beim Rind
[* 2] eine Appetitstörung, die in der Neigung besteht, unverdauliche und ekelhafte Gegenstände zu
verzehren, und zu Verdauungsstörungen mit
Abmagerung führt.
Die Lecksucht kommt einzeln, häufig aber auch in größeren
Beständen
in gewissen Gegenden
(Semper- oder
Darrhöfe) zugleich vor.
Hauptursache ist schlechte Nahrung und schlechte Bodenbeschaffenheit
(mangelnde Zufuhr von Nährsalzen).
Behandlung: Futterwechsel, daneben das von Feser empfohlene
Apomorphin.
William Edward Hartpole, engl. Geschichtschreiber, geb. bei
Dublin,
[* 3] wo er im Trinity College studierte.
Anonym hatte er die histor.-polit.
Schrift «The leaders of public opinion in Ireland»
(Lond. 1861; 2. Aufl. 1872) veröffentlicht. Seinen Ruf begründete
die «History of the rise and influence of the spirit of rationalism
in Europe» (2 Bde., 1865; 5. Aufl.
1872; deutsch von H. Jolowicz, 2. Aufl., Lpz. 1873). Später folgten
«History of European morals from
Augustus to
Charlemagne» (2 Bde., 1869; 3. Aufl.
1877; deutsch, 2. Aufl., Lpz. 1879),
«A history of England in the 18th century» (8 Bde.,
Lond. 1878-90; deutsch von F. Löwe. Lpz. 1879 fg.),
d'Ostin (spr.-klähr dŏstäng), Charles Victor Emmanuel, franz.
General, geb. zu Pontoise, trat
achtzehnjährig in die
Armee und wurde 1792 von einem Freiwilligenbataillon zum
Lieutenant erwählt. Nachdem er sich bei der
Belagerung von
Toulon
[* 4] ausgezeichnet hatte, wurde er 1793 Bataillonscommandeur. Er wohnte 1794 der
Schlacht
von Fleurus bei und begleitete 1796 Napoleon nach
Italien;
[* 5] 1797 wurde er Brigadegeneral, 1798 war er während der Expedition
nach
Rom
[* 6] Stabschef bei
Berthier, dann in gleicher Eigenschaft bei Kilmaine, endlich Gouverneur von
Lyon.
[* 7] Am 18.
Brumaire
leistete er Napoleon durch Sprengung des
Rats der Fünfhundert wichtige Dienste,
[* 8] wurde hierfür zum Divisionsgeneral
befördert und vermählte sich 1801 mit dessen Schwester Marie Pauline (s.
Borghese). Im J. 1800 kommandierte er unter
Moreau
am Rhein die 2. Division und half 3. Dez. den
Sieg von Hohenlinden erringen. 1802 unterwarf er in drei
Monaten
die
Insel Haïti
[* 9] (s. d.). Nachdem er den Führer des
Aufstandes, den Negergeneral
Toussaint l'Ouverture gefangen genommen und
nach
Frankreich geschickt hatte, brach der
Aufstand wieder aus. Bevor er ihn niederschlagen konnte, starb Leclerc am
GelbenFieber.
(spr. -klähr),MichelTheodore, franz. Dramatiker, geb. zu
Paris,
[* 10] verfaßte mehrere Novellen und
einen
Roman «Le
[* 11] château de Duncan», am meisten Erfolg hatte er aber auf dem
Gebiete der «Proverbes», kleiner Salonstücke, in denen er die
Sitten seiner Zeit fein und pikant darstellte.
Die bekanntesten sind: «Le château de cartes», «L'humoriste»,
L'intrigant malencontreux", «Le jury», «La
manie des proverbes», «Le mariage manqué», «Le
retour du baron». Sie erschienen gesammelt als «Proverbes dramatiques»
(4 Bde., Par. 1823-26; 6 Bde.,
1828) und «Nouveaux proverbes dramatiques» (2 Bde.,
ebd. 1830
u. 1833). Leclercq starb zu
Paris. -
(spr. -klühs') oder L'Ecluse,Fort de, Grenzfestung im
Arrondissement Ger des franz. Depart.
