forlaufend
15
derselben bewegt sich über zwei Scheiben ein end- loser Gurt, an welchem in gleichmäßigen Abständen stmnpse Eisen [* 2] befestigt sind. Das untere freilau- sende Stück des Gurtes kann durch eine Nackstcll- vorricktnng mit beliebigen: Druck gegen das Leder gedrückt werden, das ans einer allseitig beweglichen Tischplatte ausgebreitet liegt. Nachdem Ausstößen wird das Leder zur Erbaltung der Geschmeidigkeit gefettet, indem die Fleischseite mit einer Mischnng von Thran und Talg bestricken wird, die zum Teil in das Lcder eindringt.
Quaedvlieg (Leipzig) [* 3] hat ein beizbares Vallrad konstruiert, in welchem das Leder obnc vorheriges Ausstößen innerbalb 15 Mi- nuten dauernd gefettet wird. Oberleder Erfordert eine Bearbeitung der Fleischseite durch das Falz [* 4] en, Scklicbten oder Dollieren, welche Operation darin bestebt, daß rauhe Stellen, Knötcken u. s. w. entfernt werden. Früber gesckad dies mit besonders gestalteten Messern (Falz eisen) und erforderte große Übung, da leicht zu tief geschnitten werden lann, was durch die neuern als Schleifsteine oder Schleiswalzcn ausgeführten Dolliermas ch inen [* 1] (Fig. 7) unmöglich ist. Die Narbenseite des Ober- leders wird geglättet (geglauzt), und zwar schwere Leder durch Walzmasckinen [* 1] lFig. 6), bei denen die Oberwalze zum Glänzen aus poliertem Metall, die Unterwalze ans elastischem Material besteht', leick- lere Leder glättet man mit dem K orthol z [* 1] (Fig. 11), dcni Glätt st ein [* 1] (Fig. 8) oder der sog. Pendelwalze, einer llcinen Walze, die an einem langen von der Decke [* 5] herabhängenden Arm gelagert ist, der von ciner Kurbel [* 6] in schwingende Bewegung versetzt wird, wodurch bei der senkrechten Slellung des Arms die Walze gegen das Leder gepreßt wird.
Mit dein Krispelbolz [* 1] (Fig. 10), welckes gelerbt ist, werden zu steife Leder geschmeidiger und aus der Narbenseite ansehnlicher gemacht (Krispeln). Zu den Appre- turvcrfabren gehört auch da5 Chagriniercn mit- tels gravierter Walzen oder Platten ls. Chagrin). Geschichtliches. Die Gerberei war schon im frühen Altertum bekannt und wnroe namentlich im Orient betrieben, der in seinen Produtten sebr lange Zeit den Westen übertraf. Erst 1749 wurde die erste europ. Saffianfabrik im Elsaß erricktet, aber erst von 1797, in welckem Jahre die Gerberei in Ehoiw bei Paris [* 7] angelegt wurde, datiert der Aufsckwnng der Easfiangerberei.
