forlaufend
816
bearbeitete Platten auf Papier abzudrucken.
Dies geschieht auf einer Kupferdruckpresse, welche aus zwei parallel gestellten gußeisernen Walzen besteht, zwischen denen sich ein starkes Brett, der Drucktisch, befindet.
Auf diesen wird die aus Pappe oder Zink- blech bestehende Unterlage, dann die Kupfer- oder Stahlplatte, ferner als Überlage Filze oder wollene Drucktücher von verschiedener Stärke [* 2] gelegt.
Nun wird mittels einer Kurbel [* 3] und eines Räderwerks der einen Walze eine drehende Bewegung gegeben, welche diese der andern mitteilt;
durch die Reibung [* 4] wird der Drucktisch mit der darauf liegenden Platte, dem Papier und dem Zubehör zwischen den Walzen durchgezogen und dadurch der Abdruck erzielt. Das zum Kupferhammerschlag verwendete Papier ist meist ungeleimt, aus weichem, saugfähigem Stoff;
vor den: Abdruck wird das Papier angefeuchtet.
Diebei feinern Stichen erwärmte Platte wird mittels des Handballens von Musselin, sog. Tampon, eingefärbt, und zwar in ver- schiedenerWeise für die verschiedenen Stichmanieren;
von der Geschicklichkeit im Einschwärzen sowie der Feinheit der Farbe hängt die Schönheit des Druckes ab. Bei dem Druck mit mehrern Farben erhält jede Farbenplatte ihre Farbe.
Vor jedem Abdruck muß die Platte von neuem eingeschwärzt werden, was ein nur langsames Abdruckverfahren zur Folge hat. Die Abdrücke werden zwifchen weichen Saugpappen getrocknet und zwischen Glanzpappen geglättet.
Einfacher ist der Kaltdruck oder das sog. Naß- wischen;
hierbei wird die Platte nicht erwärmt und schwächere Farbe verwendet.
Für dieses Verfahren sind namentlich in Konturen ausgeführte Stiche ge- eignet, und diese Art des Kupferhammerschlag wird in einigen Anstal- ten mit Kupferdruckschnellpressen ausgeführt.
Zur .Herstellung von Kunstblättern haben sich jedoch die Kupferdruckschnellpressen nicht bewährt. Da selbst kräftig gestochene Kupserplatten höchstens 1000 gute Abdrücke geben, bediente man sich vielfach des Stahls, bis in neuerer Zeit durch die Erfindung galvanischer Vervielfältigung und galvanischer Ver- stählungen der Kupferplatten eine vollständige Scho- nung der Originalplatten ermöglicht wurde. Kupferdruckpapier, ein aus den feinsten Lei- nenhadern bereitetes dickes, in der Negel ungeleim- tes, im Oefüge lockeres Papier. Kupfererze, f. Kupfer [* 5] Kupferfafau, in manchen Gegenden Deutsch- lands übliche Benennung für den gemeinen Fasan Kupferfinne, s. Kupferrose. ^Fasanen). Kupferfolie, s. Folie. Kupferglanz (Kupferglas), Chalkosin oder Redruthit, eins der reichsten Kupfererze, krystallisiert rhombisch, mit einem Prismenwinkel von 119° 35^;
es bildet gewöhnlich Krystalle, die wie niedrige hexagonale Säulen [* 6] oder Tafeln (f. nach- stehende [* 1] Fig. 1, Kombination von basischem Pina- koid, Prisma [* 7] und Brachy- pinakoid) oder wie durch die Basis abge- [* 1] Fig. 1. [* 1] Fig. 2. stumpfte flache heragonale Py- ramiden [* 1] (Fig. 2, Kombination von basischem Pina- koid, Pyramide und Brachydoma) aussehen, auch Zwillingskrystalle nach mehrern Gesetzen;
doch fin- den sich mehr derbe und eingesprengte Massen.
Die Farbe ist schwärzlich bleigrau, meist wenig glän- zend, im Strich glänzender, die Härte 2,5 bis 3, das spec. Gewicht 5,5 bis 5,8;
die Milde ist größer als bei den meisten andern Erzen.
Chemisch besteht das Mineral aus Halbschwefelkupfer, OU28, mit 79,8 Proz. Kupfer und 20,2 Schwefel.
Salpetersäure löst es in der Wärme [* 8] unter Abscheidung von Schwe- fel vollkommen auf;
vor dem Lötrohr [* 9] schmilzt es leicht. Kupferhammerschlag ist ein häusiges, wenn auch nicht gerade massenhaft vorkommendes Erz auf Kupfergängen und Lagern, so zu Freiberg, [* 10] Saalfeld, [* 11] Mansfeld, zu Kupferberg und Rudelstadt in Schlesien, [* 12] bei Mol- dova und Dognäcska im Vanat, in Cornwall (Ge- gend von Redruth), in Sibirien, bei Bristol in Connecticut. Im Zechstein von Frankenberg in Hessen [* 13] sind kleine Zweige und Zapfen [* 14] von fofsilen Koniferen [* 15] (^upi-688it63 UNmanni oder Illimimnia Lronni) in Kupferhammerschlag vererzt.
Das künstlich in Krystallen erzeugte Halbschwefelkupfer bildet reguläre Krystalle, die auch erhalten werden, wenn der natürliche rhom- bische Kupferhammerschlag geschmolzen wird und erstand Kupferglas, s. Kupferglanz.
Kupferglimmer, Chalkophyllit, ein sel- tenes rhomboedrischcs Mineral, in kleinen perlmut- terglänzenden, smaragdgrünen bis spangrünen tafel- artigen Kryställchen bekannt von Sommerkahl im Spessart, Redruth in Cornwall und Nischne Tagilst im Ural, ist im wesentlichen thonerdehaltiges arsen- saures Kupferoxyd.
Kupferglucke, Eichenblatt (I^Ziockmpa yußi-cifoliii ^., s. nachstehende Abbildung), der Vulgärname eines unserer schönsten, im Sommer ^ö^ fliegenden Spinner mit kupferbraunen, durch blau- graue Linien u. s. w. verzierten Flügeln.
Die sehr schöne Raupe lebt aus Obstbäumen.
Kupfergrün, Kieselkupfer oderChryso- koll, ein spangrünes oder bläulichgrünes Mineral in trauben- oder nierenförmigen Gestalten, als auch Überzug und Anflug, von muscheligem Bruch und ge- ringer Härte, an den Kanten etwas durchscheinend.
Die Analysen führen auf die Formel (XisiOg -l^ M es findet sich häusig mit andern Kupfererzen Zusam- men, namentlich mit Malachit. Kupfergrün, Farbe, s. Auersberger Grün. Kupferhammer, s. Kupferwaren. Kupferhammerschlag oder Kupferasche, die beim Glühen des Kupfers sich bildende Kupferoxyd- schicht, die beim Schmieden in Schuppen abfällt. Artikel, die man untcr K vcimiüt, smd unter C aufzusuchen. ¶