Küste von
Troas (60 km entfernt), bedeckt 477 qkm, hat 12000 meist griech. E. und besteht aus zwei,
durch einen schmalen Isthmus verbundenen
Teilen. Sie ist etwa 35 km lang und 20 km von N. nach S. breit und wird von einem
kahlen, vulkanischen Gebirgslande eingenommen, dem heiße
Quellen entsprudeln. Der 320 m hohe, seit mehr
als 2000 Jahren erloschene
Vulkan Mosychlos galt den Alten als Wohnsitz des Hephästos,
[* 2] dem überhaupt die ganze
Insel geweiht
war. Bekannt ist die sog. Siegelerde
(Terra sigillata Lemnia), die als Heilmittel bei Griechen und
Türken noch heute Verwendung
findet. Die fruchtbaren
Thäler erzeugen reichlich Getreide,
[* 3]
Wein und
Oliven. - Die ältesten Bewohner,
tyrrhenische
Pelasger, waren als Seeräuber berüchtigt; durch
Miltiades wurde Lemnos
Athen
[* 4] unterworfen und (von Kleruchen) besetzt.
Sie hatte im
Altertum zwei
Städte: Hephästia auf der Ostküste und Myrina auf der Westküste. An der
Stelle der letztern steht
jetzt Kastron (oder Limnos), Sitz eines griech.
Bischofs, mit Kastell und etwa 2000 E.
[* 5]Moine (spr. mŏán),François, franz.
Maler, geb. 1688 zu
Paris,
[* 6] wurde 1718 Mitglied der
Akademie, weilte 1723-26
in
Italien,
[* 7] wurde 1736 erster Hofmaler und starb durch Selbstmord. Er malte ernster und sorgfältiger als die
meisten seiner Zeitgenossen, dabei sind seine
Bilder voll
Anmut und rosig frischer Farbengebung. Seine
Hauptwerke monumentaler Art sind die Himmelfahrt der Maria (Kuppelbild in der
Kirche St. Sulpice in
Paris) und die riesige
Apotheose des Hercules im Herculessaale des Schlosses zu Versailles
[* 8] (1732-36); ferner Hercules und
Cacus (im Louvre), Jagdgesellschaft
(München,
[* 9]
AltePinakothek),
Venus und
Adonis (1729; Museum in
Stockholm)
[* 10] u. a. -
Vgl. Lépicié, Vies des premiers peintres du roi (Par. 1752);
(spr.-mŏán), eine ursprünglich bei den
Pariser Omnibussen verwendete, als Fahr- und Schußbremse
seit 1889 in der franz. und deutschen
Artillerie eingeführte
Bremse. Sie bedarf nur eines geringen
Antriebes
und wirkt daher beim Schuß selbstthätig; ferner hat sie den Vorzug, erst nach und nach stärker zu bremsen und die Lafetten
zu schonen. Die Lemoine-Bremse ist in der Hauptsache eine Seilbremse (s. vorstehende
[* 1]
Figur).
Ein
Drahtseil
[* 11] a ist um die Radnabe b geschlungen.
Mit dem einen freien Ende des Seiles ist der Bremsklotz c in
Verbindung. Wird das andere Ende durch eine
an der Lafette angebrachte Vorrichtung in der Pfeilrichtung angezogen, so wickelt sich beim Rücklauf (s. d.)
des
Geschützes das Seil in der Zugrichtung ab; hierdurch wird das andere Ende verkürzt und der Bremsklotz kommt zur
Anlage am Radreifen.
BeimVorlauf des
Geschützes tritt die umgekehrte Wirkung ein; der Bremsklotz löst sich selbstthätig vom
Radreifen.
Verlagsbuchhandlung in
Florenz,
[* 12] gegründet 183? von Felice Le Monnier (geb. le monnier successori Dez. 1806 in
Verdun,
[* 13] gest. ging 1865 an eine
Aktiengesellschaft über, deren Leiter bis 1879 der genannte
Le Monnier war.
Die mit dem
Geschäft verbundene Buchdruckerei wurde
1892 aufgegeben und dabei das Aktienkapital von 450000
auf 320000
Lire herabgesetzt.
