forlaufend
schiff-933
baren Sambre, wo der 52 km lange Kanal [* 2] zur Oise abgeht, an der Linie Busigny - Ieumont der Nordbahn, hat (1891) 2948, als Gemeinde 3867 E., Fabrikation von Flaschen, Cichorien, Handel mit Holz, [* 3] Rindvieh, Hopfen [* 4] und Lein. Landsberg [* 5] wurde, nach- dem es Franz I. genommen, 1543 von Karl V. wie- der erobert und 'kam 1659 durch den Pyrenäischen Frieden dauernd an Frankreich.
Landregen, Regenfälle, die sich gleichzeitig über größere Ländergebietc erstrecken.
Landreiter, ein zum Dienst auf dem Lande be- stimmter, berittener Polizeibeamter (Gendarm). Landrente, s. Bodenrente.
Landrentenbanken, s. Vodenrentenbanken.
Preußen

* 7
Preußen.Landrichter und Landgerichtsrat sind Amtstitel der Mitglieder der Landgerichte (s. d.) und Zwar in der Art, daß in einzelnen deutschen Staaten (z. V. Bayern) [* 6] sämtliche Mitglieder den Titel Land- gerichtsrat, in andern (z. B. in den thüring. Län- dern und den Hansestädten) sämtliche Mitglieder den Titel Landsberg führen, während in Preußen [* 7] und seit 1890 auch in Sachsen [* 8] der Charakter als Landgerichts- rat den ältern Landsberg besonders verliehen wird.
Das Gehalt der Landsberg ist in Preußen, Sachsen und den Hanse- städten dem der Amtsrichter (s.d.) gleich, in Bayern, Württemberg, [* 9] Baden [* 10] u. s. w. höher bemessen.
Das niedrigste Anfangsgchalt erhalten die Landsberg in Olden- burg, Schwarzburg-Sondershausen,
Neuß
[* 11] ä. L., Schaumburg-Lippe und Lippe
[* 12] mit 2400 M., das höchste Gehalt
erreichen sie in
Hamburg
[* 13] mit 10000 M. Sämtliche deutsche Landgerichte haben (einschließlich der Präsidenten und Direktoren) 2177 Mitglieder,
sodah bei einer Einwohnerzahl von 45234
061 auf durchschnittlich 20 788 ein Landgerichtsmitglied kommt. -
Vgl. Pfasferoth, Jahrbuch der Deutschen Gerichtsverfassung (3 Bde., Verl. 1880-86).
Geschichtskarten von D

* 14
Deutschland.Landro, Ort und Fort in Südtirol, s. Ampezzo. Landrysche Paralyse, eigentümliche Rücken- markskrankheit, s. Lähmung (S. 896 H). Landsalamander, Erdsalamander, Erd- molche (ZkiHina.Qäi'H), Molche oder Urodelen (s. d.), welche die meiste Zeit auf dem Lande leben und daher keinen Schwimmflossenschwanz wie die Wassersala- mander ss. d.), sondern einen drehrunden Schwanz besitzen. In Deutschland [* 14] giebt es zwei Arten.
Der gefleckte oder Feuerfalamander (s^iamHuära, inaculala. ^am-.) ist ein 14-18 cm langer schwarz- gefärbter Molch, der auf dem Rücken und in den Seiten zahlreiche, lebhaft gelbe Flecke in unregel- mäßiger Verteilung trägt. Er lebt in Wäldern an dunkeln feuchten Orten.
Seine Haut [* 15] enthält zahl- reiche Drüsen, die einen scharfen, milchweißen Saft absondern, den sie auf größere Entfernungen aus- spritzen können;
auf die Bindehaut des Auges ge- bracht, erregt er lebhafte Entzündung und enthält einen von Salensky dargestellten Giftstoff (Sala- mandrin).
Weil er unter Umständen so reichlich ab- gesondert werden kann, daß eine kleine glühende Kohle davon erlischt, entstand die Fabel, der Feuersala- mander könne unbeschadet über glühende Kohlen hin - triechen, sei überhaupt unverbrennlich, ja er ver- möge eine große Feuersbrunst zu löschen. Er gebiert lebendige, mit Flossensaum und Kiemenbüscheln aus- gestattete Junge, die er ins Wasser absetzt.
Höhenschichten der Alp

