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gustenart (s. Il6l-po3t63) von 60 cm Körper- und 40 cm Schwanzlänge, oben rötlichgeld ins Graue ziehend, unten und an den Beinen dunkler, auf dem Nucken und arn Schwanz mit einigen dunkeln Strei- fen und Flecken;
vom Auge [* 2] bis zur Schulter mit weißer Binde;
lebt von Krebsen und Krabben. Krabbenspinnen (i^tki-iZi-Häae), eine Unter- ordnung der Spinnen [* 3] (s. d.).
Sie haben flach nach den Seiten ausgebreitete Beine und können ähnlich wie die Krabben seitwärts, rückwärts und vorwärts laufen.
Sie spinnen keine eigentlichen Netze, sondern ziehen nur einzelne Fäden, mit denen einige z.V. Blätter zusammenheften.
Eine der gemeinsten ein- heimischen Arten ist die krummbeinig e Kr ab b en- spinne sldomiZu^ vHtiu8 0?., s. Tafel: Spinnen- tiere und Tausendfüßer I, [* 1] Fig. 3), zur Familie der Tb omisid en^1i0mi8i(Ia6) gehörig.
Sie lauert auf Blüten auf ihre Beute und ist in ihrer Fär- bung der Umgebung immer genau angepaßt;
so sind z. B. die auf weißen Doldenblumen lebenden weiß, die auf gelben Blüten gelb gefärbt. Krabbentaucher, s. Alke. Krachmandel, s. Mandelbaum.
Kräckeln (Iägerspr.), s.
Krickeln. Kraffohlkanal, schiffbare Verbindung (6 Km) zwischen
der Nogat und
Elbing.
[* 4] Krafft,
Adam, Bildhauer, s. Kraft.
[* 5] Krafft,
Guido, landwirtschaftlicher Schriftsteller, Enkel des Historienmalers
Peter Kraft
, geb. in
Wien,
[* 6] bildete sich an der
Universität zu
Wien und an der höhern landwirtschaftlichen
Lehr- anstalt zu
Ungarisch-Altenburg wissenschaftlich aus und wurde 1866 zum Assistenten, 1869 zum
Pro- fessor an der letztgenannten
Anstalt ernannt.
Nack Übergabe derselben an die ungar. Regierung habi- litierte er sich am Polytechnischen Institut in Wien und wurde 1884 zum außerord.
Professor der Tech- nischen Hochschule in Wien ernannt.
Von K.s zahl- reichen Publikationen ist vor allem das «Lehrbuch der Landwirtschaft» (5. Aufl., 4 Bde., Verl. 1888 -92; Bd. 1, 6. Aufl., ebd. 1894) zu nennen, ferner «Ein Großgrundbesitz der Gegenwart» (Wien 1872), «Illustriertes Landwirtschafts-Lexikon» (2. Aufl., Verl. 1887).
Kraft
ist auch Redacteur des «Österr. land- wirtschaftlichen
Wochenblattes» und des Fromme- schen «Osterr.-ungar.
landwirtschaftlichen
Kalen- ders». Kraft
giebt seit 1890 die «Österr.-ungar.
land- wirtschaftliche Bücherei» heraus. Krafft,
Peter,
Maler, geb. in
Hanau,
[* 7] besuchte die
Akademie zu
Wien und ver-
weilte 1800 in
Paris,
[* 8] wo er sich der klassicistischen
Richtung L.
Davids anschloß und für Lucian
Bona-
parte zahlreiche
Kopien der nach
Paris entführten Meisterwerke anfertigte.
Dann ging er nach Italien [* 9] und besuchte 1808 Rom. [* 10]
Nach Wien zurückgekehrt, stellte er 1813 das histor.
Zeitgemälde: Abschied des österr.
Landwehrmanns von seiner Familie Beifall fand. In demselben Jahre zum Mitglied der Akademie ernannt, schuf er die Historienbilder: Erzherzog Karl in der Schlacht bei Aspern [* 11] (1815; Invalidenhaus in Wien), Der Sieg bei Leipzig [* 12] iebd.), Die Rückkehr des Landwehrmannes aus dem Befreiungskriege (1820; Hofmuseum in Wien), Zrinys Heldentod in Szigeth (1822; Pest, National- museum), Krönung des Kaisers Franz in Ofen (ebd.), Kaiser Franz begleitet die Leiche eines armen i Mannes zu Baden [* 13] (1854).
