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Lalin, Vezirkshauptstadt im nördl. Teil der span. Provinz Pontevedra (Galicien) auf einer Hochebene nordöstlich der Stadt Pontevedra ge- legen, zählte (1887) 16 336 E. Lälms, Gajus, ein Freund des ältern Scipio Africanus, befehligte im zweiten Punischen Kriege dessen Flotte 211 v. Chr. in Spanien [* 2] und blieb dort bis 206 thätig. 205-202 weilte er mit Scipio in Afrika [* 3] und nahm an der Entscheidungsschlacht bei Zama (202) rühmlichen Anteil. 190 bekleidete er mit Lucius Scipio Asiaticus das Konsulat. Sein Sohn, ebenfalls Gajus Lam genannt, der von seiner Vorliebe für die Philosophie den Bei- namen 80PI108 (lat. 8Hpi6ii8, d. i. der Weise) erhielt, beteiligte sich 147-146 an der Eroberung Kartha- gos und kämpfte 145 als Prätor mit glücklichem Erfolge gegen Viriathus inLusitanien;
Konsul war er 140 mit Quintus Servilius Cäpio. Er gehörte mit dem ihm eng befreundeten jüngern Publius Scipio Africanus zu den eifrigsten Förderern griech. Bildung in Rom, [* 4] unter andern war er ein Gönner des Avmödienoichters Terentius.
Lam' Freundschaft mit Scipio verherrlichte Cicero in dem Dialog «Lälius oder über die Freundschaft».
L'Allemand (spr. lallmäng), Fritz, Maler, geb. zu Hanau, [* 5] erhielt seine Bildung in Wien. [* 6] Er war vorzugsweise als Schlachtenmaler, abcr auch im Genrefach thätig.
Sein 1845 gemaltes Bild: Aus der Schlacht bei Znaim,^0.
Juli 1809, befindet sich im Hosmuseum zu Wien.
Für den Fürsten Schwarzenberg malte er 1858 das lebensvolle Bild: Karlistische Kavallerie, dann die Erstürmung der Wiener Sternbarrikade 1848;
für den kaiserl. Hof [* 7] die Festtafel der Maria-Theresia-Ordensritter im Schlosse Schönbrunn (1862).
Lam machte den Deutsch- Dänischen Krieg von 1864 mit, sammelte zahlreiche Studien und vollendete nach seiner Rückkehr, eben- falls auf Befehl des Kaisers, die großen Darstel- lungen der Schlachten [* 8] von Översee und Oberselk. Er starb in Wien. L'Allemand (spr. lallmäng), Sigismund, Maler, Neffe des vorigen, geb. zu Wien, em- pfing den ersten Unterricht bei seinem Oheim, seine Ausbildung an der Wiener Akademie 1860-66 vor- zugsweise durch Christ. Rüben.
Aussehen erregte 1864 sein Bild der Schlacht bei Kolin [* 9] (gestochen von Klaus), welches der Kaiser von Osterreich kaufte. Hierauf fendete ihn der Hof 1864 auf den fchlesw. Kriegsschauplatz und erwarb 1865 seine Gemälde: Die Erstürmung des Königsbergs und Das Gefecht bei Veile aus dem Schleswig-Holsteinischen Kriege, während das im gleichen Jahre gemalte Gefecht bei Oversee in den Besitz des Prinzen Anton von Hohenzollern [* 10] gelangte. Im Italienischen Kriege von 1866 solgte der Maler dem Hauptquartier des Erzherzogs Albrecht, für welchen er 1866 die Schlacht bei Caldiero von 1805 malte, während der Kaiser von Osterreich die ebenfalls aus dem I. 1866 stammenden Bilder: Erzherzog Albrecht und sein Stab [* 11] in der Schlacht von Custozza [* 12] (gestochen von Klaus) und Die Erstürmung des Velvedere in der Schlacht von Custozza, erwarb. 1879 entstand der Sieg des Prinzen Iosias von Coburg [* 13] über die Türken bei Martinestie 1789,1880 die Ankunft der Dampierre-Kürassiere im Burghof zu Wien 1619 (letzteres im Besitz des Kaifers von Österreich), [* 14] 1886 Defilierung des k. k. österr.
Dragonerregiments Nr. 8 vor dem Kaiser durch die Hofburg zu Wien am (Geschenk des Kaisers an dieses Re- giment).
