In
Afrika
[* 2] steht die
Arbeit noch in den Anfängen. An verschiedenen Orten bestehen Schulen, nur in Dschimba bei
Mombas giebt
es schon Getaufte (35). 1895 betrug die Einnahme 329000, die
Ausgabe 372000 M. Organ der Gesellschaft ist das «Evang.-luth.
Missionsblatt»
(Leipzig).
[* 3] -
Zeitung, in
Leipzig täglich (mit Ausnahme der
Sonn- und
Feiertage) erscheinende konservative
Zeitung mit einer
wöchentlich dreimal (seit 1856) herauskommenden «Wissenschaftlichen Beilage»,
amtliches Organ der sächs. Regierung, hg. von der Königl. Expedition der leipziger Zeitung; Redacteur:
J. Riffert;
Auflage: 4700. Die leipziger Zeitung besteht bereits seit 1660. Nachdem der
Buchdrucker, Buchhändler und
kaiserl. Notar
Timotheus Ritzsch schon seit dem Dreißigjährigen
KriegeBlätter über die Tagesbegebenheiten herausgegeben
hatte, ließ er seine «Täglich neu einlauffenden
Kriegs- und Welthändel» vom an in geregelter Aufeinanderfolge
einzelner Nummern als «Neu einlauffende Nachricht von
Kriegs- und Welthändeln» mit kurfürstlich sächs.
Privilegium in
Leipzig erscheinen. Seit 1672, wo die
Verwaltung der
Zeitung mit dem sächs. Postwesen vereinigt wurde, hieß
sie
«Leipziger Post- und Ordinar-Zeitungen», seit 1711
«Leipziger Postzeitungen», 1734-1810
«LeipzigerZeitungen».
Name der geistlichen
Volkslieder im Mittelalter, von dem «Kyrieleis»
(s.
Kyrie eleison), mit dem die einzelnen Verse, namentlich der ältern, zu schließen pflegten.
Ihren Ursprung hatten die
Leise darin, daß man die verworrenen
Töne, in die das vom singenden
Volke immer wiederholte Kyrieleis ausartete, durch die Hinterlegung
deutscher Worte zu einem erbaulichen
Sinne zurückzuführen suchte. Die Leise, meist
Übersetzungen aus dem
Lateinischen, teils auch deutsch mit
Lateinisch untermischt, sind
die ersteStufe des deutschen geistlichen Volksgesangs und
die Vorstufe des deutschen
Kirchenliedes (s. d.). Ihrem
Inhalte nach sind sie Festlieder (für
Weihnachten,
Ostern und
Pfingsten),
Wallfahrts- und Begräbnislieder, namentlich auch Lieder zu Ehren der
Jungfrau Maria.
Joh.Ant.,Dichter, geb. zu Hannover,
[* 5] studierte seit 1770 in Göttingcn die
Rechte und wurde Mitglied
des Göttinger Dichterbundes. Im Herbst 1774 ließ er sich in Hannover als
Advokat nieder, lebte im Winter 1775/76 in
Braunschweig
[* 6] und erhielt 1778 daselbst eine
Stelle als Landschaftssekretär. 1786 wurde er vom
Herzog zum
Lehrer des
ErbprinzenKarl berufen, 1790
Hofrat und Sekretär
[* 7] der geheimen Kanzlei, 1801
Geh. Justizrat, 1805 Präsident des Obersanitätskollegiums
und
Stifter des Armenkollegiums und starb zu
Braunschweig.
Als Schriftsteller hat sich Leisewitz, durch ein einziges, aber höchst schätzbares, in Lessings
Art geschriebenes
Trauerspiel: «Julius von
Tarent» (Lpz. 1776; 4. Aufl. 1828; Neudruck von R. M. Werner,
Bd. 32 der «Litteraturdenkmale»,
Heilbr. 1889), dem schon zwei scharfe revolutionäre Prosadialoge vorangegangen waren, bleibenden
Ruhm erworben. Mißtrauen in die eigene Kraft,
[* 8] vermöge desden er alle Anfforderungen, auf der rühmlichst betretenen
Bahn
fortzuschreiten, unbeachtet ließ, scheint ihn auch
bestimmt zu haben, die Handschrift einer fast vollendeten
Geschichte des Dreißigjährigen
Krieges zu vernichten. Eine Gesamtausgabe der
Schriften Leisewitz,' besorgte Schweiger (Braunschw.
1838). -
Vgl. Kutschera von Aichbergen,
JohannAnton Leisewitz,
(Wien
[* 9] 1876).
hinter lat. Tiernamen
Abkürzung für
JohannPhilippLeisler, gest. 1813 als Medizinalrat
zu
Hanau,
[* 10] der Nachträge zu Bochsteins «Naturgeschichte
Deutschlands»
[* 11] verfaßte.
beim
Pferde
[* 17] eine umschriebene Knochenaustreibung an der
Krone (s.
Kronenbein), verursacht mehr oder weniger starkes
Lahmgehen, Vorstellen des Fußes im
Stand der Ruhe neben aufrechter Haltung der
Fessel (s. d.).
Heilungsaussichten nicht besonders
günstig.
Behandlung: im Anfange Kühlen, später scharfe Einreibungen,
Brennen und hierauf sorgfältige
Regelung des
Beschlags.
Burkard Wilh., Jurist, geb. zu Westen bei
Verden,
[* 18] studierte in Göttingen,
[* 19]
Heidelberg
[* 20] und
Berlin
[* 21] die
Rechte und habilitierte sich im Herbst 1842 zu Göttingen. Im J. 1846 wurde er ord. Professor in Basel,
[* 22] 1847 in Rostock,
[* 23] 1853 in
Jena.
[* 24] Seit 1869 mußte er aus Gesundheitsrücksichten sein Lehramt beschränken. Vom Gesamtgebiete
des röm.
Rechts ausgehend, erstrebt Leist eine festere
Begründung der jurist. Dogmatik dadurch herzustellen, daß er, unter
Leitung der hierin mustergültigcn röm. Klassiker, die genaue Scheidung der
Stoffe
(Hypostase) des
Rechts durchführt.
Ferner richtet sich seine
Aufmerksamkeit vorzugsweise auf die Erforschung der indogerman. Rechtsgeschichte.
Seine Hauptwerke sind: «Die bonorum possessio» (2 Bde.,
Gött. 1844-48),
«Drei erbrechtliche
Lehren»
[* 26] (ebd. 1875) und «Das röm. Patronatsrecht»
(2
Tle., ebd. 1879). Die vier letztgenannten Werke bilden
Bestandteile des Glückschen Pandektenkommentars. Später erschienen
«Gräcoitalische Rechtsgeschichte»
(Jena 1884),