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tunst, für Spitzenarbeiten.
Anderswo werden be- sondere Zweige begünstigt, je nach der Industrie des Landes, so in Dresden, [* 2] Plauen [* 3] i. V., Krefeld [* 4] die Textilarbeiter!, in Karlsruhe, [* 5] Pforzheim, [* 6] Zanau die Goldschmiedearbeiten.
Noch weiter in der Speciali- sierung gehen die nur einem bestimmten Industrie- zweig dienenden Künstliche, wie Glasindustrieschulen, Gold- schmiedschulen, Kunstschlosserschulen, Kunsttischler- schulen u. s. w. (f. die betreffenden Artikel). -
Vgl. Verzeichnis der technischen Hochschulen, Kunstakade- mien und Kunstschulen (Berl. 1889);
Sachse, Kunst- schulen in von Stengels «Wörterbuch des deutschen Verwaltungsrechtsv (Freib. i. Br. 1890).
Kunstgewerbevereine, f.Kunstgewerbemuseen.
Kunstgezeug, s. Bergbau [* 7] Wd. 2, S. 763 a). Kunstglas, die Erzeugnisse der Glaskunst- mdustrie (s. d.). Kunstguß, die Herstellung gegossener Büsten, Standbilder, Denkmäler, Prunkgefäße und sonstiger kunstgewerblicher Geräte aus Metall.
Die Herstcl- lungsweise wird, außer durch das Material, durch die Gröhe des Gußstückes bedinat.
Gewöhnlich werden größere Gegenstände dieser Art hohl, mit Anwen- dung eines Kerns (s. d.), gegossen, um ihr Gewicht zu vermindern und Material Zu sparen.
Auch die Schärfe der Nmrisse wird durch den Hohlguß erböht. Wahrend die Entwicklungsgeschichte des Vronze- kunstgusses bis in das Altertum zurückreicht ls.
Vild- gieherei), hat das Gußeisen, das der künstlerischen Bearbeitung weit größere Schwierigkeiten darbietet, erst in neuerer Zeit als Material des Kunstgewerbes Bedeutung erlangt;
und ganz besonders qedührt verschiedenen deutschen Eisengießereien (Ilsendurg, Lauchhammer u. a.) der Ruhm, diesen Zweig des Gießereibetriebes zu hoher Vollkommenheit ent- wickelt zu haben.
Die herrlichen Stücke, welche in verschiedenen Ländern in Eisenguß erzeugt werden, bekunden die Fähigkeit des Materials, die Formen mit außerordentlicher Feinheit und Sauberkeit wie- derzugeben.
Für die Verschönerung der Kunstguß- waren in Eisen [* 8] oder Zink bildet die Herstellung gal- vanischer Überzüge ein erfolgreiches Mittel.
Bci Gegenständen, welche im Freien stehen, ist dagegen das Verfahren nicht geeignet, einen dauernden Schutz gegen die Witterungseinflüsse zu gewähren. Kunsthandel, ein Zweig des Handels, der sich mit der Herstellung und dem Vertrieb von Erzeug- nissen der graphischen bildenden Künste befaßt.
Der Künstliche wird zumeist in Verbindung mit dem Buchhandel (s. d.) betrieben und schließt sich daher auch in seiner Organisation dem Buchhandel an, indem er sich wie dieser in Kunstverlag, -Sortiment und -Anti- quariat teilt und ebenfalls an den Kommissions- plätzen Kommissionäre unterhält. In früherer Zeit war der Künstler (Kupferstecher, Radierer, Holz- schneider) zugleich Kunstverleger und Kunsthändler.
Mit der zunehmenden Produktion, seit Erfindung der Lithographie und vor allem der Photographie und der infolgedessen entstandenen vielfachen photo- mechan. Reproduktionsverfahren vollzieht sich eine immer weiter gehende Specialisierung auf diesem Gebiete.
Der Kunstverlag beschäftigt sich mit der Veröffentlichung von Kupfer- und Stahlstichen, Radierungen, Holzschnitten, Lithographien, nament- lich Ol- und Farbendruckbildern, Photographien, Lichtdrucken, Heliogravüren, schwarzen und farbigen Autotypien und zwar in Einzelbildern oder in Prachtwerken, in denen einzelne oder auch mehrere dieser technischen Vervielfältigungsverfahren in Ver- bindung mit dem Buchdruck vereinigt sind.
