forlaufend
West-917
moreland im N., von Aork im N. und NO., Chefhire im S. und der Irischen See im W., zählte auf 4889,05 hkui 1801: 673 486, 1881: 3 454225, 1891: 3926 798 E., d. i. 803 auf 1 ykm.
Ein schmaler Strich Westmorelands scheidet die Graf- schaft in zwei Teile.
Der kleinere nördl. Teil, Furnest ls. d.), zwischen der Morecambe- und Duddon- bai, ist an der Küste flach, im Innern von Aus- läufern des Cumbrischen Gebirges erfüllt und steigt im Old Man 785 iu hoch auf.
Dort befindet sich auch der See Coniston-Water und an der Ostgrenze der romantische Winandermere oder Windermere.
Der südl. Hauptteil lehnt sich im O. mit Moor- strecken und Höhenzügen an die Penninische Berg- kette an. In Furneß treten silurische Gesteine [* 2] massen- haft auf, durchbrochen von Granit und Porphyr. Im südl. Teil lagert im Thale des Mersey Bunt- sandstein, Mischen Mersey und Ribble ein Kohlen- feld ;
die ebenen Küstenstriche bestehen aus Alluvium. Die wichtigsten Flüsse [* 3] sind der Lune, Wyre, Ribble und an der Südgrenze der Mersey, sämtlich mit ausgedehnten Astuarien mündend und durcb ein Kanalnetz, das seinen Vereinigungspunkt in Man- chesterfindet, dem Binnenverkehr dienstbar gemacht. Das Klima ist gemäßigt, aber nächst dem von Cumberland das feuchteste in England.
Ackerbau und Viehzucht [* 4] sind unbedeutend.
Das langgehörnte Lancasterrind hat starke, dicke .haut, lange, dichte Haare [* 5] und ist meist schwarz und weiß gefleckt.
Der Hauptreichtum besteht in den ungeheuren Kohlen- lagern (562 hkm), die 1892 eine Ausbeute von 22,3 Mill. t ergaben. In Verbindung mit den Eisenerzen bildet dieser Kohlenreichtum die Grund- lage für eine Industrie, die an Großartigkeit und Vielseitigkeit nirgends ihresgleichen hat.
Vaum- wollfabriken bestehen über 2000. Von besonderer Wichtigkeit sind Schiffbau, Maschinenbau, Fabri- kation von Eisen- und Glaswaren, Hüten, Chemi- kalien, Seife und Papier.
Auch Bau- und Schiefer- steine werden gefördert.
Die Grafschaft schickt 23 Ab- geordnete in das Parlament. Lancaster zählt 106 Städte, darunter Liverpool [* 6] und Manchester, [* 7] nächst London [* 8] die größten des vereinigten Königreichs.
Haupt- stadt ist Lancaster.
Die wichtigsten Fabrikplätze find: Oldham, Salford, Preston, Bolton, Ashton, Vlack- burn, Vury, Vurnley, Middleton, Chorley, Wigan und Rochdale. (S. Karte beim Artikel Manchester.) Lancashire and Aorkshire-Eisenbahn, s. Großbritannische Eisenbahnen (Bd. 8, S.458, Über- sicht ^).
ssessel (s. d., Bd. 4, S. 7241)). Lancashirekefsel (spr. längkeschir-), ein Dampf- Lancaster (spr. längkest'r), Hauptstadt der engl. Grafschaft Lancashire, Municipalborough und Hafenplatz, 83 km lm NNW. von Manchester, am Lune,'malerisch am Abhang eines Hügels, hat (1891) 31038 E., eine St. Marykirche (15. Jahrh.), enge Straßen, ein Rathaus, eine Lateinschule, ein Athenäum, Theater, [* 9] Irrenanstalt, Waisenhaus (Ripley-Hospital), für 2 Mill. M. erbaut, Albert- asyl für Blödsinnige;
Baumwoll- und Seidenfabri- tation, Eisengießerei, [* 10] Möbel-, Oltuch-, Eisenbahn- wagenfabrikation.
