Herbstvor. Die Fruchtkörper treten meist gesellig und oft in sehr großer Anzahl auf. Eßbar sind ferner
der
Brätling oder Birnenmilchling (Lachs volemus Fr.,
[* 1]
Fig. 5) mit lebhaft gelb oder braunrötlich
gefärbtem
Hut
[* 2] von ähnlicher
Größe und Gestalt wie der Reizker, der
Milchsaft ist anfangs weiß, später schwach gelblich.
In vielen Gegenden wird auch der
Pfefferschwamm (Lachs piperatus Fr.) gegessen, er besitzt einen großen,
meist trichterförmigen weißgefärbten
Hut, der oft einen Durchmesser von 15 cm erreicht.
BeimBruche dringt aus dem Fleische
weißer
Milchsaft hervor, der einen pfefferartigen brennenden
Geschmack besitzt. Der Stiel wird bis 5 cm hoch und ist
ziemlich dick. Der
Pfefferschwamm kommt in
Deutschland
[* 3] sehr häufig vor in lichten Wäldern und auf Grasplätzen.
Von den giftigen
Arten der Gattung Lachs sind nur der
Brennreizker oder
Feuermilchling und der
Gift- oder
Birkenreizker Zu erwähnen.
Der erstere (Lachs pyrogalus Fr.) besitzt einen rötlichgrau gefärbten, ziemlich breiten
Hut, der bald flach,
bald trichterförmig gestaltet ist und auf seiner Oberfläche dunkle
Ringe besitzt; der
Milchsaft ist anfangs weiß, später
gelblich und hat einen brennenden
Geschmack. Er kommt in Laub- und Nadelwäldern im
Sommer und Herbst, meist aber nur vereinzelt
vor. Der
Giftreizker (Lachs torminosus Fr.) hat einen fleischroten oder rotgelben, am Rande filzigen
Hut und ähnelt in seiner Gestalt und Färbung dem echten Reizker (vgl.
Tafel:
Pilze
[* 4] II: Giftige
Pilze,
[* 1]
Fig. 6), besitzt aber
nicht wie dieser roten
Milchsaft, sondern solchen von weißer
Farbe, er kommt in lichten Wäldern und auf Grasplätzen, stets
in der Nähe von
Birken häufiger vor.
L.,Pflanzengattung aus der Familie der
Kompositen
[* 5] (s. d.) mit gegen 60, vorzüglich über die gemäßigte
und warme Zone der nördl. Halbkugel zerstreuten
Arten, meist zweijährigen oder ausdauernden Kräutern mit büschel- oder
rosettenförmig gestellten Grundblättern, wenig beblättertem
Stengel
[* 6] und trugdoldig oder rispig gruppierten,
ziemlich kleinen Blütenkörbchen, die einen walzigen oder eiförmig-walzigen, dachziegelschuppigen Hüllkelch, nackten Fruchtboden
und lauter zungenförmige, meist schwefelgelbe, selten blaue oder lilafarbene
Blüten besitzen.
Die Früchtchen sind flachgedrückt, an den Seitenwänden der Länge nach gerippt, lang geschnäbelt und am Ende des Schnabels
mit dem stehen bleibenden, weißen, haarigen Pappus
(Kelch) versehen. Die in
Deutschland wild wachsenden,
eben nicht zahlreichen
Arten werden im allgemeinen Lattich genannt. Unter denselben sind erwähnenswert: der
Giftlattich (Lactuca virosa
Lactuca), eine stattliche, bis mannshoch werdende
Pflanze mit fingerdickem, violett angelaufenem
Stengel, länglichen, rotbraun
gefleckten, unterseits an der Mittelrippe weichstacheligen, buchtig gezähnelten oder schrotsägeförmigen
Blättern, und
der wilde Lattich (Lactuca scariola Lactuca), eine auf Schutt, an Wegen vorkommende, gelbblühende
Art mit senkrecht am
Stengel angewachsenen
Blättern, die man für die Stammpflanze des Gartenlattichs (Lactuca sativa s.
Gartensalat)
hält.
Der vereinzelt in
Mittel- und Süddeutschland, in
Süd- und Westeuropa auf Schutt und an felsigen Orten vorkommende
Giftlattich war sonst offizinell und enthält
einen betäubend riechenden
Milchsaft von bitterm, dann brennendem
Geschmack,
der in kleinen Gaben als beruhigendes
Mittel ärztlich angewendet wird, dagegen in großen Gaben Eingenommenheit des
Kopfes,
Schwindel,
Schlafsucht und
Erbrechen bewirkt. Der eingetrocknete braune
Milchsaft ist das
Lactucarium (s. d.).
früher offizinelle
Drogue, der eingetrockneteMilchsaft des
Giftlattichs (s.
Lactuca),
der namentlich zu Zell an der Mosel angebaut wird. Der
Milchsaft fließt zur Blütezeit aus Einschnitten hervor und trocknet
teils an der
Pflanze zu kugeligen
Massen ein, teils wird er in flachen Schalen gesammelt und künstlich getrocknet. Nicht zu
verwechseln mit dem deutschen Lactucarium ist das französische Lactucarium gallicum oder
Thridax, der weit weniger wirksame, auf
Glastafeln eingetrocknete und in Form schwarzbrauner Lamellen im
Handel vorkommende
Saft einer großen
Varietät des Gartenlattichs (s.
