Landwirtschaftliche Geräte und Maschinen - Landwirtschaftliche Lehranstalten
mehr
Die landwirtschaftliche Genossenschaften
Deutschlands
[* 2] traten 1884 zu einer
Vereinigunglandwirtschaftliche Genossenschaften zusammen, die jährlich einen Vereinstag abhält. 1891 gab
es in
Deutschland
[* 3] 4374 eingetragene landwirtschaftliche Genossenschaften; darunter befanden sich 2647 Kreditgenossenschaften, 703 Rohstoffgenossenschaften, 869 Molkereigenossenschaften, 150 sonstige
Genossenschaften.
Über die gesetzliche Grundlage der Genossenschaften s. Erwerbs- und Wirtschaftsgenossenschaften.
-
Vgl. Verhandlungen des
PreußischenLandes-Ökonomiekollegiums vom betreffend die landwirtschaftliche Genossenschaften; Schönberg,
Die
Landwirtschaft der Gegenwart und das Genossenschaftsprincip (Bresl. 1869);
Geräte und
Maschinen, mechan. Hilfsmittel der Bodenkultur zur Bearbeitung des
Bodens, zur Saat
und zur Pflege der Nutzgewächse, zur Bewerkstelligung der Ernte,
[* 5] zur Gewinnung der Produkte, zur Zubereitung
des Futters, zur Verarbeitung der
Milch u. s. w.
Im allgemeinen lassen sich die mechan. Hilfsmittel der
Landwirtschaft in folgende Gruppen stellen: A. Geräte und
Maschinen
zur
Bodenbearbeitung und Feldbestellung: Spaten (s. Spatenkultur und
Tafel: Landwirtschaftliche Geräte und
Maschinen I,
[* 1]
Fig. 2
u.
4), Grabgabel (s. d. und
[* 1]
Fig. 3
u. 5), Schaufel (s. d.), Haue, Hacke (s. d.),
Draingeräte (s.
Drainierung), Pflug
[* 6] (s. d. und
[* 1]
Fig. 1, 6, 7, 10, 12 sowie
Artikel Dampfbodenkultur nebst
Tafel), Grubber (s. d.),
Egge
[* 7] (s. d. und
[* 1]
Fig. 11, 13, 14), Krümmer (s. d.
und Taf. II,
[* 1]
Fig. 9),
Ackerwalze (s. d. und
[* 1]
Fig. 1, 8, 12), Marqueur (s. d.),
Düngerstreumaschinen (s. d.), Dibbel- und Drillmaschinen
(s. Dibbeln, Drillen und
[* 1]
Fig. 13), Kartoffelkulturmaschinen (s. d.).
B. Zur Pflege der Nutzpflanzen während der
Vegetation:
Hand- und Pferdehacke (s. d. und Taf. I,
[* 1]
Fig.
15), Häufler, Furcheneggen. C. Zur Ernte: Sichel (s. d. und Taf.
II,
[* 1]
Fig. 5
u. 6), Sichte (s. d. und Taf. I,
[* 1]
Fig. 8
u. 9), Sense (s. d. und Taf.
II,
[* 1]
Fig. 2
u. 4),
Rechen oder
Harke (s. d. und
[* 1]
Fig. 3), Gabel,
Mähmaschinen
[* 8] (s. d. und Taf. II,
[* 1]
Fig.
10; Taf. III,
[* 1]
Fig. 1), Garbenbindmaschine (s. d.
und Taf. IV,
[* 1]
Fig. 1), Heuwendemaschine (s. d.
und Taf. III,
[* 1]
Fig. 9), Kleekamm, Rübenheber, Kartoffelerntemaschinen,
Pferderechen (s. d. und Taf. III,
[* 1]
Fig.
6). D. Zum
Transport: Karren
[* 9] und Wagen (Taf. III,
[* 1]
Fig. 4
u. 5; Taf. IV,
[* 1]
Fig. 7),
Schlitten und
Schleife,
Muldbrett.
[* 10] E. Zum Gewinn
und zur Bearbeitung der Produkte für den Markt: Dreschflegel (s. Dreschen und Taf. IV,
[* 1]
Fig.
5), Fruchtschaufel
[* 1]
(Fig. 6),
Sieb, Sackhalter, Feimengeräte (s. Feime),
[* 11] Dreschmaschinen
[* 12] (s. d.),
Getreidereinigungsmaschinen
[* 13] (s. d. und Taf. III,
[* 1]
Fig.
