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leda am Fuße gelegenen Pfalz erbaut, war die
Burg oftmals Wohnsitz der
Kaiser. Die älteste Nachricht ist die von der Eroberung
der
Burg 1118. Sie wurde wahrscheinlich im 10. Jahrh, erbaut, 1178 von den
Thüringern und im 16. Jahrh, aufs neue zer- stört,
über die Sage, die sich an sie knüpft, s. Kyff- häusersage. Die
Abdachung nach
Frankenhausen (s. d.)
heißt der Schlachtberg; hier liegt die Falkcn- burger
Höhle (s. d.). - 'Vgl.
Baltzer, Das Kyklopen
(2. Aufl., Rudolst. 1882);
Karl
Meyer, Führer über das Kyklopen
(4. Aufl., Nordh. 1890);
Anemüller, Kyffhäuser und Nothenburg in Vergangenheit und Geaenwart (2. Aufl.,
Detmold
[* 2] 1892). Kyffhäuser
Höhle, s.
Falkenburger Höhle.
Kyffhäusersage oder Kaisersage, die Sage von dem im Kyffhäuser ruhenden Friedrich II., aus dem spätere Zeit Friedrich Barbarossa gemacht hat. In dieser Sage ist ein alter, allgemein verbreiteter Mythus mit der Person Friedrichs II. verbunden. Fast alle Völker haben den Glauben, daß gewisse .Helden, besonders Lieblinge des Volks, nach dem Tode in Berge entrückt seien, wo sie fortleben. Diesen Glauben hatten die alten Griechen wie die Ureinwohner Mexikos; besonders zahlreiche Bei- spiele finden sich auf german. Boden. So lebt bei Mehnen in Westfalen [* 3] Wedekind, auf Geroldseck ein Siegfried, bei Ruffach im Elsaß, im Unterberg bei Salzburg, [* 4] im Odenberg in Hessen [* 5] Karl d. Gr., unter dem Fels von Kronborg bei Helsingör [* 6] Holger Danske, in Schweden [* 7] in mehrern Bergen [* 8] König Olaf; auch die Kelten hatten den Glauben, daß ihr König Artus in einem Berge ruhe und einst zu ihrer Befreiung wiederkommen werde. In einer Felsenhöhle bei Kaiserslautern, [* 9] besonders aber im Kyffhäuser soll Friedrich II. fortleben. Ob dieser Friedrich an Stelle eines andern Helden oder eines Gottes, des Wodan, getreten ist, läßt sich nicht ent- scheiden.
Das zweite Element der Kyklopen
ist die Geschichte.
Friedrich II., der so energisch gegen das Papsttum gekämpft hatte, sollte nach
dem Volksglauben nicht gestorben, sondern entrückt sein. Man hoffte, er werde einst wiederkommen, die
Macht der
Pfaffen vernichten und die alte Herrlichkeit des
Reichs wieder- herstellen. Seit dem Ausgange des 14. Jahrh, ist
dann die Sage besonders in
Thüringen am Kyff- häuser lokalisiert. Im Anfange des 19. Jahrh, griffen sie die
Romantiker
wieder auf, und
Rückerts Lied
«Barbarossa» (1817) machte sie bald in ganz
Deutsch- land bekannt. Durch dies Gedicht ist auch
der
Irr- tum verbreitet worden, daß
Friedrich I.
Barbarossa der schlummernde
Kaiser sei, wenn sich auch die Ver- wechselung
der beiden
Friedriche bereits im 16. Jahrh, findet. Besondere Beachtung hat die Forschung der Kyklopen
seit 1870 geschenkt,
zumal Dichterphantasie in
Kaiser Wilhelm
I. den erwachten
Friedrich feierte. -
Vgl. G. Voigt, Die deutsche Kaisersage (in der «Histor.Zeitschrift», Bd. 26);
derf., Die Kyklopen
(Lpz. 1871);
Henne am Rhyn, Die deutsche Volkssage (ebd. 1874);
E. Koch, Die Sage vom Kaiser Fried- rich im Kyffhäuser (Grimma [* 10] 1880);
Fulda,
[* 11] Die
Kyklopen
(Sangerh. 1889);
R. Schröder, Die deutsche Kaiser- sage (Heidelb. 1891);
Grauert, Zur deutschen Kaiser- sage (im «Histor. Jahrbuch», Bd. 13, Münch. 1892).