Der Sortimentskunsthandel forgt für den Vertrieb der verschiedenen Erzeugnisse des Kunstverlaas und der in neuerer Zeit schwunghaft betriebenen Luxus- papierindustrie des Inlandes und des Auslandes. In Verbindung damit steht die Beschaffung von Einrahmungen, durch deren künstlerische Ausführung Einzelbilder zu Dekorationsstücken gemacht werden. In größeren Städten beschäftigen sich einzelne be- deutendere Kunsthandlungen auch mit dem modernen Gemäldehandel, indem sie Ölgemälde und Aquarell- bilder zur Ausstellung in verschiedenen Städten und zum kommissionsweisen Verkauf übernehmen.
Das Kunstantiquariat beschäftigt sich mit dem Ein- und Verkauf von ältern wertvollen Kupferstichen und sonstigen seltenern Einzelblättern, .Handzeichnungen, ältern Gemälden sowie solcher antiquarischer Bücher, die sich durch künstlerischen Schmuck auszeichnen.
Der Vertrieb erfolgt durch Kataloge sowie auch durch Kunstauktionen.
Der Betrieb dieses Ge-, schäftszweiges setzt umfassendes Kunstverständnis voraus. 1894 gab es in dem Gebiet des Börsen- vereins 262 KunstverlagshaMungen, 131 Kunst- sortimentshandlungen und 2438 Sortimentsbuch- handlungen, die sich neben dem Buchhandel mit Künstliche beschäftigen. - Umfassende Kataloge über Repro- duktionen von Kunstwerken sind nicht vorhanden. Amsler & Ruthardt in Berlin [* 9] veröffentlichen (seit 1893) einen Katalog über die im Handel erschiene- nen Photographien nach Gemälden älterer Meister (etwa 17000).
Möglichst vollständige Übersichten über die Neuigkeiten des deutschen Künstliche veröffent- licht H. Vogel in Leipzig [* 10] in dem «Börsenblatt für den deutschen Buchhandel». (S. Deutschland [* 11] und Deutsches Reich, Bd. 5, S. 165.) Kunsthandwerk, s. Kunstgewerbe.
Kunsthefe, s. Spiritusfabrikation. [* 12]
Kunstheilung, im Gegensatz zur Naturheilung, s. Heilung. Kunstholz, s. Holz, [* 13] künstliches.
Kunstindustrie, s. Kunstgewerbe.
Kunstkabinett, Kunstkammer, s. Kunstge Werbemuseen.
Kunstkäse, s. Käse (S. 211 d). Kunstknecht, eine Art Bergmann (s. d.). Kunstleinen, leinwandartige Stosse, zu deren Herstellung Leinenlumpen, abgenutztes Tauwerk u. s. w. zerfasert werden und das Produkt nach Art der Baumwolle [* 14] gekrempelt und versponnen wird. (S. Kunstwolle.) Kimstlerdruck, Künstlerabzug, s. Apreuvs. Küuftlergenossenschaften, Künstlervereine, s. Kunstqcnossenschaften.
Künstlermonogramm, s. Monogramm. Künstliche Atembewegung, künstliche At- mung, s. Scheintod. Künstliche Blumen, s. Blumen, künstliche.
Künstliche Blutleere, s. Amputation.
Künstliche Brüt, die Ausbrütung der Eier [* 15] des Geflügels durch künstliche Apparate, Brutappa- rate oder Brüt Maschinen.
Als Wärmemittel wird jetzt nur n och das warme Wasser benutzt.
Dieses befindet sich entweder in einem Behälter, dessen Wände aus schlechtem Wärmeleiter bestehen und unter dem die Eier in Schubladen liegen, oder fließt durch Gummischläuche, die auf den Eiern liegen.
Die Wärmeregulierung geschieht bei den Apparaten der ersten Art durch Zugießen von heißem Wasser, was alle zwölf Stunden erfolgt, bei Artikel, die man unter K vermißt, sind unter C aufzusuchen. ¶