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den deshalb 32498 t. Roh- und Bruchkupfer (Wert 31,8 Mill. M.) ein- und nur 6589 t (6,7 Mill. M.) ausgeführt. In demselben Jahre betrug die Ein- fuhr von Rohkupfer (rein und noch unrein, auch in erster Verhüttung) in Großbritannien [* 2] 169225 t im Werte von 4,9 Mill. Pfd. St., in Frankreich 24154 t (Wert 31,4 Mill. Frs.), in Österreich-Ungarn [* 3] 8644 t. Seine sehr hohe Kupferproduktion warf Nordamerika [* 4] von 1890 ab auf den europ. Markt und veranlaßte, obgleich Kupferdruck namentlich zu elektrischen Zwecken stei- gende Verwendung fand, ein starkes Fallen [* 5] der Preise. Chilibars-Kupfer wurde 1890 mit 51 Pfd. St. pro Tonne notiert, Ende 1893 mit nur 41-42;
von bestem deutschen Kupferdruck kosteten 100 IcF 1888 durchschnitt- lich 160 M., 1893 kaum 100 M. VI. Geschichtliches.
Das Kupferdruck, im Altertum häufig Erz frühesten bearbeitet wurden.
Wie die Pfahlbauten [* 6] lehren, waren viele Gegenstände von Kupferdruck oder Vronze, die weit später erst aus Eisen [* 7] hergestellt wurden. Der Eisenzeit der Ureinwohner Europas geht überall die Bronzeperiode voraus, in der Waffen, [* 8] gewerb- liche und landwirtschaftliche Geräte aus Kupferdruck oder Bronze [* 9] gefertigt wurden.
Die Hebräer erhielten ihr Kupferdruck aus Ägypten. [* 10]
Die Erfindung der Kunst, es aus Erzen darzustellen, wird dem Phönizier Kadmus zugeschrieben, der um 1600 v. Chr. nach Griechen- land gekommen sein und Kupfcrgruben in einem der Berge Thraziens eröffnet haben soll.
Vgl. Bischoff, Das und seine Legierungen (Berl. 1865);
Stahl, Raffination, Analyse und Eigenschaften des Kupferdruck (Clausthal [* 11] 1886).
Kupferacetat, s. Essigsaure Salze 7. Kupferalaun (Ouprum Hiuminawin), s. Augen- Kupferalter, s. Kupferzeit. Istein. Kupferammomum oder Cupramm onium, s)u(XIIg)2, ein zweiwertiges chem. Radikal, das man in den Ammoniakverbindungen des Kupferoxyds und seiner Salze annimmt. Kupferantimöllglanz oder Wolfsbergit, ein rhombisches Mineral von tafelartigem oder prismatischem Habitus, bleigrauer bis eiscnschwar- zer Farbe und starkem Glanz, der Härte 3,5 und dem spec.
Gewicht von etwa 5. Die chem. Analysen führen auf die Formel Ousb^ oder Ou^-l-sd.^. Es ist ein seltenes Erz, bis jetzt nur zu Wolssberg am harz und zu Guadiz in Oranada gefunden. Kupferarfemt, Scheeles Grün, schwedi- sches Grün, arsenigsaures Kupferoxyd, ^.L^uUOg, eine grüne Malerfarbe, die erhalten wird, wenn 32 Teile eisenfreier Kupfervitriol, in 480 Teilen heißem Wasser gelöst, mit einer Lösung von 11 Tei- len arseniger Säure und 32 Teilen Pottasche in 160 Teilen Wasser vermischt werden. Kupferasche, s. Kupferhammerschlag.
Kupferausfchlag, s. Kupferrose. Amerika. [* 12] Kupferbarilla, gediegenes Kupfer [* 13] in Süd- Kupferbauch, Vogel, s. Kolibri. Kupferberg. 1) in Bayern, [* 14] Stadt im Bezirksamt Stadtsteinach des bayr.Neg.-Bez. Ober- franken, 4 km östlich von Nntersteinach, im Fichtel- gebirge, hat 849 meist kath.E.,Postexpedition, Telegraph; [* 15]
Holzschnitzerei, Kupferbergwerke und Grünsteinbrüche. - 2) in Schlesien, [* 16] Stadt im Kreis [* 17] Schönau des preuh.
Reg.-Bez. Liegnitz, [* 18] 2 km von Iannowitz, auf einer Höhe, welche der Vober umfließt, hat (1890) 531 E., darunter 113 Katholiken;
Postagentur, Fernsprechverbindung;
Bergbau [* 19] auf Kupfer und Schwefelkies.
