881 LadenbergIII. (1204–5) folgte 3 J. alt seinem
Vater Emerich auf dem
Thron,
[* 2] wurde aber von seinem Vormunde
Andreas II., dem
Bruder
seines
Vaters, verdrängt und von seiner
Mutter nach
Wien
[* 3] gebracht, wo er starb.
LadenbergIV. (1272–90), geb. 1262, folgte seinem
VaterStephanV.; er unterstützte
Rudolf von Habsburg in dem
Kriege gegen Ottokar von
Böhmen.
[* 4] Unter ihm hatte
Ungarn
[* 5] vielfach durch innere Kämpfe und
Kriege mit den
Kumanen zu leiden. Ladenberg selbst
wurde 1290 von einem
Angehörigen dieses
Volks erschlagen.
LadenbergV.,Posthumus, König von
Böhmen und
Ungarn und
Herzog von
Osterreich, geb. in Komorn, vier
Monate nach dem
Tode seines
Vaters, des deutschen Königs
Albrecht II., wurde von seiner
Mutter Elisabeth (s. d.), der Tochter
des
Kaisers Sigismund, die ihn bald nach seiner
Geburt zum König von
Ungarn hatte krönen lassen, nach
Österreich
[* 6] zu dem
KaiserFriedrich III. gebracht, weil eine Gegenpartei Wladislaw III. von
Polen zum König gewählt hatte. Nach
dessen
Tod (1444) wurde Ladenberg jedoch allgemein als König anerkannt;
JohannHunyady übernahm für ihn die Regentschaft und suchte
Friedrich 1446 durch einen
Einfall in
Osterreich zu zwingen, ihm Ladenberg auszuliefern. Erst 1452 mußte
Friedrich seine
Vormundschaft
über Ladenberg niederlegen, worauf dieser sich nach
Ungarn begab, um die Regierung zu übernehmen. In
Böhmen
hatte indessen
Georg Podiebrad die Gewalt
an sich gerissen, und Ladenberg sah sich gezwungen, ihn als Reichsverweser zu bestätigen,
obgleich er den
Utraquisten abgeneigt war. In
Ungarn wurde seine Regierung durch beständige Einfälle der
Türken beunruhigt.
Er starb bereits in
Prag.
[* 7]
(spr. lammiroh),LouisRenéPaul de, franz.
General, geb. zu Montmorillon bei Vienne (Rhône),
trat 1829 in die Militärschule von St. Cyr und ging 1831 als
Unterlieutenant nach
Algier, wo er sich zum Divisionsgeneral
aufschwang. 1852 erhielt er eine Division der
Armee vonParis
[* 8] und zeichnete sich 1859 bei Melegnano und
bei
Solferino
[* 9] aus. Im
Deutsch-FranzösischenKriege führte er 1870 das 4. Korps der Rheinarmee, kämpfte bei Metz
[* 10] und that
sich 18. Aug. bei Amanvillers und 31. Aug. durch Erstürmung des Dorfes
Servigny hervor.
Durch die Kapitulation von Metz geriet Ladmirault in Kriegsgefangenschaft, übernahm danach den
Befehl über das 1. Korps der
Armee von Versailles,
[* 11] drang 22. Mai in
Paris ein und nahm tags darauf die
Höhen des Montmartre.
Ladmirault wurde zum Militärgouverneur von
Paris ernannt und trat 1878 aus dem aktiven Dienst. 1876–91 gehörte er dem
Senat an, wo er sich zur
Rechten hielt. Er schrieb
«Basesd'un projet pour le recrutement de l'armée deterre» (Par. 1871).
der größte Landsee Europas, im nordwestl.
Rußland, zwischen den Gouvernements
Petersburg,
[* 12] Olonez und dem Großfürstentum
Finland, 5 m über
dem Niveau des
FinnischenMeerbusens, ist von N. nach S. 215,5, von O. nach
W. 165,4 km lang und hat 944,1 km
Umfang und 18121 qkm Flächenraum, wovon 433 qkm auf
Inseln kommen. Die
Tiefe ist im
südl. und mittlern
Teil gering, im nördlichen 130–140, stellenweise 260 m. Die Ufer sind niedrig, nur im NW.
Felsig. Von den
Inseln sind die wichtigsten Harskian-saari, Mantschin-saari, Lungula, Walaam, Konewez.
Das Wasser ist trübe und sehr kalt, aber reich an Fischen. Auch finden sich Robben.
[* 13] Der Ladogasee nimmt auf die
Abflüsse des Saimasees (den Wuoren), des
Onega- (den
Swir) und des Ilmensees (den Wolchow), den Sjaß und noch 70 andere Quellenflüsse,
hat aber nur einen Abfluß, die Newa im
SW. Im
Sommer gehen Dampfschiffe von
Petersburg durch die Newa über den Ladogasee nach Serdobol.
Im allgemeinen wird die Schiffahrt sehr erschwert durch
Untiefen, Klippen,
[* 14] Sandbänke, häufige Wirbelwinde.
Zur Erleichterung sind am südl. und südöstl. Ufer
Kanäle angelegt worden:
1) Der
Kanal
[* 15]
PetersdesGroßen (bis 1866 Ladogakanal genannt; von Schlüsselburg bis zur Mündung des Wolchow, 1718–31 erbaut, 110 km
lang, 25 m breit).
2) Nördlich davon zur Verstärkung
[* 16] des vorigen der
NeueLadogakanal, auch
KanalAlexandersII. genannt
(1861–66 erbaut).
3) Der SjassischeKanal (von der Mündung des Wolchow bis zur Mündung des Sjaß; 1764–1802 erbaut).
4)
Parallel
[* 17] dem letztern der
KanalderKaiserinMariaFeodorowna (1883). 5) Der Swirkanal (s.
Swir).
heute Ruphiá, der bedeutendste Nebenfluß des
Alpheus im
Peloponnes, entspringt im nördl.
Arkadien als unterirdischer
Abfluß des Phoniasees und mündet im Hügelland von Elis.
ein hundertköpfiger Drache,
[* 18] der als Sohn der Gaia oder des Phorkys und der Keto oder des
Typhon und der Echidna
bezeichnet wurde und den
Garten
[* 19] mit den goldenen
Äpfeln der Hesperiden (s. d.) bewachte. Er wurde von Herakles
[* 20] erschlagen,
als dieser auf
Befehl des Eurystheus die
Äpfel holte, und von Hera
[* 21] unter die
Sterne versetzt.
oder Diebsinseln, span. Inselgruppe im
Großen Ocean, zwischen 144 und 146° östl. und 13–21° nördl.
Br., zerfallen in eine südl. und eine nördl. Hälfte. Zu der
südlichen gehören
Guam (s. d.), die größte, Rota (Sarpan) und Seypan. Die zehn nördl.
Inseln (Gani) sind sämtlich unbewohnt und meist noch thätige
Vulkane.
[* 25] Der Flächeninhalt beträgt 1140 qkm
mit (1887) 10172 E.
Das Klima ist kühler als auf den Philippinen.
Gräber und Ruinen, namentlich auf Tinian, sprechen noch
jetzt für eine ehemalige kultiviertere
Bevölkerung.
[* 26] Die Eingeborenen, Chamorro genannt, haben große
Ähnlichkeit
[* 27] mit den
Tagalen der Philippinen und sind jetzt, nach der gewaltsamen Christianisierung, die Empörungen zur
Folge hatte, und anhaltender Mißregierung durch
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