die
Übersetzung von
Tassos «Befreitem
Jerusalem»
[* 2] (2 Bde., 1774; 2. Aufl.,
Par. 1840) sowie
Homers Iliade (3 Bde., 1776; 2. Aufl., 2 Bde.,
1809). In Coutances wurde ihm 1847 ein Bronzestandbild gesetzt.
Sein ältester Sohn,
Anne Charles Lebrun,
Herzog von
Piacenza (geb. 1775, gest. 1859), folgte seinem
Vater in der Pairswürde
und gab dessen «Mémoires» (Par. 1829) heraus.
(spr. -bröng),ElisabethLouise, geborene
Vigée, Bildnismalerin, geb. zu
Paris,
[* 3] erhielt Unterricht
in der Malerei bei Doven,
Greuze und Jos.
Vernet, heiratete den Kunsthändler Lebrun (gest. 1813), erwarb sich einen Ruf durch
ihre Bildnisse in Öl und Pastell und wurde 1783 Mitglied der
Akademie. Während der
Französischen Revolution
(bis 1801) bereiste sie
Italien
[* 4] und die europ. Hauptstädte; später verweilte sie drei Jahre in England, bereiste
Holland und die
Schweiz,
[* 5] lebte seit 1809 in
Paris, wo sie starb.
Ihre gefällig gemalten Bildnisse (über 600) befinden
sich meist im Privatbesitz, 6 im Louvre (darunter ihr Selbstbildnis mit ihrer kleinen Tochter), in Versailles
[* 6] (Marie Antoinette mit ihren drei
Kindern), in Madrid
[* 7] (Marie Karoline, Gemahlin König Ferdinands Ⅳ. von Neapel);
[* 8] ein anderes
Selbstbildnis ist in den
Uffizien in
Florenz.
[* 9] Sie veröffentlichte:
«Souvenirs» (3 Bde., Par.
1835–37).
(spr. -bröng),KarlAug., Schauspieler und dramat. Dichter, geb. zu
Halberstadt,
[* 10] ging 1809 in
Dessau
[* 11] zum
Theater
[* 12] über. Er erwarb sich rasch einen
Namen und war nacheinander in Memel,
[* 13]
Würzburg
[* 14] (1812–15), Mainz
[* 15] (1815–17) und seit 1817 in
Hamburg
[* 16] thätig. Hier führte er 1827–37 mit
F. Lebrun Schmidt die Direktion
des Stadttheaters. Später trat er nur noch als Gast an verschiedenen Orten auf. Er starb zu
Hamburg. Lebrun leistete
namentlich in feinkomischen Charakterrollen Außergewöhnliches. Auch seine Bearbeitungen ausländischer
Dramen und seine
eigenen Schauspiele sind verdienstliche, vorzugsweise bühnengerechte
Arbeiten.
(spr. -bröng),PierreAntoine, franz. Dichter, geb. zu
Paris, wurde wegen einer Ode auf die große
Armee nach der
Schlacht bei
Austerlitz
[* 17] vom
Kaiser mit einem Jahresgehalt von 1200
Frs. belohnt und schrieb noch einige patriotische
Oden und
Tragödien im
Stil der klassischen Überlieferung. Später wurde er wegen seiner
Tragödie «Marie
Stuart» (1820),
einer in Rücksicht auf den die franz.
Bühne beherrschenden
Geschmack ausgeführten Bearbeitung von
Schillers
«Maria
Stuart», von den Romantikern als einer der
Ihren gefeiert. Wegen einer Ode auf den
Tod Napoleons Ⅰ. verlor Lebrun (1822)
sein Jahresgehalt und seine
Stelle in der
Steuerverwaltung. Die
Anerkennung der jüngern Generation erwarb
Lebrun durch die
Dichtung «Voyage en Grèce» (1828). 1828 wurde er Mitglied der
Akademie. Durch seinen Einfluß kam V.
Hugo 1841 in
die
Akademie. Lebrun war unter der Juliregierung Pair (1839),
unter Napoleon Ⅲ. (1853) Senator. Er starb zu
Paris. Seine «Œuvres» sind gesammelt in 5
Bänden (Par. 1844–63).
(spr. -bröng),PonceDenis Ecouchard, genannt
Lebrun-Pindare, franz. Dichter, geb. zu
Paris, machte
sich als
Geheimsekretär ^[] des Prinzen Conti 1760 weltbekannt
durch eine Ode an
Voltaire, worin er diesen ersuchte, sich
einer Mademoiselle
Corneille, die von dem großen
Tragiker abstammte, anzunehmen. L.s Bestreben war es,
inmitten der geistreichen Zierlichkeit und schwächlichen Empfindlichkeit seiner litterar. Umgebung, sich der «großen
Poesie» zu widmen, dem
Erhabenen und Großartigen nachzugeben und so zur
Unsterblichkeit zu gelangen. So wurde Lebrun nicht der
korrekteste, aber der energischste Dichter in der Ausbildung und Ausnutzung des von
Malherbe und
Rousseau
überlieferten Odenstils und der dritte sog. Klassiker dieser Gattung.
