Die
Bergleute haben zum Schutz gegen die Nässe hölzerne Schienen an Schenkel und Oberarm geschnallt, arbeiten liegend und
mit etwas aufgebogenem
Halse.
Krombhorn, Cromorne,
Cormorne, altes Holzblasinstrument, wie ein
Haken unten halbkreisförmig
gebogen und mit einem eigenartigen Mundstück, das jetzt nicht mehr angewendet wird.
Fälschlich wird auch das
Bassetthorn
(s. d.) Krummhorn genannt.
[* 1]
Kropfstück,
Kröpfling, dasjenige Wangenstück, welches bei hölzernen
Treppen
[* 2] anstatt der
Säulen
[* 3] zur
Verbindung
der innern
Wangen zweier Treppenarme dient. Je nachdem es im Grundriß viertel- oder halbkreisförmig
gebogen ist, nennt man es halben oder ganzen (s. beistehende
[* 1]
Fig. 1). Auch
bei Antrittstufen hölzerner
Treppen kommen solche Krümmling vor, die alsdann schneckenförmig gewunden sind
[* 1]
(Fig.
2). - Krümmling oder Krümmer heißt auch ein krummes Rohrstück, das zur
Verbindung zweier Rohre dient, die einen Winkel
[* 4] miteinander
bilden.
eine von der
Stockente abstammende domestizierte
Ente von meist weißer Färbung, die sich durch
den sichelförmig nach unten gebogenen Schnabel auszeichnet.
Die Krümmung einer
Kurve ist ein mathematisch definierbarer
Begriff, der durch Vergleichung mit der konstanten
Krümmung eines Kreisbogens erhalten wird; dieser erscheint um so flacher, je größer der zugehörige Radius ist.
Legt man durch drei beliebige Punkte einer
Kurve einen
Kreis
[* 7] und variiert diesen so, daß alle drei in
einen Kurvenpunkt zusammenfallen, so erhält man einen Krümmungskreis. Zwei unendlich nahe Normalen der
Kurven schneiden
sich im Krümmungsmittelpunkt. Das
Maß der in einem Kurvenpunkt ist dem reciproken Krümmungsradius
(Ankylometer) gleich.
Der
Ort der Krümmungsmittelpunkte einer ebenen
Kurve heißt Evolute (s. d.). - Vollzieht man obige Konstruktion an
einer Raumkurve und zwar in einer Schmiegungsebene derselben, so erhält man den Oskulationskreis eines Kurvenpunktes mit
dem Radius der ersten Krümmung. Dieser Radius läßt sich auch als Quotient des Bogenelements, dividiert durch den
von zwei unendlich nahen
Tangenten gebildeten Winkel, definieren. Im Anschluß hieran heißt der Quotient des Bogenelements,
dividiert durch den von zwei unendlich nahen Schmiegungsebenen gebildeten Winkel, der Radius der zweiten
Krümmung Verschwindet diese zweite Krümmung, d. h. wird der zugehörige Radius
unendlich groß, so ist die
Kurve eben. Verschwindet
die erste Krümmung, so ist die
Kurve eine Gerade. - Bei einer
Fläche sind die
Krümmung aller durch einen Punkt gehenden ebenen Schnitte zu betrachten.
Doch ist nach einem von Meusnier gegebenen
Satze der Krümmungsradius
eines schiefen Schnittes gleich der Projektion
[* 8] des Krümmungsradius
desjenigen Normalschnittes, der mit ihm dieselbe
Tangente hat; sonach sind nur diejenigen Schnitte in Betracht zu ziehen,
welche die Flächennormale enthalten. Unter allen diesen Normalschnitten giebt es (nach Euler) im allgemeinen
einen, dem die größte, und einen, dem die kleinste Krümmung entspricht, die sog. Hauptschnitte.
Daneben giebt es indessen Flächenpunkte, bei denen ausnahmsweise alle Krümmungsradien einander gleich sind, die sog.
Nabel- oder Kreispunkte.
Das reciproke Produkt der beiden Hauptkrümmungsradien heißt nach Gauß das Krümmungsmaß. Ist dasselbe
positiv, so ist die
Fläche in
Bezug auf ihre Tangentialebene in demselben
Sinne gekrümmt, wie z. B. bei der
Kugel oder dem
Ellipsoid;
[* 9] ist es aber negativ, so haben die Hauptkrümmungsradien entgegengesetztes
Vorzeichen, wie z. B. bei dem hyperbolischen
Paraboloid oder den Minimalflächen. Solche
Flächen heißen Sattelflächen.
Flächen, deren Krümmungsmaß beständig null
ist, heißen abwickelbare
Flächen. (S.
Abwickelbar; vgl. auch Indikatrix.)
im Volksmunde früher die Neuausgehobenen, die nach Scharnhorsts Idee 1808-12 in rascher Folge in die preuß.
Armee eingestellt wurden, um nach kurzer Ausbildungszeit wieder entlassen zu werden und andern Platz
zu machen.