1833 malte er in der ! taiserl. Hofburg zu Wien drei enkaustische Bilder: ! Die Rückkehr des Kaisers die vom und die erste Ausfahrt des Kaisers nach der Genesung von einer schweren Krankheit.
Von seinen Gemälden sind ferner zu nennen: Belifar als blinder Bettler, Odipus und Antigone, Rinaldo und Armida, Rudolfs von Habs- burg Begegnung mit dem Priester, Manfreds Be- gegnung mit dem Gemsenjäger (nach Byron), Der erblindete Ossian von Malvina geführt (Galerie Liechtenstein). [* 14]
Die meisten von K.s Bildern sind von
Stöber und Rahl gestochen worden. Kraft
war seit 1823 Professor an der
Akademie, seit 1828
Di- rektor der kaiserl. Bildergalerie
und Schloßhaupt- mann des
Belvedere in
Wien, wo er starb. Seine kunsthistor. Bedeutung beruht darin, daß er die
Wiener Schule auf das zeitgenössische und volkstümliche
Genre hinlenkte. Sein
Bruder,
Joseph Kraft
, geb. 1787 zu
Hanau, gest. zu Neustift bei
Wien, kchnlö eine Menge vortrefflicher Bildnisse. Krafft-Gbing, Richard,
Freiherr von,
Arzt und Kliniker, geb. zu
Mannheim,
[* 15] stu- dierte in Heidelberg,
[* 16] Zürich,
[* 17]
Wien und
Prag
[* 18]
Me- dizin, wurde 1864 Assistenzarzt an der
Irrenanstalt Illenau, ließ sich 1869 als Specialarzt für
Nerven- krankheiten in
Baden-Baden
[* 19] nieder und wurde 1872 als außerord.
Professor der Psychiatrie nach Strah- burg, 1873 in gleicher Eigenschaft sowie als Direk- tor der steiermärk.
Landesirrenanstalt nach Graz [* 20] berufen. 1880 nahm er seinen Abschied als Direktor der letztern und widmete sich ausschließlich seiner Professur, die 1886 zu einer ord.
Professur für Psychiatrie und Nervenkrankheiten umgewandelt wurde;
auch errichtete er ein Sanatorium für Nerven- kranke in Graz. Im Okt. 1889 wurde er an die Uni- versität Wien berufen.
Seine littcrar. Arbeiten be- wegen sich auf dem Gebiete der Psychiatrie, gericht- lichen Psychopathologie und Nervenheilkunde.
Außer zahlreichen kleinern Aufsätzen veröffentlichte er: cGrundzüge der Kriminalpsychologie" (Erlang. 1872; 2. Aufl. 1882),
«Lehrbuch der gerichtlichen Psycho- pathologie» (Stuttg. 1875; 3. Aufl. 1892),
«Lehr- buch der Psychiatrie» (ebd. 1879; 5. Aufl. 1893), (d^ckoMkia 36xii3.1i8" (ebd. 1886; 8. Aufl. 1893), «Neue Forschungen auf dem Gebiet der I^clio- Mtliia 86xuali8» (2. Aufl., ebd. 1891).
Für das größere Publikum schrieb er: «über gesunde und kranke Nerven» [* 21] (Tüb. 1885; 3. Aufl. 1886).
Auf- sehen
erregten auch seine hypnotischen Versuche, worüber er in dem
Buch «Eine erperimentelle
Studie auf dem Gebiete des
Hypnotismus»
(3. Aufl., Stuttg. 1893) berichtet. Kraffts Pulver, s.
Explosivstoffe 2. Kraft
, nach älterm Sprachgebrauch
jede Ur- sache irgend einer Wirkung.
Nach der heutigen be- stimmtern Ausdrucksweise versteht man unter Kraft
lediglich einen
bewegungsbestimmenden Umstand (s.
Bewegung), also einen
Begriff der Mechanik (s. d.).
