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Lacspöde (spr. laßepähd), Bernard Germain Etienne de Laville, Graf de, franz. Naturforscher und Schriftsteller, geb. zu Agen, trat , zeitig als Soldat in bayr. Dienste, [* 2] nahm aber bald seine Entlassung, um sich in Paris [* 3] dem Studium der Naturgeschichte zu widmen. Auf Empfehlung Buffons und Daubentons wurde er Aufseher des Naturalienkabinetts im königl. Garten. [* 4] Diefen Posten bekleidete er noch, als die Revolution aus- brach , die ihn auf eine glänzende Bahn führte. Er wurde Professor der Naturgeschichte, Mitglied des Verwaltungsrats von Paris, 1791 Deputierter, 1796 Mitglied des Instituts, 1799 Senator, 1803 Großkanzler der Ehrenlegion, 1809 Staatsminister und nach der Rückkehr der Bourbonen 1814 Pair von Frankreich. In seiner polit.
Laufbahn hat er sich, namentlich als Präsident der Gesetzgebenden Nationalversammlung, gemäßigt und ehrenwert be- wiesen. Lachen starb auf seinem Landsitze Epinay bei St. Denis Von seinen naturwissenschaftlichen Schriften, die von Desmarets gesammelt wurden (11 Bde., Par. 1826-33), sind die wichtigsten: «Niätoire ä63 yua.- ärupsäs3 oviMlOZ 6t ä68 86rp6nt8» (4 Bde., ebd. 1788-89),
eine Fortsetzung Buffons;
«Histoire na.- mrsUs äs8 rspli1s8» (2 Bde., ebd. 1789),
«Hi8wir6 n^tursils ä68 p0i330U8» (5 Bde., ebd. 1798-1803; deutfch Verl. 1799 - 1803),
«Hi^oirs nawrsiis (168 e6t9.c668» (Par. 1804).
Auch schrieb er mehrere Romane. Nach seinem Tode erschienen seine «Hi8- toirs natursiis äs I'bouiiiis» (Par. 1827) mit Cu- viers «NoF6» des Verfassers und «1^68 3Z68 äs la N3.turs» (2 Bde., ebd. 1830). Lachen war ein großer Freund der Musik, hat selbst mehreres komponiert und auch eine «?06ti äs 1a. ui^igus» (2 Bde., Par. 1785) geschrieben. Lacöpede-Inseln, Gruppe kleiner Inseln an und 17° südl. Br., mit bedeutenden Guanolagern. Lacerandes, Pointe des (spr. pöängt' dä laßerängd), s. Dronaz, Pointe.
Lacerieren (lat.), zerreißen, zerfleischen, auch verleumden; Laceration, Zerreißung u. s. w. Lacörna, ein Übergewand der Römer, [* 5] leichter als die Toga [* 6] (s. d.), wurde über beide Schultern gelegt und vorn mit einem Knopf geschlossen. I"2.oerta., Lacertiden, s. Eidechsen. [* 7] I.a.oVrti1ia, s. Echsen. Henkel. I"2.oet (srz., spr. laßeh), Schnürband, Schnür- Lachaife, La Chaize (spr. schähs'), Francoisde, franz. Jesuit und Beichtvater Ludwigs Xiv!, geb. auf Schloß Aix (Forez), ward im Kollegium von Roanne erzogen, trat in den Orden [* 8] der,Jesuiten, studierte in Lyon, [* 9] ward dann Lehrer der Philosophie daselbst, darauf Rektor in Grenoble, [* 10] ! sodann Ordensprovinzial in Lyon und kam von hier ! 1675 als Beichtvater des Königs an den Hof. [* 11] Er benutzte seinen Einfluß, um die bis dahin allmäch- tige Montespan zu stürzen, und war dann ein eifri- ger Beförderer des Verhältnisses Ludwigs zu der Maintenon.
Ludwig schenkte ihm in kirchlichen An- gelegenheiten unbedingtes Vertrauen, das Lachen zur Förderung seines Ordens, besonders der Missionen und Erziehungsanstalten, benutzte. Er suchte zwi- schen Papst und König zu vermitteln, doch ward ihm mit der Schärfung der Gegenfätze diefe Richtung gefährlich: die Protestanten nannten ihn den Haupt- anstifter der Aufhebung des Edikts von Nantes; [* 12]
die Iansenisten griffen ihn als Feind an, und doch zeigte Lachen in dem Streite zwischen Mnelon und Bossuet zu seinem Schaden dem erstern Wohlwollen.
