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Kugelaffel, s. Asseln. Kugelausschnitt, s. Ausschnitt.
Kugelbake, s. Baken. [* 2] Kugelbakterien, s. Kokkus und Mikrokokkus.
Kugelbäume, s. Obstbaumformen.
Kugelblitze, s. Blitz (Bd. 3, S. 132 a). Kugeldistel, s. NoQwopZ. Kugelfang, neuerdings Geschohfang ge- nannt, der bei Schießständen hinter der Scheibe ausgeworfene Wall, der die Gefährdung des Hinter- landes durch Geschosse [* 3] verhindern soll.
Die Höhe beträgt 5-10 m;
die dem Schützen zugekehrte Seite ist steil gehalten, damit die Geschosse nicht als Aus- schläger (Geller) weiter gehen.
Besondere Einrich- tungen, wie Holzkloben u. dgl., sollen das Stecken- bleiben der Geschosse im K. noch mehr sichern, als dies bei Kugler aus Erde der Fall ist. Kugelgelenk (Nn^rtdi-osiZ Z.^rticu^tio Fpkae- i-oiäea), Gelenkverbindung, bei welcher der kugelige Gelenkkopf des einen Knochens von der Gelenkhöhle des andern umfaßt wird. (S. Gelenk.) In der Technik ist Kugler ein Scharnier, bei dem der Endpunkt des einen Teils von einer Kugel ge- bildet ist, die von dem andern hohlkugelförmigen Teil umfaßt wird, wodurch dem einen oder auch bei- den Teilen eine unbeschränkte Beweglichkeit (Drehung um den betreffenden Kugelmittelpunkt) gestattet ist. Kügelgen, Gerhard von, Maler, geb. zu Bacharach am Rhein, wurde nebst seinem Zwillingsbruder Karl von Kugler im Iesuitengym- nasium zu Bonn [* 4] erzogen.
Beide wurden 1789 Schüler des Landschaftsmalers Zick in Koblenz, [* 5] darauf Chr.
Fesseis in Würzburg [* 6] und gingen 1791 nach Rom. [* 7]
Gerhard wandte sich dann als Por- trätist nach München, [* 8] 1795 nach Riga [* 9] und traf hier mit seinem Bruder Karl wieder zusammen. Seit 1799 lebten beide in Petersburg; [* 10]
Karl wurde kaiserl. Hofmaler, bereiste im kaiserl. Austrage 1804 und 1806 die Krim [* 11] («Malerische Reise in die Krim», Petersb. 1823) und starb in Reval. [* 12] Gerhard solgte bereits 1805 einem Ruf als Pro- fessor nach Dresden, [* 13] wo er ermordet wurde.
Von Idealdarstellnngen besitzt die Berliner [* 14] Nationalgalerie eine Andromeda (1810) und eine Ariadne (1816), die Dresdener Galerie den Ver- lornen Sohn (1820).
Er hat auch Bildnisse, so die von Goethe, Schiller, Herder, Wieland u. a. gemalt. -
Vgl. Hasse, Das Leben Gerhards von Kugler (Lpz. 1824), und die aus dem Nachlasse seines Sohnes Wilh. von Kugler (geb. 1802 in Petersburg, gest. als herzogt. Hosmaler 1867 in Bernburg) [* 15] von Nathusius herausgegebenen «Iugenderinncrnngen eines alten Mannes» (Berl. 1870; 15. Aufl. 1892).
Kugelhaube, s. Kugelabschnitt.
Kugelhuhn, s. Kaulhuhn. Kugelkaktus, s. NammiiilN'ia.
Kugelkalotte, s. Kugelabschnitt.
Kugelkreuz oder Apfelkreuz, in der Heraldik ein Kreuz, [* 16] dessen Balkencnden in Kugelform aus- lausen, also mit Kugeln (auch als Apfel aufgefaßt) besteckt erscheinen.
Kugellack oder Venetianischer Lack ist Flo- rentinerlack (s. Karminlack);
unechter Kugler ist eine ordinäre rote Wasserfarbe, die aus Fernambukholz dargestellt wird. Kugelmühle, eine Zerkleinerungsmaschine für Erze, Thon, Farben u. s. w. Sie besteht meist aus einer cylindrischen Trommel, in der sicb Kugeln aus Metall oder Stein befinden und die bei der Um- drehung der Trommel durcheinanderrollen und da- bei das aufgegebene Material zerdrücken.
