen:
Katschuga, Wercholensk,
Ust-Kutsk, Olekminsk und Bulun. Von den über 320 Nebenflüssen sind die wichtigsten rechts: Kirenga,
Witim, Olekma,
Aldan; von links der Wiljuj.
Die Feier fand bei dem Lenaion,d.
i. Kelterstätte, dem ältesten und angesehensten Heiligtum des Dionysos
[* 12] in
Athen, statt und bestand hauptsächlich im Trinken
und Opfern des süßen
Mostes, einem Schmause, einer feierlichen Prozession mit den bei den Festen des
Dionysos üblichen Neckereien, endlich auch in theatralischen Ausführungen.
(spr. -witsch),Teofil, poln. Dichter, geb. 1822 in
Warschau,
[* 13] gab 1848 seine jurist. Laufbahn
auf und siedelte sich 1854 in
Italien
[* 14] an, lebte zuletzt in
Bologna, mit Vorlesungen
über slaw. Litteratur an der
Universität beschäftigt (vgl. seine
Schrift«Sul carattere della poesia
polono-slava», Flor. 1880), und starb in
Florenz.
[* 15] Er trifft in seinen
Poesien (Auswahl derselben, 4 Bde., Krak.
1876) den Volkston wie kein anderer poln. Dichter, schildert mit Vorliebe die
Traditionen und Sagen, das Leben undTreiben
des
Volks, daneben in seinen «Ze straych zbroic» («Von
alten Rüstungen»,
[* 16] Lemb. 1870) und «Rytmy narodowe»
(«Nationale
Weisen», ebd. 1881) Gestalten der ältern poln. Geschichte in markigen Zügen, im
«Album włoskie» ital. Eindrücke.
Franz von,
Maler, geb. zu Schrobenhausen in Oberbayern, wo sein aus
Tirol
[* 17] gebürtiger
Vater Maurermeister war. Der Sohn ergriff denselben
Beruf, von dem er nach erledigter Gewerbeschule in Landshut
[* 18] auf der Polytechnischen
Schule zu
Augsburg
[* 19] zum Architekturfache emporzusteigen hoffte, als die
Maler Hofner und Professor Geyer in
Augsburg auf das
Talent des Siebzehnjährigen aufmerksam wurden und ihn für die Malerkunst bestimmten. Indessen regte
ihn ein zweijähriges akademisches
Studium in
München
[* 20] wenig an, so daß er in seine
Heimat zurückkehrte, bis er 1857 in das
AtelierPilotys eintrat.
Mit dem
Meister besuchte er
Rom,
[* 21] wo die mächtigen Eindrücke ihn zu sehr verschiedenen Versuchen auf dem Gebiete der Landschaft,
des
Genres und des Bildnisses veranlaßte. 1858 ging er mit
Böcklin und R.
Begas nach
Weimar,
[* 22] wo das
Studium der
Niederländer,
insbesondere Rembrandts, ihn der Porträtmalerei zuwandte, auf welchem Felde ihn seine Begabung und scharfe Charakterisierung,
verbunden mit bezauberndem
Kolorit, rasch an die
Spitze der Porträtkünstler
Deutschlands
[* 23] stellte.
Von
Andalusien aus, wo er in Granada
[* 27] Landschaftsbilder malte:
Ansicht der
Alhambra von
San Nicolaus aus,
Blick auf die
Vega von
Torre de las Infantas aus und Tocador de la Reina auf der
Alhambra
(München, Schacksche
Galerie), machte er einen Ausflug
nach Nordafrika und besuchte 1875 mit
Makart und Gnauth
Ägypten.
[* 28] Seit er 1870 in
München ein
Atelier begründet hatte, war
er jedoch vorzugsweise mit dem
Bildnis beschäftigt, worin er seit seinen in der
GalerieSchack befindlichen Bildnissen (Selbstbildnis
und Porträte
[* 29] des
GrafenSchack, des Malers Lenbach von Heyn, des Dichters P. Heyse mit Gemahlin u. a.)
seine Kunst beständig steigerte, indem er auch Gelegenheit fand, die berühmtesten Zeitgenossen zu verewigen. So die Fürstin
Obrenowitsch, den
GrafenAndrássy,
Döllinger, Papst
Leo XIII. (letztere beide in der
Neuen¶