An dem Fall der schweren Körper erkannte
Galilei (1638), daß das Wesen der Schwerkraft
in der gleichmäßigen
Beschleunigung (s. d.) der schweren
Körper gegen den Erdmittelpunkt bestehe, wobei in jeder Sekunde dem fallenden Körper eine
Geschwindigkeit (s. d.) von 9,8
ui in der Sekunde ver- tikal abwärts zuwächst.
Newton verallgemeinerte diese
Ansicht auf alle Kraft
, seien es magnetische,
elek- trische oder irgend welche andere.
Erhält eine
Masse (s. d.) ui eine
Beschleunigung liegt diese
Masse nach Newton der bewegenden Kraft
Artikel, die man unter K vermißt, sind unter C aufzusuchen.
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F'g. 1. I ^ in- cp, in Worten: «Kraft ist gleich Masse mal Beschleunigung.» Die Lehre [* 23] von den Kraft als be- wegenden Ursachen heißt Dynamik (s. d.).
Die Natur- kräfte wirken im allgemeinen so, daß sie den Ab- stand von materiellen Punkten zu verkleinern oder zu vergrößern suchen, wobei ihre Größe meist im umgekehrten Verhältnis der Quadrate der Entfer- nungen jener materiellen Punkte steht.
Suchen die Kraft die Entfernung der Punkte zu vergrößern, so heißen sie abstoßende;
im entgegengesetzten Falle heißen sie anziehende.
Unter Richtung einer Kraft ver- steht man die Richtung der durch dieselbe bestimm- ten Beschleunigung.
Angriffspunkt einer Kraft heißt der Punkt, in dem sie als unmittelbar wirkend ge- dacht wird.
Wenn zwei mechanische Kraft p, H zugleich nach verschiedenen Richtungen auf dieselbe Masse ni wirken, so gehen die beiden entsprechenden Be- wegungen, wie Galilei zuerst am Wurf erkannte, unabhängig voneinander vor. Da nun zwei Be- wegungen nach dem Gesetz des Parallelogramms durch eine ersetzt werden können und die in gleich- förmig beschleunigter Bewegung in derselben Zeit von der Masse in zurückgelegten Wege proportional den Kraft sind, so kann man von in aus (f. beistehende [* 5] Fig. 1) nach den Richtungen der Kraft diesen propor- tionale gerade Linien auftragen, über densel- ben als Seiten ein Pa- rallelogramm konstruie- ren und die Diagonale i- ziehen. Letztere ist einer Kraft, die p und ^ zu er- setzen vermag, proportional und der Richtung nach gleich.
Diese von Newton zuerst allgemeiner an- gewandte Konstruktion nennt man das Kräfte- parallelogramm, p, ten, i- die Resultierende.
Das Gegenstück zu der angegebenen Zusammensetzung ist die Zerlegung der Kraft oder die Ersetzung einer Kraft durch mehrere, die so vielfach vorgenommen werden kann, als sich Parallelogramme über einer Geraden als Diago- nale konstruieren lassen.
In dem besondern Fall, daß die Komponenten in einer Geraden liegen, ist ihre Resultierende, je nach Gleichheit oder Gegen- satz der Richtungen, die Summe oder Differenz der Komponenten.
