West-Schulhäuser ein und gründete 1805 eine Normalschule für die Ausbildung von Lehrern. Er machte nun
Reisen im ganzen
Lande, hielt Vorlesungen über die Grundsätze des neuen Unterrichts, und auf seine Veranlassung entstanden
Hunderte von Lancasterschulen
in allen
Teilen von
Großbritannien.
[* 2]
Später überließ er seine Schulanstalten in
London
[* 3] der
British and Foreign
School-Society und gründete 1813 zu Tooting selbständig eine Schule, in der er nach seiner Methode auch in den höhern
Wissenschaften Unterricht geben wollte. 1814 wurde er bankrott und wanderte endlich nach
Südamerika
[* 4] aus, wo er 1820 in der
Republik Columbia
[* 5] an dem Präsidenten
Bolivar einen eifrigen Förderer seiner Bestrebungen fand.
(spr. längkĕst’r-),Centralfeuergewehr, ein Hinterladungsjagdgewehr
mit gasdichter Einheitspatrone und centraler Stiftzündung. Die Läufe werden, ähnlich wie beim
Lefaucheuxgewehr,
zur
Aufnahme oder zur Entfernung der
Patrone vom Hinterteil des Gewehrs zurückgeklappt.
Beim Abziehen schlagen die Hähne je
auf einen beweglichen
Stift (Zündstift), und dieser trifft das Zündhütchen. Die Zündstifte kehren vermöge der Reaktionsfedern
beim Zurückführen der Hähne nach dem Schuß in ihre ursprüngliche
Lage zurück.
Die
Patronen haben eine Hülse
[* 9] von
Pappe, deren
Boden aus Metall besteht und mit vorstehendem Rand versehen ist. In der Mitte
des
Bodens befindet sich, wie bei den
Patronen der Militärgewehre, das in einer Zündglocke auf einem
Amboß sitzende Zündhütchen.
Die Patronenhülse wird nach dem Schuß durch eine besondere Vorrichtung herausgezogen. Als Erfinder
des Centralfeuergewehrs ist ein Gewehrfabrikant Bernimolin in
Lüttich
[* 10] anzusehen, der 1850, also früher als Lancaster, derartige
Gewehre herstellte, die sich aber in Ermangelung einer geeigneten
Patrone nicht einbürgerten.
(spr. längkĕst’r-),Straße im Nördlichen Polarmeere, zwischen 74 und 75° nördl.
Br. und 75 und
85° westl. Lancastersund, führt zwischen Cockburnland im
S. und
Nord-Devon im N. aus der
Baffin- in dieBarrowstraße
und nach
SW. in die Prinz-Regentstraße;
(auch Lanzelet) vom See, einer der
Helden des Königs
Artus und der
Tafelrunde. Nach den
nordfranz. Bearbeitungen seiner
Sage hat ihn die Fee Viviana, die Frau vom See (daher L.s Zuname), nach seines
Vaters frühem
Tod erzogen, dann
an desArtusHof
[* 15] gebracht. Sie unterstützt ihn auch bei den
Abenteuern, in die ihn seine Liebe zu
Ginevra, des
Artus Gemahlin, und die Feindseligkeit der von ihm verschmähten Schwester desselben, Morgane, verwickeln,
und als ihn Mordred, an dem er des
Artus Ermordung rächen wollte, zum
Tode verwundet hat, nimmt sie das Leben von seinen Lippen.
–
Vgl. G.
Paris,
[* 16] in der
«Romania» (Bd. 10, 12
u. 16, Par. 1881,1883
u. 1887).
(spr. lantschahno),Stadt und Hauptort des Kreises Lanciano (112730 E.)
in der ital.
ProvinzChieti, 7 km vom
AdriatischenMeer, auf drei Hügeln, Sitz eines Erzbischofs, hat (1881) 8834, als Gemeinde 17199 E.,
ein Seminar, Gymnasium, technische Schule,
Kathedrale;
Wein-und Olivenbau, Seidenzucht, Hanf- und Leinweberei. Lanciano ist
das antike Anxanum der Frentaner.
1) Bezirkshauptmannschaft in Galizien, hat 1259,36 qkm und (1890) 129531 (64129 männl., 65402 weibl.)
meist poln. E., 108 Gemeinden mit 270 Ortschaften und 73 Gutsbezirken und umfaßt die Gerichtsbezirke
Lancut, Leźajsk und Przeworsk. – 2)Stadt und Sitz der Bezirkshauptmannschaft sowie
eines Bezirksgerichts (408,52 qkm, 45394 E.), an der Linie Krakau-Lemberg der Österr. Staatsbahnen,
[* 18] hat (1890) 4184, als
Gemeinde 4486 meist poln. E., in Garnison 4 Eskadrons des 3. Ulanenregiments «Erzherzog
Karl», Post,
Telegraph,
[* 19] Schloß des
GrafenPotocki, Fachwerkstätte für
Weberei;
[* 20] Liqueur-, Parfümerie-, Zucker-,
Tuch- und
Lederfabriken, Leinwandbleicherei,
Handel mit Flachs und Fleisch.
alle diejenigen
Teile der Erdoberfläche, die sich über den
Spiegel
[* 21] des
Meers erheben und durch das
Meer in verschiedene
Landmassen zerteilt werden, in Festländer oder Kontinente (s. d.), auch Erd-
oder Landfesten genannt, die wiederum in Erdteile zerfallen, und in unzählige kleinere getrennte und
zerstreute Landmassen, die
Inseln oder Eilande.
Der an das
Meer stoßende
Teil des Land heißt Gestade oder
Küste (s. d.). Im Gegensatz
zum Küstenlande, das an das
Meer angrenzt und unter dessen unmittelbaren Einflüssen steht, nennt man
Binnenland ein überall
weiter vom
Meer entfernt liegendes Land.
Über horizontale und vertikale
Gliederung s.
Gliederung, über die
Verteilung des Starren und Flüssigen auf der Erdoberfläche s. Erde (Bd.
6, S. 252 b). – In socialer Hinsicht ist Land der Gegensatz zur Stadt (s. d.).
Leid. 1862‒75). Seit 1859 war Land in Amsterdam
[* 25] thätig, zuerst als Sekretär
[* 26] der NiederländischenBibelgesellschaft, dann seit 1864 als
Professor der orient. Sprachen und Philosophie am dortigen Athenäum. In dieser Zeit entstanden die Schriften «Hebreeuwsche Grammatica»
(Tl. 1, Amsterd. 1869; englisch Lond. 1876) und «Over
uitspraak en spelling» (Amsterd. 1870). 1872 wurde er als Professor
nach Leiden berufen. Land schrieb auch mehreres zur Geschichte der Musik: «Correspondance et œuvres musicales de Constantin
Huygens» (mit Jonckbloet, Haag
[* 27] 1882),
«Het luitboek van Thysius»
(Amsterd. 1888) und «Over onze kennis der Javaansche
Muziek» (ebd. 1891). Von philos. Arbeiten sind besonders zu nennen «Ter gedachtenis vanSpinoza» (Leid. 1877;
englisch Lond. 1882),
die kritische Ausgabe von «B. de SpinozaOpera» (unter Mitwirkung van Vlotens, 2 Bde., Haag 1882‒83),
«Inleiding tot de wijsbegeerte» (ebd. 1889),
die Ausgabevon«Arn. Geulincx Opera philosophica» (3 Bde., ebd. 1891‒93).