Hierdurch wurde es möglich, trotz der Bestimmung des
Tilsiter Friedens, nach der die
Armee nur 42000 Mann stark
sein durfte, eine waffengeübte Reserve zu schaffen, mittels der 1813 die Linientruppen sofort bedeutend vermehrt werden
konnten.
Später bezeichnete man das Scharnhorstsche
System überhaupt alsKrümpersystem.
außeretatsmäßige
Pferde
[* 12] berittener
Truppenteile des deutschen
Heers, welche zur Anfuhr von Fourage
und andern Bedürfnissen bestimmt sind und von denen jeder Eskadron vier und jeder
Batterie zwei gestattet sind. Die Krümperpferde werden
von den ausrangierten
Pferden zurückbehalten und haben ihren
Namen daher, daß für sie keine etatsmäßigen Rationen ausgeworfen
sind, sie vielmehr von dem für die übrigen
Pferde gelieferten Futter durchgekrümpert, d. h. mit durchgefüttert werden,
oder daß ihr
Unterhalt aus den Einnahmen für Pferdedünger und für Fuhren mit dem Krümperwagen bestritten werden.
oder Croup, kruppöse
Entzündung, kruppöser Prozeß, in der neuern
Medizin alle jene, besonders
auf der Schleimhaut und auf entblößten
Haut- oder Geschwürsflächen vorkommenden
Entzündungen, welche die
Ausschwitzung
eines eigentümlichen, zwar gerinnenden, daher rahmähnliche
Häute (Afterhäute,
Pseudomembranen) bildenden, aber nicht zur
Gewebsbildung, sondern nur zu eiterigem Zerfall geneigten
Faserstoffs verursachen. In diesem
Sinne gehören hierher z. B. die
Ruhr und die gewöhnliche (sog. kruppöse)
Lungenentzündung.
^[Artikel, die man unter K vermißt, sind unter C aufzusuchen.]
¶
mehr
Im engern Sinne bezeichnet der Name Krupp, auch Halsbräune oder häutige Bräune (Angina membranacea) den Kehlkopfskrupp, d.h.
eine kruppöse Entzündung der Schleimhaut des Kehlkopfes und der Luftröhre, welche vorzüglich Kinder vom 2. bis 7. Lebensjahr
und zwar durchschnittlich mehr Knaben als Mädchen befällt, am meisten bei feuchter und kalter Witterung,
bei wehenden Nord- und Ostwinden und in niedrig liegenden, feuchten Gegenden, an Seeküsten, Flüssenu. dgl. zu herrschen
pflegt und meist tödlich verläuft.
Die Entzündung fängt mit ziemlich starkem Fieber und mit einer verdächtig klingenden Heiserkeit, bisweilen aber auch ohne
alle Vorboten an und verrät sehr bald ihre gefährliche Natur durch die Ängstlichkeit der Kranken beim
Atemholen, mühsames, pfeifendes Ein- und Ausatmen, groben, rauhen, bellenden, schließlich ganz klanglosen Ton des Hustens
(Krupphusten), oft auch Schmerz im Kehlkopf.
[* 14] Häufig geht eine kruppöse Entzündung im Rachen und in den Mandeln vorher; untersucht
man die Mund- und Rachenhöhle, so findet man oft die Schleimhaut gerötet, die Mandeln geschwollen und
mit kleinen weißen Flecken besetzt, welche sich durch Abtupfen nicht entfernen lassen.
Die Krankheit bildet sich meist schnell, in einem oder einigen Tagen aus und tritt meist am späten Abend oder mitten in der
Nacht in einzelnen Anfällen (Kruppanfällen) auf, die durch Stunden oder Tage anscheinender Besserung voneinander
getrennt sind. Von Diphtheritis (s. d.) unterscheidet sich der Kehlkopfkrupp besonders dadurch,
daß bei ihm die entzündliche Ausschwitzung nur auf die Oberfläche, nicht zugleich in das Gewebe
[* 15] der Schleimhaut abgelagert
wird und nur eine eiterige Schmelzung erfährt, wogegen bei Diphtheritis oft die ganze erkrankte Schleimhaut brandig zerfällt.
Was die Behandlung der häutigen Bräune anbetrifft, so suche man die Kinder zunächst durch regelmäßige kalte Waschungen
des Halses und der Brust gegen ungünstige Witterungseinflüsse gehörig abzuhärten; gegen rauhe Nordost- und Nordwinde soll
man sie unter allen Umständen möglichst schützen, namentlich zu Zeiten, wenn der Krupp epidemisch herrscht. Fürchtet man,
daß bei einem Kinde der Krupp im Anzug ist, so bringe man dasselbe schleunigst bis zur Ankunft des Arztes in das Bett,
[* 16] versuche
es durch warmes Getränk und warme Umschläge auf den Hals zum Schwitzen zu bringen und stelle im Krankenzimmer durch Verdampfen
kochenden Wassers oder durch einen Zerstäubungsapparat eine möglichst feuchtwarme Luft her; die weitere
Behandlung muß durchaus dem Arzt überlassen bleiben.