Kugelmuscheln, Erbsenmuscheln (Cykla- den), die kleinen, stecknadelkopf- bis kirschgroßen Muscheln, [* 17] welche unsere Gewässer in vielen Arten bewohnen.
Man unterscheidet drei Gattungen (lü^clilZ, ^iäiäiuin und (^I^culina).
Sie zeichnen, sich durch sehr vollkommene Brutpflege aus, da sie die Jungen bis zur völligen Ausbildung in Brut- taschen der Kiemen beherbergen.
Kugelschnecken (^mpuliaria), Gattung der Kammtiemer mit einem bis faustgroßen kugelförmi- gen Gehäufe, besonders ausgezeichnet durch eine über der Kiemenhöhle gelegene Lungenhöhle, in welche eine Öffnung an der Decke [* 18] der erstern hineinführt.
Sie sind Bewohner der tropischen und subtropischen süßen Gewässer, vermögen aber als Doppelatmer die trockne Jahreszeit leicht zu überstehen und halten oft lange auf dem Lande aus. Kugelsegment, s. Kugelabschnitt.
Kugelfektor, Kugelausschnitt, s. Ausschnitt.
Kugelspritzen, s. Kartätschgeschütze.
Kugeltanz, elektrischer, s. Elektrischer Kugeltanz. [* 19]
Kugeltierchen, s. Geißeltierchen.
Kugeltonnen, s. Vetonnung. Kugelventil, s. Ventil. [* 20] Kugelzapfen, s. Zapfen. [* 21] Kugelzieher, ein Instrument, das dazu dient, das Geschoß aus einem geladenen Vorderlader herauszuziehen.
Kugelzotte, ein Teil einer Kugel, der zwischen zwei durch dieselbe gelegten parallelen Ebenen liegt. Der körperliche Inhalt der Kugler ist: i^K (Za^I'd^ 4-1^), die krumme Oberfläche: Inrk.
Dabei ist 75 die Ludolssche Zahl (3,14159), a und d die Radien der begrenzenden Kreise, [* 22] d die Höhe der Kugler Kugler, Bernhard von, Historiker, Sohn des folgenden, geb. zu Berlin, [* 23] studierte in München und Greifswald [* 24] Jurisprudenz und Ge- schichte, ließ sich 1862 in Tübingen [* 25] als Privat- docent nieder und wurde daselbst 1868 auherord., 1873 ord.
Professor. Außer zahlreichen Abhand- lungen und Essays in wissenschaftlichen und polit. Blättern veröffentlichte Kugler: «Boemund und Tankred» (Tüb. 1862),
«Ulrich, Herzog zu Wirtemberg» (Stuttg. 1865),
«Studien zur Geschichte des zweiten Kreuz- zugs» (ebd. 1866),
«Christoph, Herzog zu Wirtem- berg» (2 Bde., ebd. 1868-72),
«Die Jubiläen der Universität Tübingen» (Tüb. 1877),
«Geschichte der Kreuzzüge» (in Onckens «Allgemeiner Geschichte in Einzeldarstellungen», Verl. 1880; 2. Aufl. 1890), «Die Hohenzollern [* 26] und das deutsche Vaterland» (zu- sammen mit Graf Stillfried, 1881; 3. Aufl., Münch. 1884),
«Albert von Aachen» [* 27] (Stuttg. 1885),
«Kaiser Wilhelm und seine Zeit» (Münch. 1888). Kugler, Franz, Kunsthistoriker, Geschichtschrei- ber und Dichter, geb. zu Stettin, [* 28] studierte seit 1826 in Berlin und Heidelberg [* 29] Philo- logie, namentlich aber Kunstgeschichte, besuchte dann die Berliner Bauakademie und widmete sich schließlich ganz dem Studium der Kunstgeschichte. 1833 wurde er Professor der Kunstgeschichte an der Akademie der Künste und Docent an der Universität zu Berlin, 1842 Mitglied des Senats der Kunstakademie und 1849 vortragender Rat im preuß. Kultusmini- sterium. Er starb in Berlin. Kugler schrieb: «Denkmäler der bildenden Kunst des Mittel- alters in den preuß. Staaten» (Berl. 1830),
«Über die Polychromie der griech. Architektur und Skulptur Artikel, die man unter K vermißt, ünd unter C aufzusuchen. ¶