Wenn zwei Kraft an verschiedenen Punkten desselben starren Körpers angreifen, so kann man dieselben, falls sich ihre Richtungen schneiden, in dem Durck- schnittspunkt derselben an- greifend denken und die Pa- rallelkonstruktion anwenden. Dieselbe kann nicht unmittel- bar angewandt werden bei Parallelkräften, doch findet man durch geometr. Kunst- griffe, daß die Resultierende zweier Parallelkräfte p, (i [* 5] (Fig. 2), welche an den Punkten a d desselben starren Körpers an- greifen, der Summe derselben gleich ist und in einem Punkte c der Verbindungslinie 2. d angreift, der so liegt, daß v-^-. (S.Schwerpunkt.) Bei ent- gegengesetzten parallelen Kraft p, y [* 5] (Fig. 3) ist die Resultierende gleich der Differenz p - h, ihre Rick- tung entspricht der Richtung der größeren und der Angriffspunkt c liegt außerhalb ad auf der Verbindungslinie auf der Seite der gröhcrn Kraft so, !^5 l ! I 5'g. 2. daß- ^^-. ad ^-ci gesetzte Kraft können nicht durch eine Resultierende er- setzt werden, sie stellen ein sog. Kräftepaar [* 24] dar, das eine Drehung des ^ Körpers und keine ^ , Zwei gleiche pararallele cntgegen- Fortschreitung bewirkt. Poinsot hat gezeigt, !.o-? daß Kräftepaare ähn- ! lich wie Kraft nach dem ^ Parallelogrammprin - cip zusammengesetzt F^. I. werden können. Die Größe dieser Drehwirkung wird durch das sog. Mo- ment des Kräftepaars gemessen, d. h. durch das Pro- dukt aus der einen in den senkrechten Abstand der beiden Kraft. Man spricht von «Unzerstörbarkeit der Kraft», von «Erhaltung der Kraft».
Diese unpassen- den Ausdrücke werden allmählich durch den zutref- fendem «Erhaltung der Energie» (f. Energie) ersetzt. Durch jede Kraft kann Arbeit (s. d.) geleistet werden. Bei statischen Bauwerken werden die in den einzeln nen Konstruktionsteilen auftretenden Zug- und Druckkräfte durch die Methoden der Graphostatit (s. d.) bestimmt. FürIndustrie und Verkehrswesen ist dic Kraft das Mittel zur Erzeugung nutzbringender mcchan. Arbeit. Die billige Beschaffung, ökonomische Aus- nutzung, zweckmäßige Fortleitung und Verteilung der K/ist eine Hauptaufgabe der Technik, speciell des Maschinenbaues, der mechan. Technologie und des Transportwesens.
Zunächst besitzen die sog. belebten oder animalischen Motoren, der Mensch selbst und die Tiere, die er sich zur Arbeitsleistung heranzieht, in den Muskeln [* 25] einen sich beständig erneuernden Kraftvorrat.
Über die Leistung der be- lebten Motoren s. Arbeit (Bd. 1, S. 809 d).
Wäh- rend jedoch die Tiere nur zu monotonen Arbeiten^ wie zum Ziehen von Fuhrwerken, Pflügen u. dgl.,, sowie mittels Göpel [* 26] und Tretwerken zur Hervor- bringung einer gleichmäßigen Drehbewegung zu ge- brauchen sind, besitzt der Mensch vermöge seines aus- gebildetern Intellekts und seiner ungemein zweck- mäßig gebauten Arme und Hände die Fähigkeit zur Vollbringung der kompliziertesten und kunstvollsten Arbeiten.
Für große Kraftleistungen verstand er es frühzeitig, durch Erfindung von Werkzeugen, denen das Princip der sog. einfachen Maschinen Zu Grunde liegt, seine Muskelkraft zu vergrößern.
Schwere Arbeiten wurden im Altertum (und bei vielen Naturvölkern noch jetzt) von Sklaven oder Gefan- genen verrichtet, wogegen heute die hochentwickelte Technik der civilisierten Voller es ermöglicht, in um- sassendster Weise zu solchen Leistungen die Natur- kräste heranzuziehen.
Dieselben werden der In- dustrie durch dieKraftmaschinen oder M o toren (s.d.) dienstbar gemacht und durch die verschiedenen.
Arten der Kraftübertragung (s.d.) auf die eigentlichen Arbeitsmaschinen übertragen, die ihrerseits nur eine geringe, wenig anstrengende «Bedienung» durch Menschenhand erfordern.
Die Art und Weife, wie diese Naturkräfte ihre Arbeitsfähigkeit (Energie) an den Motor abgeben, ist mehr oder weniger direkt. Am unmittelbarsten geschieht die Abgabe der Wind- und Wasserkraft.
Der Wind überträgt seine kinetische Energie direkt auf die Flügel oder schaufeln der Windmotoren.
Bei den Wassermotoren wird die kinetische Energie des fließenden oder die potentielle des von einer Truckhöhe herabsinkenden Artikcl, die man untcr K vermißt, sind untcr C aufzusuchen. ¶