Kupferbeffemerprozeß, s. Kupfer (S. 814a). Kupferblau, das künstliche Bergblau (s. d.). Kupferblech, s. Blech (Bd. 3, S. 103 a). Kupferbleiglanz oder Cuproplumbit, ein chilen. Erz von schwärzlich bleigrauer Farbe, regulär, meist aber körnige Aggregate bildend, ist chemijch eine isomorphe Mischung von Schwefelblei mit Schwefelkupfer, 2?d8^u28. Kupferblende, Mineral, s. Zinkfahlerz.
Kupferblüte, Mineral, s. Rotkupfererz.
Kupferborat, borfaures Kupferoxyd, eine von Volley empfohlene grüne Farbe, die man durch Ver- mischen der Lösungen von 1 Teil Kupfervitriol und 1"/.2 Teilen Borax [* 20] erhält. Kupferbraun, Breslauer Braun, Che- misch Braun, Hattchets Braun, eine braune Wasserfarbe, Fcrrocyankupfer, wird erhalten durch Fällung einer Löfung von Kupfervitriol mit Blut- laugensalzlösung. Kupfercarbonate, die kohlensauren Salze des Kupfers.
Das normale Kupfercarbonat, (^u^Og, existiert nicht, dagegen sind verschiedene basische Salze bekannt. Ein solches von der Zu- sammensetzung (^uOOg - 0u(0II)2 ist der als Schmuck- stein geschätzte Malachit (s. d.);
es entsteht auch als blaugrüner gelatinöser Niederschlag, der sich bald in ein grünes Pulver verwandelt, beim Vermischen von Lösungen von Kupsersulfat mit kohlensaurem Natrium.
Der Grünspan (s. d.) besitzt dieselbe Zu- sammensetzung.
Die Kupferlasur [* 21] (s. d.) ist ebenfalls ein basisches Kupfercarbonat, 0u(0ll)2-20u00^.
Auch die beim Kupferoxydhydrat (f. Kupferoxyd) genannten Farben gehören zu den basischen Kupferdruck Kupferchlorid, Ou^, bildet sich beim Lösen von Kupferoxyd (Kupferhammerschlag) in Salzsäure und liefert beim Verdampfen fchön grün gefärbte Krystalle, 6110I2-j-^O.
Diese geben beim Er- hitzen zuerst ihr Wasser ab, wobei eine zerfließliche gelbbraune Masse von wasserfreiem Kupferdruck verbleibt. Wird dieses stärker erhitzt, so verliert es die Hälfte seines Chlors und bildet Kupferchlorür.
Kupferchlorür, lü^^, entsteht als weißer krystallinischer Niederschlag beim übergießen von Kupferoxydul mit konzentrierter Salzsäure, oder beim Eintragen von Zinnchlorür in eine saure Lö- sung von Kupferchlorid. Kupferdruck ist in konzentrierter Salzsäure löslich;
es krystallisiert aus dieser Lösung in farblosen Tetraedern.
Mit Ammoniak bildet Kupferdruck bei Luftabschluß eine farblose Lösung, die sich aber durch Oxydation rasch blau färbt. Kupferchromat, chromsaures Kupferoxyd, (^OrO? -l- 5II20, entsteht beim Fällen von Kupfer- vitriol mit neutralem chromfaurem Kalium (f. Ka- liumchromate) bei 100° 0. Das unter dem Namen chromfaures Kupferoxyd in der Färberei benutzte Präparat ist eine Lösung von chromsaurem Kupfer- oxyd-Ammoniak, ^Uglüi-zOg -ä^llg -Il-zO. Zu seiner Darstellung wird 1 Teil rotes chromsaures Kalium in 20 Teilen heißem Wasser gelöst, 2 Teile Kupfer- vitriol zugefügt und mit einer Sodalösung versetzt, bis kein Aufbrausen mehr erfolgt.
Der Niederschlag wird gründlich ausgewaschen, durch Pressen von Wasser befreit und mit Ammoniak von 0,9i fpec.
Ge- wicht versetzt, bis eine klare grüne Lösung erfolgt ist. Kupferclichös oder Galvanos, s. Clichieren und Galvanoplastik. [* 22]
Kupferdraht, s. Draht [* 23] (Bd. 5, S. 480a). Kupferdruck, das Verfahren, Kupferstiche, Ra- dierungen, Stahlstiche, Photogravüren und ähnlich Artikel, die man unter K vermißt, sind unter C aufzusuchen. ¶