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glänzendsten Gaben für die Leitnng der öffentlichen Angelegenheiten, vor allem auch in der auswärtigen Politik, und war dabei ein hervorragender Parla- mentsredner. Mit feinem Kollegen Fox war er bald in Zwiefpalt geraten. Dieser trat daher bei der Neubildung des Kabinetts aus, und die von ihm geführten extremen Whigs verbündeten fich in der Opposition mit den Tories unter North gegen Shelburne, als dieser die fchwierigen Ver- handlungen zum Abschluß des Krieges mit Amerika [* 2] und Frankreich führte. Vor deren Beendigung mußte er der Koalition Fox und North Febr. 1783 den Platz räumen. 1784 wurde er zum Grafen von Wycombe und Marquis vonL. erhoben. Erstarb -
Vgl. Fitzmaurice, I^its ok William ^arl ok ZkEidurnO, ür8t NaryuiZ ol 1^. (3 Bde., Lond. 1875-76).
Sein Sohn, Henry Petty, dritter Marquis von Lanuvium, geb. studierte zu Edinburgh und Cambridge, bereiste dann den Kontinent und trat 1802 ins Unterhaus zur whiggistischen Opposi- tion. 1806-7 war er im Ministerium For-Gren- ville Schatzkanzlcr. Er erbte 1809 von seinem kin- derlos gestorbenen ältern Bruder die Marquiswürde von Lanuvium, 1818 gingen auch die Titel und Güter der Fitzmaurice auf ihn über. Unter Canning über- nahm Lanuvium 1827 das Ministerium des Innern und nach Cannings Tode unter der kurzen Verwaltung des Lords Goderich (s. Ripon) das Äußere.
Mit Godcrich trat er Jan. 1828 zurück und von neuem in die Opposition. Besonders arbeitete er sür Ver- besserung der Kriminaljustiz und brachte ein Gesetz (I^n8äonn6-^ct) durch, das manche alte harte Straf- bestimmungen abschaffte; ferner wirtte er für Katho- likenbefreiung, für Parlamentsreform und gegen die Negersklaverei. Im Nov. 1830 wurde er Präsi- dent des Staatsrats im Neformministerium Greys. Auch unter der Verwaltung Melbournes behielt er diese Stellung bis zum Austritt der Whigs und bekleidete sie von Juli 1846 bis Febr. 1852 in dem Ministerium Russell zum drittenmal. Nach Lord Derbys Rücktritt im Dez. 1852 bildete er mit Graf Aberdeen [* 3] ein neues Kabinett, in das er als Mitglied ohne Portefeuille eintrat. Auch nach Abcrdeens Rücktritt blieb er unter Palmerston in dieser Stellung; als aber dieser Febr. 1858 siel, legte Lanuvium sein Amt nieder. Er starb zu Bowood. - Sein Enkel, Henry Charles Keith-Fitzmaurice, fünfter Marquis von Lanuvium, geb. wurde 1868 zum Kom- missar der Schatzkammer, 1872 zum Unterstaats- sekretär im Kriegsministcrium ernannt, ein Posten, den er bis zum Sturze des Ministeriums Gladstone im Jan. 1874 bekleidete.
Bei der Bildung des zwei- ten Ministeriums Gladstone im April 1880 erlangte er das Unterstaatssekretariat im Indischen Amt. Er schied aus dem Ministerium schon nach zwei Mo- naten aus, weil er die ergriffenen Maßregeln miß- billigte, und wurde 1883 zum Generalgouverncur von Canada, 1888 zum Vicekonia von Indien er- nannt. Diese Stelle bekleidete er bis Nov. 1893. Lanser Köpfe, Berge bei Innsbruck [* 4] (s. d.). Lansing (spr. länn-), Hauptstadt des noroamerik. Staates Michigan, im County Ingham, am Grand- River, Eisenbahnknotenpunkt, hat (1890) 13102 E., schönes Staatshaus, landwirtschaftliche Schule; Fabriken von Wagen und Rädern.
