Hakenwürmer (Acantocephali), eine Ordnung der Rundwürmer (s. d.) mit drehrundem,
oft ziemlich verlängertem und quergeringeltem Leib, der an seinem Vorderende einen kurzen, mit Längsreihen rückwärts
gerichteter
Haken besetzten
Rüssel trägt. Verdauungsapparate fehlen, hingegen sind die Geschlechtsorgane bei Männchen und
dem oft bedeutend größern Weibchen mächtig entwickelt. Die leben in einer einzigen, über 100
Arten
zählenden Gattung (Echinorynchus), mit ihrem
Rüssel in der Schleimhaut befestigt, im
Darme der Wirbeltiere.
Ihre meist lang pfriemenförmigen
Eier
[* 4] gelangen mit dem im Innern bereits fertig gebildeten
Embryo in feuchte Erde oder ins
Wasser und werden hier von kleinen Insektenlarven und Krustaceen gefressen. Innerhalb dieserTräger
[* 5] wachsen
nach Durchbohrung der Darmwände in der Leibeshöhle die Larven heran, die nach Übertragung in den frühern Wirt wieder
zu Geschlechtstieren werden. Bekannt ist der Riesenkratzer (Echinorynchus gigas Goetze), der für gewöhnlich den
Dünndarm
der Schweine
[* 6] bewohnt, einmal aber auch in einem
Kinde beobachtet wurde. Die Larven leben in Engerlingen,
besonders denen der Rosenkäfer
[* 7] (Cetonia), Echinorynchus haernea im Frosche, Echinorynchus angustatus (s.
Tafel:
Würmer,
[* 8] Fig. 23) und Echinorynchus proteus in Fischen u. s. w.
[* 1] (Sarcoptidae), eine Familie sehr kleiner Milben (s. d.) mit
fein querfaltiger
Haut
[* 10] und scherenförmigen Kieferfühlern. Die
Beine endigen mit gestielten Haftscheiben
oder langen
Borsten. Die Krätzmilben erzeugen die als
Krätze (s. d.) und Räude (s. d.)
bekannten
Krankheiten. Die Krätzmilbe des
Menschen(Sarcoptes scabiei Latr.),
s. nachstehende
[* 1]
Figuren, ist von rundlicher Form und gelblicher
Farbe. Das Männchen
[* 1]
(Fig. 1) wird etwa ¼
mm, das Weibchen
[* 1]
(Fig. 2) nicht ganz ½
mm lang.
Andere hierher gehörende
Arten sind die Hühnermilbe und die Räudemilbe.
(S. diese
Artikel.)
«Die Wandgemälde von S.
Angelo in Formio» (Berl. 1893). Kraus hat
Alzogs «Handbuch der allgemeinen
Kirchengeschichte» in 10.
Auflage (2 Bde., Mainz
[* 19] 1882),
Friedrich,
Maler, geb. auf dem Gut Krottingen in Ostpreußen,
[* 20] studierte auf den
Akademien in Königsberg
[* 21] und
Berlin,
[* 22] verweilte 1853-54 in
Paris, 1855 in
Rom.
[* 23] Er ist seit 1885 Mitglied der
Akademie der Künste zu
Berlin, wo er noch thätig ist. Er schuf Genrebilder in der
Manier von Netscher und
Terborch, wie: Stadtneuigkeiten, Ausfahrt
zum Diner, Erwachende Bacchantin, Gastmahl bei
Tizian,
BürgermeisterSir bei Rembrandt, sodann auch fein charakterisierte Bildnisse.
Ernst, Schriftsteller, bekannt unter dem
Pseudonym
(Anagramm)
CarusSterne, geb. zu
Zielenzig, war erst
Pharmaceut und widmete sich dann in
Berlin gänzlich natur- und kulturwissenschaftlichen
Studien. Er war
namentlich für Ausbreitung der darwinistischen Naturanschauung thätig und widmete sich in neuerer Zeit besonders der Sagenforschung.
Krause schrieb: «Werden und
Vergehen» (Berl. 1876; 3. Aufl. 1885),
«Life of
ErasmusDarwin, with a preliminary notice of Charles
Darwin» (Lond. 1879; deutsch Lpz. 1880),
«Die Trojaburgen Nordeuropas» und «Die
nordische Herkunft der Trojasage» (ebd. 1893). Auch gab er 1877-82 die Zeitschrift «Kosmos»
und (Lpz. 1886)
Darwins «Gesammelte kleinere
Schriften» in deutscher
Übersetzung heraus.