Lactuca).
Das Lactucarium bildet gelbbraune, innen weißliche
Massen, Kugelbruchstücke oder kleine unregelmäßige
Stücke; es ist schwer zerreiblich.
In kochendem Wasser erweicht es; die abfiltrierte, sehr bittere Flüssigkeit trübt sich beim Erkalten,
wird auf Zusatz von
Ammoniak klar und giebt dann mit Gipswasser einen reichlichen Niederschlag. Es sind verschiedene Körper
daraus abgeschieden und als Laktucin, Laktukopikrin, Laktucerin, Laktukon, Laktukasäure bezeichnet worden, von denen wenig
bekannt ist. Das Lactucarium wirkt ähnlich wie
Opium, ohne aber dessen aufregende und verdauungstörende Eigenschaften
zu haben. Seine Verwendung ist gering. Das Deutsche
[* 7]
Arzneibuch (1890) führt es nicht mehr auf.
bei den alten
Römern die getäfelte Zimmerdecke, welche durch Einfügung von Querbalkenstücken in die
Tragbalken
gebildet wurde, sodaß vertiefte Felder (Kassetten) entstanden.
Diese Kassetten wurden mit Holz
[* 8] oder
Elfenbein ausgelegt, mit Bildhauerarbeit oder Malerei geschmückt, auch vergoldet.
slaw. Göttin der Liebe (und des
Frühlings), hat, nachdem sich die
Glosse der böhm.
Mater verborum: «lada venus,
dea libidinis, cytherea» als unecht erwiesen hat, als einziges Zeugnis für ihre Existenz das
Oj lado u. s. w., das sich im
Refrain slaw.
Volkslieder findet, dessen
Sinn aber bis jetzt nicht aufgeklärt ist.
(engl. Ladakh), eine der drei Grenzprovinzen des
Reichs Kaschmir
[* 9] und
Dschamu (s. Kaschmir), administrativ der
indobrit.
Provinz Pandschab zuerteilt, umfaßt im weitern
Sinne das
Thal
[* 10] des Indus und seiner Zuflüsse
zwischen 32 und 35° nördl.
Br. und zwischen 75° 29' und 79° 29' östl. und umschließt die Distrikte
Central-Ladach, Rupschu
und Saskar sowie die rauhen und fast unbewohnten Hochflächen des
Kuen-lun. Das eigentliche Ladach hat (1873) 20 621, Ladach im weitern
Sinne 73 138 qkm und etwa 200000 E. Es wird im O. von
Tibet, im S. vom Himalaja, im W. von
Kleintibet oder
Baltistan (s. d.) begrenzt und durch das Karakorumgebirge im N. von Ostturkestan
geschieden. Auch im Innern wird das Land von parallelen Bergketten durchzogen, zwischen denen nur enge
Thäler urbaren
Boden
gewähren. Der Indus (Singh-ka-bab) nimmt hier den Saskar, Dras, Schajok und andere, zum
Teil schiffbare
und
¶
mehr
goldführende Nebenflüsse auf. Die Gegensätze von Sommerhitze und Winterkälte sind sehr bedeutend. Schnee
[* 12] fällt selten,
Regen fast gar nicht; der Himmel
[* 13] ist fast allezeit klar, die Luft ungemein trocken. Der Reichtum an Gold,
[* 14] Schwefel und Salz
[* 15] wird kaum benutzt, dagegen ist der im Schlamm mancher Seen sich findende Borax
[* 16] oder Tinkal neben Schwefel,
Wolle und Früchten Hauptartikel der Ausfuhr, Holz ist wenig vorhanden. Die gewöhnlichen Bäume sind die Thuja, die lombard.
und die Schwarzpappel, mehrere ArtenWeiden und Tamarisken.
Man zieht Aprikosen (bis zu 4000 m Höhe), Äpfel, auch Walnüsse, Maulbeeren und Trauben. Rhabarber wächst in Fülle, Luzerne
und andere Futterkräuter werden in Menge gebaut; ferner Weizen, Gerste
[* 17] und Buchweizen, Lein, Tabak,
[* 18] Erbsen,
Rüben, Zwiebeln u. s. w. Haustiere sind Pferde,
[* 19] Yacks, Kühe, Esel, Schafe,
[* 20] Kaschmirziegen und Hunde.
[* 21] Die Einwohner, Tibetaner
mit Kaschmirern gemischt, sind arbeitsam und gastfrei, aber schmutzig und dem Trunke ergeben. Unter den niedern Klassen herrscht
Polyandrie. Die Industrie beschränkt sich auf Fertigung dicker Wollgewebe. Der Transithandel ist bedeutend.
Die Religion ist der Buddhismus als tibetan. Lamaismus (s. d.). Hauptstadt ist Leh (s. d.). Ladach, ursprünglich eine ProvinzTibets,
stand dann unter eigenen Fürsten, die Kaschmir tributpflichtig wurden. 1834 wurde Ladach von den Sikh erobert und
kam später durch die Briten an Gulab-Singh. –
Vgl. Cunningham, Ladach, statistical and historical (Lond.
1854).