Kyffhäuser-Verband, s.
Verein deutscher Stu- Kykladen, s.
Cykladen. «enten. Kykliker, s. Cytlische Dichter.
Kyklopen
(Cyklopen, d. h. die Rundäugigen), Gestalten der griech.
Mythologie, die von dreifacher Art erscheinen. Die Homerischen Kyklopen
sind wilde, riesen- hafte Bewohner eines westl.
Landes
(Siciliens?), und die hervorragendste Gestalt unter ihnen ist Poly- phemos (s. d.).
Wenn sie auch
Homer nicht sämtlich als einäugig bezeichnet, so wird dies doch von Poly- phemos ausdrücklich gesagt und
dann von spätern Dichtern auf alle Kyklopen
übertragen. Die von Hesiod ge- nannten dreiK., Brontes,Steropes
und Arges
(Don- ner,
Blitz und Wetterstrahl),
Söhne des Uranos und der Gaia, gehörten zum Titanengeschlecht und schmie- deten
demZeus die Donnerkeile, waren also Gewitter- dämonen. Von Uranos waren sie in den
Tartaros geworfen; nach dem
Sturze des
Uranos befreit, aber doch von Kronos wiederum in den
Tartaros gesperrt, waren sie erst von Zeus,
[* 12] als er gegen Kronos und die
übrigen
Titanen kämpfte, wieder befreit worden. Von nun an erscheinen sie als
Diener des Zeus, sollen aber nach einer ^age
von
Apollon
[* 13] getötei worden sein, weil sie den DdWkn- keil geschmiedet hatten, mit dem Zeus den
Askle-
pios tötete. Spätere Sagen versetzten die Kyklopen
mit ihren Werkstätten in den
Ätna
[* 14] oder nach
Lem- nos und in die
Vulkane
[* 15] der
Liparischen
Inseln und machten sie zu
Dienern des
Hephaistos
[* 16] (s. nach- stehende Abbildung). Die dritte Art sind diejenigen Kyklopen
, welche
nach
Strabon aus Lykien kamen und in
Argolis Bauwerke errichteten, die den
Namen der Kyklopischen
Mauern führten, so die
Mauern
der
Städte
Tiryns und Mykenä
[* 17] und Labyrinthe bei
Nauplia, für welche die riesige
Größe der fast ganz roh aufeinander gefchichteten
Werkstücke charak- teristisch war, daher man alle in dieser
Weise er- bauten
Mauern als kyklopische zu
bezeichnen pflegt. Diefen lykifch-argivischen Kyklopen wird auch die Erfin- dung des Turmbaues zugeschrieben. Der
Ursprung der ganzen Kyklopenidee ergiebt sich teils aus den
Mythen von Triops, »dem Dreiäugigen", und seinen riesigen, bergetürmendenTochtersöhnen,
den
Aloiden (s. d.), teils aus uralten Idolen des Zeus, die ein
Auge
[* 18] auf der
Stirn hatten und noch von Paufanias beschrieben werden.
Diese an Odin und andere nordische Sagen erinnernde Auffassung des Don- nerers als Kyklops, die sich verschieden erklären läßt, wahrscheinlich aber auf die Sonne [* 19] und einen Himmelsgott im weitesten Sinne hindeutet, findet man in Ärgos heimisch, wo sie schon den einwan- dernden Doriern als etwas ganz Fremdartiges er- schien. Da man an solche Götzen einer barbarischen Urzeit nicht mehr glaubte, entwickelte daraus die heit von Artikel, die man unter K vermißt, sind unter C auszusuchen. vervielfältigende griech. Mythologie eine Mehr- von Kyklopen, die nun als donnerschmiedende Riesen ¶