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hat. -
Vgl. Karl Biedermann, Geschichte der Leipziger Kramerinnung 1477-1880 (Lpz. 1881).
hat. -
Vgl. Karl Biedermann, Geschichte der Leipziger Kramerinnung 1477-1880 (Lpz. 1881).
s. Wacholder.
Krammetsvogel
nennt man besonders zwei
Arten der Gattung
Drossel (s. d.), bei denen das Gefieder buntfarbig-braun und
die untern Flügeldeckfedern weißlich sind. Der eigentliche Krammetsvogel
oder die
Wacholderdrossel
(Turdus pilaris
L., s.
Drossel), auch
Ziemer genannt, ist ein im Oktober und November in
Deutschland
[* 2] scharenweise eintreffender Zugvogel, der
zum
Teil den Winter hier verbringt und im März wieder nach dem Norden
[* 3] zurückkehrt, zum
Teil aber auch hier brütet.
Seine Nahrung besteht aus
Insekten
[* 4] und im Winter aus
Beeren, besonders aus
Ebereschen- und Wacholderbeeren. Wegen des angenehm
und gewürzig schmeckenden und leichtverdaulichen Fleisches wird die Verfolgung dieses
Vogels im großen betrieben und der
Fang besonders durch Dohnen (s. d.) und auf
Vogelherden bewerkstelligt. Der große Krammetsvogel
oder die Misteldrossel
(Turdus viscivorus
L., s.
Drossel) ist über ganz Europa
[* 5] verbreitet, doch nirgends sehr häufig und teils Zug-, teils Strichvogel,
der mit seinem angenehmen
Gesänge die Nadelholzwälder belebt. Wegen seines Fleisches wird auch dieser
Vogel eifrig verfolgt,
auch wird er wegen seines
Gesanges gern im
Bauer gehalten. Auf den Märkten werden auch andere Drosselarten, wie die Rotdrossel
(Turdus iliacus
L.) und
Singdrossel
(Turdus muscus L.), unter dem
Namen Krammetsvogel
feilgeboten.
Haspen, auch Kettel oder Klampe, ein an beiden Enden zugespitztes, U-förmig gebogenes Eisen, [* 6] welches, in Thür- oder Fensterrahmen eingeschlagen, zur Aufnahme des Bügels eines Vorlegeschlosses bez. des Sturmhakens dient. Im Maschinenbau versteht man unter Krampe U-förmige Stücke, die bei der Herstellung von Querverbindungen zwischen dem Keil und dem festzukeilenden Teil eingelegt werden.
soviel wie Krempel, s. Spinnerei. ^[= die Arbeit des Spinnens, auch das Etablissement, in dem dieselbe vorgenommen wird, sowie das ...]
(Spasmus), im allgemeinen jede widernatürliche und ganz unwillkürlich erfolgende Muskelzusammenziehung, welche durch abnorme Erregung der betreffenden Bewegungsnerven zu stande kommt. Nicht unter dem Einflüsse des Willens stehende Bewegungen führt der Körper noch verschiedene aus; allein sie gehören entweder zu den gewöhnlichen Verrichtungen desselben (wie die Herzthätigkeit, das Atmen, die Darmbewegung), oder sie treten doch bei allen Menschen auf denselben Reiz ein (wie das Niesen, Husten).
Man trennt daher diese aus normalen Funktionen entspringenden unwillkürlichen Bewegungen (als automatische und reflektorische) von den krampfhaften, den Krampf, zu welchen auch die Reflexbewegungen (s. d.) gerechnet werden, wenn sie auf einen sehr schwachen Reiz schon eintreten. Ein Krampf kann den ganzen Körper befallen und ist dann allgemein, oder nur einen Teil desselben und heißt dann partiell. Je nachdem die vom Gehirn [* 7] oder die vom Rückenmark mit Nerven [* 8] versorgten Muskeln [* 9] vom Krampf befallen werden, spricht man von Hirn- und von Rückenmarkskrämpfen; erfolgt der Krampf durch Vermittelung eines Reflexes, so nennt man ihn einen Reflexkrampf (s. Reflexerscheinungen).