Lansingburg (spr. lännsingbörg), aufblühende Stadt im County Renssellaer im nordamerik. Staate Ncuyork, dicht oberhalb Troy, am Hudson, mit Fabriken, Lokalhandel und (1890) 10 550 E. I"a.n8clUVnet (frz., spr. langhkneh; verderbt aus Landsknecht, s. d.), ein mit einem oder mehrern Whist- oder Pikett- bez. deutschen Kartenspielen ge- spieltes Glücksspiel. Der Bankhalter legt, nachdem abgehoben worden ist, je eine Karte links und rechts von der Bank, worauf die Spieler ihre Einsätze machen.
Hierauf beginnt der Bankhalter die Karten abzuziehen. Wird von den beiden aufliegenden Kar- ten zuerst die links von der Bank liegende abgezogen, wobei deren Farbe unberücksichtigt bleibt, so zieht die Bank alle Sätze der Spieler ein, fällt dagegen die rechts liegende Karte zuerst, so hat die Bank sämtliche Sätze der Spieler zu zahlen. Bei diesem Spiele befindet sich der Bankhalter sehr im Vorteile. I"a.lit2.UÄ. ^., Wandelröschen, Pstanzen- gattung aus der Familie der Verbenaceen (s. d.) mit etwa 40 Arten, größtenteils im tropischen und subtropischen Amerika, strauchartige Gewächse, deren Blüten, meist zu einem rundlichen Köpfchen gesammelt, die Eigenschaft besitzen, mit zunehmen- dem Alter in der Färbung sich zu verändern, woher der deutsche Name.
Die bekanntesten Arten sind: 1^. lüamÄi-a. ^. mit orangegelben, dann roten, 1^. ani-antikca H)?'t. mit goldgelben, später orangc- gelben, 1^. niv63. Vent. mit weißen wohlriechenden Blumen, u. a. Sie gehören dem Warm- oder Kalt- hause an, sind aber durch zahlreiche, aus ihnen her- vorgegangene Spielarten und Vlendlingsformen, die unter dem Namen 1^. Q^driäa. ^?o?t. znsammen- gefaßt werden, aus der Kultur verdrängt worden. Sie blühen im Sommer, doch läßt sich ihr Flor leicht bis in den Winter hinein verlängern.
Lanthan (chem. Zeichen L^ Atomgewicht 138,2), dreiwertiges metallisches Element, das 1839 von Mosander im Cerit entdeckt wurde, worin es vom Cerium (s. d.) und vom Didym (s. d.) begleitet vor- kommt. Den Namen leitete der Entdecker vom grch. lantQkmsin, d. i. verborgen sein, ab, da es bisher durch das Cerium, dem es sehr ähnlich ist, versteckt gehalten wurde. Im reinen Zustande ist es kaum bekannt. Das didymhaltige Lanuvium erscheint als graues Metallpulver von dunkler Bleifarbe, das weich ist und sich ausplätten läßt.
Das Lanuvium bildet mit Sauer- stoff das Lanthan oxyd, 1^03, das mit Säuren zu farblosen Salzen zusammentritt, während das Cerium rötlichgelbe und das Didym rosenrote Salze liesert. Lan-tschou, Hauptstadt der chines. Provinz Kan-su, rechts am Hoang-Ho, in der Nähe der großen Mauer, hat etwa 500000 E. und bedeuten- den Handel, besonders mit Pelzwaren der Mon- golei und den eigenen Erzeugnissen, z. B. groben Wollstoffen. Lanuvium ist Sitz des Oberstatthalters, christl. Missionare und anderer Europäer. Lanuvium wurde neuer- dings von Kreitner und Szechsnyi besucht.
I.2.NNF0, Wollhaar, s. Haare [* 5] (animalische, Bd. 8, S. 605 d) und Embryo (Bd. 6, S. 72 a). Länun, malaiischer Volksstamm, s. Ilänun. Lanutnunt, uralte Stadt in Latium an der Ap- pischen Straße, etwa 301 cm südöstlich von Rom, [* 6] auf dem südl. Vorsprunge des Albanergebirges gelegen, war im Altertum berühmt durch den Kult der Juno Sospita, welcher alljährlich auch die röm. Konsuln ein Opfer darbrachten. 338 v. Chr. erhielt die Stadt röm. Bürgerrecht. Der heutige Flecken CivitaLavinia zeigt noch bedeutende Neste der alten Stadtmauer, unbedeutendere des Iunotempels und eines Theaters. ¶