Die Spitze des Hügels trägt ein altertümliches Schloß an der Stelle eines röm. Castrums, das, unter Eduard III. erbaut, teils zum Grafschaftsgefängnis, teils zur Haltung der Assisen benutzt wird. 5 kni westlich der Seebadeort More- cambe. Lancaster ist Geburtsort Richard Owens. Lancafter (spr. längkest'r), Orte in den Ver- einigten Staaten von Amerika; [* 11]
darunter:
1) Haupt- stadt des County Lancaster in Pennsylvanien, zwischen Philadelphia [* 12] und Harrisburg am Conestoga Creek, bat (1890) 32 011 E., einen Gerichtspalast, Ver- sammlungshalle (^uldHm Hall), [* 13] Ig.n1l1in O0II6F6, Nar^ali Ooließe (deutsch-reformiert), theol.
Semi- nar; bedeutenden Handel mit Blättertabak, Fabri- ken von Baumwollwaren, Kesseln, Maschinen und Eisenbahnmaterialien.
Unter den Zeitungen ist auch eine deutsche. - 2) Hauptstadt des County Fairfield in Ohio, südöstlich von Columbus, am Hocking-Fluß und -Kanal, mit (1890) 7555 E., Fa- brikation von Ackerbaugeräten, Glas [* 14] und Schuhen. Lancaster (spr. längkest'r), Grafen- und Herzogs- titel, den mehrere Nebenlinien des engl. Königs- hauses Plantagenet (s. d.) trugen, von denen eine auf den Thron [* 15] gelangte.
Der jüngste Sohn König Heinrichs III., Edmund (gest. 1296), Titularkönig von Sicilien, führte den Namen eines Grafenvon Lancaster, sein ältester Sohn Thomas, Graf von Lancaster, spielte eine hervorragende Rolle als Führer der Baronenpartei gegen Eduard II. (s. d.) und wurde 1312 enthauptet.
Ihm folgte sein Bruder Henry, Graf von Lancaster, der Eduards III. leitender Berater war, als dieser 1330 der Regentschaft seiner Mutter Isabella und ihres Günstlings Mortimer ein Ende machte. Er starb 1345, und seinen Sohn Henry (geb. um 1299) erhob Eduard III. 1351 zum Herzog vonL. Er starb 1361. Die einzige Tochter und Erbin Henrys, Vlanca, heiratete 1359 Eduards III. jüngern Sohn, John von Gaunt, geb. 1340 in Gent [* 16] (aus einer Kor- ruption davon stammt sein Beiname von Gaunt), der 1362 zum Herzog von Lancaster erhoben wurde. Gaunt stellte sich an die Spitze einer Hofpartei, die den gealterten Eduard III. beherrschte.
Als seine Macht in England im Schwinden war, suchte er vergeblich als Gemahl Konstanzes, der Tochter Peters des Grausamen von Castilien und Leon, Ansprüche auf dessen Thron durchzuführen. 1399 starb er.
Sein ältester Sohn (von seiner ersten Ge- mahlin Vlanca), Heinrich von Bolingbroke, Herzog von Hereford, stürzte Richard II. und bestieg den Thron als Heinrich IV. (s. d.).
Aus einer unrecht- mäßigen Verbindung gingen seine Söhne John und Henry Beaufort (s. d.) hervor.
Seine Söhne von Maria de Bohun waren der Thronerbe Heinrich (s. Heinrich V.), Thomas, Herzog von Clarence, der 1421 in Frankreich siel, John, Herzog von Vedford (s. d.), und Humfrey, Herzog von Gloucester (s. d.). Heinrich V., vermählt mit Katharina von Frank- reich, hatte einen Sohn, den spätern König Hein- rich VI. Dieser wurde von dem Sproß der jüngern Linie Uork, Eduard IV., entthront und beseitigt, wie auch sein einziger Sohn von Margarete von Anjou, Eduard, in der Schlacht bei Tewkesbury (1471) umgebracht wurde.
Damit war das Haus Lancaster erloschen, und es lebte nur noch ein Abkömm- ling der Veausorts in weiblicher Linie, Heinrich Tudor, Graf von Nichmond, der als Heinrich VII. der Begründer der Dynastie der Tudors (s. d.) wurde. Lancaster (spr. längkest'r), Ios., Quäker, einer der Erfinder und Verbreiter des gegenseitigen Nnter- richtssystems (s. Bell-Lancastersches Unterrichts- system), geb. zu London, eröffnete 1798 in einem der ärmsten Distrikte Londons eine unentgeltliche Elementarschule und wendete in ihr unabhängig von Bell die Methode des gegenseiti- gen Unterrichts an.
Durch reiche Gönner und selbst durch König Georg III. unterstützt, richtete er eigene ¶