Die Herstellung des Lackleders und das Weisigerben von Ziegen-, Schaf- und Lammfellen wurden gleichfalls zuerst in Frankreich mit Erfolg betrieben. Seit Ende des 18. Jahrb. wurde die Ecknellgerbcrei ausgebildet. (S. auch Gerber und Gerberfchulen.) Statistisches. Die Ausfuhr von Leder und Leder- waren (in Mill. Mark) betrug: Bänder 1890 Frankreich ! 183,744 ! 210,740 180,7-2 Dcutsckland 175,794! 162,^68 140,4ia Großbritannien 71,70", 85,56i 74,958 Osterrcich-Ungarn ... 41,878 ! 43,8 n ^ 51,844 Vereinigte Staatenvon! ! ! Amerika ^ 41,744 53,na i 47,648 Belgien 10,524 12,666 ^ 14,388 Schweiz 6,862 6,340 > 5,8i6 Litteratnr. Wiener, Die Lederfärberei und die Fabrikation des Lackleders (Wien [* 8] 1881); Hein- zerling, Grundzüge der Lederbereitnng lVraunsckw. 1882); Wiener, Die Lohgerberei Anfl., Wien 1890): Käs, Praktisches Lehrbuch der Lohgerberei (Weim. 1891): lHcherk, Anleitung zur Bestimmung des wirksamen Gerbstoffgehalts in den Naturgerb- stoffen (Wien 1891). - Zeitschriften: Gerber- zeitung (hg. von Kerst, seit 1876 von Lewinstein, seit 1886 vonKampffmeyer, Verl. 1857 fg.): Teutfche Gerbcrzeitung für Lederindustrie und Lederhandel (gegründet von Güuther, ebd. 1857 fg.);
Der Gerber (hg^ von Eitner, Wien 1875 fg.). Lederfeile, ein mit Leder überzogenes Polier- hol;. Lederfifche oder Stachelsckwänze s^ci-onu- i'iällLj, eine tropische, ans etwa 80 Arten bestehende, pflanzen- und korallensressende Familie der Knochen- fische mit seitlich stark zusammengedrücktem, ovalem Körper, der bald böher, bald niedriger sem kann: mit kleinen Scknppen und mit Dornen oder Stacheln an den Seiten des Schwanzes. Der Stachelteil der Rückenflosse ist verschieden entwickelt, aber meist geben die starken und spitzen Stacheln eine gute Waffe ab. Der Chirurg (^cÄNtliurns ciiirui-^13 I?., f. Tafel: Fisch eil, [* 1] Fig. 8), ein bräunlich, hin- ten oft weiß gebändcrter Küstenfisch des tropischen Atlantic, bringt einem zwar kleine, aber äußerst sckmerzbafte und langfam heilende Wunden bei.
Ledergelb, s. Pho^pbin. Lederhammer, s. Lederfabrikation (S. 14d). Lederhaut ll' (nti8), Teildermenschlichen undtteriscken.vaut(s.d.,Bd.8,^.901d); s.aichLeder- fabrikatton. Lederindustrie Berufsgenossenschaft. Die Ledermosaik sür dac- Gebiet des Deutschen Reichs bat ihren Sitz in Mainz: [* 9] Sitz der 6 Sektionen: Berlin, [* 10] Dresden, [* 11] (5assel,^tainz,Koblenz,Stnttgart. Cnde189^bestan- den 2384 Betriebe mit 47005 versicherten Personen, deren anzunehmende Jahreslöhne 37 699 391 M. 1800,2 M. auf den Kopf) betrugen.
Die Jahres- einnabmen beliefen sich auf 318 696 M., die Aus- gaben auf 273470 M., der Reservefonds (Enoe 1892) auf 518 965 Vi.
Entschädigt wurden (1892) 168 Unfälle i3,57 aus 1000 versickerte
Personen) mit 149 327 M., darunter 12 Unfälle
mit tödlichem Aus- gang, 4 mit völliger Erwerbsunfähigkeit. (S.
Be- rufsgenossensckaft.) Lederkarpfen, f. Karpfen. Lederlaufkäfer
stebende
^igurj, der größte (bis 39 mni lange) deutsckc Laufkäfer;
[* 12] er ist von mattsckwarzer
Farbe, auf den Flügeldecken
run- zelig und bewohnt feuchte Waldorte. Die Larve lebt von Schnecken.
[* 13] Lederleim, s. Leim. Lederleinwand,
s. Creas. Ledermosaik, ein vor- zugsweise zur künstleri- schen Ausschmückung von !
Bucheinbänden dienendes ! Mosaik,
da^ darin besteht, ^ daß Ornamente
[* 14] ans an- schnitten, auf das
Grund- leder aufgeklebt oder in dasselbe eingelegt
wer- den. Turck
Einfassung mit Golvlinien werden die Ornamente vorteilhaft von der Grundfläche abgehoben. Auch kann das
¶