ausgeprägt und gilt seit 1854 10 Milreïs. Sie hat ein Feingewicht von 16,2571 g, eine Feinheit von 11/12 oder 916 ⅔ Tausendteilen
und ist daher = 45,3573 deutsche
Mark. –
Über die britische s. Crown. Auch der
Kronenthaler (s. d.) heißt zum
Teil Krone. Bis
auf die neuere Zeit herab war die in
Frankfurt a. M. (bis und in Basel
(bis 1839) auch ein Gewicht
für verarbeitetes
Gold, an ersterm Orte für das achtzehnkarätige (¾ oder 750 Tausendteile feine)
Gold, das deshalb
Kronengold
hieß, und es entsprach hier die Krone (deren 69 ½ auf eine
Mark gerechnet
zwei
Sternbilder auf der nürdl. und der südl. Hemisphäre. Die nördlicheKrone zwischen
Bootes und Hercules zeigt einen nach Norden
[* 3] offenen
Bogen
[* 4] von
Sternen vierter
Größe mit einem
Stern zweiter
Größe, Gemma; dieselbe
enthält mehrere merkwürdigeDoppelsterne, unter denen sich der
Stern γ durch die geringe Entfernung
beider
Komponenten auszeichnet. Ferner enthält die nördliche Krone einen der wenigen neu erschienenen sog.
temporären
Sterne. Derselbe wurde plötzlich als
Stern zweiter
Größe wahrgenommen, nahm aber so rasch an Helligkeit
ab, daß er schon am 18. Mai dem bloßen
Auge
[* 5] unsichtbar wurde, und erscheint jetzt ähnlich wie vor seinem
Aufleuchten als
Stern 9.
Größe. Auf
Grund spektroskopischer Untersuchungen ist das plötzliche Aufleuchten dieses
Sterns wahrscheinlich
dem
Ausbruche glühenden Wasserstoffgases zuzuschreiben. Die südlicheKrone, ein kleines Sternbild südlich von dem
des Schützen, ist im nördl.
Deutschland
[* 6] nicht sichtbar. –
Über die bei totalen Sonnenfinsternissen
sichtbare Strahlenkrone der
Sonne
[* 7] s. Corona.
[* 8]
Leop., Mathematiker, geb. in
Liegnitz,
[* 9] studierte in
Berlin,
[* 10]
Bonn
[* 11] und
Breslau
[* 12] Mathematik, lebte dann
bis
Ostern 1855 teils auf dem
Lande bei
Liegnitz, teils in
Liegnitz selbst, seitOstern 1855 in
Berlin und
wurde 1861 zum ordentlichen Mitglied der
Akademie der Wissenschaften erwählt. Von dem
Rechte, an der
Universität Vorlesungen
zu halten, machte er seit Michaelis 1861 Gebrauch, bis er Mai 1883 zum ord. Professor ernannt wurde. Unter Mitwirkung von
Weierstraß,
Helmholtz, Schroeter und Fuchs
[* 13] gab er das von Crelle gegründete «Journal
für Mathematik» heraus. Er starb in
Berlin.
Seine wissenschaftlichen Untersuchungen beziehen sich auf Gegenstände der höhern
Arithmetik, der
Algebra und der
Analysis
und haben namentlich durch Anwendung der
Theorie der elliptischen Funktionen auf die Zahlentheorie eine Anzahl neuer Resultate
ergeben. Sie sind in mehr als 120 kleinern und größern
Abhandlungen in Fachzeitschriften veröffentlicht.
Seine
Abhandlung «Grundzüge einer arithmet.
Theorie der algebraischen
Größen» ist mit einem Neudruck seiner Doktordissertation
«Deunitatibus complexis» als Festschrift zu
Kummers Doktorjubiläum (Berl. 1882) erschienen. Sein wissenschaftlicher Briefwechsel
mit Lejeune Dirichlet ist 1885 von E. Schering in den «Göttinger Nachrichten»,
seine
Abhandlung«Über den Zahlenbegriff» in den (Eduard Zeller zum 50jährigen Doktorjubiläum gewidmeten) «Philos.
Aufsätzen» (Lpz. 1887) publiziert. Auf Veranlassung der preuß.
Akademie der Wissenschaften begann er die Herausgabe der Werke Lejeune Dirichlets (Bd.
1, Berl. 1890). Die Vorlesungen und
Abhandlungen werden von
Netto und Hensel herausgegeben.
[* 14] zurBedeckung des Hauptes bestimmte, ursprünglich nur königl. Würdezeichen. Die
Krone
bestand in ihrer alten Form aus einem mit
Edelsteinen besetzten, aufwärts abwechselnd in goldene Blätterverzierungen und
perlenbesetzte
Zacken verlaufenden goldenen
Reif (s.
Tafel: KronenII,
[* 1]
Fig. 1, 6
u. 7, und in ähnlicher Form
[* 1]
Fig. 24, 30, 31, 33
u.
34). Als nach Einführung der Wappenbriefe (s. d.) die königl.
Krone anfangs selten, später häufiger als Gnadenzeichen zur Krönung des
Helmes verliehen wurde, sank diese Kronenform zur
einfachen
Helmkrone (s. d.) herab und wurde hierdurch schließlich zur gemeinen
Adelskrone
[* 15] (s. d.), während die
Krone der
Souveräne
(s.
Tafel: KronenI) sich in meist reicher und prächtiger Gestalt entwickelte (s.
Königskrone,Kaiserkrone u.s. w.).
Nachdem der
Sinn der Bestimmung der
Krone als
Vorrecht eines gekrönten Hauptes soweit verloren gegangen war, daß jede geringe
Adelsklasse sich besondere Rangkronen (s.d.) beilegte, nahmen auch vielköpfige Korporationen für ihre Wappen
[* 16] eigene Kronengebilde
an, wie z. B.