Ain, 22 km südwestlich
von Genf,
[* 12] 100 m über der Rhone, am Abhang des Mont-Credoz (1624 m), beherrscht die Bahnlinie
Genf-Loon wie
die
Straßen nach Ger und St. Julien. Von den
Herzögen von Savoyen angelegt, wurde das
Fort 1536 von den
Bernern erobert, 1564 zurückgegeben. 1590 nahmen
es die
Genfer, 1601 fiel es an
Frankreich und wurde von
Vauban ausgebaut. 1814 von den
Österreichern zerstört,
wurde es 1824 wieder aufgebaut. - Lécluse ist auch franz.
Name der niederländ. Stadt
Sluis (s. d.).
(spr. -klühs'), richtiger L'Ecluse, Charles de, gewöhnlich Clusius genannt,
Arzt und
Botaniker, geb. zu
Arras,
[* 13] studierte in Gent
[* 14] und Löwen
[* 15] die
Rechte und ging dann nach
Deutschland,
[* 16] wo er sich längere Zeit
in Wittenberg
[* 17] aufhielt und mit
Melanchthon verkehrte. Später wendete er sich in Montpellier
[* 18] dem
Studium der
Medizin zu, kehrte 1555 in
seine
Heimat zurück und lebte hierauf abwechselnd in
Paris, Löwen und
Augsburg,
[* 19] bis er 1564 eine
Reise nach
Spanien
[* 20] antrat. 1571 war
er in England; dann folgte er einer Einladung Maximilians II. nach
Wien,
[* 21] wo er kaiserl. Gartendirektor
wurde. Er bereiste von
Wien aus zweimal England, nahm 1587 seine Entlassung und lebte zu
Frankfurt
[* 22] a. M.; 1593 wurde er Professor
der
Botanik in
Leiden,
[* 23] wo er starb. Er schrieb besonders: «Rariorum plantarum historia»
(Antw. 1601) und «Exoticorum
libri X»
(Leiden 1605).
(spr. -kóck),AlexandreCharles, franz. Operettenkomponist, geb. zu
Paris, war
Schüler des Konservatoriums daselbst und ließ sich 1854 in seiner Vaterstadt als Musiklehrer nieder. Als
Komponist
trat er zuerst 1857 mit der Operette «Le docteur Miracle» auf; sein Erfolg
datiert von 1868 («Fleur de thé»). Seitdem gilt er
als der interessanteste
Vertreter des Fachs neben Offenbach,
[* 24] von dem er sich durch einen größern
Fonds an Gemüt und Kunst
unterscheidet. Nach
Deutschland drangen von den vielen Operetten L.s (gegen 40) nur «La fille
de madame Angot» (1872),
«Giroflé-Girotla» (1874) und «Le
petit
Duc» (1878).
duNouy (spr. -kóngt dü nŭih), Jules
JeanAntoine, franz.
Maler, geb. zu
Paris, bildete sich daselbst
unter
Gleyre, Gérôme und Signol und stellte bereits 1863 das Gemälde
Francesca da Rimini und Paolo
Malatesta
in der
Hölle aus, dem in den nächsten Jahren folgten: Die griech. Schildwache (1865),
Tod der Jokaste (1866; Museum in
Arras),
Anrufung des Neptun (1866; Museum in Lille),
[* 25]
Hiob und seine Freunde (1867), Der rasende
Ajax (1868), Der Zauberer (1870; Museum
zu Reims).
[* 26]
Alle seine Gemälde, zwar gekennzeichnet durch matte Farbengebung und akademischen
Stil, ragen dennoch hervor durch
korrekte Zeichnung und seine Charakteristik der Gestalten. Von den Gemälden der Folgezeit sind
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