Aber auch er ist vorzugsweise Wort- und Verskünstler und, ungeachtet naturphilos.
Anläufe, arm an
Gedanken.
Außer den Oden
schrieb Lebrun Elegien ohne tiefe Empfindung, zwei unvollendete Lehrgedichte («La
nature» und «Les veillées du
Parnasse») und eine Reihe vortrefflicher, beißender
Epigramme. Durch widrige
Verhältnisse in
Not geraten, wurde er von
Ludwig ⅩⅥ. mit einer Pension unterstützt; nach der Revolution verkündete er
Robespierres Lob und ließ einige Jahre später seine patriotische
Muse in den Dienst
Bonapartes treten, der ihm als Konsul
ein Jahresgehalt von 6000
Frs. gewährte. Lebrun starb zu
Paris. Seine «Œuvres complètes» gab
Ginguené
heraus (4 Bde., Par. 1811).
(spr. -bröng),Theodor, Schauspieler, geb. zu Kornitten bei Königsberg,
[* 18] studierte in
Berlin
[* 19]
Medizin,
ging aber 1848 in
Thorn
[* 20] zur
Bühne, spielte in verschiedenen
Städten und übernahm 1865 die Leitung des
RigaerTheaters, die er bis Mai 1868 führte. Hierauf wurde Lebrun Direktor des Wallner-Theaters in
Berlin, das ihm eine neue Blüteperiode
verdankt und auf dem er neben der bis dahin meist gepflegten Posse auch das
Lustspiel heimisch machte. 1886 ging er als
Regisseur
an dasHamburger Thaliatheater. Als Schauspieler genoß Lebrun den Ruf eines vorzüglichen Charakterdarstellers,
der auch im klassischen
Drama Bedeutendes leistete. Seit 1893 lebte er in Hirschberg
[* 21] in
Schlesien,
[* 22] wo er starb.
Hauptstadt der chilen.
ProvinzArauco, am Südufer des
Flusses Lebú kurz vor seiner Mündung, hat (1885) 2699 E.,
einen bei heftigen Nordwinden gefährlichen
Hafen, Ausfuhr von
Kohlen und Lingueborke.
1)
Kreis
[* 23] im preuß. Reg.-Bez.
Frankfurt,
[* 24] hat 1574,29 qkm, 1890: 92404, 1895: 91096 E., 6
Städte, 127 Landgemeinden und 80 Gutsbezirke.
Sitz des Landratsamtes ist Seelow. – 2) Stadt imKreis Lebus, an der Oder und am
Abfall des
Barnim-Lebuser
Plateaus, an der Linie
Frankfurt a. O.-Cüstrin der
Preuß. Staatsbahnen,
[* 25] hat (1890) 2570, (1895) 2497 meist evang. E., Post,
Telegraph;
[* 26] Zuckerfabrik, Dampfmühle und Kalkbrennerei. Lebus war seit 1325 Sitz eines
Bistums, das anfangs unter
Magdeburg,
[* 27] später
unter
Gnesen stand. 1385 verlegte der
Bischof seinen Sitz nach Fürstenwalde.
[* 28] Das
Bistum wurde 1555 dem
Markgrafen Joachim
Friedrich übertragen und von diesem 1598 säkularisiert. –
Vgl. Wohlbrück, Geschichte des ehemaligen
Bistums Lebus (3
Tle., Berl. 1829–32);
Ach., Kuchen- oder Schüsselflechte, eine Gattung Krustenflechten (s. Flechten)
[* 29] mit schüsselförmigen Apothecien, deren
Arten teils
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mehr
an Baumstämmen, teils an Felsen und auf der nackten Erde wachsen. Die gemeinste ist die an der Rinde der verschiedensten
Bäume ziemlich häufige Lecanora subfuscaAch. mit bräunlichen Apothecien. Fast gerade so häufig ist die aus altem Holze wachsende
Lecanora variaAch. (s. Tafel: Flechten II,
[* 30]
Fig. 6). Eine erdbewohnende Art, Lecanora tartareaAch. (Ochrolechia tartarea Kbr.), mit dicker grauweißer Kruste und blaß rötlichgelben Apothecien, enthält denselben blauen
Farbstoff, der sich in der Lackmusflechte oder echten Orseilleflechte (s. Roccella) findet, und
dient zur Darstellung des Lackmusblaus.
Diese Flechte, häufig ebenfalls Lackmusflechte genannt, wächst in Westeuropa, namentlich an den felsigen Küsten
von Schottland, Norwegen
[* 31] und Schweden, und kommt als schwedisches Moos, Persio und Cudbear in den Handel. Lecanora pallescens Rabenh.
(Ochrolechia pallescens Kbr.), die Parelleflechte, die in ganz Europa,
[* 32] besonders in Gebirgsgegenden, nicht selten ist, wird
in Frankreich zur Herstellung eines roten Farbstoffs, der Erdorseille, Parelle oder Orseille von Auvergne verwendet.