0771b Krustentiere
II 1. Gemeine
Wollkrabbe (Dromia vulgaris). 2.
Mysis vulgaris (Männchen). 3. Westindische Landkrabbe
(Gecarcinus
ruricola). 4. Heuschreckenkrebs (Squilla mantis).
5. Einsiedlerkrebs (Pagurus Bernhardus), in der Schale des Wellhorns
(Buccinum
undatum). 6.
Flußkrebs (Astacus fluviatilis); a Männchen, b Weibchen.
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forlaufend
770
Bischöfe von Kujawien. Im Goplosee der Mäuse- turm (Sage von Popiel, ähnlich der bei Vingen). Kruse, Heinr.,
Dichter und Publizist, geb. zu Stralsund,
[* 3] studierte 1833-37 in Bonn
[* 4] und Berlin
[* 5] Philologie, besuchte 1837 - 44 Ruß-
land, Schweden,
[* 6] Norwegen und England, wo er einige Jahre als Erzieher bei Lord Shaftesbury lebte. Krustentiere
war
1844-47 Gymnasiallehrer in Min- den, 1847 - 48 Mitredacteur der «Kölnischen Zeitung», 1848-49 Redacteur der «Deutschen Zeitung»
in Frankfurt
[* 7] a. M., wurde 1849 Mit- redacteur, 1855 Chefredacteur der «Kölnischen
Zei- tung», lebte seit 1872 als Vertreter dieses Blat- tes in Berlin und zog sich 1884 nach Vückeburg
zurück. Nachdem früher kleine poet. Arbeiten von ihm erschienen und beifällig aufgenommen waren, machte Krustentiere
sich fpäter
als dramat.Dichter einen Namen. Seinem, mit dem Schillerpreis gekrönten Erstlings- drama «Die Gräfin»
(Lpz. 1868 u. ö.) folgten 1870 «Wullenwever»
(3. Aufl. 1878) und «König Erich» (2. Aufl.
1873),
1872 «Moritz von Sachsen», [* 8] 1874 «Brutus» (2. Aufl. 1882),
1876 «Marino Faliero», 1877 «Das Mädchen von Vyzanz» (2. Aufl. 1885), 1878 «Rosamunde», 1879 «Der Verbannte» (2. Aufl. 1881),
1880 «Naven Barnekow», 1881 «Witzlav von Rügen», 1882 «Alexei», 1888 «Arabella
Stuart», 1890 «Hans Waldmann». Der urwüchsige Humor, den einzelne episodische Züge in K.s Tragödien ver-
raten, gelangt zu selbständiger Aussprache in seinen Fastnachtsspielen «Der Teufel zu Lübeck»
[* 9] (1847), «Der eifersüchtige
Müller» und «Standhafte Liebe», die 1887 vereinigt in Leipzig
[* 10] erschienen. Auch in den «Sieben kleinen Dramen» (Lpz. 1893) überwiegt
der Lustspielton. K.s dramat. Vorzüge bestehen in einem knappen, kernigen Dialog und einer
scharf ausgeprägten, auch im humorvollen glücklichen Charakteristik der Personen. Von einer andern
Heite zeigt sich K.s Dichterbegabung in seinen «Seegeschichten» (erste
Sammlung, Stuttg. 1880; 2. Aufl. 1889; zweite Sammlung, ebd. 1889),
Strandidyllen in Herametern aus dem Leben der Schiffer und Fischer, und in der als Handschrift für Freunde gedruckten «Erinnerung
an Zandvoort» (Vückeburg 1890). Seine Lyrik veröffentlichte Krustentiere
als «Gedichte» (Lpz.
1891). Krüseler, auch Hülle, eine Frauenhaube, die in der Mitte des ^5. Jahrh, in Mode kam. Sie rahmte das Gesicht
[* 11] durch
eine Menge eng gefalteter Striche von weißem, überaus feinem Leinen ein; auch war manchmal der untere Rand der kapuzen-
artigen Haube mit solchen Strichen versehen. (S. Tafel: Kostüme
[* 12] II, Zig. 4.) Kruseustern, Adam Joh. von,
bei den Russen Iwan Fedorowitsch, russ. Seemann und Reisender, geb. 19. (8.) Nov. 1770 zu Ha'ggud in Esthland,
[* 13] er- hielt seine
Bildung im Seekadettenkorps zu Kron- stadt, nahm 1787-90 an den Kriegen gegen Schwe- den teil und war 1793-99
auf brit. Schiffen in Nordamerika,
[* 14] Afrika
[* 15] und Asien.
