forlaufend
838
oder durch fette und got. Schriften bemerkbar ge- machtwerden, oder von fremdsprachigen Citaten. Die Renaissance-Kursivschrift, früher einfach Kursive ge- nannt, wurde zu Anfang dieses Jahrhunderts durch die der neuen Antiqua angepaßten gewöhnlichen Kursive zeitweise verdrängt und erhielt der Unter- scheidung wegen diese Bezeichnung. Beide Arten der Kuru schließen sich an die entsprechenden Arten der Anti- qua streng an, sodaß mit dem Wiederaufblühen der Renaissance-Antiqua auch die ihr zugehörige und dem allgemeinen Geschmacke entsprechende Renais- sance-Kursivschrift mehr zur Geltung kommt. Kursk.
1) Gouvernement im mittlern Teil des europ. Rußland, grenzt im N. an das Gouverne- ment Orcl, im O. an Woronesch, im S. und W. an Charkow und Poltawa, im NW. an Tschernigow und hat 46456,1 cikm mit 2480030 E., o. i. 51,2 auf 1 hkm. Von den Flüssen gehen Sejm, Psjol, Worskla zum Dnjepr; Donez mit Oskol im SO. zum Don. Das Klima ist gesund. Der Boden ist Schwarzerde und sehr fruchtbar. Die Bevölkerung, Groß- und «23 Proz.) Klcinrussen, bildet die Eparchie und Bjelgorod der russ. Kirche, mit einem Bischof an der Spitze. Der Ackerboden nimmt 74 Proz. der Lan- desoberfläche ein; gebaut werden Roggen, Weizen, Hafer, [* 2] Hanf, Zuckerrüben, ferner Gemüse, Obst, Melonen, Kürbisse. Gezüchtet werden besonders Pferde, [* 3] Rinder [* 4] und Schafe. [* 5] Kuru hat über 600 Fabri- ken und Werke, besonders Zuckerfabriken (146000 Arbeiter), 34 Brennereien, 39 Mühlen, [* 6] 64 Gerbe- reien, 7 Wollwäschereien, 73 Seifen- und Lichter- fabriken, außerdem Hausindustrie (Herstellung von Gurten, Vauernwagen, Zurichtung von Hanf u. a.), Handel mit Landesprodukten, 558 km Eisenbahnen; 9 Mittelschulen für Knaben, 13 für Mädchen, 8 Spe- cial-, 882 niedere und Elementarschulen. Das Gou- vernement zerfällt in 15 Kreise: [* 7] Kuru, Bjelgorod, Grajworon, Dmitrijew, Korotscha, Lgow, Nowyj Oskol, Obojan, Putiwl, Rylsk, Staryj Oskol, Sud- scha, Tim, Fatesch und Schtschigry. - 2) Kreis [* 8] in der nördl. Hälfte des Gouvernements Kuru, hat 3379,4 ykiu und 168041 E. - 3) Hauptstadt des Gou- vernements und des Kreises Kuru, an der Mündung des Kur in den zum Sejm gehenden Tufkor und an den Eisenbahnen Moskau-Kuru-Charkow und Kiew- Kuru-Woronesch, Sitz des Civilgouverneurs und des Bischofs, hat (1893) 57 320 E., in Garnifon das 123. Infanterieregiment; 22 russ., 1 evang. Kirche, 2 Klöster, Ruinen eines Kreml, Denkmal des russ. Dichters Bogdanow (1834 errichtet); Knaben-, Mädchengymnasium, Realschule, geistliches und Lehrerseminar, Feldschevschuls, Schule für Geodä- ten ; 4 Zeitungen, 5 Buchhandlungen, 4 Banken, dar- unter Filiale der Russischen Reichsbank; Gerbereien, Lichtersabriken, Seifen- und Talgsiedereien, Tabat- fabriken, Gemüse-, Obstbau und Handel. 29 km nördlich von Kuru liegt die Korensche Einsiedelei (russ. XorLuna^g. pust^), 1596 gegründet, jetzt Kloster mit drei Kirchen und großem Jahrmarkt (Umsatz 3-4 Mill. Rubel). Kursorisch (lat.), fortlaufend; kursorische Lektüre, die ununterbrochene Lektüre eines Schrift- werkes, die durch Erklärung der Worte und Sachen nicht aufgehalten wird, im Gegenfatz zur st ata- risch cn oder stehenden Lektüre, die die Erläuterung des Einzelnen zum Zweck hat. Die Ausdrücke stam- men von Joh. Matth. Gesner. Kursus (Kurs, lat. cur8U8, »Lauf»),
Lehrgang, ein zusammenhängender Unterricht in einer Wissen- Artikel, die man unter K vcr schaft oder in einem Abschnitte einer solchen (daher 1., 2. u. s. w. Kuru), oder auch die Gesamtheit des Unterrichts, der in einer Unterrichtsanstalt in einer gewissen Zeit zum Abschluß gebracht wird (mehrjäh- riger Kuru einer Anstalt, akademischer Kuru), ferner die Zeit, welche auf ein gewisses Einzelstudium ver- wendet wird (z. B. halbjähriger, zweimonatiger und zuweilen auch die Schüler, welche vereinigt sind, um ein bestimmtes Unterrichtsgebict gemein- sam zu durchschreiten. Kurswagen, s. Eisenbahnfahrpläne. Kurswert, der wirkliche, «effektive» Wert von Wechseln, Effekten u. s. w. ausgerechnet zum jewei- ligen Kurs (s. d.) derselben. Der Gegensatz von Kuru ist Nennwert oder Nominalwert (s. d.). Kurszettel, s. Kurs (S. 835 d). Kurtine (frz. courtine), Vorhang; auch derjenige Teil eines Festungswalles, welcher zwei Bastionen verbindet. Die Kuru wird oft durch ein vorliegendes Werk (Ravelin) gedeckt. - über die Drahtkur- tine in Theatern s. Eiserner Vorhang.