7; Taf. IV,
[* 1]
Fig. 2), Maisrebbler (s. d.
und Taf. II,
[* 1]
Fig. 7),
Sortiermaschine, z. B. Kartoffelsortiermaschine (s. d.),
Wurzelwaschmaschinen, z. B. Kartoffelwaschmaschine (s. d.
und Taf. IV,
[* 1]
Fig. 3). F. Zur Verarbeitung der Produkte:
Futterschneidemaschine (s. d. und Taf. IV,
[* 1]
Fig. 8
u. 9), Ginsterquetschen,
Schrotmühlen (s. d. und Taf. IV,
[* 1]
Fig. 10), Ölkuchenbrecher, Futterdämpfer (s. d. und
Taf. III,
[* 1]
Fig. 8), Molkereigeräte besonders für
Butter (s. d. nebst
Tafel), Flachsbrech- und Schwingmaschinen (s.
Flachsspinnerei).
G. Hilfsmaschinen und
Zwischenwerke,
[* 14] wie Motoren,
Transmissionen, Dengelmaschinen, Messerschleifwerke, Viehwage (s. d.) mit
Registrierapparat (Taf. III,
[* 1]
Fig. 2
u. 3). H.
Stall- und Düngergeräte, z. B. Futtertrog für Schweine
[* 15] (Taf. II,
[* 1]
Fig. 11), Futterraufe für Schafe
[* 16] (Taf.
IV,
[* 1]
Fig. 4) u. s. w.
Die
Wiege des landwirtschaftlichen Maschinenwesens ist England, wo sich dasselbe seit der durch Jethro
Tull bewirkten Einführung
der Drillkultur anfangs langsam, dann aber unaufhaltsam
Bahn gebrochen hat. Auf dem Kontinent blieben die Fortschritte des
landwirtschaftlichen Maschinenwesens inGroßbritannien,
[* 17] trotz
Thaers vereinzelten Hinweisen darauf, fast
unbekannt, bis das Werk von Hamm:
[* 18] «Die landwirtschaftliche Geräteu. M. Englands» (Braunschw. 1845; 2. Aufl. 1856) erschien.
Durch die Weltausstellung in
London
[* 19] 1851 faßten aber auf einmal die lange vernachlässigten mechan. Hilfsmittel der
Agrikultur Fuß und haben sich seitdem außerordentlich entwickelt.
Hochschulen,Hochschulen für den Unterricht in der
Landwirtschaft. Als erste derselben kann die
von
Thaer zu Celle
[* 21] 1802 gegründete, 1806 nach Möglin verlegte
Akademie des
Ackerbaues gelten. Der Unterricht war rein wissenschaftlich,
die große Gutswirtschaft diente zu Demonstrationszwecken. Nach dem
Muster von Möglin entstanden eine größere
Zahl von landwirtschaftlichen
Akademien: Hohenheim (1818), Idstein (1818, später nach Hofgeismar verlegt), Schleißheim (1822,
später nach
Weihenstephan verlegt),
Jena (1826),
Tharandt (1829), Eldena (1835), Regenwalde (1842), Proskau und Poppelsdorf
(1847), Weende (1851),
Waldau (1858). Die Anstalt zu
Jena nahm gewissermaßen eine Ausnahmestellung ein.
Die Hochschule für Bodenkultur in
Wien
[* 22] (gegründet Anfang der siebziger Jahre) suchte diese Gegensätze, durch ihre Organisation
zu vermitteln. In Anlehnung an die betreffenden
Universitäten sind z. B. landwirtschaftliche
Institute eingerichtet in
Halle
[* 23] (1862),
Leipzig
[* 24] (1869), Gießen
[* 25] (1871), Königsberg
[* 26] (1876), Kiel
[* 27] undBreslau
[* 28] (1881), ferner in
Heidelberg
[* 29] und Göttingen.
[* 30] In
München
[* 31] wurde 1874 eine
LandwirtschaftlicheAbteilung des Polytechnikums errichtet, das in
Berlin
[* 32] seit 1860 entstandene
Institut 1881 zu einer landwirtschaftliche Hochschulen erweitert.
Kreditvereine, s. Landschaften und
Landwirtschaftlicher Kredit. ^[= (Bodenkredit), nach dem Zweck der Kreditaufnahme entweder Besitzkredit oder Produktivkredit. ...]