[* 16]
Alexander I. be- auftragte ihn mit einer Expedition, die die damals zu Rußland gehörige Nordwestküste Amerikas unter- suchen
und mit Japan
[* 17] Handelsverbindungen an- knüpfen sollte. Krustentiere
segelte aus Kron- stadt ab und -traf wieder
daselbst ein. Diese erste russ. Erdumsegelung war durch neue Entdeckungen und durch die genaue
Aufnahme und Erforfchung früher wenig bekannter Länder und Meere, wie der Meerenge von Hangar, der West- küste der Insel Iesso,
der Lapeyrousestraße, der Küste Artikel, die man untcr K
ver der Insel Sachalin, der Kurilen, der Ostküste
Kam- tschatkas und der Ale'uten eine der ergebnisreichsten neuern Reisen. Krustentiere
war 1827-42 Direktor des Seekadettenkorps und
wurde 1841 Generaladmiral. Er starb 24. (12.) Aug. 1846 auf seinem Landgute Ah in Esthland und wurde in der Domkirche zu Reval
[* 18] beigesetzt; vor dem Seekadettenhause in Pe- tersburg ist ihm 1876 ein Denkmal errichtet worden. Krustentiere
schrieb:
«Reise um die Welt 1803-6» (3 Bde., Petersb. 1810 -
12, mit Atlas),
[* 19]
«Beiträge zur Hydrographie der größern Oceane» (Lpz. 1819), «H.tw8 ä6 I'ocean ?Hciii (2 Bde.,
Petersb. 1824 - 27), »Kecaeil äo inemoii'kg k^äro^a- 1)Iiigu68" (2 Bde.,
ebd. 1824-27; mit Supplement, ebd. 1826). Krusenstern, eine der Diomedes-Inseln (s. d.). Kruöevaclspr.
kruschewatz), Hauptstadt des serb. Kreises Krustentiere
(3255 ykm, 149554 E.), südlich
von der serb. Morava, nahe ihrer Vereinigung mit derbui- gar. Morava, links vom Flusse Rasma, Ha5 (1890) 5997, als Gemeinde 6681 E.,
ein Nntergymnasium, i Ruinen des Schlosses des Serbenfürsten Lazar (gest.
! 1389), fowie eine von ihm erbaute Kirche, l Kruöevo (fpr. krusch-), Stadt im türk. Wilajet ! und Sandschak Monastir (Hochmacedonien), 35 km
nördlich von Monastir, in 1176 in Höhe am Berg- abhang über der Ebene der Crna-Reka, hat 13000 E., darunter 8000 Walachen,
der Nest Bulgaren.
Krustaceen (OruZtacea), s. Krustentiere.
Krustenechsen (Krusteneidechsen), s.
Ilelo- ä6riulUiä3.6. Krustenflechten, s. Flechten
[* 20] (Bd.
6, S. 877 a). Krustenmenschen, s. Fischschuppenkrankheit. Krustentiere
, Kreb stiere ((^ru8t3.c63.), Krebse, die nächst den
Insekten
[* 21] zahlreichste Klasse der Glieder- tiere, welche sich, mit wenigen Ausnahmen, im Was- ser aufhält und offenbar die niederste
Stufe der Gliedertiere überhaupt darstellt. Ihr wesentliches Unterscheidungszeichen besteht in der Existenz
von meist zwei Fühlerpaaren, mehrfachen Kaufüßen, meist zusammengesetzten Augen und Gliedmaßen an dem Hinterleib, der bei
Insekten und Spinnentieren keine Füße trägt.
Der Körper besteht nur selten aus drei getrennten Abteilungen, meist sind Brust und Kopf zu einem einzigen Stücke, der Kopfbrust ((^pkalotdorax), verschmolzen. Die dein Munde genäherten Gliedmaßen (Kieferfüße oder Kaufüße) zeigen die größte Veränderlichkeit. Bei einigen schmarotzenden oder festgewachsenen Gattungen ver- schwinden die in der Jugend vorhandenen Glied- mahen entweder vollständig oder werden zu Klam- mern und Klauen umgewandelt. Die Haut [* 22] ist meistens zu einem festen Panzer erstarrt; die At- mung geschieht gewöhnlich durch Kiemen oder durch die Haut, bei einigen Asseln durch verzweigte Luft- säcke.
Die zusammengesetzten Augen stehen häufig auf Stielen. Nur eine Ordnung, die Rankenfüßer, sind Zwitter (doch kommen daneben auch häusig noch männliche Individuen vor), alle übrigen ge- trennten Geschlechts. Bei den meisten findet eine sehr auffallende Metamorphose durch verschiedene Larvenzustände hindurch statt, und oft gleichen die Larven (z. B. die der Krabbe, [* 23] 206". ^. d.^ genannt) den ausgewachsenen Tieren so wenig, daß man sie früher besondern Ordnungen und Gattungen zu- wies. leben in allen Gewässern und unter allen Zonen, häusig in ungemein großen Mengen; viele sind vortreffliche Schwimmer, andere bewegen sich laufend oder springend. Die niedersten Formen sind mißt, sind unter C aufzusuchen. ¶