* 16
Alpen.Eine kleinere, ungefleckte Art ist der nur auf den höhern Alpen [* 16] lebende schwarze oder Alpensalaman- der (3lUäinHiiäi-H ati'3. ^a^.);
er gebiert, obgleich er eine ganze Anzahl von Eiern erzeugt, doch nur ein oder zwei von den übrigen Eiern ernährte und voll- kommen entwickelte, durch Lungen atmende Junge, die im Innern der Mutter ihre Verwandlung durch- gemacht haben und nie ins Wasser zu gehen brauchen. 5s verrät sich darin eine bemerkenswerte Anpassung an einen Aufenthaltsort, wo die sonst zur Ent- wicklung der Jungen nötigen Wasserlachen nicht vorhanden sind. Landfassen, im Mittelalter eine Abteilung der Freien, die freien Zinsleute;
nach dem Sachsen- spiegel die Freien, die weniger als eine halbe Hufe oder gar kein Eigen im Lande besaßen.
Später hießen so die Besitzer größerer Güter, namentlich in- sofern sie zu den Landständen gezählt wurden.
Land- sässig nannte man auch die einem Landesherrn unterworfenen Personen, im Gegensatze zu den Reichsunmittelbaren, den Kaiser und Reich un- mittelbar unterworfenen Personen.
Landsassiat hieß das Verhältnis der Forensen, d. h. der Aus- länder, die Grundeigentum im Lande besaßen.
Voll- kommener Landsassiat (iHQä8H88ig.tii8 piomis) war das im Lehnrecht begründete Verhältnis, nach wel- chem der Forense bei dem Gericht der belegenen Sache seinen allgemeinen Gerichtsstand für alle Klagen hatte.
Unvollkommener Landsassiat (lanä- 8388iaw8 inwu3 pisniig) bestand darin, daß der Forense nur bezüglich der seinen Grundbesitz be- treffenden dinglichen Streitigkeiten dem Gericht der belegenen Sache unterworfen war.
Nach §. 24 der Neichs-Civilprozeßordnung ist der Gerichtsstand der belegencn unbeweglichen Sache allgemein anerkannt. Landsberg, polit. Partei, s. Centrum. Landsberg.
Frankenwald - Frankfur

* 17
Frankfurt.1) Landkreis, ohne die Stadt Landsberg, im preuß. Reg.-Bez. Frankfurt, [* 17] hat 1165,15 ykiu und (1890) 61683 (29 788 männl., 31895 weibl.) E., 120 Landgemeinden und 31 Gutsbezirke. - 2) Landsberg an der Narthe, Kreisstadt im Landkreis und Stadtkreis (46,50 ykiu) in der ^ ^ ^ i Neumark, an der schiffbaren M^^r-M^ Warthe und an den Linien Cüstrin-Kreuz und Landsberg-Meseritz (imVau)derPreuß.Staatsbah- nen, Sitz des Landratsamtes für den Landkreis Landsberg, eines Landgerichts (Kammergericht Berlin) [* 18] mit 15 Amtsgerichten (Arnswalde, Värwalde i.d.N., Berlinchen, Cüstrin, [* 19] Driesen, Friedeberg i. d. N., Königsberg [* 20] i. d. N., Landsberg, Lippehne, Neudamm, Neuwedel, Neetz, Soldin, [* 21] Woldenberg, Zehden), eines Amtsgerichts, Hauptsteueramtes und einer Reichsbankstelle, besteht aus der eigentlichen Stadt und fünf Vorstädten und hat (1890) 28 065 (13 629 männl., 14436 weibl. E.), darunter 1272 Katho- liken und 606 Israeliten, in Garnison die 4. Ab- teilung des Feldartillerieregiments General-Feld- zeugmcistcr Nr. 18, Postamt erster Klasse mit Zweig- stelle, Telegraph, [* 22] Marienkirche mit Altarblatt von K. Vegas, ein Denkmal Schleiermachers, der hier 1794-96 Pfarrer war, Kriegerdenkmal, Theater, [* 23] Museum (1884), Gymnasium mit lateinloser Real- schule, 1859 eröffnet, Knaben- und Mädchenbürger- schule, höhere Mädchen-, gewerbliche Fortbildungs-, Zeichcnschule, Hufbeschlaglehranstalt, Provinzial- Landarmen- und Besserungsanstalt, Provinzial- irrenanstalt, Kranken-, Waisen-, Siechenhaus, Hospi- tal und Schlachthaus. An Fabriken bestehen 3 Ma- schinenfabriken und Eisengießereien, mehrere Holz- schneidereien, Kunsttischlereien, Ziegeleien, Stärke-, Posamenten-, mechan. Netz-, Goldleistenfabrik und ¶