Städte die Mauerkrone (s.d.).
Sollen die auf den
Tafeln abgebildeten Kronen plastisch gestaltet
werden, so ist die Kehrseite so zu ergänzen, daß beispielsweise die Taf. II,
[* 1]
Fig. 21 abgebildete
Grafenkrone mit 9
Perlen deren 16, die Taf. II,
[* 1]
Fig. 8 dargestellte
Freiherrenkrone
[* 17] mit 7
Perlen deren 12 erhalten müßte.
(S. auch Krönung.)
1)
VerdienstordenderbayrischenKrone, gestiftet von König
Max I. zerfällt in vier
Klassen (Großkreuze,
Großkomture,
Komture und Ritter). Das Ordenszeichen ist ein achtarmiges, sechzehnspitziges, weiß emailliertes, mit einem
Eichenkranz umgebenes Kreuz
[* 24] mit der Königskrone. Der
Avers des Mittelschildes trägt die blauen und weißen Rauten und die
Umschrift «Virtus et honos»
(«Tugend und Ehre»),
der
Revers das
Bild des
Stifters mit der Umschrift «MaximilianusJosephusRexBojoariae». Es wird an hellblauem
Bande mit weißen Seitenrändern getragen. (S.
Tafel: DiewichtigstenOrdenI,
[* 1]
Fig. 2.)
ein ovaler, mit Perlen besetzter, von einer Kaiserkrone überragter Reif, in dessen Mitte die Buchstaben V. R. und I. in Diamanten,
Perlen und Türkisen. Der Orden wird an blaßblauem, weiß gerändertem Bande getragen.
3) Orden der Krone von Italien,
[* 27] vom König Victor Emanuel gestiftet, hat fünf Klassen (Großkreuze,
Großoffiziere, Komture, Offiziere und Ritter). Das Ordenszeichen ist ein goldenes, weiß emailliertes Kreuz, dessen abgerundete
Flügel Liebesknoten verbinden. Im Avers des blauen Mittelschildes ist die Eiserne Krone, im Revers der schwarze Adler
[* 28] und das
savoyische Kreuz. Das Band
[* 29] ist rot mit weißem Mittelstreifen. (S. Tafel: Die wichtigsten Orden II,
[* 26]
Fig.
13.)
4) PreußischerKronenorden, von König Wilhelm I. bei seiner Krönung zu Königsberg
[* 30] gestiftet, zerfällt
in vier Klassen und wird an einem dunkelblau gewässerten Bande getragen. Das Zeichen ist bei den drei obern Klassen ein weiß
emailliertes Kreuz mit breiten Enden, auf dem Avers im Mittelschild innerhalb eines blauen Randes mit der
Umschrift «Gott mit Uns», auf goldenem Grunde eine Königskrone, auf dem Revers der gekrönte Namenszug mit Umschrift des Datums.
Die Ritter der ersten Klasse tragen den Orden am breiten Bande von der linken Schulter zur rechten Hüfte und dazu einen achtstrahligen
silbernen Stern, in dessen Mitte sich das oben beschriebene Mittelschild wiederholt. Ein vierstrahliger
Stern wird auch zur ersten Abteilung der zweiten Klasse verliehen. Für Verdienste im Kriege treten die Schwerter
[* 31] zu dem Ordenszeichen
hinzu. (S. Tafel: Die wichtigsten Orden II,
[* 26]
Fig. 7.) –
Vgl. Höftmann, Der preuß. RoteAdlerorden und der königliche Kronenorden (Berl.
1878).
5) Orden der Krone von Rumänien,
[* 32] von König Karl 10. (22.) Mai 1881 gestiftet, hat fünf Klassen (Großkreuze, Großoffiziere,
Commandeure, Offiziere und Ritter). Das Ordenszeichen besteht in einem rot emaillierten, weiß geränderten Kreuze, auf dessen
rotem Mittelschilde die rumän. silberne Krone und die Inschrift«Prin noi insine» («Durch
uns selbst»),
unten das Datum der Proklamation des Königtums (14 Martie 1881), der Revers zeigt das Datum10. Maiu und auf dem
Reif 1866, 1877, 1881. Das Ordensband ist blau mit silbernen Rändern. Die Großkreuze tragen dazu einen silbernen Stern von
acht Strahlen, die Großoffiziere einen solchen von kleinerer Form.
6) in Siam (Maha Chakri), gestiftet nur fürSouveräne bestimmt, besteht in einer von rot und grün emaillierten
Blättern sternartig umgebenen, blau emaillierten Medaille mit der Königskrone, auf einer Vase ruhend, umgeben von den hohen
Insignien. Sie wird an einem blau gewässerten, grün geränderten und mit roten und gelben Streifen versehenen
Bande getragen.
7) Orden der württembergischen Krone, gestiftet durch König Wilhelm I. hatte ursprünglich drei, seit Abänderung
der Statuten fünf Klassen (Großkreuze, Komture mit Stern und ohne Stern, Ehrenkreuze und Ritter). Das Ordenszeichen
ist ein achtspitziges, weiß emailliertes, goldenes Kreuz mit vier leopardierten Löwen
[* 33] in den Winkeln
und von einer Krone überhöht. Im weißen Mittelfeld steht auf dem Avers der Namenszug des Königs Friedrich, umgeben von der
Devise «Furchtlos und treu», im Revers die Königskrone. Der Orden wird am karmesinroten,
schwarz geränderten Band getragen.
Der Orden verleiht den persönlichen Adel. (S. Tafel: Die wichtigsten Orden I,
[* 26]
Fig. 5.)