777 oft sehr verschieden. Manche
Verbindungen geben ihr Krystallwasser schon bei gewöhnlicher
Temperatur an nicht ganz feuchte Luft ab,
wobei sie zerfallen (Verwitterung durch
Verlust von Krystallwasser), andere zersetzen sich erst in der Wärme.
[* 2] Geschieht letzteres bei
Temperaturen unter 100°, so wird das abgeschiedene Krystallwasser flüssig und löst das wasserärmere
Salz
[* 3] ganz oder teilweise auf (Schmelzen im K.). So verflüssigt sich z. B.
Glaubersalz, Na2SO4 + 10 H2O, bei 34°,
indem es in 10
Moleküle flüssigen Wassers und 1
Molekül Na2SO4 zerfällt.
Bei 100° werden fast alle Krystallwasserverbindungen vollständig unter Verflüchtigung des Wassers zersetzt. Manche Körper,
namentlich gewisse
Salze, nehmen beim Krystallisieren aus ihren wässerigen Lösungen je nach der dabei
herrschenden
Temperatur verschiedene Mengen auf, z. B. das Mangansulfat unterhalb 15°: 7 H2O,
zwischen 15° und 30°: 5 H2O, bei 30–40°: 4 H2O.
Beim Eintritt der
Verbindung eines wasserfreien
Salzes mit Krystallwasser tritt
regelmäßig eine mitunter sehr bedeutende Erwärmung ein.
die zweite erbliche
Klasse des alten ind.
Staates. Die Kshatrija der arischen
Inder
rangen lange mit den
Brahmanen um den Vorrang, unterlagen aber dem mit der Ausbreitung der Kultur wachsenden
Einfluß der letztern und mußten ihre Oberhoheit anerkennen. Doch war dieselbe eine mehr geistige, indem das Königtum mit
allen seinen polit. und rechtlichen Befugnissen, wie sie z. B. in dem Gesetzbuch des Manu
niedergelegt sind, bei den Kshatrija blieb. Als Nachkommen des alten kriegerischen
Adels vonIndien gelten heute
noch die Radschputen. –
Vgl. Hopkins,The social and military position of the ruling caste in ancientIndia (New-Haven 1889).
(Kammdoppelflosser), eine paläozoische, vorzugsweise devonische Familie von
Ganoidfischen, welche als
Vorläufer der
Lungenfische und insbesondere der zuerst in der
Trias, heute noch in austral.
Flüssen
vorkommenden Gattung
Ceratodus gelten, da sie mit dieser die Eigentümlichkeit einer einzigen, vielfache, radial nach außen
strahlende Falten zeigenden, also kammähnlichen Zahnplatte in jedem Kieferast gemeinsam haben.
Wie die
übrigen paläozoischen Dipterinen oder Doppelflosser, die Kegelzähnchen nach Art der Eidechsen
[* 4] u.a. haben (Saurodipterinen),
besitzen auch die Ktenodipterinen zwei Rückenflossen.
griech. Geschichtschreiber aus Knidos in Karien, ein Zeitgenosse des
Xenophon, Leibarzt der Parysatis und
des PerserkönigsArtaxerxes II. Mnemon, bei dem er in hohem Ansehen stand, nahm an der
Schlacht bei Kunara, 401
v. Chr.,
teil, ging aber um 398 wieder in sein Vaterland zurück. Ktesias schrieb im ion. Dialekt,
außer einer kleinern
Schrift«Indica», 23
Bücher«Persica», eine Geschichte der assyr. und pers. Monarchie
bis auf seine Zeit. Er sammelte während seines Aufenthalts in
Persien
[* 6] das Material dazu, sodaß Ktesias viel
wichtigen
Stoff überliefert; doch ist er unzuverlässig. Die ziemlich zahlreichen Bruchstücke
wurden am besten erläutert
und hg. von
Bähr (Frankf. 1824) und von C.
Müller im
Anhang zu der
Ausgabe des Herodot von Dindorf (Par. 1844),
auch von Gilmore (Lond. 1888). –
Vgl.