In den letzten Jahren war der Künstler größtenteils mit Bildnissen beschäftigt, von welchen das Reiterbild des Generals Laudon (1878; Hof- museum in Wien), dann die Porträte [* 15] des Kaisers von Österreich (1880) und das des Erzherzogs Rainer (1889) bervorragten. Lam ist seit 1883 ord/Prosessor an der Wiener Akademie. Lallemant, Avs-, s. Avs-Lallemant.
Lallen, s. Stammeln und Stottern. Lally-Tolendal (spr. -langdäll), Thomas Ar- thur, Graf von, franz. Generallieutenant, geb. 1702 zu Romans (Dauphins, trat in das irische Regiment und zeichnete sich in Flandern so aus, daß man für ihn 1744 ein zweites irisches Regiment errichtete. Er beteiligte sich 1745 an der Erpedition des Stuart- prätendenten Karl Eduard nach Schottland, kämpfte 1747 wieder in den Niederlanden und wurde 1756 zum Generallieutenant und Generalkommandanten aller franz.-ostind. Niederlassungen ernannt. 1758 gelangte er an den Ort seiner Bestimmung, eröffnete sogleich den Kampf gegen die brit. Besitzungen und eroberte viele Plätze, mußte sich aber nach vergeb- licher Belagerung von Madras, [* 16] nach einer schweren Niederlage unter den Mauern von Vandaratschi auf das bedrohte Pondichery zurückziehen. Im März 1760 wurde die Stadt von den Engländern einge- schlossen, denen sich Lam ergeben mußte. Er wurde als Kriegsgefangener nach England ge- schafft, und als er daselbst erfuhr, daß man ihn in Frankreich der Verräterei und Feigheit beschuldigte, wirkte er sich die Erlaubnis aus, zu seiner Recht- fertigung nach Paris [* 17] zu reisen. Seit 1763 spielte nun ein ränkevoller und ungerechter Prozeß. Lam wurde vom Pariser Parlament zum Tode verurteilt und drei Tage darauf entbauptet. Zehn Iabre später brachte es der von Voltaire unterstützte Sohn L.s dahin, daß Ludwig XVI. die Revision des Prozesses befahl. Der Sachverhalt war so klar, daß der König das Urteil kassierte und L.s Ehre berstellte. -
Vgl. Iobez, I^a. I^i'aiic6 80U8 I^ouis XV, Bd. 5 (Par. 1869);
Hamont, Lally-Tolendal (ebd. 1887).
Tropbime Gerard, Marquis de Lam, des vorigen Sohn, geb. zu Paris, ge- borte 1789 in den franz. Reichsständen zu denjenigen Adligen, die sich mit dem dritten Stande verban-, den ohne die Monarchie zu opfern;
er verteidigte das absolute Veto des Königs.
Nach den Ereignissen vom 5. und ging er nach der Schweiz, [* 18] kehrte aber 1792 nach Paris zurück und wurde nach der Katastrophe vom 10. Aug. verhaftet;
doch ver- halfen ihm seine Freunde zur Flucht nach England. Er bot sich zum Verteidiger des Königs an und ließ, als er keine Antwort erhielt, ein «^laido)'^' poln- I^0Vli8 XVI» (Lond. 1793) erscheinen. 1797 erschien von ihm «I)6i'6ii86 668 6iui^i-68 ti-kn^is, käi'638E6 HU P6UP16 fr3.n (neue Aufl., 2 Bde., Par. 1825), die großes Aufsehen machte. Nach dem 18. Vrumaire (9 Nov. 1799) kehrte er nach Frankreich zurück m^d lebte zu Bordeaux. [* 19] Ludwig XV1I1. erhob ihn zum ^taatsrat und zum Pair. Er starb 11. März Lalo, s. Affenbrotbaum. ^1830 in Paris. Lalophöbie (grch., »Sprechfcheu»),
nervöfe Sprachstörung, bei welcher die Kranken beim Ver- such zu sprechen von heftigen Schmerzen in der Kehlkopsgegend, von Angst und Atemnot befallen werden und deshalb die Lautbildung vermeiden. _^"5n. oder ^,m/c., hinter naturwissenschaftlichen Namen Abkürzung für Jean Baptiste Antoine Pierre Monet de Lamarck (s. d.). ¶