Kurtisan, Kurtisane, s. Courtyau. Kurtka (Kutka), ehemals der mit Pelz besetzte Waffenrock der poln. Lanzenreiter. Kurtfolari, Infelgruppe, s. Echinaden. Kürturnen (d. h. Wahlturnen), im Gegensatz zum Niegenturnen, wobei Vorgeturntes nachzuturnen ist, das Turnen nach freier Wahl. Kurtz, Joh. Heinr., prot. Theolog, geb. zu Montjme im Reg.-Vez. Aachen, [* 9] studierte in Halle [* 10] und Bonn, [* 11] wurde 1835 Religionslehrer am Gymnasium zu Mitau, [* 12] 1850 Professor an der Uni- versität Dorpat. [* 13] Er trat 1870 in den Ruhestand und lebte seitdem in Marburg, [* 14] wo er starb. Während sein weit angelegtes «Hand- buch der allgemeinen Kirchengeschichte» (Abteil. 1, 3 Bde., Mitau 1853; 2. Aufl. 1858; Abteil. 2, Bd. 1, 1856) nur bis zur karoling. Zeit vollendet ist, behandelt das weitverbreitete «Lehrbuch der Kir- chengeschichte» (ebd. 1849; 12. Aufl., Lpz. 1892) in zwei Bauden das gefamte Gebiet der Kirchengc- schichte; der «Abriß der Kirchengeschichte» (Mitau 1852; 13. Aufl., Lpz. 1892) soll dem Gymnasial- uno Schulunterricht dienen.
Für den gleichen Zweck sind bestimmt das «Lehrbuch der Heiligen Geschichte» (Königsb. 1843; 17. Aufl., Lpz. 1889),
die «Christl. Religionslehre» (Mitau 1844; 14. Aufl., LpZ. 1889), die «Biblische Geschichte mit Erläuterungen» (Berl. 1847; 45. Aufl. 1892). Ferner sind zu nennen: «Das mosaische Opfer» (Mitau 1842),
«Bibel [* 15] und Astronomie» [* 16] (ebd. 1842; 5. Aufl., Verl. 1865),
«Zur Theologie der Psalmen» (Dorpat 1865),
«Erklärung des Briefs an die Hebräer» (Mitau 1869) und be- sonders die «Geschichte des Alten Bundes» (2 Bde., Verl. 1848-55; 3. Aufl., Bd. 1, 1864; 2. Aufl., Bd. 2,1858),
der sich «Der alttestamentliche Opfer- kultus» (Mitau 1862) anschloß. Kuru, Name eines alten ind. Volks, welches in älterer Zeit gewöhnlich zusammen mit den Pan- tschäla genannt wird (daher häufig das ganze Volt Kurupantfchala heißt) und im westl. Indien seine (^itze hatte. Die Kurupantschala waren in alter Zeit die Hauptträger der Kultur in Indien, und von ihren Königen werden Parikshit und sein Sohn Dschanamedschaja hoch gefeiert. In ihnen ist der alte Stamm der Bharata aufgegangen. Im Epos ist Kuru oder Kaurava häufig auch Name des Herr- schergeschlechts, das in Hastinapura, dem heutigen Dehli, der Hauptstadt der Kuru, residierte. Die Kuru mißt, sind unter C aufzusuchen. ¶