Blum, Herodot und Ktesias (Heidelb. 1836): Rüter,
DeCtesiae Cnidii fide et auctoritate
(Bielef. 1873).
griech. Mechaniker, der um 150
v. Chr. zu Askra geboren wurde, verfertigte zuerst
Maschinen, die mittels
des Luftdrucks in Thätigkeit traten. Es wird ihm die Erfindung von Wasserorgeln und
Wasseruhren, der
Feuerspritze sowie anderer
Maschinen, speciell des Heronsbrunnens zugeschrieben, der von seinem
Schüler Hero den
Namen hat.
alte Stadt am östl. Ufer des
Tigris, südlich vom Einflüsse des Diyalah, das
Tisfon der
Orientalen, wurde
unter der Partherherrschaft zur Winterresidenz erhoben und stark befestigt.
Trajan nahm Ktesiphon ein (115),
später
Verus (162), aber nach der Zerstörung
Seleucias (162) wurde Ktesiphon wieder Hauptstadt. Durch Septimius Severus 201 verbrannt,
wurde es unter den Sassaniden (226–651) Residenz und war eine der bedeutendsten und festesten
Städte der Welt, bis es nach
der
Schlacht bei Kadesia von Jesdegerd III. 636 verlassen wurde und 637 in die
Hände der
Araber fiel. Mit
dem gegenüber liegenden Coche bildete es eine Doppelstadt, daher der spätere arab.
NameEl-Medaïn (die
Städte).
Bagdad wurde
großenteils aus den Ziegeln K.s erbaut. Heute liegt der alte Herrschersitz wüst; nur die gewaltige Ruine einer gewölbten
Halle
[* 7] (Tak-Kesra) ist erhalten.
im Unterlauf
Tschobe,
Fluß im südl.
Afrika,
[* 8] entspringt in der Landschaft Lutschase der portug.
KolonieAngola
in 1362 in Höhe, durchströmt das
Land derAmboella, breitet sich in der Gegend von Linjanti in den Tschobesümpfen aus und
mündet bei Mpalera, westlich von den Victoria-Fällen, in den obern
Sambesi.
(Kwango),
Nzadi, Zaïre,Zesere, Nebenfluß des
Kassai in
Afrika, entspringt in der portug.
KolonieAngola, im
Lande der
Kioko, in 1600 m Höhe, nahe den
Quellen des
Kassai. Sein südnördl. Lauf scheidet die portug. Besitzungen von
Muata Jamvos Reich bis zum 8.° südl.
Br., von wo aus er den
Kongostaat
[* 9] begrenzt, in den er nördlich des 6.° eintritt.
Es ist ein reißender
Strom; er stürzt im
Kaiser-Wilhelms-Fall bei
Tembo Aluma 118 m hinab in die Hochebene des Kongobeckens.
Er wird unter 5° 8' südl.
Br. nach Überwindung der Steinbarre von Kingunschi bis zur Mündung in den
Kassai bei Ngambe, im Wißmann-Pool (3° 20' südl.
Br.), auf einer
Strecke von 300 km für Dampfbarkassen schiffbar. Die wichtigsten
Nebenflüsse von rechts sind der nur im obersten Lauf erforschte Wambu und der Djuma oder
Kuilu, der unter 10° südl.
Br.
entspringt. Sein Quellgebiet erforschten
Capello und Ivens 1877, seinen Oberlauf bis Kingunschi
Mechow 1880 und
seinen Unterlauf Grenfell 1886.
Artikel, die man unter K vermißt, sind unter C aufzusuchen.
¶
mehr
778 Kuba, das anfangs zu Persien gehörte, 1799 mit dem Chanat Derbent vereinigt wurde und 1806 an Rußland kam. –
2) Kreisstadt des Kreises Kuba, rechts am Kudjal-tschai (bei den Russen Kubinka), hat (1891) 13917 E., 1 russ., 1 armenisch-gregorian.
Kirche, 8 Synagogen, 1 sunnitische und 2 schiitische Moscheen; Obstbau, Seiden- und Teppichwebereien.