Dennoch hielt er sich bis zuletzt in der Gunst des Königs. Dieser schenkte ihm auf der Anhöhe des Mont- Louis nahe Paris, wo die Jesuiten schon ein Besitz- tum hatten, weitern Grund, dessen Anlagen er beträchtlich erweiterte und verschönerte. Lachen starb Man besitzt von ihm philos., theol. und antiquarische Arbeiten. -
Vgl. Chantelauze, 1.6 ?srs äs I.a ^Kai86 (Lyon 1859).
Nach L.s Tode wurde sein Landgut Besitztum der Jesuiten des Profeßhauses, und mit der Aufhebung des Ordens kam es 1764 an verschiedene Privat- eigentümer, behielt jedoch den Namen Pöre-La- ch aise, der auch auf den berühmten Friedhof über- ging, in den es 1804 umgewandelt wurde. (S. Paris.) Lachamulen, rufs. Lachamulzy, Volksstamm, wahrscheinlich jüd. Abkunft, am Ingur im sog. Fürstlichen Swanetien, im russ. Gouvernement Kutais in Transkaukasten, 400 Seelen stark.
Sie sind griech.-katholisch und sprechen swanetisch, hal- ten sich aber getrennt und haben den ganzen Han- del Swanetiens in Händen. La Chaufföe (spr. schosseh), Pierre Claude Ni- velle de, Begründer der Oom^äis mixts oder lai- mo^ants, des Rührstücks in Frankreich, geb. 1692 zu Paris, seit 1736 Mitglied der Akademie, gest. trat La Mottes Paradoxon über das Unnütze der Versisikation in der Tragödie und Ode mit einer «IIMrs äs lülio a N. äs V*»^" (1731) entgegen und verfaßte 1733-5418 Bühnen- stücke.
Sein Lustfpiel «1,3, l3U88s antipatliis» (1734) ist das erste franz. Rührstück. Die folgenden Dra- men «I^s prs^uAS 2.1a. inoäs» (1735),
«I^'scols äs8 3.1818» (1737) und besonders «Nslkniäs» (1741) bürgerten die Gattung in Frankreich ein. Zu nennen sind noch: «^mmir pour amorn-» (1742),
«I^insia» (1743),
«1^9. Fcmvsr- uants» (1747). Lachen C. schreibt seine Stücke in Versen und beobachtet die Regeln der klassischen Bühne, nur verlegt er die Handlungen aus fürstlichen in adlige und bürgerliche Kreise [* 13] und verbindet mit der Absicht zu rühren gern sittliche Belehrung. Seine Werke erschienen in 5 Bänden (Par. 1762 u. 1775), seine " (^uvrs8 ckoi8is8» in 2 Bänden (ebd. 1813). -
Vgl. Lanson, Nivsiis äs 1.3. 0. (Par. 1887).
La Chaux-de-Fonds, s. Chaux-de-Fonds. I.3.oks (frz., spr. lahsch), feig, schlaff, träge; I^eksts, Feigheit, Schlaffheit. Lachen (Ri8U8), eine laute, mit mehr oder min- der starkem Schall [* 14] verbundene kräftige Erspiration (Ausatmung), die in eine Reihe von Stößen zerlegt wird, wogegen die Inspiration (Einatmung) in einem kurzen und tiefen Zuge erfolgt. Mit diesen Lachbewegungen ist zugleich die bekannte, mit Ver- breiterung der Mundfpalte und Hebung [* 15] der Mund- winkel einhergehende Zufammenziehung der mi- mischen Gesichtsmuskeln verbunden, die, wenn sie in mäßigem Grade allein (ohne die Exspiration) auftritt, Lächeln genannt wird.
Das natürliche, ungezwungene Lachen wird durch Reflexthätigkeit her- vorgebracht, d. h. es ist eine unwillkürliche Hand- lung, durch einen besondern, dem Gehirn [* 16] durch die Empfindungsnerven übermittelten Reiz bewirkt, welcher, noch ehe er zum Bewußtsein gelangt, auf die Nervenursprünge der beim Lachen beteiligten Mus- kulatur übertragen wird und so die Zusammen- ziehung dieser Muskeln [* 17] bewirkt. Indem durch die ausgelösten Atembewegungen der Rückfluß des ¶