Die Hauptmittel bei der häutigen Bräune sind: anhaltende Eisumschläge über den Hals, bisweilen Blutegel
[* 17] an den Hals, Hautreize,
Einatmungen lösender und verflüssigender Mittel (Kalkwasser, Milchsäure, Alkalien u. s. w.), Brechmittel (besonders Kupfervitriol)
und kalte Übergießungen im warmen Bade. Treten trotzdem Erstickungsanfälle ein, so ist nur von der
rechtzeitigen Ausführung des Luftröhrenschnittes oder von der Einführung metallener Röhren
[* 18] vom Munde aus (s. Intubation)
Rettung zu erwarten. (S. Tracheotomie.)
Vgl. Seitz, Diphtherie und Krupp geschichtlich und klinisch dargestellt (Berl. 1877; 2. Aufl.
1879);
Alfred, Besitzer des größten Gußstahlwerks der Erde, hochverdient um die deutsche Stahlindustrie, wurde zu
Essen
[* 20] geboren. Sein Vater, Friedrich Krupp (geb. 1787), besaß in Altenessen ein durch Wasser getriebenes kleines Hammerwerk und
beschäftigte sich dort seit 1810 mit Versuchen zur Herstellung des Tiegelgußstahls. 1818 errichtete
er bei Essen, im Mittelpunkt der heutigen Gußstahlfabrik, ein kleines Werk. Wenn auch das damalige Produkt zu manchen Zwecken
ausgezeichnet befunden wurde, namentlich zu Stempeln für Münzen,
[* 21] Medaillen, Knöpfen u. dgl., so war doch der Verbrauch davon
und deshalb die Thätigkeit der Fabrik gering, und als Friedrich Krupp starb, war sie kaum noch
beschäftigt.
Gemäß dem Testament wurde (1826) die Fabrik von der Witwe, Therese Krupp, unter der Leitung des ältesten Sohnes, Alfred Krupp, fortgeführt
und ihm der alleinige Besitz übertragen. Der Name der Firma blieb zu Ehren des Begründers Friedrich Krupp. Noch
lange hatte der neue Besitzer mit finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen, doch gelang es ihm, der Fabrik, wenn auch langsam,
eine wachsende Lebensfähigkeit zu sichern und sie endlich zu der ersten ihrer Art zu erheben. 1886 wurde das Stahlwerk Asthöwer
& Co. in Annen der Firma Krupp einverleibt. Alfred Krupp starb in Essen, wo ihm zwei Denkmäler errichtet
wurden (s. Essen). Nach seinem Tode ging die Gußstahlfabrik mit allen dazugehörigen Werken in den Besitz seines einzigen Sohnes,
FriedrichAlfred Krupp, geb. über, der auch das Grusonwerk (s.
Gruson) übernahm. Er ist Geh. Kommerzienrat, Mitglied des Reichstags (Hospitant der Reichspartei) seit 1893 und
des preuß. Staatsrats.
Die Bestrebungen K.s, Feuerwaffen aus Gußstahl herzustellen, begannen in den vierziger Jahren. 1847 lieferte Krupp einen
3-Pfünder nach Berlin,
[* 22] dessen Prüfung die Vortrefflichkeit des Materials ergab. Zur vollen Geltung kam der Gußstahl aber
erst mit der Einführung der gezogenen Hinterladungsgeschütze. Von besonderer Bedeutung für diese Geschütze
[* 23] war die Konstruktion des K.schen Rundkeilverschlusses (1864, s. Geschütz, Bd. 7, S. 923 a), der bei allen später von der
Gußstahlfabrik gefertigten Kanonen angewendet worden ist und seine Kriegsbrauchbarkeit bewährt hat.
Darauf ging Krupp an die weitere Ausbildung des Aufbaues der Rohre, der innern Seeleneinrichtung, der Lafettierung,
der Munition. Die Rohre wurden entsprechend der verlangten Haltbarkeit aus mehrern Schichten aufgebaut. Die innere Einrichtung
der Seele wurde auf Grundlage ausgedehnter Versuche von Jahr zu Jahr verbessert; die Ladungen wurden gesteigert, die Geschosse
[* 24] in der Führung verbessert und dann verlängert und schwerer gemacht, Perkussions- und Zeitzünder wurden
konstruiert und probiert. In betreff der Lafetten wurden die vorhandenen Systeme verbessert. (S. Geschütz, Bd. 7, S. 920 b
fg.) Die Durchschlagskraft der Stahlgeschosse gegenüber den Panzerplatten hat eine enorme, für alle vorkommenden Verhältnisse
ausreichende Höhe erlangt. So durchschlägt die 1886 gebaute 42 cm-Küstenkanone nahe der Mündung eine
schmiedeeiserne Platte von 107,8 cm, auf 2000 m Entfernung noch eine solche von 91,9 cm Dicke, wobei das Gewicht des Geschosses 1000 kg,
seine Anfangsgeschwindigkeit 604 m und die Ladung 410 kg beträgt. Von der 24 cm-Küstenkanone, die eine Schußweite von über 20 km
erreicht (s. Geschütz, Bd. 7, S. 921 b), wird nahe der Mündung eine
Platte von 74,7 cm, und
^[Artikel, die man unter K vermißt, sind unter C aufzusuchen.]
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