In der Form können die Krampf verschieden sein. Sie können entweder den Muskel nur eine sehr kurze Zeit in Thätigkeit versetzen (Zuckung), wobei diese Zuckungen aber schnell aufeinander folgen können (klonische Krampf, Konvulsionen), oder die Muskeln werden längere Zeit in Spannung versetzt (tonische oder tetanische Krampf). Die leichteste Form des klonischen Krampf ist das Zittern, welches aus wenig ausgiebigen, in sehr kurzen Zwischenräumen aufeinander folgenden Kontraktionen einzelner Muskeln und Muskelgruppen besteht, wogegen die energischern Krampfbewegungen, welche lebhafte, in kurzen Pausen aufeinander folgende Bewegungen (Grimmassenschneiden, Schütteln des Kopfes und des Rumpfes, Schlagen der Glieder) [* 10] bewirken, als Konvulsionen bezeichnet werden. Zu den allgemeinen Krampf gehören die Fallsucht oder Epilepsie (s. d.), die Eklampsie (s. d.), die Starrsucht (s. d.), der Starrkrampf (s. d.), der Veitstanz (s. d.), die hysterischen (s. Hysterie) u. a. Auf besondere Körpergebiete beschränkt sind der Mimische Gesichtskrampf (s. d.), der Wadenkrampf (s. d.), die Nickkrämpfe (s. d.), der Schreibkrampf (s. d.) u. a. Mitunter werden Krampfbewegungen, gegen den Willen des Kranken, oft in förmlich automatischer Weise ausgeführt (Gehen nach einer Seite oder im Kreise, [* 11] bestimmte Bewegungen mit den Armen u. dgl.); das sind die sog. koordinierten Krampf oder Zwangsbewegungen (s. d.). Diese Krampf hängen sämtlich von Erkrankungen des Nervensystems ab, und zwar entweder nur einzelner Nerven (bei den partiellen Krampf) oder der Nervencentren (Gehirn oder Rückenmark).
Den idiopathischen Muskelkrämpfen, welche von einigen franz. Ärzten angenommen wurden und welche dem Wortlaute nach Erkrankungen der Muskeln allein wären, liegt gleichwohl ein Leiden [* 12] einzelner Nerven zu Grunde. Nur in seltenen Fällen lassen sich bestimmte Ursachen der Krampf nachweisen. Bei der Fallsucht findet sich häufig eine Erweiterung der Haargefäße am verlängerten Mark, in diesem und in andern Fällen (Gesichtskrampf, Wundstarrkrampf) eine Quetschung der Nerven durch verengte Knochenkanüle, Narben oder eine Verletzung anderer Art (Verwundung von Nerven durch Knochensplitter).
Ferner erzeugt plötzlicher Eintritt von Blutarmut (Verblutung) des Gehirns Krampf (Eklampsie), in andern Fällen Blutüberfüllung oder andere, einen Druck auf das Gehirn oder das Rückenmark ausübende Umstände (schwellbare Geschwülste, Verengerung der Knochenkanäle für ausführende Blutgefäße). Desgleichen bewirken gewisse giftige Substanzen (vor allem Strychnin) heftige, meist tonische oder tetanische Krampf. Auch allgemeine Ernährungsstörungen, Leiden besonderer, nicht nervöser Organe (Gebärmutter) [* 13] können ihnen zu Grunde liegen, wie bei den hysterischen und beim Veitstanz.
Die Eklampsie (s. d.) der Wöchnerinnen hängt in den meisten Fällen von einer durch Nierenentzündung bedingten Harnstoffvergiftung des Blutes ab; die der kleinen Kinder begleiten gewöhnlich andere Erkrankungen. Die sog. Zahnkrämpfe der Kinder haben oft nur eine Verdauungsstörung zur Ursache und verschwinden mit dieser. Bisweilen werden auch durch psychische Erregungen (Schreck, Angst, Zorn, Anblick eines Krampfanfalls) Krampf hervorgerufen. Auch die nicht unter dem Einflüsse des Willens stehenden Muskeln (des Darms, der Harnblase u. a.) können in Krampf verfallen; so beruht der Stuhlzwang auf einem Krampf des After-, der Harnzwang auf einem Krampf des Blasenschließmuskels. Häufig sind diese Krampf mit mehr oder minder heftigen Schmerzen verbunden (Blasenkrampf, Magenkrampf, Kolik).
^[Artikel, die man unter K vermißt, sind unter C aufzusuchen.] ¶
Bei der Mannigfaltigkeit der Ursachen der Krampf läßt sich eine Behandlung derselben im allgemeinen nicht angeben. Bei Krampfanfällen soll man den Kranken, falls er dabei das Bewußtsein verliert oder seiner sonst nicht mächtig ist, vor Beschädigung schützen, ihn weich betten und beengende Kleidungsstücke lösen. Reizende Substanzen (Senfteige, Riechmittel) können Hysterische wieder zu sich bringen; auch die krampfstillenden Mittel, wie Baldrian, Bibergeil, Moschus u. a. erweisen sich häufig nützlich.
Betäubende und beruhigende Mittel, wie Einatmungen von Chloroform oder Äther, schwächen oft den Anfall ab oder mildern doch wenigstens das Schmerzhafte desselben. Bei partiellen Krampf einzelner Muskeln und Muskelgruppen leistet gewöhnlich die Anwendung des galvanischen Stroms vortreffliche Dienste. [* 15] Wenn den Krampf Blutarmut oder eine andere Ernährungsstörung zu Grunde liegt, so müssen diese zunächst durch die geeigneten Mittel (kräftige Nahrung, frische Luft, lauwarme Bäder, Eisenpräparate u. dgl.) bekämpft werden. -
Vgl. Erb, Handbuch der Krankheiten der peripheren cerebrospinalen Nerven (2. Aufl., Lpz. 1876).