Der Verlag besteht aus der bändereichen «Biblioteca Nazionale», Unterrichtsbüchern,
besonders für höhere Schulen, Wörterbüchern u. a.
c'est la. paix (frz., spr. langpihr ßäh la päh), das Kaiserreich
ist der Friede, oft citierte Worte Napoleons III., die er als Prinz-Präsident in einer Bankettrede
zu
Bordeaux
[* 15] aussprach.
Maki, Fuchsaffe, die typische Familie der Halbaffen
[* 17] (s. d.), umfaßt
die
Arten der gleichnamigen Gattung, welche insgesamt
Madagaskar
[* 18] bewohnen. Es sind ungefähr katzengroße
Tiere mit spitzem,
fuchsartigem
Kopf, schiefliegenden, mittelgroßen Nachtaugen mit querer
Pupille, schlankem Körper mit völlig
weichem Pelz und langem, buschigem
Schwanz, deren Extremitäten Greifhände nach Art der
Affen
[* 19] besitzen.
Alle sind Baumtiere
mit nächtlichen Gewohnheiten, welche meist nach Sonnenuntergang, in größern Gesellschaften vereinigt, den
Urwald durchstreifen
und dabei ihr oft betäubend lautes Geschrei hören lassen.
Sie ernähren sich von
Vegetabilien und sind von sanftem, gutmütigem Charakter, weshalb auch ihre Zähmung
leicht gelingt. Die
Arten sind wegen der außerordentlich großen Variabilität oft schwer abzugrenzen; namentlich der
Vari(Lemur varius Geoffr.) weist alle möglichen Übergänge
von ganz schwarzen zu rotbraunen, schwarz und weiß gefleckten und reinweißen Spielarten auf. Ein häufiger Gast der zoolog.
Gärten ist der Mongoz (Lemour Mongoz s.
Tafel: Halbaffen II,
[* 1]
Fig. 3) und der Mokoko,
Katta (Lemur catta
Lemur) mit schwarz und weiß geringeltem
Schwanz.
im alten
Rom
[* 20] Bezeichnung für die bösen
Geister Verstorbener, die als nächtliche Gespenster und Poltergeister
umherirren und die Lebenden vielfach beunruhigen (s. Larve).
Um sie zu versöhnen, wurde jährlich am
9., 11. und 13. Mai das Fest der Lemurien, die
Lemuria, gefeiert, bei welchem in jedem Hause der Hausvater gewisse altherkömmliche
Sühngebräuche vornahm.
Lemurien, von dem engl. Naturforscher Sclater eingeführte Benennung einer hypothetischen
Landmasse, die in einer frühern
Periode der Erdentwicklungsgeschichte an der
Stelle des heutigen
Indischen
Oceans ungefähr von
Madagaskar bis
Sumatra und nordwärts bis
Indien über den Meeresspiegel emporragte. Er wollte damit erklären,
wie von den Gattungen und
Arten der sog. Halbaffen (s. d.) oder
Lemuriden, die für die Fauna des östl. Südafrika,
[* 21] namentlich
für die von
Madagaskar charakteristisch sind, einige, wie die GattungenStenops und
Tarsius, auch in dem
Kontinentalindien und auf den
IndischenInseln vorkommen können. Das untergegangene Lemurien wäre die ursprüngliche
Heimat
der erwähnten Ordnung der Säugetiere gewesen. Von dort aber hätten sie sich sowohl gegen Westen bis
Madagaskar als auch
gegen
Osten bis zu den
IndischenInseln u. s. w. ausgebreitet. Hierauf wäre der betreffende Kontinent
¶
mehr
verschwunden und infolgedessen die Trennung der afrik. von den asiat. Lemuriden entstanden. Obwohl die Entdeckung einiger fossilen
Lemuriden in alttertiären Schichten Europas und Nordamerikas die Frage nach den Ursachen der jetzigen Verbreitung dieser Tiere
durch Annahme eines Lemuria noch nicht sonderlich gefördert erscheinen läßt, so sprechen doch auch andere zoogeogr.
Verhältnisse zu Gunsten dieser Annahme; soll doch nach den eingehenden Erläuterungen M. Neumayrs zur Jurazeit eine Halbinsel
von Südafrika über Ostmadagaskar nach Südindien hin sich erstreckt haben, deren Trümmer heute Madagaskar, die Seychellen
und Amiranten darstellen. (S. auch Atlantis.)